Ġebel ġol-Baħar: Unterschied zwischen den Versionen

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Obwohl [[Dr. h.c. Hubert Zeitlmair|Hubert Zeitlmair]] von Anfang an bemüht war, die zuständigen Behörden und die archäologische Fachwelt für seine Entdeckung zu interessieren, zeigte man dort ein geradezu demonstratives Desinteresse an der Struktur. <ref>Siehe: '''o.A.''', "[http://atlantis-erbe.eu/presseartikel/il-mument-sun-14-november-1999 Greifbarer wissenschaftlicher Beweis benötigt - Übersetzung des Artikels vom 14. November 1999 (aus: il-Mument)]", bei [http://atlantis-erbe.eu/ atlantis-erbe.eu] (abgerufen: 1. Juli 2017)</ref> So erklärten etwa die Archäologen [https://www.um.edu.mt/profile/reubengrima Dr. Reuben Grima] vom National Maritime Museum und [https://www.um.edu.mt/profile/anthonybonanno Prof. Anthony Bonanno] von der Universität Malta nach ihren Besuchen der Fundstätte, sie seien "''nicht überzeugt''" bzw. "''skeptisch''" in Hinsicht auf die artifizielle Natur der Struktur, oder in Hinsicht auf deren Charakter als Tempelanlage. Selbst wenn es sich bei '''Ġebel ġol-Baħar''' um eine von Menschenhand geschaffene Anlage handeln sollte, so bedeute dies laut [https://www.um.edu.mt/profile/anthonybonanno Bonanno] nicht, dass man eine Neudatierung der maltesischen Tempel erwägen müsse. <ref>Quelle: '''Mark Rose''', "[http://archive.archaeology.org/online/news/aliens.html The Truth, And Some Other Stuff, Is Out There]", 9. November 1999, in [http://www.archaeology.org/ ARCHAEOLOGY] (abgerufen: 1. Juli 2017)</ref>
  
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Eine belastbare wissenschaftliche Studie zu Natur und Alter der Anlage ist offenbar bis heute nicht erstellt worden. Stattdessen wurde versucht, '''Ġebel ġol-Baħar''' unter betontem Verweis auf [[Dr. h.c. Hubert Zeitlmair|H. Zeitlmairs]] esoterische Ansichten und seine Bezugnahmen auf [[Zecharia Sitchin]]s umstrittene Thesen zur Prähistorie als eine Art 'Luftschloss' darzustellen. Als "Argumente" werden dann z.B. so "beweiskraftige" Aussagen präsentiert wie diese: "''Andere Leute, die dort getaucht haben, sagten, dass die Blöcke, aus denen die Stätte besteht, keine megalithischen sondern moderne ''[Exemplare]'' seien, welche illegal [https://de.wikipedia.org/wiki/Verklappung verklappt] wurden.''" ([https://en.wikipedia.org/wiki/Main_Page Wikipedia]) <ref>Quelle: '''Etienne Micallef''', ''op. cit''. (2006); zit. nach: [https://en.wikipedia.org/wiki/Main_Page Wikipedia - The Free Encyclopedia], unter: "[https://en.wikipedia.org/wiki/%C4%A0ebel_%C4%A1ol-Ba%C4%A7ar Ġebel ġol-Baħar]" (abgerufen: 1. Juli 2017; Übersetzung ins Deutsche durch ''Atlantisforschung.de'')</ref> <ref>Anmerkung: Das uns vorliegende Bildmaterial erweckt durchaus nicht diesen Eindruck und spricht zudem deutlich gegen einen natürlichen Charakter der Struktur.</ref> Es muss der Eindruck aufkommen, dass hier einmal mehr ein höchst interessanter. möglicherweise [https://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma Paradigmen] sprengender Fund unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt wurde - und weiterhin wird.
  
  

Version vom 2. Juli 2017, 02:16 Uhr

Abb. 1 Die Lage von Ġebel ġol-Baħar vor St. Julian's an der Nordostküste Maltas.

