Jorge María Ribero-Meneses

Forscherportrait

Abb. 1 Prof. Dr. Jorge María Ribero-Meneses

(red) Der am 17. Mai 1945 in Valladolid geborene, spanische Philologe und Prähistoriker Prof. a.D. Dr. Jorge María Ribero-Meneses (Abb. 1) ist ein streitbarer Nonkonformist, der sich in der scientific community durch seine Thesen zum hohen Alter der Kulturgeschiche der Menschheit sowie zu Atlantis unbeliebt gemacht hat und in Kreisen der Establishment-Wissenschaft als 'umstritten' gilt.

Prof. Ribero-Meneses der u.a. als Professor an der Université Libre de Bruxelles (Belgien) tätig war, ist Autor einer Reihe von Büchern zur Urgeschichte Iberiens, sowie einer unüberschaubaren Menge von populärwissenschaftlichen und wissenschaftsjournalistischen Artikeln zu diesem Thema sowie zu verwandten Bereichen. Unter anderem hat er Beiträge für zahlreiche spanische und katalanische Zeitschriften vefasst, darunter auch seit 1973 für Vanguardia de Barcelona, für den Alerta de Santander (1996) und seit 2003 für El Correo de Burgos. [1]

Neben seiner wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeit hat sich Prof. Ribero-Meneses zudem als Förderer der Kultur hervorgetan. So war er 1976 an der Gründung des spanischen Ministeriums für Kultur beteiligt, er unterstützte 1976 den Aufbau des Projekts Fundaciones Culturales Públicas und 1977 die Gründung das Nationalen Jugendorchesters Spaniens (Joven Orquesta Nacional de España). Bereits 1973 hatte er sich beim Aufbau der Bewegung zur Verteidigung des kunsthistorischen Erbe Spaniens (Arte en Peligro, Barcelona) engagiert. [2]

Abb. 2 Im Inneren der Höhle von El Castillo entdeckte Prof. Ribero-Menesses Indizien für den Gebrauch einer Schrift vor mehr als 30.000 Jahren.

Einer der Interessen- und Forschungs-Schwerpunkte von Prof. Ribero-Meneses [3] liegt im Bereich der paläolithischen Felskunst im Gebiet des heutigen Spanien. Diesbezüglich gelangte er bei der Untersuchung von Symnolen in der Höhle von El Castillo (Abb. 2) in Kantabrien zu dem Aufsehen errgegenden Ergebnis, dass die dort lebenden Menschen bereits vor mehr als 30.000 Jahren über eine Schrift verfügt haben. [4]

Was seine Atlantisforschung betrifft, lokalisiert Ribero-Meneses die Metropolis von Platons legendärem, versunkenen Inselreich ebenfalls im Gebiet Iberiens, allerdings nichr - wie die meisten Ibero-Atlantologen - in Südspanien bzw. Andalusien, sondern viel weiter nördlich, vor der heutigen Atlantik-Küste Kantabriens und Asturiens. [5] "Nach Ribero-Meneses soll es sich auf dem jetzigen Unterwasser-Plateau und -Naturschutzgebiet namens Le Danois Bank befunden haben", die heute "in einer Tiefe von ca. 425 Meter unter der Meeresoberfläche liegt. Ribero-Meneses hypothesierte, dass es sich bei dieser Erhebung um einen Teil des Kontinental-Strandes handele, der vor mindestens 12.000 Jahren infolge tektonischer Prozesse, die sich gegen Ende der jüngsten Eiszeit ereigneten, weggebrochen und abgesunken sei. Dabei soll, laut Ribero-Meneses, ein mehrere hundert Meter hoher Megatsunami ausgelöst worden sein, der sich weiträumig katastrophal auswirkte, und dessen Nachwirkungen eine kulturelle Regression der wenigen Überlebenden verursachte." [6]

Jüngere und umfassende Studien [7] zur Erdgeschichte des Gebietes der Le Danois Bank scheinen der Hypothese von Prof. Ribero-Meneses jedoch ihre geologische Basis zu entziehen: Offenbar dürfte der betreffende, küstennahe Bereich bereits vor Millionen von Jahren im Golf von Biskaya versunken sein. [8] Doch selbst wenn sich seine Lokalisierung der Atlanter-Metropolis letztlich als unzutreffend erweisen sollte, steht der besondere Wert seiner jahrzehntelangen Arbeit für die alternative Zivilisations-Geschichtsforschung im Allgemeinen und insbesondere für die Atlantisforschung außer Frage.


Anmerkungen und Quellen

Vorwiegend verwendetes Material:

(Alle abgerufen am 12.11.2013)

Fußnoten:

  1. Quelle: Iberia cuna de la humanidad (Investigaciones Jorge María Ribero-Meneses San José), unter: Biografia
  2. Quelle: ebd.
  3. Anmerkung: Zu den Forschungen von Prof. Ribero-Meneses und ihren Ergebnissen siehe seine (leider ausschließlich) spanischsprachige Homepage: Iberia cuna de la humanidad (Investigaciones Jorge María Ribero-Meneses San José) (abgerufen: 12.11.2013)
  4. Siehe: Jorge Maria Ribero-Meneses, "La Escritura nació en Cantabria, más de 30.000 años ANTES que en Mesopotamia - La primera palabra conocida, grabada sobre piedra en la Cueva del Castillo, tiene 38.500 años de antigüedad" (Die Schrift wurde in Kantabrien geboren, mehr als 30.000 Jahre vor Mesopotamien - Das erste bekannte, in Stein gravierte Wort in der Cueva del Castillo ist 38.500 Jahre alt); abgerufen: 12.11.2013
  5. Siehe: Jorge María Ribero-Meneses, "La Atlantida o el origen histórico de España" (Atlantis oder der historische Ursprung Spaniens), Camera, 1989
  6. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: Lokalisierungshypothesen zu Atlantis, Abschnitt: Hypothesengruppe Iberien; Red. Anmerkung: Dieser Abschnitt des Wikipedia-Artikels wurde von Atlantisforschung.de-Redakteur Bernhard Beier verfasst.
  7. Siehe dazu: Viejo, G.F., and J.G. Suarez, 2005, The ESCI-N Project after a decade: A synthesis of the results and open questions, in: Trabajos de Geología. no. 25, pp. 9-25
  8. Siehe dazu z.B.: Ercilla, G. D - Casas, F. - Estrada, J.T. - Vázquez, J. - Iglesias, M. - García, M. - Gómez, J. - Acosta, J. - Gallart, A. - Maestro-González und Marconi Team, 2008, Morphsedimentary features and recent depositional architectural model of the Cantabrian continental margin; in: Marine Geology. v. 247, no. 1-2, pp. 61-83

Bild-Quellen:

1) Iberia cuna de la humanidad (Investigaciones Jorge María Ribero-Meneses San José), unter: Biografia
2) Gabinete de Prensa del Gobierno de Cantabria / Nachosan bei Wikimedia Commons, unter: File:Cueva del Castillo interior.jpg