Der Tüttensee und seine Entstehung - Bayern / Grabenstätt

Ein wissenschaftlicher vergleichender Aufsatz aus der Reihe:

DIE EIFEL NACH EINER KOSMISCHEN KATASTROPHE

von Wilhelm Pilgram (August 2012-08-30)

Abb. 1 Tiefenkarte des Tüttensees nach Wilhelm Halbfaß

Heute erfuhr ich von den verschiedenen Deutungsformen für die Entstehung dieses Sees. Sie können sich im Internet darüber informieren. [1] Sofort kann ich Ihnen dazu sagen: Hier stimmen mehrere Fakten direkt für eine Einschlagsentstehung. Ich habe mich Jahrzehnte lang mit dem Einschlag des Sintflutkometen, den die Forscher Tollmann von der Uni Wien genau erforscht und beschrieben haben, befasst. Genau so wie Prof. Dr. Alexander Tollmann, Dekan der geologischen Fakultät der Uni Wien war Eduard Suess im 19. Jahrhundert ein Vorgänger auf dieser Lehrstelle. Schon Suess hatte den riesigen Bergsturz im Ötztal, unter dem Namen „Tiroler Berggeheimnis“ bekannt, als Folge eines Impaktes beschrieben. A. Tollmann und seine Ehefrau Edith, Priv. Doz. Dr. der dortigen Paläontologie, hatten den Zusammenhang mit dem selbst erforschten Sintflutkometen vermutet.

Ich konnte deren Forschung 2008 an den Eifelmaaren und dem Laacher See belegen. In der Eifel waren vor 10000 Jahren etwa hundert Splitter dieses Asteroiden aufgetroffen, heute als Maare bezeichnet. Auch der Laacher See war ein Doppeleinschlag. Sie können das unter meinem Namen bei Regionalgeschichte Mainz lesen; dort sind etwa 80 Aufsätze eingebracht.

Pilgram - Pulvermaar - klein II.jpg

Vergleichen Sie einmal dieses Bild des Pulvermaares bei Gillenfeld (Abb. 2) in der Eifel mit den Bildern des Tüttensees, ich darf hier keine Photos einbringen, Sie finden diese im Internet. Aber zu den Beweisen:

1. Die Einschlagsrichtung ist bei all diesen Kometensplittern, selbst beim Ötztal auf einem Winkel von 47 Grad zur Äquatoriallinie gewesen, wobei die Richtung von Südost nach Nordwest bei Kometensplittern IMMER ein spitzer Winkel sein muss, was am Drehmoment der Erde im Uhrzeigersinn und an ihrer Achsenknickung liegt und nur so erfolgen kann. Ich konnte dies als Erster wissenschaftlich beweisen und habe das auch für den Saurierkometen zeigen können, der auf etwa 55 Grad einschlug.

2. Der Zeitfaktor des Einschlags ist +/- für alle Maare und den Laacher See identisch bei 10000 Jahren. Die Faktoren wurden in wechselnden Formen durch Isotopenbestimmungen erbracht. Das Hochmoor Hohes Venn entstand durch Niederstreckung der Bäume beim oberirdischen Einschlagsdruck und durch den unterirdischen Druck in die Talsenke dieses Teiles des Rheinischen Schiefergebirges. Die Moorweiher sind auch heute nach 10000 Jahren zum großen Teil erhalten und durch Pollenanalyse auf 10000 Jahre vor uns datiert.

3. Dort, wo Gestein und Felsen die Einschlagsplätze unterlagerten, bilden sich Seen, die infolge ihres Untergrundes langzeitig erhalten bleiben, wobei diese Wasserstellen durch Schmelze und Regen ziemlich im Gleichgewicht gehalten werden.

4. Wo Täler oder weiche Bodengründe mitgetroffen werden, verlanden die Gewässer zunehmend.

Pilgram Schalkenmehren 2.jpg

Das Doppelmaar von Schalkenmehren (Abb. 3) ist dafür ein typisches Beispiel. Vorne, nach Westen, liegt der See im Felsbereich, dahinter im Osten das so genannte Trockenmaar in der Form, wie ich es beschrieben habe, in einer Talsohle.

