Wie entstehen Hochkulturen?

Aktualisierende Betrachtungen zur Kulturmorphologie

von Armin Naudiet

In EFODON-SYNESIS Nr. 9/1995 hat Dr. Horst Friedrich einen Beitrag zur Entstehung von Ober- und Unterägypten veröffentlicht, der in seinen Konsequenzen weit über das gestellte Thema hinausgeht. Die vom genannten Autor vorgetragenen Gedanken berühren nämlich im Kern die Fragen: Wie entstehen Kulturen? Und wer sind jeweils deren Träger? Diese Fragen sind für das Verständnis der Menschheitsgeschichte von grundlegender Bedeutung und werden von der Wissenschaft keineswegs eindeutig beantwortet.

Abb. 1 Wie entstehen Hochkulturen? Der Diffusionist Armin Naudiet nahm Dr. Horst Friedrichs Essay zur Entstehung von Ober- und Unterägypten zum Anlass für seine aktualisierende Betrachtungen zur Kulturmorphologie.

Wie von Friedrich bereits dargelegt, ist die Forschung gespalten in Isolationisten und Diffusionisten. Zwei Gruppen also, die entweder für eine isolierte, jeweils unabhängige Entwicklung oder für eine Entwicklung durch befruchtende Kontakte plädieren. Vorherrschende Meinung in der Schulwissenschaft ist die These der Isolationisten, obwohl zahlreiche Argumente zugunsten der Diffusionisten sprechen.

Dieser kleine Beitrag entstand aus der Überlegung heraus, dass es von Interesse sein könnte, die von Friedrich vorgetragenen Gedanken zu ergänzen und zu vertiefen. Dies um so mehr, als es um ein grundsätzliches Problem geht, das alle Kulturen betrifft.

Es gibt und gab auf unserem Planeten unzählige Kulturen, die - jede für sich - ihrer ganz eigene, in der Tat »persönliche« Note haben und hatten. Nach der vorherrschenden Meinung der isolationistischen Schule haben sich grundsätzlich alle Kulturen in ihrem jeweiligen Lebensraum eigenständig entwickelt. Nach diffusionistischer Auffassung ist jede kulturelle Höherentwicklung jedoch ein Produkt aus übergreifenden Kontakten. Friedrich sieht in jeder neu entstandenen Hochkultur ein »ethno-linguistisches und kulturelles Amalgam«. In diesem Begriff verbinden sich Ethnie [1], Sprache und Kulturausdruck zu einer spürbaren Einheit. Betrachten wir die frühen und auch heutigen Kulturen der Erde, so wird unvermittelt deutlich, dass kulturelle Entwicklung prinzipiell diffusionistisch angelegt sein muss.

Die Ethnologie zeigt eindeutig, wie spärlich und begrenzt Kulturen blieben, die durch besondere - meist geografische - Bedingungen am Rande des Kulturaustausches geblieben sind. Trifft das schon auf einfache Jäger- und Sammlerkulturen zu, so ist die diffusionistische Entwicklung von Hochkulturen effektiv zwingend. Hochkulturen können sowohl ethnisch als auch linguistisch nur ein Amalgam sein. Dieses »noch nicht ganz homogenisierte Gemenge aus verschiedenartigen Bestandteilen« (Friedrich) sollten wir zum besseren Verständnis etwas genauer betrachten, denn seine einzelnen Komponenten haben durchaus unterschiedliches Gewicht.

Beim Zusammentreffen zuvor unterschiedlicher Gruppen unterliegt das ethnische Moment ganz sicher der stärksten Vermischung. Hier dürfen wir davon ausgehen, dass die zahlenmäßig kleinere Gruppe in den tragenden Merkmalen der größeren Gruppe früher oder später aufgeht. Daraus entstehen oft interessante Mischungen. Der Begriff von »Rasse« lässt sich da also nur sehr begrenzt verwenden. Sehr problematisch ist das linguistische Potential der Veränderung. Im Großen und Ganzen werden wir eine ähnliche Entwicklung wie bei der ethnischen Komponente erhalten. Der überwiegende Sprachkörper einer Kultur wird erhalten bleiben, sich aber um eine oft nicht geringere Zahl von Fremdwörtern und Begriffen erweitern. [2]

Abb. 2 Der Rosetta-Stein zeigt stellt ein gutes Beispiel für eine mehrsprachige Abfassung offizieller Texte im Altertum dar. Dieser Tatsache verdanken wir, dass die ägyptischen Hieroglyphen entziffert werden konnten.

