Und die Sintflut gab es doch (1993) - 'Wissenschaftliche' Reaktionen

von Prof. Dr. Alexander Tollmann (2003)

Abb. 1 Das Front-Cover des 1993 erstveröffenlichten magnum opus "Und die Sintflut gab es doch" von Alexander Tollmann und Edith Kristan-Tollmann. Zehn Jahre nach Erscheinen des Buches (2003) berichtete A. Tollmann in seinem autobiographischen Werk "Und die Wahrheit siegt schließlich doch!" über Reaktionen auf die Sintflut-Abhandlung aus dem akademischen Establishment, die einigen Aufschluss über die Behandlung besonders missliebiger Erkenntnisse und ihrer Verfechter im - ironisch formuliert - Real existierenden Wissenschaftsbetrieb liefern.

[...] Natürlich konnte es bei einer so fundamentalen Erkenntnis nicht ausbleiben, daß wie bisher immer, Neider der Fachrichtung - in diesem Fall Impaktforscher, die den Sintflut-Impakt übersehen hatten - auf den Plan traten, um alles zu bestreiten. Da gibt es eine bestimmte Zeremonie, wie die famosen Wissenschaftler seit je gegen neue Erkenntnisse vorgehen: Zunächst wird versucht, durch Übergehen und Schweigen das Ereignis vergessen zu lassen. Den zweiten üblichen Schritt, die Behauptung, daß man selbst dieses Ergebnis schon früher erkannt habe, versuchte der bekannt ehrgeizige Schweizer Geologie-Professor, der Chinese K. J. Hsü von der ETH-Zürich mir in einem Brief zu suggerieren, nämlich, daß ja schon er diese Entdeckung gemacht habe. Die Überprüfung der angegebenen Literaturstelle aber widersprach voll dieser Mitteilung.

Erst wenn all dies erfolglos bleibt, erfolgt die frontale Attacke, wobei man meist sich nicht auf eine konkrete Widerlegung von Fakten einläßt - besonders, wenn man wie hier keine Irrtümer findet - sondern Pauschalverurteilungen losläßt, etwa die Autoren mit unwissenschaftlichen Laien, mit Scharlatanen (im konkreten Fall mit Däniken) gleichsetzt - wie durch Doz. Ch. Köberl bei einer TV-Diskussion im Club 2 am 18. Mai 1993 geschehen, der nicht einen einzigen Punkt konkret widerlegen konnte. Er hätte sich allerdings seine Blamage ersparen können, da heute schon ganze Reihen von weiteren harten Fakten zur Bestätigung des Sintflut-Impaktes publiziert sind. [1]

Je bedeutender die Neuerkenntnis, desto heftiger und wütender die Attacken. Die Entschlüsselung des Sintflut-Impaktes war bedeutend genug, Musterbeispiele von Haßreaktionen hervorzurufen, die Kostbarkeiten für den Psychologen darstellen. Sie treten natürlich in erster Linie bei Wissenschaftlern auf, die sich gerade eben auch mit dieser Materie beschäftigen, darüber publiziert haben, aber weitab von einer Lösung des Problems stehen. Zwei solcher Fälle will ich zur Veranschaulichung der psychologischen Situation beispielsweise anführen:

Herr Prof. DDDr. Manfred Büttner [2], Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der Religion/Umwelt-Forschung in Bochum hatte gerade in seiner Zeitschrift "Abhandlungen zur Geschichte der Geowissenschaften und Religionen" einen Artikel seines Freundes Prof. Wilhelm Leitner aus Graz zum Sintflut-Mythos in Druck, der das Wesen des Sintflut-Geschehens nicht erfaßt hatte. Beide Herren waren durch unser Buch aufgescheucht und in Aufregung versetzt worden.

