Abel-François Villemain
Historisches Forscherportrait
(red) Abel-François Villemain (Abb. 1) (* 9. Juni 1790 in Paris; † 8. Mai 1870 ebenda) war ein französischer Literat, Historiker und Rhetoriker (u.a. lehrte er Geschichte und Rhetorik an der Sorbonne), der als einer der Pioniere moderner Literaturwissenschaft gilt. 1821 wurde er in die Académie française aufgenommen und ab 1841 war er Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres. Zudem betätigte Villemain sich als Politiker und fungierte ab 1839 einige Jahre lang als "Minister des öffentlichen Unterrichts". Im Jahr 1843 wurde er zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt.
Über Villemains Ansichten in Bezug auf Platons Atlantis erfahren wir bei Thorwald C. Franke: "In der zweiten, erweiterten Auflage seines Cours de littérature française von 1864 [1] äußerte sich Villemain über Platons Atlantis im Zusammenhang mit der Utopia des Thomas Morus. Er vermutete, dass die Antike Amerika kannte. Vielleicht hatte Platon Atlantis ebenso wie Thomas Morus sein Utopia in ein fernes Land verlegt, denn es hat Ähnlichkeiten mit Mexiko, so Villemain. Damit ging Villemain von einer antiken Kenntnis von Mexiko aus, nicht jedoch von einem realen Atlantis. [...] Auch an anderen Stellen seines Werkes verwendete Villemain das Wort »Atlantis« leichthin als eine Chiffre für eine Utopie." [2]
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Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Siehe: Abel-François Villemain, "Cours de littérature française", 1864, 1 Lec. XIV S. 356, 358
- ↑ Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis - Von der Antike über das Mittelalter bis zur Moderne", Norderstedt (BoD), 2016, S. 408
Bild-Quelle: