Quelltext der Seite ABORA III - Ein rundes Jubiläum & aktuelle Ausblicke

'''10. Jahrestag des Starts der ABORA III-Expedion in New York'''

[[Bild:ABORA III New York.jpg|thumb|380px|'''Abb. 1''' 11. Juli 2007: Die ABORA III geht von New York aus auf große Fahrt.]]

([[Dominique Görlitz|dg]] und [[bb]]) Am 11. Juli 2017 hat der [http://www.experimentalarchaeologen.de/ Verein für experimentelle Archäologie und Forschung e.V.] in Chemnitz Grund zum Feiern: Genau zehn Jahre zuvor war die international (Deutschland, Norwegen und USA) besetzte, elfköpfige Crew des Schilfbootes [http://www.abora.eu/index.php?id=2357 ABORA III] unter Leitung des Experimentalarchäologen und 'Steinzeitseglers' [[Dominique Görlitz]] von New York aus gestartet. '''(Abb. 1)''' Zum ersten Mal in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Seefahrt Seefahrtgeschichte] der [https://de.wikipedia.org/wiki/Neuzeit Neuzeit] sollte ein prähistorischer [https://de.wikipedia.org/wiki/Rahsegler Rahsegler] den für unpassierbar gehaltenen [https://de.wikipedia.org/wiki/Nordatlantik Nordatlantik] überqueren.

Obwohl das geographische Ziel der Expedition damals nicht erreicht werden konnte, war sie in wissenschaftlicher Hinsicht ein enormer Erfolg: Zum einen konnte nachgewiesen werden, dass ein steinzeitlicher [https://de.wikipedia.org/wiki/Rahsegler Rahsegler] durchaus in der Lage war, sich aus eigener Kraft aus den im [https://de.wikipedia.org/wiki/Golfstrom Golfstrom] auftretenden gewaltigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Wirbel_(Str%C3%B6mungslehre) Wasserwirbeln] - den so genannten 'Eddies' - zu befreien. Dies wurde sowohl von Ozeanographen als auch Seefahrthistorikern immer in Frage gestellt, weshalb ein Rückkontakt über den [https://de.wikipedia.org/wiki/Nordatlantik Nordatlantik] in der Vorzeit lange als technisch unmöglich galt. 

[[Bild:Früchte unter A 3-klein.jpg|thumb|250px|'''Abb. 2''' Mit ihren Driftexperimenten konnte die Crew der ABORA III wissenschaftlich nachweisen, dass Samen und Früchte wichtiger Kulturpflanzen sich nur mit Hilfe des Menschen von Kontinent zu Kontinent verbreiten konnten.]]

Zum zweiten erbrachten die auf der Fahrt durchgeführten Experimente bahnbrechende Erkenntnisse zur Vegetationsgeographie, genauer gesagt zur interkontinentalen Verbreitung wichtiger Kulturpflanzen. Das Team der [http://www.abora.eu/index.php?id=2357 ABORA III] konnte nachweisen, dass die Früchte und Samen von [https://de.wikipedia.org/wiki/Tabak Tabak], [https://de.wikipedia.org/wiki/Kokospalme Kokospalmen], [https://de.wikipedia.org/wiki/Mais Mais] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Flaschenk%C3%BCrbis Flaschenkürbissen], die man in Schleppnetzen im Wasser treibend mitführte, sich als nicht salzwasserresistent erwiesen und schon nach einigen Wochen abzusinken begannen. '''(Abb. 2)''' Diese Driftexperimente können, wie [[Dominique Görlitz]] betont, der inzwischen zu diesem Thema promoviert hat <ref>Siehe: [[Dominique Görlitz]], "[[Prähistorische Ausbreitungsmechanismen transatlantisch verbreiteter Kulturpflanzen]]" (Dissertation); in Buchform erschienen: Gotha, 2012, Hardcover (Format: 29,7 x 21,0 cm), 116 Seiten, ISBN 978-3-93918-246-7</ref>, "''viel zur Anerkennung der [[Diffusionismus|Kulturdiffusion]] und der Ausbreitungsfähigkeit der frühen Kulturvölker beitragen. Zuvor waren Wissenschaftler der Ansicht, dass sich die Samen und Früchte dieser Pflanzen als 'Treibgut' auch ohne Zutun des Menschen von Kontinent zu Kontinent verbreiten konnten''."