Abb. 2 Prof. Dr. Alexander Tollmann (1928-2007)

Herr Prof. DDDr. Manfred Büttner nutzte diese Gelegenheit, in einem Vorwort zu Leitners Schrift Dampf abzulassen und schrieb uns in einem Brief am 13. Mai 1994 findig, was er da gegen uns publizieren wolle, in dem er eine Flut unsachlicher Beleidigungen losließ, dann aber mit feiner Feder derart wegstrich, daß wir sie noch voll lesen konnten, aber er ja durch Streichung sich offiziell davon distanziert hatte, so daß er nicht mit einer Ehrenbeleidigungsklage rechnen mußte. Er schreibt unter anderem zu unserem Buch in dieser psychologisch hochinteressanten Studie: "Um sozusagen exemplarisch zu belegen, warum ich [lesbar gestrichen: den Begriff >Lachnummer< vewende,] das alles sehr mißlich empfinde, sei nun wörtlich zitiert, was die Autoren auf S. 437 im Text zu Abb. 113 ausführen: Die sieben Posaunenstöße - Visionen eines Kranken (einer Kranken?) - der Engel könnten als Explosionslärm der sieben Impakte interpretiert werden, der den Überlieferungen nach jeweils kontinentweit zu hören waren: Quatsch Blödsinn!! Lachnummer"...

"Wer diese(n) [lesbar gestrichen: Unsinn] Interpretation der Bibel gelesen hat [lesbar gestrichen: Ich würde am liebsten von >Blödsinn< Fachfremder sprechen] mag sich über den Mut und die aufgebrachte Energie Leitners wundern, Tollmann (und dessen Frau) auf seriöse Weise entgegenzutreten. Sicherlich wird Herr Tollmann als Geologe profiliert sein, sonst hätte man ihn nicht auf den Lehrstuhl für Geologie in Wien berufen. Es fällt jedoch schwer und ist im Grunde genommen unmöglich, das hier zur Diskussion stehende Buch insgesamt ... ernst zu nehmen. Welchen Anteil hat Herr Tollmann und welchen seine Frau an diesem [lesbar gestrichen: >Machwerk<, das ich (man möge mir den Ausdruck verzeihen, aber ich kann nicht anders) einfach nur als >Blödsinn< bezeichne?] Es fällt mir schwer, das zu streichen, muß aber wohl sein?" ...

"[Lesbar gestrichen: ich selber würde als Dekan der Abteilung für Geowissenschaften erwägen, einen Ausschuß einzuberufen bzw. zu installieren, mit dem Ziel, zu überprüfen, ob der Autor dieses Buches weiterhin auf dem Lehrstuhl für Geologie tragbar ist an einer Universität, die etwas auf sich und ihren Ruf hält!!!!!! Ich könnte und kann mir vorstellen, daß Universitäten wie Bochum und Münster ... Konsequenzen ziehen würden.] ...

Abb. 3 Dr. Edith Kristan-Tollmann (1934-1995), die Ko-Autorin von "Und die Sintflut gab es doch", war zu ihrer Zeit die wohl brillanteste Paläontologin des gesamten deutschspachigen Raumes.

Der Inhalt dieses Briefes wurde in gekürzter Form in Prof. Büttners Zeitschrift publiziert [3]: Im Mittelalter könnte man im Hintergrund schon die Scheiterhaufen für derartige Bücher und ihre Autoren - nicht zu vergessen die oft genug mit besonderem Impetus angsprochene Autorin (Abb. 3) - lodern sehen.

Die gleiche Diktion stellt sich auch bei einem Wiener Erdwissenschaftler ein, lange schon mit Tektiten und Impakten befasst, dem ebenfalls der so eindrucksvolle Sintflut-Impekt entgangen war und der aus gleichen Motiven volle Salven aus Spott auf uns abfeuerte: Es ist Herr Doz. Dr. Christian Koeberl (Abb. 5) vom Institut für Geochemie der Universität Wien, also Nachbar im gleichen Gebäude. Zunächst, als unser Buch nur auf Deutsch erschienen war, nahm er es noch hin, da wir alle wissen, daß die maßgebenden Arbeiter an Impakten als Amerikaner die deutsche Literatur nicht lesen, also unserem Buch in dem entscheidenden Fachkreis ein stilles Erdbegräbnis beschieden war. Aber der Herausgeber der in Oxford in Englisch erscheinenden europäischen geologischen Zeitschrift "Terra Nova", Robert Muir Wood, war auf unsere Entdeckungen aufmerksam geworden und hatte uns um einen Artikel für "Terra Nova" angeschrieben. Gerne lieferten wir ihm einen Aufsatz zum Thema, der 1994 in seiner Zeitschrift [4], also in Englisch, erschien. Damit war das Faß voll.

