Quelltext der Seite Neues Papier zu den ägyptischen 'Kokain-Mumien'

'''...sowie zur transatlantischen Verbreitung alter Nutzpflanzen, protohistorischen maritimen Fernreisen und früher transozeanischer kultureller Interaktion bzw. Diffusion'''

[[Bild:Henut Taui.jpg|thumb|230px|'''Abb. 1''' Der mumifizierte Schädel der altägyptischen Priesterin ''Henut Taui'' (ca. 1000 [[v.d.Z.]]; 21. Dynastie). In ihrer Mumie fanden S. Balabanova und F. Parsche 1992 erstmals Spuren von Nikotin und Kokain. Später konnten sie diese Alkaloide auch in anderen ägyptischen Mumien nachweisen.]]

([[Das Team|red]]) Nach der Entdeckung von Nikotin- und Kokainspuren in altägyptischen Mumien durch '''Dr. Svetlana Balabanova''' (1929-2015) und '''F. Parsche''' in den frühen 1990er Jahren <ref>Siehe dazu bei ''Atlantisforschung.de'' einführend: [[bb|Bernhard Beier]], "[[Das Koks der Pharaonen]]"</ref> gab es eine Zeit lang heftige Diskussionen um diese Funde, die dem [[Diffusionismus]] bzw. der Annahme weit [[präkolumbisch]]er Kontakte zwischen Menschen der [https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Welt Alten] und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Welt Neuen Welt] Auftrieb gaben. Bezeichnend war dabei allerdings das beschämend niedrige Argumentations-Niveau so mancher [[Fachwissenschaft]]ler - allen voran [[Isolationismus|isolationistisch]] orientierte Altamerikanisten und verbeamtete Mainstream-Ägyptologen -, die mittels Phrasendrescherei und wilden Spekulationen versuchten, die missliebigen neuen Erkenntnisse vom Tisch zu wischen. <ref>Sehr aufschlussreich dazu folgendes analytische Papier: '''S. A. Wells''', "[http://www.faculty.ucr.edu/~legneref/ethnic/mummy.htm American Drugs in Egyptian Mummies]", online bei [http://www.faculty.ucr.edu/ University of Caliornia, Riverside - FACULTY SUPPORT] (abgerufen: 15. Juli 2016)</ref> 

Dies sowie die hartnäckige Diskursverweigerung eines Großteils der zuständigen ''scientific community'' führten letztlich dazu, dass insbesondere in der englischsprachigen Öffentlichkeit, aber auch bei jüngeren Akademikern der Eindruck entstand, die Anglegenheit sei mangels Substanz als 'erledigt' zu betrachten. Was den universitären Bezirk betrifft, so könnte jetzt ein aktuelles wissenschaftliches Papier mit dem Titel "''The Occurrence of Cocaine in Egyptian Mummies''..." frischen Wind in den Streit um das 'Koks der Pharaonen', zu vermutende [[präkolumbisch]]e Amerikafahrten und die frühe Verbreitung wichtiger [https://de.wikipedia.org/wiki/Nutzpflanze Nutzpflanzen] rund um den Globus bringen. 

Dieser vom Thüringer Experimental-Archäologen [[Dominique Görlitz|Dr. Dominique Görlitz]] beim [https://tu-dresden.de/bu/umwelt/geo/ifk Institut für Kartographie] der [https://tu-dresden.de/ Technischen Univerität Dresden] publizierte Artikel basiert auf Auszügen aus der 2012 erschienenen [https://de.wikipedia.org/wiki/Dissertation Dissertation] <ref>Görlitz, D. (2012): Prähistorische Ausbreitungsmechanismen transatlantisch verbreiteter Kulturpflanzen. D M Z Verlag, Gotha und Universität Nürnberg-Erlangen.</ref> des Autors, der mit seiner diesbezüglichn Forschung das Werk von Svetlana Balabanova weiterführt. Bei ''Atlantisforschung.de'' stellen wir nachfolgend eine Übersetzung ins Deutsche des [https://de.wikipedia.org/wiki/Abstract Abstracts] dieses aktuellen Papiers von [[Dominique Görlitz|Dr. Görlitz]] vor.


'''Das Auftreten von Kokain in ägyptischen Mumien... - Abstract'''

Eines der ungelösten Probleme moderner Wissenschaft ist [die Frage; d.Ü.], ob sich die [[präkolumbisch]]en Völker der [https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Welt Neuen Welt] völlig unabhängig von kulturellen Einflüssen aus der [https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Welt Alten Welt] entwickelt haben, oder ob es transozeanischen Kontakt gab. 