(red) Ġebel ġol-Baħar (Maltesisch, zu Deutsch: "Große Steine im Meer versunken") ist der Name der Ruinen einer heute unter Wasser liegenden Megalith-Anlage vor der Nordost-Küste von Malta (Abb. 1). Entdeckt wurde die Stätte 1999 von dem Privatforscher Dr. h.c. Hubert Zeitlmair mit Hilfe des maltesischen Atlantologen Joseph S. Ellul (1920-2011). Zeitlmair, dem die Struktur ihren Namen verdankt, geht davon aus, dass es sich bei ihr um die Überreste eines megalithischen Tempels der prähistorischen maltesischen Hochkultur handelt, die er mit Atlantis assoziiert. Seitens der konventionellen Archäologie wird die Anlage offenbar ignoriert und ist bis heute nicht systematisch untersucht worden.

Die Fundstätte

Die Anlage (Koordinaten: 35°55′57.2″N 14°29′44.3″E) befindet sich auf einem Unterwasser-Plateau, etwa 2 km vor der heutigen Küste Maltas bei St. Julian's. Dieses Plateau ist 900 x 500 Meter groß, seine höchste Erhebung scheint von Menschen gemacht zu sein und befindet sich 19 Meter unterhalb des Meeresspiegels.

Abb. 2 Zwei der großen Megalithen aus der im Meer versunkenen Anlage vor der heutigen Nordostküste Maltas, Die 1999 von Hubert Zeitlmair entdeckt wurde.

Die Stätte weist große Steinblöcke (Abb. 2) auf, die laut Zeitlmair artifizieller Natur und von Vegetation bedeckt sind. Zeitlmair beschreibt sie als Cluster von drei Steinkreisen mit Räumen, die einen Durchmesser von 9 bis 11 Metern aufweisen und in Teilen zwischen 6 und 10 Meter hoch sind. Eine 'Allee' verlaufe zum Eingang der Struktur hinauf, der nach Osten gerichtet sei. Auf dieser Seite der Fundstätte sollen sich auch Spuren im Meeresboden befinden, die Cart Ruts ähneln. [1] Zudem sollen dort am Meeresgrund altertümliche Brunnen (Zugänge zu in den Fels gehauenen Frischwasser-Zisternen) entdeckt worden sein, wie sie auch auf Malta erhalten geblieben sind. [2]

Entdeckung und Interpretation durch H. Zeitlmair

Die erste Sichtung der Anlage erfolgte am 13. Juli 1999 um 10 Uhr vormittags [3] durch die beiden Taucher Shaun Arrigo und seinen Bruder Kurt, die im Auftrag und unter Anleitung von Hubert Zeitlmair arbeiteten. Gemeldet wurde der außergewöhnliche Fund dann im Oktober 1999 in den örtlichen Medien. [4]. Weitere Erkundungen der Fundstätte, in deren Nähe am heutigen Meeresboden auch Strukturen in der Art von Cart Ruts sowie jenen auf der Insel ähnelnde Brunnen entdeckt wurden [5], wurden von Zeitlmair im November 1999 und Mai 2000 durchgeführt. [6]

Abb. 3 Komplexe Strukturen wie die hier abgebildete sprechen durchaus dagegen, dass es sich bei der Anlage von Ġebel ġol-Baħar um eine natürliche Gesteinsformation handelt.

Wie Hubert Zeitlmair erklärte, weist die Anlage die selbe (bauliche) Charakteristik wie die restaurierten Tempel an Land auf. [7] Ähnlichkeiten bestünden z.B. zu der bekannten Tempel-Anlage von Ħaġar Qim. Der Privatforscher ist allerdings der Ansicht, dass Ġebel ġol-Baħar zwischen 12.000 und 10.000 v.d.Z. erbaut wurde und am Ende der jüngsten Eiszeit im Verlauf der Sintflut überflutet worden sei. [8] Damit stellt er die gängige archäologische Lehrmeinung zur Chronologie der Prähistorie Maltas in Frage, nach welcher die früheste Besiedlungsphase der Insel während der so genannten Għar Dalam Phase um etwa 5000 v. Chr.

Kontroverse

Obwohl Hubert Zeitlmair von Anfang an bemüht war, die zuständigen Behörden und die archäologische Fachwelt für seine Entdeckung zu interessieren, zeigte man dort ein geradezu demonstratives Desinteresse an der Struktur. [9] So erklärten etwa die Archäologen Dr. Reuben Grima vom National Maritime Museum und Prof. Anthony Bonanno von der Universität Malta nach ihren Besuchen der Fundstätte, sie seien "nicht überzeugt" bzw. "skeptisch" in Hinsicht auf die artifizielle Natur der Struktur, oder in Hinsicht auf deren Charakter als Tempelanlage. Selbst wenn es sich bei Ġebel ġol-Baħar um eine von Menschenhand geschaffene Anlage handeln sollte, so bedeute dies laut Bonanno nicht, dass man eine Neudatierung der maltesischen Tempel erwägen müsse. [10]