Wesentlich anders zeigt sich die Situation, wenn eine oder sogar beide Kulturgruppen bereits über ein ausgebildetes Schriftsystem verfügen. Nach allen historischen Erfahrungen wird in diesem Fall die dominierende, herrschende Schicht ihr jeweiliges Sprachmuster als >amtliche Schriftsprache< durchsetzen. In diesem Fall kann also der weitaus größere ethnisch-linguistische Teil der neuen Kulturgruppe dennoch über die >amtliche Schrift< langfristig zu einer »neuen« Sprache gelangen. [3] In den frühen Zeiten der Geschichte bestanden aber mangels geeigneter Ausbildungsmöglichkeiten neben den >Amtssprachen< und deren Schrift die sogenannten Volkssprachen der unterlegenen Ethnien weiter. Das hat oft dazu geführt, dass offizielle Texte mehrsprachig abgefasst wurden. (Abb. 2) In nicht wenigen Fällen wurde sogar die vorhandene Schrift den jeweiligen Sprachen angepasst.

Hinsichtlich der Technologien darf als sicher gelten, dass sich mitgebrachte bessere Techniken auf allen Gebieten und bei allen Teilen der neu entstehenden Kultur langfristig durchsetzten. Allerdings ist Vorsicht geboten: technische Neuerungen müssen nicht unbedingt auch ethno-linguistische Verbindungen dokumentieren. Sie können (und sind auch oft) durch verschiedene Formen des Austausches von einer Gruppe zur anderen gelangt sein.

Eine besondere Rolle im Prozess der >Amalgamierung< zu einer neuen Hochkultur spielen die religiösen Vorstellungen. Das gilt von der frühesten Zeit bis in unsere Tage. Unter dem Begriff »Religion« zusammengefasste Glaubensvorstellungen, Rituale und spiritistische Praktiken sind die Grundsubstanz jeder Kultur. Sie sind auch bei einer - gewaltsamen wie friedfertigen – Überlagerung von einer Volksgruppe durch eine andere die resistentesten Kulturteile. Das hat zur Folge, dass in aller Regel die >Götter< am intensivsten verschmelzen. Dabei bleiben aber sehr oft >alte< und >neue< Götter mit unterschiedlicher Gewichtung nebeneinander bestehen.

Auffallend ist die Tatsache der Dominanz. >Staatsmacht< ist überwiegend identisch mit den mächtigsten Göttern. Daraus kann abgeleitet werden, dass die religiösen Bräuche der herrschenden Schicht nicht unbedingt immer auch jenen der größeren Volksmasse entsprechen müssen. Dieser Hinweis ist von Bedeutung für die Archäologie, deren häufigsten Indizien ja nach wie vor Gräberfunde sind.

Abb. 3 Oswald Spengler (1880 - 1936) prägte den Begriff 'Kulturmorphologie' entscheidend mit.

Wie die vorangegangene Analyse gezeigt hat, ist der Prozess der >Amalgamierung< von unterschiedlichen Kulturen außerordentlich vielschichtig. Das macht es sehr schwer, innerhalb der Kulturgeschichte die einzelnen >Kulturen< richtig zu deuten und zu würdigen. Es ist also durchaus verständlich, wenn sich die überwiegende Mehrzahl der Forscher für das ungleich leichter zu fassende isolationistische Kulturentwicklungsmodell entschieden hat. Sachlich richtig ist diese Haltung damit allerdings noch keineswegs. Es zeigt sich nämlich immer deutlicher, dass nicht nur die Hochkulturen, sondern praktisch alle Kulturen ein >Amalgam< im Sinne von H. Friedrich sind.

Oswald Spengler, der den Begriff Kulturmorphologie entscheidend geprägt hat, ging in seinem bekannten, großen Werk »Der Untergang des Abendlandes« so weit, die verschiedenen Kulturen mit dem Pflanzenleben zu vergleichen. Kulturen werden geboren, erblühen, wachsen zu voller Entfaltung und sterben dann wieder ab. So eindrucksvoll dieses Bild auch sein mag, ganz zutreffend ist es nicht. Wir können eher sagen, dass sich Kulturen in einer Art von »Wiedergeburtsprozess« durch Berührung mit anderen Kulturen »transformieren« und in neuer Form aus alten Wurzeln neu erwachen.

