Eine künstliche unterirdische Anlage auf dem Mars?

Ein erstaunliches Infrarot-Foto der Sonde Phobos 2 aus dem Jahr 1989 und eine Aufnahme von Mariner 9 geben nach wie vor Rätsel auf

Abb. 1 Künstlerische Darstellung der sowjetischen Raumsonde Phobos 2 bei Untersuchungen des Marsmondes

(red) Zu den wohl erstaunlichsten Aufnahmen, welche die sowjetische Raumsonde Phobos 2 (Abb. 1) im Jahr 1989 mit ihrem Infrarot-Spektrometer (ISM) machte und zur Erde funkte, gehört ein Bild des Marsbodens, das nach seiner Veröffentlichung für einiges Aufsehen sorgte. Die von der Sonde angewandte Infrarot-Aufnahmetechnik erlaubte nämlich quasi einen 'Blick' unter die Oberfläche des Mars, wobei die besagte radiometrische Aufnahme Strukturen wiedergibt, die so keineswegs zu erwarten waren.

Wie der britische Privatforscher und Grenzwissenschafts-Autor Andy Lloyd zusammenfasst, zeigt das Bild, das seinerzeit auch im kanadischen Fernsehen veröffentlicht wurde, "klar definierte rechteckige Flächen [...] Diese sind mit einem Gitter aus perfekt geraden Kanälen verbunden, was sehr dem Häuserblock einer Stadt ähnelt. Es gab keine entsprechenden Oberflächenmerkmale, die von regulären Kameras aufgenommen wurden. Dies deutet auf eine Wärmesignatur hin, die eine Reihe von unterirdischen Höhlen oder Kanälen sein kann, welche geometrisch einfach zu regelmäßig sind, um natürlich geformt zu sein." [1] Dazu zitiert Lloyd seinen Landsmann, den Atmosphärenphysiker und Raumfahrt-Experten Dr. John Becklake - seinerzeit Science Museum, London - mit folgenden Worten: "Das stadtartige Muster ist 60 Kilometer breit und könnte leicht für eine Luftaufnahme von Los Angeles gehalten werden." [2]

Abb. 2 Diese - naturgemäß 'pixelige' - Aufnahme der US-Marssonde Mariner 9, die bereits Anfang der 1970er Jahre entstand, ist ein konventionell fotographiertes 'Lichtbild', das eine verwirrend artifiziell wirkende Struktur auf der Oberfläche des Mars zeigt. (Die hier abgebildete Version des Fotos wurde vermutlich vertikal gespiegelt.)

Weiterführend heißt es bei Lloyd: "Von ihren internationalen Partizipanten an den Phobos-Missionen gedrängt, definitivere Daten zu liefern, gaben die sowjetischen Behörden die aufgezeichnete Übertragung von Phobos 2 in ihren letzten Augenblicken frei - bis auf die letzten Bilder, die nur Sekunden vor dem Schweigen der Raumsonde gemacht wurden. Dieser Clip wurde von einigen Fernsehsendern in Europa und Kanada als Teil ihrer Programme mit 'Notizen der Woche' gezeigt - als Kuriosum und nicht als eine heiße Nachricht.

Die dergestalt veröffentlichte TV-Sequenz konzentrierte sich auf zwei Anomalien. Das erste war ein Netz von Geraden im Bereich des Marsäquators; Einige der Linien waren kurz, andere länger, einige dünn, manche davon aber breit genug, um wie rechteckige Formen zu wirken, welche in die Marsoberfläche 'eingeprägt' waren. In parallelen Reihen angeordnet, bedeckte das Muster eine Fläche von etwa sechshundert Quadratkilometern (mehr als 230 Quadratmeilen)." [3]

Die Berichtserstattung über diese Anomalie, die so gar nicht den Anschein eines natürlichen Phänomens machte, wurde durch einen Live-Kommentar des bereits erwähnten Dr. John Becklake begleitet. Wie Lloyd weiter ausführt, beschrieb der Wissenschaftler "das Phänomen als sehr rätselhaft, weil das Muster, das auf der Marsoberfläche zu sehen war, nicht mit der optischen Kamera des Raumfahrzeugs fotografiert wurde, sondern mit seiner Infrarotkamera - einer Kamera, welche Objekte mittels der von ihnen ausgehenden Hitze fotografiert, und nicht durch das Spiel Licht und Schatten auf ihnen. Mit anderen Worten: die aus parallelen Linien und Rechtecken gebildete Struktur, die einen Bereich von fast zweihundertfünfzig Quadratmeilen bedeckten, war eine Quelle von Wärmestrahlung. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass eine natürliche Wärmestrahlungsquelle (zum Beispiel ein Geysir oder eine Konzentration von radioaktiven Mineralien unter der Oberfläche) ein so perfektes geometrisches Muster erzeugen würde." [4]

Leider war es bisher weder möglich, die genauen Koordinaten dieser thermalen Anomalie in Erfahrung zu bringen, noch das oben behandelte Infrarot-Bild zu erhalten, um es hier zu präsentieren. Anders ist dies im Fall einer weiteren Aufnahme (Abb. 2), die Anfang der 1970er Jahre von der US-amerikanischen Sonde Mariner 9 gemacht wurde (Bild 4209-75). Die auf dieser Aufnahme (einem normalen 'Lichtbild') zu sehende, verwirrend artifiziell wirkende Struktur befindet sich allerdings auf der Oberfläche des Mars. Sie ist, laut Lloyd, im äquatorialen Bereich des Planeten (auf dem Längengrad 186,4) zu lokalisieren. Ihre Charakteristika wurden beschrieben als "ungewöhnliche Einbuchtungen mit radialen Armen, die aus einer zentralen Nabe herausragen", wobei das Ganze an "den Aufbau eines modernen Flughafens mit einer kreisförmigen Nabe" erinnert, "von der die langen Strukturen ausgehen, an welchen die Hangars [orig.: "airplane gates"; d.Ü.] untergebracht sind." [5] Die Fachwissenschaftler der NASA sahen dies selbstredend - und wen wundert's? - völlig anders. Ihrer Ansicht nach handelt es sich um eine nätürlich entstandene Formation, die durch das Schmelzen und den Kollaps von Permafrost-Schichten verursacht wurde.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Andy Lloyd, "Phobos", auf Andy Lloyd's Dark Star Theory; zit. nach: Derselbe, "The Phobos Incident - Malfunction or Early >Star Wars<?", online bei bibliotecapleyades.net (abgerufen: 02. Dezember 2017)
  2. Quelle: ebd.
  3. Quelle: ebd.
  4. Quelle: ebd.
  5. Quelle: ebd.

Bild-Quellen:

1) NASA (NASA's HEASARC) (Urheber), unter: The Phobos Gallery
2) Andy Lloyd, "The Phobos Incident - Malfunction or Early >Star Wars<?", online bei bibliotecapleyades.net