Eine belastbare wissenschaftliche Studie zu Natur und Alter der Anlage ist offenbar bis heute nicht erstellt worden. Stattdessen wurde versucht, Ġebel ġol-Baħar unter betontem Verweis auf H. Zeitlmairs esoterische Ansichten und seine Bezugnahmen auf Zecharia Sitchins umstrittene Thesen zur Prähistorie als eine Art 'Luftschloss' darzustellen. Als "Argumente" werden dann z.B. so "beweiskraftige" Aussagen präsentiert wie diese: "Andere Leute, die dort getaucht haben, sagten, dass die Blöcke, aus denen die Stätte besteht, keine megalithischen sondern moderne [Exemplare] seien, welche illegal verklappt wurden." (Wikipedia) [11] [12] Es muss der Eindruck aufkommen, dass hier einmal mehr ein höchst interessanter. möglicherweise Paradigmen sprengender Fund unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt wurde - und weiterhin wird.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag basiert auf dem Lemma "Ġebel ġol-Baħar" bei Wikipedia - The Free Encyclopedia (Stand: 1. Juli 2017). Übertragung ins Deutsche und umfassende redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de

Fußnoten:

  1. Siehe: o.A., "The discovery of the underwater temples of Gebel Gol-Bahar", in: il Mument, 31. Oktober 1999; nach: Maltarian, ">Gebel Gol-Bahar< Underwater Temple", 26. März 2005, bei VivaMalta - The Free Speech Forum (abgerufen: 30. Juni 2017)
  2. Quelle: Roland Roth, ""Vermächtnisse der Vorzeit - Auf den Spuren vergangener Zivilisationen", Ancient Mail Verlag, 2007, S.
  3. Siehe: Etienne Micallef, op. cit. (2006)
  4. Siehe: Etienne Micallef, "16th May 2006 - The Cornerstone of Atlantis Seminar" (PDF), The Oracle. Calypso Sub Aqua Club, 2006, S. 20–21 (nicht mehr online)
  5. Quelle: Quelle: "The discovery of the underwater temples of Gebel Gol-Bahar", in: il Mument, 31. Oktober 1999; nach: Maltarian, op. cit. (2005)
  6. Siehe: Hubert und Dagmar Zeitlmair, "Report of marine exploration at the underwater temple site of Ĝebel Ĝol-Bahar in May / June 2000", bei maltadiscovery.org (dort nicht mehr online)
  7. Quelle: Roland Roth, ""Vermächtnisse der Vorzeit - Auf den Spuren vergangener Zivilisationen", Ancient Mail Verlag, 2007, S. 80
  8. Siehe: Tony O’Connell, "Zeitlmair, Hubert", bei Atlantipedia.ie
  9. Siehe: o.A., "Greifbarer wissenschaftlicher Beweis benötigt - Übersetzung des Artikels vom 14. November 1999 (aus: il-Mument)", bei atlantis-erbe.eu (abgerufen: 1. Juli 2017)
  10. Quelle: Mark Rose, "The Truth, And Some Other Stuff, Is Out There", 9. November 1999, in ARCHAEOLOGY (abgerufen: 1. Juli 2017)
  11. Quelle: Etienne Micallef, op. cit. (2006); zit. nach: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Ġebel ġol-Baħar" (abgerufen: 1. Juli 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  12. Anmerkung: Das uns vorliegende Bildmaterial erweckt durchaus nicht diesen Eindruck und spricht zudem deutlich gegen einen natürlichen Charakter der Struktur.

Bild-Quellen:

1) Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter Ġebel ġol-Baħar; auf Basis von: Maximilian Dörrbecker (Chumwa) bei Wikimedia Commons, unter: File:Malta location map.svg; Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de
2) Dr. h.c. Hubert Zeitlmair, nach: Electrobleme, "Submerged Maltese Temples - Gebel Gol-Bahar", 16. Dezember 2009, bei everythingselectric.com (Forum); Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de
3) Dr. h.c. Hubert Zeitlmair, nach: Electrobleme, "The Underwater temples - Gebel Gol-Bahar, Malta", 16. Dezember 2009, bei everythingselectric.com (Forum); Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de