Die Gegensalve von Ch. Koeberl [5] sollte eine volle Breitseite werden, und er lud zu diesem Behufe teils Impakt-Forscher, die schon meine Gegner aus dem "Mittelostalpin"-Kampf waren, wie etwa Dr. Alexander Deutsch, vor allem aber etliche aus seinem Bekanntenkreis von Impakttagungen ein, als Mitarbeiter zu firmieren, was ein Dutzend Wissenschaftler befolgte, denen dieser nur auf Deutsch ausführlich beschriebene so junge Impakt sicher ohnehin suspekt war.

Abb. 4 Das Ötztal in Tirol mit dem Gebiet des gigantischen Bergsturzes von Köfels, wo vor Jahrtausenden plötzlich rund drei Kubikkilometer Gestein von der Westseite des Tals herabstürzten - ein katastrophisches Ereignis, das mit einiger Sicherheit auf einen Meteoriten-Impakt zurückzuführen ist.

Daß ohne viel Überlegungen Anti-Tollmannisten gerne unterschrieben, zeigt z.B. die Teilnahme von Doz. Gero Kurat vom Wiener Naturhistorischen Museum. Er hatte zwar die Impakt-Natur des Kraters von Köfels in Tirol ab 1972, vor allem aber in einer ganzen Serie von Publikationen der jüngsten Zeit mit endeutigen Kriterien klar belegt, betätigte sich nun aber mit Koeberl voll am Abstreiten des kosmischen Einschlages von Köfels. Er nahm daher frontal gegen alle von ihm selbst gelieferten echten Beweise Stellung, ohne natürlich ein Argument dagegen anführen zu können, ohne seine eigenen Beweise zurücknehmen zu können, weil sie richtig waren. Möglich, daß er das Koeberl-Pamphlet nur unterzeichnet und nicht gelesen hat.

Gerade aber heute liegt schon eine ganze Flut von neuesten Beweisen für die kosmische Ursache des von Koeberl et al. so heftig bestrittenen Köfels-Kraters vor [6]: Nachweise von Iridium, Shatter cones, Streß-Mineralien, kosmisches Nickel-Eisen etc.; die Neudatierung des Kraters und benacharter Bergstürze bestätigen erneut das Sintflutalter (rund 9500 J. vor heute). Passend zur Sintflut-Impaktkatastrophe wurden neuerdings weltweit Besiedlungslücken von 500 Jahren in Höhlen und ältesten Siedlungen in dieser Zeit im 10. Jt. konstatiert. Archäologische Untersuchungen bewiesen den von uns in diese Zeit gestellten Übergang zu Ackerbau und Viehzucht, ebenso wie die Entstehung der Religion mit ersten Heiligtümern (Göbekli Tepe in Anatolien) und Menschenopfern etc. [7] [8]

Ch. Koeberl hatte zuvor seinen Angriff durch den Aufmarsch der ganzen Bauernphalanx scheinbar gut abgedeckt, obwohl man seine Handschrift, die dieselbe Diktion wie bei seiner Club 2 Attacke führte, leicht erkennen konnte. Aber die hohe Zahl der Gegner sollte beeindrucken - wie schon Minister Staribacher beim Parlamentshearing in der Atomdebatte 1978 gefragt hatte: Wem soll ich nun glauben, Ihnen oder der großen Zahl ihrer Gegner? - allerdings vergessen hatte, daß in der Wissenschaft nicht wie im Parlament abgestimmt werden kann.