Man muss davon ausgehen, dass der Tüttensee wie dieses Maar hier, nur teilweise dichten Steinuntergrund hatte; an den Stelle, wo er verlandet, war der Untergrund weich. Diese Form der Seebildung hat sich auch beim Laacher See ergeben.

Abb. 4 Der Laacher See aus dem Weltraum betrachtet (Foto: NASA)

5. Ein weiterer wichtiger Beweis ist der Randwall, rundum oder hufeisenförmig, nach Nordwest, also in Einschlagrichtung. Bei der NASA-Aufnahme vom Laacher See (Abb. 4) können Sie den Randwall gut erkennen. Beide Seeteile liegen exakt von Südost nach Nordwest. Der östliche Teil schlug in Felsen und behielt weitgehend seine Form, der westliche Impaktor ging im unteren Bereich in ein Tal. Es wurden alte Schlote der umliegenden Vulkanbereiche durch das Einschlagbeben aufgebrochen und die Lava floss durch den Talgrund Richtung Rhein. Südlich des größeren Seeteils liegt auf der gleichen Einschlagrichtung noch der kleine Waldsee, der auch schon seit 10000 Jahre bestehen blieb.

Im Winkel links oben außen sieht man den Druckausgleichweiher vom See. Der nennt sich heute Rodder Maar und wurde schon sehr lange als Einschlag gesehen. Was soll diese ganze Beschreibung nun mit dem Tüttensee zu tun haben?

1. Die Datierung ist unkorrekt, denn warum sollte bald nach dem Einschlag im Ötztal nun auch noch ein neuer Einschlag in Bayern bei Grabenstätt erfolgen? Außerdem sind die Zeitmessungen in ihren Befunden sehr variabel.

2. Die Einschlagsrichtung von Südost nach Nordwest ist korrekt, die ovale Fläche ist zu erkennen, aber formal durch seitliche Verlandung nicht mehr regelmäßig.

3. Der bewaldete hufeisenförmige Einschlagswall ist vorhanden, sogar wie bei vielen Maaren an der Einschlagsseite unterbrochen (siehe Laacher See).

Wie aber konnte ich nun den Einschlag von vielen Teilen des Sintflutkometen beweisen. Den Endbeweis habe ich vor wenigen Monaten durch Messungen der Radioaktivität am Trockenmaar Dreiser Weiher erbracht. Über den Stellen, wo der Untergrund See oder wässrige Bereiche zeigt, gibt es keine Erhöhung der Sievertwerte. Auf den Flächen aller Trockenmaare ist seit 10000 Jahren noch kein Wald oder größeres Gehölz gewachsen, nur Gräser und flach wurzelnde Büsche hatten eine Chance. Die Humusbildung hat in diesen Jahrtausenden etwa 2-3 Meter erreicht, aber zu wenig für Bäume und Waldentstehung, obwohl rundum Wälder bis dicht an die Krater wachsen.

Die gleichen Vorgänge können Sie jetzt auch beim Tüttensee beobachten. Es scheint sogar so zu sein, dass auch hier der Wald über der Südwestecke nicht wachsen kann. Unabhängig davon las ich, dass ein Moor entsteht. Moore können aber nur auf einer starken biologischen Grundlage entstehen, und diese gibt es nicht bei Stürmen oder Abholzung, sondern nur bei Impakten. Außerdem waren unsere Landschaften noch sehr gering bevölkert. Nachweisen müssen das die dortigen Forscher! Wir wissen wenig über die Begleitsplitter, da viele solche Einschlagstellen nicht richtig oder überhaupt nicht beurteilt werden. Da der Laacher See viele Ähnlichkeiten mit dem Tüttensee aufweist, zeige ich noch ein NASA-Bild. Aber ich komme auch noch einmal auf das Bild der Titelseite. Es enthält die Tiefenmessungen im See. Egal, was man bei dem ersten Blich darauf er kennt:

1. Es besteht eine Ausrichtung von Südost nach Nordwest. Das ist die Einschlagrichtung aller Kometensplitter.

2. Wenn Sie nun auch nach einen Winkelmesser daran legen, dann haben Sie nicht nur den spitzen Winkel, der ja auch auf der Titelzeichnung eindeutig zu erkennen ist.

