Eine Chronologie der Atlantis-Lokalisierungen

Abb. 1 Wer hat Platons Atlantis wann und wo lokalisiert? Hier finden Sie dazu nachfolgend eine chronologisch sortierte Übersicht.

(red) Die folgende Chronologie der Atlantis-Lokalisierungen basiert auf einer, von "[f]leißige[n] Praktikanten" am Erratik Institut Berlin erstellten und unter "Raumzeit 3201 / Atlantis" online präsentierten Auflistung der ">wichtigsten Entdeckungen<" (was dort offenbar ironisch gemeint ist), die wir auf Grundlage unserer eigenen atlantologie-historischen Recherchen korrigiert und umfassend erweitert haben. [1]

Ergänzend - und um etwaigen Missverständnissen von vornherein vorzubeugen - sei dazu auch noch festgehalten, dass man am Erratik Institut Berlin keineswegs Atlantisforschung betreibt, und dass wir uns von den auf den Webseiten des Instituts verbreiteten "psychohistorischen" Aussagen zur Beschäftigung mit dem Atlantis-Komplex [2] ausdrücklich distanzieren!

In unserer Auflistung, die mit Autoren des Zeitalters der Entdeckungen - also mit der historischen Genese moderner Atlantisforschung - und ihren Annahmen beginnt, finden sich übrigens in aller Regel Atlantis-Lokalisierungen mit einem explizit atlantologischen Forschungshintergrund. Esoterische Atlantis-Adaptionen, die in manchen anderen Zusammenstellungen undifferenziert mit aufgeführt werden, erwähnen wir hier nur in Ausnahmefällen. [3] Sie sollen später in einer weiteren Liste separat erfasst werden. Atlantis-Lokalisierungen in der fiktionalen Literatur (Romane, Gedichte etc.), wie die von Verdaguer oder Benoit haben wir hier ebenfalls 'außen vor' gelassen, obwohl sie in Einzelaspekten sicher auch für die Atlantisforschung von Interesse sein können. Außerdem ist noch eine zusätzliche, chronologische Auflistung von Autoren und Publikationen geplant, die Atlantis als Fiktion dargestellt haben, und hier ebenfalls nicht aufgeführt werden [4]; des weiteren arbeiten wir aber auch noch an einer Zusammenstellung von antiken Quellen der Atlantisforschung.

Team Atlantisforschung.de


Übersicht

350 v. Chr. – Platon: "...vor den Säulen des Herakles" ________________________________________________________________________


Lokalisierungen von Atlantis-Kolonien

1882 - Ignatius Donnelly: Mittelamerika/Mexiko, Mississippi-Tal, Große Teile Ägyptens, Iberien, Peru, Irland

1925 – P. H. Fawcett: Brasilien

1928 - Elena Maria Whishaw: Andalusien

1958 - Marcel F. Homet: Brasilien, Schwarzafrika

1995 - Frank Joseph: Wisconsin

2005 - Thomas K. Dietrich: Marokko


Anmerkungen und Quellen

  1. Anmerkung: Eine besonders wesentliche und ergiebige - wenn auch ebenfalls stark fehlerbehaftete und überarbeitungsbedürftige - Quelle war dabei: Anonymus, "Lista de teorías sobre la Atlántida - Lista completa de las teorías que ubican la Atlantida en el Atlántico o en el Mediterráneo Occidental, entre España y Marruecos" --- Außerdem die - sehr sorgfältig erstellte - Liste: L'épopée atlante - Tableau récapitulatif des localisations --- sowie die Liste aus "Atlantide: il mistero dei continenti perduti" von Roberto Pinotti und Oscar Mondadori, Mailand, 2001; zit nach: ATLANTIDE: REALTÀ, FANTASIA E PROIEZIONE DI UN MITO von Roberto Pinotti (eine Liste, die weitgehend auf den von Lyon Sprague de Camp in 'Lost Continents...' publizierten Recherche-Ergebnissen beruht). Last but not least: Besonders profitiert haben wir natürlich auch von der gigantischen Recherche-Arbeit von Tony O’Connell, dessen englischsprachige Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie wir allen Atlantis-Interessierten wärmstens empfehlen!
  2. Unter Raumzeit 3201 / Atlantis heißt es z.B.: "Der Atlantis-Mythos transportiert neben dem sichtbaren Bild des verlorenen Paradieses noch eine parasitäre Bedeutung der Insel-Idee: das Streben nach dem Tod, das immer und kategorisch ein totales ist, ins gänzlich Innere und entfernteste Äußere zugleich gerichtet, ein Streben, dem man sich >als Deutscher nicht entziehen kann<, und das vor dem Hintergrund einer >sozialen Bewegung< auch eingefordert wird: Stirb und werde. Du bist nichts, dein Volk ist alles. Undsoweiter mit den bekannten Ergebnissen ..."
  3. Anmerkung: So etwa Edgar Cayce, dessen 'Trance-Readings' auch massive Auswirkungen auf die empirische und naturwissenschaftliche Atlantisforschung des 20. Jahrhunderts hatten, und die Atlantis-Lokalisierung von Flying Eagle & Whispering Wind (2003), die zwar in einem esoterischen Kontext erfolgt, aber durch eine durchgehend (populär-)wissenschaftliche Argumentation untermauert wird.
  4. Anmerkung: Den Ansatz für eine solche Spezial-Liste finden Sie bei Atlantisforschung.de unter: "Phantastische Atlantis-Literatur in der Sammlung Ehrig" (zusammengestellt von Marianne Sydow)