Das Trauerspiel von Presse und Wissenschaft

von unserem Gastautor Dr. Horst Friedrich (2002)

Wie "Dr. Werner Christoph" (ein Halb-Pseudonym: der Familienname ist weggelassen) in seinem lesenswerten Buch TRANSFORMATION so schön schreibt: "Die Wissenschaft ändert sich ständig, also kann sie nicht wahr sein"!

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Abb. 1 Eine graphische Darstellung der vermuteten, von Afrika ausgehenden Paläo-Migrationen
der frühen Menschheit, wie sie der derzeitigen Mehrheits-Lehrmeinung zufolge stattgefunden
haben sollen. Die Mainstream-Medien 'verkaufen' dieses Modell jedoch als 'gesicherte Tatsache'.

An dieser einfachen, logischen Schlussfolgerung ist nichts zu kritisieren. Wenn ich im gewöhnlichen Leben irgend jemanden kenne, der mir über etwa seinen Lebenslauf, seine politischen Ansichten, seine familiären Verhältnisse, sein Einkommen oder seine Glaubenszugehörigkeit jede Woche etwas anderes erzählt, dann werde ich als vernünftiger Mensch wachsam sein, und zukünftig seinen Mitteilungen gegenüber ein gerütteltes Maß an Misstrauen an den Tag legen. Da ich eben weiß, dass er mir schon oft alles mögliche erzählte, was sich dann später aber als nicht zutreffend herausstellte.

Ganz genau ebenso geht es heutzutage dem Normalbürger, wenn er, sofern er an der Wissenschaft überhaupt Interesse hat, die einschlägigen Notizen und Artikel in unserer Tagespresse zu wissenschaftlichen Themen verfolgt. Allerdings: immer noch wird viel zu viel davon "geglaubt"!

Ein unabdingbares Element, das zu seriösem Journalismus gehört, sollte eigentlich das kritische Hinterfragen sein. Aber hinsichtlich wissenschaftlicher Themen führt unsere Tagespresse da eher ein Trauerspiel auf! Es wird so gut wie alles einfach, kommentarlos und unhinterfragt, wiedergegeben, als sei es die gesicherte Sache der Welt.

Und das in einer Zeit, wo das wissenschaftliche "Maulheldentum", die Angeberei, das Sich-mit-ungesicherten-Thesen-in-den-Vordergrund-Spielen, von sogenannten Wissenschaftlern einen kaum glaublichen Höhepunkt erreicht hat! Oft fragt man sich, ob es sich da nicht eher um Scharlatanerie handelt, worunter man ja das Vorspiegeln von Kompetenz versteht. Aber diese Leute haben so gut wie stets Posten im akademischen Establishment.

Abb. 2 Der Anomalistik-Pionier Ivan T. Sanderson (1911-1973) liebte es, in seinen Büchern dubiose Zeitungsartikel über wissenschaftliche Fragen gründlich zu 'zerpflücken'.

Ein gutes Beispiel ist der nebenstehend abgedruckte kleine Artikel aus einer der größten, angesehensten (an sich guten) deutschen Tageszeitungen, der offenbar von der Associeted Press stammt.

An diesem Beitrag sind gleich eine ganz Reihe von Punkten, aus seriöser wissenschaftlicher und wissenschaftsphilosophischer Sicht, fragwürdig. In Nachfolge Ivan Sandersons (Abb. 2), der in seinen Büchern auch gerne solche fragwürdigen Zeitungsartikel "zerpflückte", möchte ich sie kommentieren.

"des ältesten jemals entdeckten menschlichen Erbgutes": bereits bei der ganzen Vorstellung eines angeblich ältesten menschlichen Erbgutes handelt es sich um nicht mehr als eine These.

"eines 60.000 Jahre alten Skeletts": diese Datierung beruht völlig auf Altersbestimmungsmethoden, die von sehr kompetenter Seite als außerordentlich zweifelhaft diskreditiert worden sind.

"Out-of-Africa-Modell" (Abb. 1): hier wird es zwar noch ein Modell, d.h. eine Hypothese, genannt. Im weiteren Verlauf wird allerdings dann so getan, als handelte es sich um mehr oder minder gesicherte Tatsachen.

"Der DNS-Test zeige...": Ein DNS-Test zeigt an sich gar nichts, es muss sein angebliches Ergebnis in ihn hineingedeutet werden.

"schon viel früher als bisher angenommen": auch hier wieder handelt es sich um sehr fragwürdige Hypothesen. Es wird aus geologischen Lehrvermutungen zum angeblichen Alter gewisser Schichten auf das Alter der menschlichen Überreste geschlossen. Von "gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnis" kann da keine Rede sein.

"Afrika bereits vor zwei Millionen Jahren verließen": mehr oder minder der gleiche Kommentar, alles im höchsten Grade ungesichert, nicht einmal eine Theorie zu nennen.

"Nach seinen Untersuchungen habe sich die Menschheit...": hier wird als Ergebnis eines in vielfältiger Hinsicht höchst fragwürdigen Gebäudes aus Spekulationen, Vermutungen und Hypothesen also bereits eine quasi gesicherte Erkenntnis abgeleitet. So einfach ist es also für manche Wissenschaftler, "gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse" zu erhalten!

"in verschiedenen aufeinander folgenden Wellen": Da ist die ganze Out-of-Africa-Vorstellung nichts weiter als eine Spekulation ist, sind diese angeblichen "Wellen" selbstredend ebenso spekulativ.

"seien schließlich die heutigen Menschen hervorgegangen": alles, wie aus obigem hervorgeht, im höchsten Grade spekulativ. Man muss sich wundern, warum solche Wissenschaftler für dergleichen "Entdeckungen" Anerkennung, Lob und Erwähnung in den Medien erfahren, während etwa Velikovsky, der charismatische "Vater des Neo-Katastrophismus", oder Erich von Däniken mit seinen Ansichten über extraterrestrische Beeinflussung der Erde-Menschheit als Phantasten etc. abqualifiziert werden. Wo ist der Unterschied?


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Dr. Horst Friedrich wurde erstmals bei BIPEDIA Nr. 20, Jan. 2002 veröffentlicht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er im Dr. Horst Friedrich Archiv in einer redaktionell bearbeiteten Neufassung nach: http://pagesperso-orange.fr/initial.bipedalism/20.htm#4

Bild-Quellen:

1) Ephert bei Wikimedia Commons, unter: File:Human migration out of Africa.png
2) Bildarchiv Richard Grigoris