Abb. 5 Dr. Christian Koeberl - heute Universitätsprofessor für Impaktforschung und planetare Geologie an der Universität Wien, des weiteren Generaldirektor und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Naturhistorischen Museums Wien - stellte sich in den 1990er Jahren mit seinen unbilligen Attacken gegen die Tollmanns und ihre Sinflut-Studien in kein gutes Licht.

Und wiederum wiederholte sich in diesem zweiten Koeberl-Vorstoß dasselbe Phänomen wie im Club 2: Er fand keine stichhaltigen Gegenargumente und so stilisierte er unsere im Buch genannten Argumente um, verfälschte sie, um dann das "Falsche" darin anzugreifen. Wir kennen diese plumpe Methode gerade in Wiener Wissenschaftler-Kreisen gut, und sie ist so gängig, daß sogar ein Slogan darüber zirkuliert: "Einen Watschenmann (Abb. 6) aufbauen, den man dann zusammenhauen kann."

Ansonsten ist dieser Artikel wieder breit erfüllt von unqualifizierten willkürlichen Angriffen, triefend vor Hohn; Beispiel (S. 649): "Wenn's schon nicht wahr ist, ist es gut erunden? Ünglücklicherweise nicht einmal das..." Wir werden des Wunschdenkens bezichtigt. Unsere Arbeit entbehre der allgemeingültigen Anforderungen einer wissenschaftlichen Untersuchung. Sie präsentiere nur wilde Schlußfolgerungen auf der Basis von fehlerhaften "Beweisen"; sie ist zweideutig-unklar, höchst selektiv und oft nachweisbar unkorrekt ... sie läßt kritische Informationen aus; sie versorgt die vorgeschlagenen Hypothesen mit keinen kritischen Untersuchungen, "kurz, es ist keine gute Wissenschaft; es ist überhaupt keine Wissenschaft. Es ist Pseudowissenschaft in der großen Tradition von Donnelly, Velikovsky und von Däniken. Ausgehend von der Tatsache, daß es eine Fiktion ohne wissenschaftlichen Rückhalt ist, sollte der Leser von Terra Nova nicht ermutigt sein, zu glauben, daß es mehr ist als es wirklich ist. Alles was am Ende bleibt, ist der schale Nachgeschmack von Dilettantismus. Wenn du nur geschwiegen hättest..." Was die "fehlenden Beweise" sind, das "nachweisbar Unkorrekte" ist, daüber bleibt Koeberl natürlich, da nichts vorhanden, die Antwort schuldig.

Bums, da haben's wir. Wir sind nicht nur schlechte Wissenschaftler, sondern gar keine. Wir sind schlicht und einfach Dilettanten und wenn es gut geht, dem Däniken gleichzustellen. Im ersten Moment glaubt man, daß Koeberl ein anderes Buch in der Hand gehabt hat. Aber dann fällt die Meisterhaftigkeit der höhnischen vernichtenden Kritik auf, die als Musterbeispiel eines Deutschaufsatzes zum Thema dienen könnte, nicht objektbezogen, sondern eben ein Muster, wie man mit mißliebigen Gegnern verfährt. Ich habe Jahrzehnte genug heftige Angriffe auf neue Ideen erlebt. Aber in denen war wenigstens der Versuch einer Rechtfertigung der Beschuldigungen enthalten.

Abb. 6 In ihrem Bemühen, Prof. Tollmann nachhaltig zu diskreditieren, bauten sich einige seiner Kollegen - im übertragenen Sinn - einen 'Watschenmann', auf den sie einprügeln konnten. (Foto: ein Watschenmann auf dem Wiener Prater, 1935)

Für uns war dieses Pamphlet der Nachweis, daß Koeberl nicht einmal dieses Impaktgeschehen begreifen und unseren logischen Gedankengängen folgen konnte, wenn es schon perfekt vorgekaut vorlag. Es war der Hinweis, daß die Wahrheitsfindung, daß das Durchschauen eines komplizierten Sachverhaltes doch nicht eine Selbstverständlichkeit darstellt, obwohl dies alles doch gar nicht so schwer zu begreifen war.

