Ein Friedhof der Riesen auf Neuguinea (1899)

Wie eine Naturkatastrophe rätselhafte Knochen aus ferner Vergangenheit freilegte

Abb. 1 Hier eine Karte zur geographischen Lokalisierung von Neuguinea in Australasien

(bb) Es gibt historische Berichte über Funde der sterblichen Überreste menschlicher Riesen, die schon deshalb besondere Glaubhaftigkeit für sich in Anspruch nehmen können, weil sie im Zusammenhang mit Ereignissen geschildert werden, in deren Kontext sie gewissermaßen nur eine Nebensache darstellen, also keineswegs Gegenstand einer übertreibenden, quasi sensationalistischen Berichterstattung zu diesem Thema sind. Diese Feststellung trifft auch für den hier vorgestellten Fall einer Entdeckung auf Neuguinea (Abb. 1) zu, den wir in einem Artikel der amerikanischen Westküsten-Zeitung The San Francisco Call entdeckt haben. In diesem Beitrag der Ausgabe des 'Call' vom 25. Februar 1899 geht es zunächst um eine Naturkatastrophe - zwei verheerende tropische Wirbelstürme - und deren dramatische Folgen.

Abb. 2 Die Titelseite des San Francisco Call vom 25. Februar 1899

Als Berichterstatter vor Ort tritt in diesem Artikel ein amerikanischer Missionar namens Rev. Dr. Brown, Generalsekretär der Foreign Missionary Society, auf, der angesichts des durch die Wirbelstürme verursachten Elends der Bevölkerung einen verzweifelten Hilferuf an die Weltöffentlichkeit richtete. So schrieb er zur Schilderung des damaligen Elends: "Bedauernswertes Neuguinea. Es wurde von zwei schrecklichen Zyklonen verwüstet, welche das Land mit Schrecken überzogen haben. Die Bewohner sind in einer schlimmen Notlage. Mütter haben ihre Kinder in die Sklaverei verkauft, um Brot kaufen zu können. Hunderte stehen kurz vor dem Hungertod. Wir brauchen Hilfe." [1]

Betroffen von der Katastrophe waren vor allem die Ureinwohner des Landes, wozu es in dem Bericht weiter heißt: "Neuguineas Natives benötigen Beistand von der Außenwelt, oder sie müssen wie Hunde sterben. Die tobenden Elemente machten die Hütten der Eingeborenen zu Tausenden dem Erdboden gleich, und in einigen Fällen stürzten ganze Zeilen von Häusern ein, bisweilen hundert auf einmal, wie aufgestellte Dominosteine, die von der Hand eines Kindes zu Fall gebracht werden. Während des ersten Zyklons verursachten umstürzende oder durch die Luft fliegende Baumstämme den Tod vieler [Menschen], während eine ständige Lawine entwurzelten Gehölzes die Berghänge hinab auf ungeschützte Dörfer mit zerbrechlichen Häusern stürzte." [2]

Dazu bemerkte Dr. Brown wörtlich: "Es war geradezu ein Niagarafall von ineinander verkeilten Baumstümpfen, verknäuelten Wurzeln und gewaltigen Felsblöcken, der mehr als eine vielversprechende Ortschaft dem Erdboden gleichmachte. Von dieser Lawine wurden viele eingeborene Konvertiten zu Tode gequetscht, während alle Bananen- und Yams-Gärten zerstört wurden, womit die Eingeborenen von ihren Existenzmitteln abgeschnitten wurden. Neu entstandene Flüsse rauschen und tosen nun dort, wo der lebenserhaltene Yams noch vor kurzer Zeit im Überfluss wuchs." [3]

Zum Abschluss des Artikels wird dann jenes oben erwähnte Ereignis von gigantologischem, aber auch krypto-zoologischem Interesse angesprochen, das zu den Kuriosa der geschilderten Naturkatastrophe zu zählen ist: "Dr. Brown sagt, dass der Hurrikan eine besonders seltsame Sache bewirkte. Bei seinen irren Possen pflügte er im Tal des Flusses Sagania [4] einen prähistorischen Friedhof um. Die Natives informierten den Doktor, dass sie Schädel von großem Format in Gruben gefunden hatten, die von dem Zyklon offen gelegt wurden. Einige hatten langes Haar und alle wiesen auf lange zurückreichende Zeiten hin. Knochen von Tieren einer Art wurden [ebenfalls] freigelegt, von der man in Neuguinea nie zuvor etwas gesehen oder gehört hatte. Sie waren augenscheinlich neben den menschlichen Königen einer verschollenen Rasse begraben worden." [5]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: o.A., "TWO CYCLONES DEALT DEATH - Awful Loss of Life in New Guinea - ENTIRE VILLAGES DESTROYED - OUTSIDE WORLD APPEALED TO FOR ASSISTANCE - The Hurricane Plows Up a Prehistoric Graveyard of Human Giants and Mammoth Beasts", 25. Februar 1899, in The San Francisco Call (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach der digitalisierten Version der Zeitung bei CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers)
  2. Quelle: ebd.
  3. Quelle: ebd.
  4. Anmerkung des Verfassers (bb): Den oben erwähnten "Sagania River" konnten wir bisher (nach einer ersten, kurzen Recherche im Internet) noch nicht lokalisieren.
  5. Quelle: The San Francisco Call, op. cit. (1899)

Bild-Quellen:

1) LocationPapuaNewGuinea.svg (Urheber); bei Wikimedia Commons, unter: File:LocationNewGuinea.svg (Lizenzen: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5 generisch“, „2.0 generisch“ und „1.0 generisch“)
2) CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: All Pages: The San Francisco call., February 25, 1899