So ist beispielsweise unsere abendländische, westliche Kultur ohne die griechisch-römische Antike und das Christentum als Grundlagen nicht denkbar. Ebenso wenig kann die islamische Kultur weder von ihren arabischen Wurzeln noch von den Einflüssen der mosaischen Tradition und frühchristlichem Gedankengut getrennt werden. Diese Beispiele lassen sich fortsetzen. Betrachtet man die Ursprünge aller Kulturen, so wird deutlich, dass die Natur einen erheblichen Einfluss auf die Kulturentwicklung hatte. Wie ist dieser Satz zu verstehen?

Die verschiedenen Kulturen auf unserem Planeten sind und waren stets vom jeweiligen Lebensraum der Menschen geprägt. Steppen- oder Wüstennomaden entwickelten andere Kulturmuster als die Bewohner von Urwaldgebieten. Menschengruppen, die an der großen Meeren lebten, wurden kulturell anders geprägt als die Bewohner großer Gebirgsräume. Stämme und Völker im tropischen und subtropischen Bereich der Erde entwickelten prinzipiell andere Lebensmuster als jene in den gemäßigten oder polaren Breiten. Eine Stadtzivilisation prägt die Menschen anders als eine einfache, naturnähere Lebensweise. Diese prägenden Differenzierungen wurden schon in der Altsteinzeit angelegt, wobei wir von einem in den Anfängen noch weitgehend einheitlichen Bild ausgehen können. Denn in der »Altsteinzeit« waren grundsätzlich noch alle Menschengruppen Sammler und Jäger. [4]

Abb. 4 Die prägenden Differenzierungen unterschiedlicher Kulturen wurden schon in der sogenannten Altsteinzeit angelegt.

Ihre Lebensräume waren auf die tropisch-subtropischen Erdräume begrenzt, so dass die »natürliche« Umgebung auch weitgehend homogen war. Doch von Generation zu Generation nahmen die Differenzierungen zu. Das gilt zunächst für die Sprache. Denn durch die weiträumigen Wanderungsbewegungen der einzelnen altsteinzeitlichen Gruppen isolierten sich sehr schnell Dialekte. Die von der Forschung immer gesuchte »Ursprache« kann nur eine relativ kurze Zeit bestanden haben. Bedeutsamer dagegen sind Sprachfamilien. Sie wurden durch bestimmte verwandtschaftliche Bedingungen sogar zur weiträumigen Sprachgrundlage, soweit es unter den Stämmen Beziehungen gab. Jedenfalls ist die Sprachfamilie eine weitaus sicherere Grundlage als der jahrzehntelang überstrapazierte Rassenbegriff. [5]

Für eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale, betreffend die sogenannten »Rassen«, halte ich nicht die von den Anthropologen aufgelisteten Körpermerkmale wie Schädelindex oder Körperbau, sondern die >Pigmentierungsgruppen< für maßgebend. Weißlich-gelbe, rötlich-braune und bräunlich-schwarze Menschentypen haben die verschiedenen >Großfamilien< schon in der Altsteinzeit getrennt. Diese auffälligsten Merkmale wurden - nach meiner Auffassung - im Verlauf von einigen Jahrtausenden, in denen die »Großfamilien« in bestimmten Erdräumen lebten, die einer unterschiedlichen Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren, genetisch codiert.

Diese Menschheitsepoche habe ich in verschiedenen Arbeiten die >paradiesische Altsteinzeit< genannt. Wie ich in meiner Arbeit "Paradies, Sintflut, Eiszeit?" [6] ausführlich dargelegt habe, endete diese >paradiesische< Epoche mit der Weltkatastrophe »Sintflut«. Das genannte traumatische Ereignis trat vor etwa 5.000 Jahren ein. Damit endete die Altsteinzeit des Homo sapiens sapiens. Dieser Zeitansatz weicht von der geltenden Lehrmeinung erheblich ab. Er scheint jedoch von zahlreichen neuen nonkonformistischen Forschungen umfassend gestützt zu werden.

Als Folge der >Sintflutkatastrophe< kam es bei den Überlebenden der Sammler- und Jägergruppen erdweit zu den größten Wanderungsbewegungen der frühen Geschichte mit erheblichen >Amalgamierungen<. Ihr entscheidendster Auslöser waren großklimatische Veränderungen. Nach jener - zwar nur relativ kurzen, aber sehr schweren - Störungsphase begann, insbesondere auf der nördlichen Erdhälfte, die sogenannte >neolithische Revolution<. Nach nur wenig mehr als einem Jahrtausend entwickelten sich daraus in einigen Erdräumen die ersten >Hochkulturen<. Sie werden von den Altertumsforschern allgemein als "Primärkulturen" [7] bezeichnet. Praktisch alle lagen mehr oder weniger am südlichen Rande der nördlichen Halbkugel:

a) die ibero-atlantische Megalithkultur
b) die ägyptische Kultur
c) die minoische Kultur
d) die kleinasiatische Kultur
e) die mesopotamischen Kulturen
f) die frühindische Kultur
g) die chinesische Kultur
h) die mesoamerikanische Kultur.