'''Zusätzliche Informationen zur ABORA III und ihrer Fahrt:'''

* Der Bau des Rumpfes der [http://www.abora.eu/index.php?id=2357 ABORA III] war am [https://de.wikipedia.org/wiki/Titicacasee Titicacasee] in [[Atlantis in Bolivien - die Theorie des Jim Allen|Bolivien]] mit Hilfe von Angehörigen des indigenen Volkes der [https://de.wikipedia.org/wiki/Aymara_(Volk) Aymara] erfolgt, das dort über eine Jahrtausende alte Erfahrung im Bau von [https://de.wikipedia.org/wiki/Schilfboot Schilfbooten] verfügt. 

* Der Rumpf der [http://www.abora.eu/index.php?id=2357 ABORA III] war schon beim Transport in die USA beschädigt worden. Nachdem das Schiff während der 56-tägigen Fahrt dreizehn z.T. schwere Stürme zu überstehen hatte, musste es nach einem gewaltigen Orkan am 5. September, etwa 600 Seemeilen vor den [[Die Azoren und Atlantis|Azoren]], aufgegeben werden. Zuvor hatte die [http://www.abora.eu/index.php?id=2357 ABORA III] zwei Stürme mit jeweils 10 Windstärken ohne nennenswerte Schäden überstanden.

* Medial war die [http://www.abora.eu/index.php?id=2357 ABORA III] für das Team um [[Dominique Görlitz]] ein Riesen-Erfolg. Berichte von [https://de.wikipedia.org/wiki/ZDF ZDF], [https://de.wikipedia.org/wiki/Arte ARTE] und [https://de.wikipedia.org/wiki/National_Geographic_Channel National Geographic] wurden weltweit ausgestrahlt.

* Weitere Details bei [http://www.abora.eu/index.php MISSION ABORA (abora.eu)], unter: [http://www.abora.eu/index.php?id=2334 ABORA III - 2007]


''' Neue Projekte und Aktionen '''

[[Dominique Görlitz]] plant indes eine neue Expedition. Dieses Mal geht es nicht in den [https://de.wikipedia.org/wiki/Nordatlantik Nordatlantik] oder in das [[Mittelmeer-Raum|Mittelmeer]] <ref>Siehe: [http://www.abora.eu/index.php MISSION ABORA (abora.eu)]. unter: [http://www.abora.eu/index.php?id=2335 ABORA II - 2002]</ref>, sondern das [[Das Schwarze Meer, die Sintflut und Atlantis|Schwarze Meer]] ist das Ziel. Gemeinsam mit deutschen und russischen Wissenschaftlern sollen uralte Handelsrouten zwischen dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasus Kaukasus], [[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)|Kreta]] und den alten [[Die Ägypter - Erben eines uralten Wissens|Ägypten]] experimentell erforscht werden. <ref>Siehe dazu bei ''Atlantisforschung.de'' auch: "[[Pressemitteilung des ABORA-Teams vom 10. April 2017]] '''- ABORA-Event in Chemnitz wirbt für neue Forschungen im Kielwasser prähistorischer Kulturen'''</ref>

Zur Vorbereitung dieser Fahrt und weiter möglicher '''ABORA IV'''-Expeditionen wird das Team vom 4. bis zum 11. August 2017 ein größeres Segelcamp am [https://de.wikipedia.org/wiki/Geiseltalsee Geiseltalsee] in [https://de.wikipedia.org/wiki/Braunsbedra Braunsbedra] organisieren. Interessenten können in diesen Tagen das Experimentalfloß [http://www.abora.eu/index.php?id=2465 DILMUN S] unter vollen Segeln in Augenschein nehmen. Mehr Infos dazu in Bälde unter: [http://www.abora.eu/index.php www.abora.eu] sowie bei ''Atlantisforschung.de''.


=== Anmerkungen und Quellen ===

'''Fußnoten:'''
<references />

'''Bild-Quellen:'''

:1) Bild-Archiv [[Dominique Görlitz]]

:2) ebd.