3. Der bei diesen Messungen Winkel ist etwas spitzer als 47 Grad.

Abb. 5 Die Aufnahme der NASA des Laacher Sees legt einen Einschlagwinkel des betreffenden Impaktors von 47 Grad nahe.

Das liegt daran, dass die Messungen nicht exakt zum längsten Durchmesser des Sees durchgeführt wurden, sondern durch diese Verlagerung des Längsdurchmessers in der Zeichnung die 47 Grad nicht entstehen konnten. Das bedeutet: Bei richtiger Lagerung des Winkelmessers würden auch hier die 47 Grad bestehen, und das ist die absolut richtige Deutung für den Einschlag des Kometen vor 10000 Jahren. Lesen Sie einmal meinen Aufsatz: DER WINKEL VON 45(47) GRAD. Bei der NASA-Aufnahme vom Laacher See: Sie sehen hier die Einschlagrichtung von Südost nach Nordwest auf 47 Grad. Südöstlich wurde der kleine Waldsee ebenfalls auf 47 Grad direkt nach dem Seeimpakt mit ausgehoben.

Bei der Geschwindigkeit, die dieser Komet mit seinen Splittern hatte, Tollmanns geben 70000 std/km an, hat es neben dem Einschlagsbeben ein Weltenbeben gegeben. Nur damit konnten die alten Vulkanschlote wieder aufgerissen werden, Dort gab es auch wie an einigen anderen Maaren Lavaflüsse, jedoch ohne irgendwelche Eruptionszeichen. Daher kann man den postglazialen primären Vulkanismus im Zeitalter des Quartärs ausschließen, denn es gibt keine entsprechenden Aufbruchherde.

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Der Dreiser Weiher (Abb. 6), der mit Geigerzähler und Messung in Milli-Sievert untersucht wurde, zeigt auf seiner Gesamtfläche keinen Wald, obwohl rundum solcher steht. Ein kleinerer Baum vorne und seitlich ein kleiner Strauch haben ihre Wurzelbildung in Richtung nach außen gebildet, daher stehen sie leicht nach innen gebogen. Auf der freien Trockenmaarfläche bestand lange Zeit ein Weiher, wie es der Name sagt. Der Boden ist immer noch leicht sumpfig.

Letztes Wort zum Tüttensee: Es war ein Einschlag aus dem Sintflut-Impakt, bei diesem Gesamteinschlag wären alle Gletscher der Alpen schon durch den bewiesenen Ötztalsplitter geschmolzen, denn es gab einen primären starken Hitzesturm!

Wilhelm Pilgram


Anmerkungen und Quellen

Verwendete Materialien:

1. „Und die Sintflut gab es doch“, A.+E. Tollmann, Verlag Knaur 1993

2. Wissenschaftliche Aufsätze von W. Pilgram bei Regionalgeschichte der Geschichtsfakultät der Uni Mainz

Hinweis:

  1. Redaktionelle Anmerkung: Zu den Impakt-Forschungen und dem Wissenschaftsstreit um die Tüttensee-Impaktthese siehe online: Der Chiemgau-Impakt - Ein bayerisches Meteoritenkraterfeld (Chiemsee Research Team)


Bild-Quellen

1. Karte von Wikipeda: Tüttensee Tiefenmessung, freie Enzyklopädie

2. Bild-Archiv Dr. Wilhelm Pilgram

3. ebd.

4. Lizenzfreies NASA-Bild

5. ebd.

6. Bildarchiv Dr. Wilhelm Pilgram