Neben diesen »Primärkulturen« organisierten sich nach und nach auch andere Kulturräume. So z.B. das südöstliche Europa, das zentrale Asien, die arabische Halbinsel, Südostasien und der eurasische Nordraum. Da in diesen Kulturräumen aber keine »Schriftkultur« nachgewiesen werden kann, zählen sie nicht zu den »Primärkulturen«, obwohl sie durchaus hochkulturelle Elemente enthielten.

Abb. 5 Bereits der »Erz- Diffusionist« Thor Heyerdahl (Bild) machte deutlich, dass unsere Erde schon in der Frühzeit weitaus »größer« war, als man vermutet. Schon sehr früh waren die Meere mit ihren Strömungen viel mehr Verbindungswege als trennende Barrieren.

Die gesamten aufgezählten Kulturentwicklungen stellten diffusionistische >Amalgamierungen< dar, die sich beeinflussten. Natürlich entstanden nicht alle Kulturen, die sich aus der >neolithischen Revolution< ergaben, zur gleichen Zeit. Wir sind aber berechtigt, die Entstehung allgemein an den Anfang bis in die Mitte des 2. Jahrtausends v.Chr. zu legen. Das 2. Jahrtausend ist gekennzeichnet vom Hochkulturbeginn auf der nördlichen Erdhälfte. Die Entwicklung auf der südlichen Erdhälfte blieb noch für lange Zeit dahinter zurück. Das lag nicht zuletzt an der weit isolierteren Lage der südlichen Landmassen in den Weltmeeren. Das gilt z.B. für den größten Teil Afrikas, Südamerika (mit Ausnahme gewisser Teile der Andenregion), Australien und die pazifische Inselwelt.

Diese Erdräume wurden erst wesentlich später von Kulturgruppen der nördlichen Erdhälfte erreicht. So blieben die Völker dort noch für viele Jahrhunderte, z.T. bis in die Neuzeit hinein, als Sammler- und Jägergruppen auf >altsteinzeitlicher< Grundlage bestehen. Es ist nicht Ziel dieses Beitrages, die ungezählten diffusionistischen Kontakte zwischen den höheren Kulturgruppen aufzuzeigen. Viele davon sind bis heute noch nicht hinreichend erhellt oder werden in der geltenden Lehre als isolationistische Eigenentwicklungen betrachtet. Große Forscher der Diffusionstheorie, wie z.B. der >Erz-Diffusionist< Thor Heyerdahl, haben stets gut begründet dargestellt, dass unsere Erde auch in der Frühzeit schon weitaus »größer« war, als man vermutet. Schon sehr früh waren die Meere mit ihren Strömungen viel mehr Verbindungswege als trennende Barrieren.

Bestimmte Kontakte muss es bereits in der >neolithischen Revolution< im 3. Jahrtausend v.C. gegeben haben. Zu Beginn der >Hochkulturen< im 2. Jahrtausend v.Chr. waren sie ohne Zweifel schon sehr intensiv. Alle diese Kontakte, sei es über Land oder über See, haben intensiv zur >Amalgamierung< oder zu Kulturübertragung beigetragen. Dabei müssen wir zwischen kontinentalen und interkontinental-maritimen Kontakten unterscheiden. Waren die kontinentalen Kontakte auf allen Bereichen stark >amalgamierend<, so wurden bei interkontinentalen >Transfusionen< oft primär Kulturerrungenschaften und erst sekundär auch ethno-linguistische Beimengungen übermittelt. Verhältnismäßig stabil blieben bei den kontinentalen Kontakten die >Sprachfamilien<. Sie änderten sich nur sehr langsam, fast unmerklich. Daher lassen sie sich auch bis in die Gegenwart hinein durch intensive Sprachforschung noch feststellen [8].