Ich habe den Herausgeber Robert Muir ersucht, zu diesem Pamphlet in der "Terra Nova" Stellung nehmen zu können. Am 6. September 1995 antwortete er, daß er keine Antwort zu diesem Thema mehr in seiner Zeitschrift wünsche. Ich drückte meine Verwunderung aus und bemerkte, daß mir bei solch ungerechtfertigten Angriffen bei einem so wichtigen Thema in all den vielen Streitfällen in einem langen Leben immer eine nochmalige Stellungnahme gestattet worden ist und fügte hinzu, daß ich im negativen Fall meinen Anwalt eine Ehrbeleidigungsklage gegen diese 13 Autoren einbringen lassen würde, da es hier ncht um wissenschaftliche Argumentation und Beweisführung gehe, sondern um völlig unqualifizierte ehrenrührige Angriffe. Er gab nach, obwohl ich wohl nicht wirklich zu diesem Mittel geriffen hätte, und gestattete am 19. Oktober 1995 eine Kurzantwort von maximal 750 Wörtern. Und so geschah es, publizert in Heft 8, 1996, auf einer Seite in "Terra Nova" [9].

Das Wutdokument von Koeberl et al., kaum verfasst, bekam aber außer in dieser Kurznotiz umgehend von vielen anderen Autoren die gebührende Antwort. In rascher Folge erschienen bis heute - wie erwähnt [10] - ein Dutzend Arbeiten von Autoren aus verschiedenen Wissenschaften und Ländern, die allesamt den Sintflut-Impakt mit weiteren Argumenten bewiesen.

Abb. 7 Mikro-Impaktspherulen aus dem gigantischen 'YDB-Streufeld', das 2013 von einem internationalen, interdisziplinären Wissenschaftler-Team identifiziert und auf ein Alter von ca. 12.800 Jahren datiert wurde. [11] Relikte des von Prof. Tollmann postulierten 'Alleröd-Einschlags', oder eines weiteren endglazialen Impakt-Ereignisses?

Ich verstehe natürlich durchaus, daß man als Impakt-Forscher in Aufregung gerät, wenn man an dem für den Menschen spektakulärsten Impakt unbemerkt vorübergeht. Aber ich würde meinen Ärger nicht durch Schimpfen Luft machen, sondern, indem ich einfach die Schleier von den nächstälteren, noch allesamt ebenfalls unbekannten, hochinteressanten, von den Menschen erlebten Impakten in produktiver Denkweise lüften würde. Also etwa eine nächstältere Sintflutkatastrophe durch den Alleröd-Impakt vor 12.000 Jahren und weitere mögliche Einschläge vor um 18.000 und 30.000 Jahre[n] heute erforschen würde.

Ende Mai 1999 kam für mich überdies endlich die Lösung für das seit 1993 [12] quälende Problem einer zweiten, etwas älteren Sintflut - über die keine Mythen mehr berichten - aufgrund immer weiterer geologischer Hinweise [13]. Die Menschen erlebten bloß 2500 Jahre vor der Noachischen Sintflut bereits durch einen älteren Kometeneinschlag die Schrecknisse eines solchen kosmischen Schlages! Die Einschläge von Kometentrümmern trafen im Spätglazial vorwiegend die Nordhalbkugel, wie die dabei entstandene Salpetersäure, vorwiegend in den Eisschichten der Grönländischen Bohrungen aus der Zeit vor etwa 12.000 Jahren bezeug[t]. Andere Splitter dieser Einschläge lösten etwa damals gewaltige Fluten in 450 km Breite am Kanadischen Eisschild beim Auftreffen in der Ontario-Region und im Spokanebecken in den USA aus. Ein Treffer im Ozean vor der afrikanischen Küste bewirkte unvorstellbare Flutregen in Zentralafrika, sodass der Nil um 22 m, der Niger um 40 m anstieg, die Fläche des Tschadsees ins Gigantische anwuchs und der Seespiegel vom Rudolfsee um 75 m anstieg.