[[Bild:Balabanova Dominique 2009.jpg|thumb|320px|'''Abb. 2''' Die Toxikologin ''Svetlana Balabanova'' anno 2009 im Gespräch mit dem Experimental-Archäologen ''Dominique Görlitz'']]

Eine Anzahl von Wisenschaftlern stimmt [der Ansicht; d.Ü.] zu, dass es viele – und häufig bemerkenswerte – Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen des [[präkolumbisch]]en [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerika]] und jenen der mediterranen Welt gibt. Nichtsdestotrotz gibt es bisher kein Einvernehmen darüber, wie kulturelle Diffusion von unabhängiger Erfindung unterschieden werden kann. Die wissenschaftliche Analyse zeigt, dass akademische Positionen oftmals stark durch [https://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma Paradigmata] (wissenschaftlich basierte Voraussetzungen) vorgeformt werden, welche dazu neigen, die Berücksichtigung solider wissenschaftlicher Daten zu verhindern, wie sie [im vorliegenden Fall; d.Ü.] durch die [https://de.wikipedia.org/wiki/Geobiologie Geobiologie] und die [[transdisziplinär]]e Begutachtung des hier untersuchten Gegenstands dargebracht werden.

Eine eindeutige Antwort auf die Frage, was für historische Prozesse zur Entstehung der altamerikanischen [http://www.duden.de/suchen/dudenonline/agrikultur Agrikultur] führten, ist noch nicht gegeben worden. Allerdings unterstützt die archäologische Entdeckung von [https://de.wikipedia.org/wiki/Nutzpflanze Nutzpflanzen] eindeutig transozeanischen Ursprungs, nebst Fortschritten in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Molekularbiologie Molekularbiologie], in zunehmendem Maße die Hypothese, dass Menschen sich in ferner Vergangenheit, schon während eines viel früheren Stadiums [als bisher zugestanden; d.Ü.], über die Ozeane hinweg gegenseitig beinflussten. Vegetation und [http://www.spektrum.de/lexikon/geographie/zoogeographie/9260 Zoogeographie] indizieren anhand zahlreicher Beispiele, dass manche Spezies sich nur durch - unter Umständen unbeabsichtigte (passive) - menschliche Übertragung verbreiten konnten <ref>Fukarek, F., Hübel, H., König, P., Müller, G.K., Schuster, R. &Succow, M. (2000): UraniaPflanzenreich– Vegetation. Band 12. Urania Verlag, Berlin.</ref>.

Es gibt zwei sehr alte [https://de.wikipedia.org/wiki/Nutzpflanze Nutzpflanzen], die in der „[https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Welt Neuen Welt]‟ zu finden sind, welche dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma Paradigma] eines vollständig unabhängigen Ursprungs der amerikanischen [http://www.duden.de/suchen/dudenonline/agrikultur Agrikultur] widersprechen. Dies sind der afrikanische [https://de.wikipedia.org/wiki/Flaschenk%C3%BCrbis Flaschenkürbis] (''Lagenaria siceraria L.'') und die [http://fremdworterbuchbung.deacademic.com/5435/anzestral anzestrale] Baumwollart (''Gossypium herbaceum L.'') der domestizierten spinnbaren Untergattung  [http://www.biologie-lexikon.de/lexikon/tetraploid.php tetraploider] Baumwolle. Die historische Verbreitung beider Arten ist seit Jahrzehnten diskutiert worden, vor allem in Hnsicht auf transozeanische menschliche Kontakte mit dem amerikanischen Kontinent. Es hat [...] seit der Entdeckung von Nikotin und Kokain in ägyptischen Mumien auch eine anhaltende Debatte gegeben, in deren Mittelpunkt die Frage stand, ob Pflanzen der „[https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Welt Neuen Welt]‟ (oder ihre Inhaltsstoffe) in die entgegengesetzte Richtung weitergeleitet worden sein könnten, zurück zu ihrem vermuteten Ausgangspunkten in Zentren der ältesten Zivilisationen der altertümlichen Welt.


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===<center>[http://diffusion.uni-leipzig.de/pdf/volume26/diff_fund_26(2016)2.pdf The Occurrence of Cocaine in Egyptian Mummies - New research provides strong evidence for a trans-Atlantic dispersal by humans]</center>===


<center>[[Dominique Görlitz]]</center>

<center>[https://tu-dresden.de/ Technische Universität Dresden], [https://tu-dresden.de/bu/umwelt/geo/ifk Institut für Kartographie], Germany<br>(received 22 May 2016, accepted 29 June 2016)</center>

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=== Anmerkungen und Quellen ===

'''Fußnoten:'''
<references />

'''Bild-Quellen:'''

:1) Bild-Archiv [[Dominique Görlitz]]

:2) ebd.