Die ethnischen Vermischungen waren dagegen sehr viel intensiver, so dass man mit dem Begriff >Rasse< sehr vorsichtig umgehen muss. Nur sehr schwer erkennbar bleiben die Übernahmen von Kulturerrungenschaften. Selbst da, wo man sie mit großer Sicherheit annehmen kann, sind sie zum großen Teil umgeformt und dem traditionellen kulturellen Umfeld angepasst worden. >Kulturbringer< müssen darum keineswegs in übermäßig großer Zahl aufgetreten sein. Bei Kulturerrungenschaften genügten die überragenden Kenntnisse einer kleinen Gruppe, um einen regionalen Kulturwandel einzuleiten. Die europäische Kolonialgeschichte, seit dem Beginn der Neuzeit, ist für das eben Gesagte ein sehr deutliches Beispiel.

So ist die Kulturentwicklung im Verlauf der Frühgeschichte am besten mit einem Mosaik zu vergleichen, in dem sich unzählige Einzelteile zu einem lebhaften Gesamtbild vereinigen. Diese Gesamtbilder sind dabei nicht statisch, sondern sind (und waren) einem ständigen Wandel unterworfen. Die von der Altertumsforschung vorgelegten Beschreibungen spezieller Kulturen sind darum nur unzureichende Momentaufnahmen. Sie täuschen sehr oft eine rein isolationistische Eigenentwicklung nur vor.

Was H. Friedrich also in seinem Beitrag zur Entwicklung von Unter- und Oberägypten vorgetragen hat, ist unter einem kulturmorphologischen Ansatz nur zu unterstreichen. Selbst wenn Art und Richtung von bestimmten Einflüssen noch nicht völlig klar erkennbar sind, bleibt das >Amalgam< als kulturelles Endergebnis unumstößlich. Und was für Ägypten gilt, ist auf praktisch die meisten Kulturen anwendbar.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Armin Naudiet © wurde erstmals veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr. 13/1996.

Fußnoten:

  1. Nach dem Duden: Menschengruppe (insbesondere Stamm oder Volk) mit einheitlicher Kultur.
  2. Anm. d. Red. EFODON: Hierzu etwa die hochinteressanten Ausführungen der Linguistin Theodora Bynon (Historische Linguistik, München 1981) in ihren Kapiteln über die Kreolsprachen (S. 245-249) und zur gegenseitigen Beeinflussung ganz unterschiedlicher Sprachen aus einem vielsprachigen Gebiet Südindiens (S. 230 f)
  3. Anm. d. Red. EFODON: Hierzu außerordentlich aufschlussreich etwa die Sprach-/Schrift-Entwicklung der innerasiatischen, speziell Turkvölker, von den ältesten Zeiten bis in die aktuelle Gegenwart. Die ganze Problematik unserer einschlägigen Denkmuster wird hier evident (»Was ist ein Turkvolk?«)
  4. Anm. d. Red. EFODON: Armin Naudiet vertritt also hier ein »lineares« Denkmodell für die Menschheitsentwicklung, analog - wenn auch abgewandelt - dem schulwissenschaftlichen Szenario. Der Leser möge aber auch die Möglichkeit im Auge behalten, dass die Menschheitsentwicklung nicht immer linear verlaufen und »Steinzeitstämme« und Hochkulturen vielleicht schon seit Jahrhunderttausenden parallel existiert haben könnten.
  5. Anm. d. Red. EFODON: Es sei allerdings angemerkt, dass nonkonformistische Forscher wie Arnold Wadler und E. Morgan Kelley das ganze Konzept linguistischer »Sprachstammbäume« für verfehlt erachten und damit auch hinter die >Sprachfamilien< ein Fragezeichen setzen. Wir wissen allerdings weder, welche Hautfarbe unsere jeweiligen Vorfahren hatten, noch, ein wie stabiles Merkmal Hautfarbe überhaupt ist. Die Paläontologie gehört zu jenen Schulwissenschaften, deren Aussagen mit größter Skepsis zu begegnen ist.
  6. EFODON-DOKUMENTATION DO-12.
  7. Siehe aber Anmerkung 4!
  8. Vgl. jedoch Anm. 5!

Bild-Quellen:

1) Bild-Archiv Atlantisforschung.de
2) The CABM Structural Bioinformatics Laboratory, Link zum Bild
3) Bundesarchiv, Bild 183-R06610 / CC-BY-SA 3.0 bei Wikimedia Commons, unter File:Bundesarchiv Bild 183-R06610, Oswald Spengler.jpg
4) J A D U - Internetworld unter: Wie unsere Urväter lebten
5) Las Pirámides de Güímar