Den Schlußstein zum Gebäude dieses Vorsintflut-Impaktes im Alleröd in der Spätglazialzeit brachte mir das Schicksal ins Haus. Ein großartiger welterfahrener Feldgeologe, ein holländischer Prospektor aus Südamerika, Johan Kloosterman, kam im Alter mittellos in seine Heimat zurück, sah dort auf einem Flohmarkt antiquarisch unser Sintflutbuch, das ja ausgerechnet gerade auf Holländisch erschienen war, war sofort begeistert davon, da er seit 20 Jahren einen Weltenbrand-Horizont nahe dem Ende der Eiszeit weit über die Welt hin verfolgt hatte und wollte sich über den Weltenbrand-Horizont der Sintflut-Katastrophe näher informieren. Er fuhr ohne Geld sofort los, um mit mir in Wien zu diskutieren. Er brauchte fünf Tage zur Fahrt, die er durch Autostopp, die Nächte sitzend in Raststätten, auch in Klosettanlagen, hinter sich brachte und erreichte mich am 28. April 1999. Wie ich aber sehe, geht sein Weltenbrand-Horizont nicht auf den Sintflut-Impakt zurück, sondern ist älter, rund 12.000 Jahre alt, und eben ein weiterer sicherer Beleg ür die oben schon vermutete Katastrophe davor, eben diesen spätglazialen Alleröd-Impakt. [14]

Ch. Koeberl setzte nun, auf der modernen Welle der Impakt-Psychose um das Jahr 2000, in seinem [1998] erschienenen Buch "Impakt" [15] mit einem 180°-Schwenk mit großer Selbstverständlichkeit zum Linksüberholen an, indem er eindringlich auf die jederzeit vorhandene Möglichkeit von verheerenden Impakten in der Gegenwart hinwies und dies durch ein fiktives Schreckensszenario in Wien im Jahre 1999 unterstrich, wobei er uns noch in der Club 2-Sendung im Jahre 1993 abgestritten hatte, daß vor so "Kurzem" , also auch nur vor rund 10.000 Jahren, ein solcher Impakt glaubwürdig sei. So rasch schreitet die Wissenschaft fort.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Prof. Dr. Alexander Tollmann (1928-2007) wurde - mit freundlicher Genehmigung von Raoul Tollmann - seinem autobiographischen Buch "UND DIE WAHRHEIT SIEGT SCHLIESSLICH DOCH!" entnommen (S. 470-476), das 2003 im Verlag Kritische Wissenschaft erschienen ist. Redaktionelle Bearbeitung und Illustration durch Atlantisforschung.de im Mai 2017.

Fußnoten:

  1. Siehe: A. Tollmann, "Die Zuverlässigkeit der Weissagungen und das Schicksalsjahr 1999, in: Magazin 2000 , 1999/1, S. 68-77
  2. Siehe: M. Büttner [in:] W. Leitner, "Der Sintflut-Mythos im Spannungsfeld von Wissenschaft, Kultur und Glauben. Eine Stellungnahme zu E. und A. Tollmann etc.", Abh. Geschichte d. Geowiss. u. Religion usf., Beih. 4, Bochum, 1994
  3. Siehe: M. Büttner, 1994 (wie in Fn. 2)
  4. Siehe: E. Kristan-Tollmann und A. Tollmann, "The youngest big impact deduced by geological and historical facts", Terra Nova, 6, S. 209-217, Oxford, 1994
  5. Siehe: A. Deutsch, Ch. Koeberl et al., "The Impact-Flood Connection - Does it exist?", in: Terra Nova, 6, 644-650, Oxford, 1994
  6. Siehe: A. Tollmann, "Impakte und ihre Auswirkungen auf die Erde und das Leben", Barbara-Gespräche, Bd. 4 (1997), 22 S., 87-108, Wien, 2000
  7. Siehe: ebd.
  8. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de auch: Alexander Tollmann, "Die Stiergötter-Sarkophage der heiligen Nekropolis von Kreta" (2003)
  9. Siehe; E. Kristan-Tollmann und A. Tollmann, "A reply to a reply - But the flood really happened", Terra Nova, 8/1, S. 108, Oxford, 1996
  10. Siehe: A. Tollmann, "Impakte und ihre Auswirkungen auf die Erde und das Leben", Barbara-Gespräche, Bd. 4 (1997), 22 S., 87-108, Wien, 2000
  11. Siehe: "Neue Beweise für einen gravierenden Impakt vor ca. 12.800 Jahren - Umfassende Analyse von Mikro-Sphärulen untermauert die Theorie eines Impaktereignisses als Auslöser des Klimasturzes zu Beginn des Jüngeren Dryas (University of California, Santa Barbara)
  12. Siehe: A. und E. Tollmann, "Und die Sintflut gab es doch - Vom Mythos zur historischen Wahrheit", Droemer Knaur, 1993, S. 210 f.
  13. Siehe: A. und E. Tollmann, "Das Weltenjahr geht zur Neige", Wien (Böhlau), 1998, S. 251
  14. Siehe: A. Tollmann, "The Flood Impact and its predecessor at the transition of Pleistocene to Holocene", Vortrag und Manuskript (8 S.), in E. Spedicato et al., "New scenarios on the evolution of Solar System" - Quademi Dipart. Mathem. etc., Seria Miscellanea, 1999, No. 1, Univ. Bergamo --- A. Tollmann, "The Deluge in the peoples traditions and geological evidence", , in E. Spedicato et al., "New scenarios on the evolution of Solar System" - Quademi Dipart. Mathem. etc., Seria Miscellanea, 1999, No. 1, S. 24, Univ. Bergamo --- A. Tollmann, "The Flood Impact and its predecessor at the transition of Pleistocene to Holocene", Manus, 1. Convegno int. scenari sulla evolutione del sistema solare, 9 S., Milano (8. 6. 1999) --- A. Tollmann, "Impakte + Atomkraftwerke = Auslöschen der Menschheit", Interdis, Nr. 2, S. 3-6, Windeck/Sieg, 2002 --- A. Tollmann, "Kosmische Großmpakte der Jung- und Nacheiszeit", Sber.Akad.Wiss. Wien, Abt. I (2001), 208, Wien, 2003 --- A. Tollmann, "Die tödliche Gefahr kosmischer Impakte etc.", Neue Argumente, 96, 4 S., Wien 2003
  15. Siehe: Christian Koeberl, "Impakt", Wien (Edition va bene), 1998

Bild-Quellen:

1) Verlagsgruppe Droemer Knaur / Bild-Archiv Atlantisforschung.de
2) Dietrich Herm, Alexander Tollmann 27.6.1928 - 8.8.2007 (PDF-File, 35,54 KB; Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
3) Harald Lobitzer, "Edith Kristan-Tollmann 14.4. 1934-25.8.1995", Wien, 1996 (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
4) Vesta~commonswiki bei Wikimedia Commons, unter: File:Köfels Landslide.jpg
5) HeMei (own work) bei Wikimedia Commons, unter: File:Christian koeberl 2010.jpg; Lizenz: Creative Commons, Attribution-Share Alike 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)
6) Kurt Apfel (Autor); Freigabe: Prater.at / Lewenstein (Uploader) bei Wikimedia Commons, unter: File:Watschenmann (Ausschnitt).jpg
7) "Neue Beweise für einen gravierenden Impakt vor ca. 12.800 Jahren - Umfassende Analyse von Mikro-Sphärulen untermauert die Theorie eines Impaktereignisses als Auslöser des Klimasturzes zu Beginn des Jüngeren Dryas (University of California, Santa Barbara)