Abora IV - Zu Besuch in Çanakkale: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. August 2019, 23:00 Uhr

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Lob und wissenschaftliche Würdigung unserer Expedition durch den archäologischen Leiter der UNSECO-Weltkulturerbestätte Troja

von Dr. Dominique Görlitz

Abb. 1 'Großer Bahnhof' mit vielen Vertretern der türkischen Presse bei der Ankunft der ABORA IV in Çanakkale

Bei unserer gestrigen Ankunft in Çanakkale (Abb. 1) fand eine große Pressekonferenz mit anschließender Exkursion nach Troja statt. Viele VIPs kamen zum Empfang in den Hafen, so auch der Gouverneur der Provinz Çanakkale und der weltbekannte Troja-Spezialist Prof. Rüstem Aslan (Abb. 2).

Abb.2 Prof. Dr. Rüstem Arslan (Mitte) führt die Crew der ABORA IV durch die Grabungsstätte von Troja.

Die UNSECO Weltkulturerbestätte Troja liegt unweit von Çanakkale. Im Altertum war sie eine mächtige Stadt und Schauplatz des berühmten Trojanischen Krieges (um 1.200 v.Chr). Auf der Entdeckertour durch Troja gab mir Prof. Aslan nicht nur einzigartige neue Erkenntnisse der modernen Troja-Forschung an die Hand. Im anschließenden TV-Interview hob er die enorme Bedeutung unserer Expedition für die Erforschung der Handelsbeziehungen zwischen der Ägäis und dem Schwarzen Meer hervor.

Auch hob er die Bedeutung antiker Überlieferungen für die moderne Archäologie hervor. Für ihn seien die Überlieferungen von Herodot über den Fernhandel von Eisen, Zinn und Bernstein durchaus glaubhaft. Ebenso, dass die alten Ägypter bereits Eisen zum Bau der Pyramiden aus jenen Gebieten bezogen. Deshalb leitet Rüstem Aslan in der Besegelung dieses Fernhandelsweges durch die ABORA IV wichtige Erkenntnisse für seine eigene Arbeit in Troja ab.

Die moderne Archäologie kann heute nachweisen, dass Troja genau durch diesen Fernhandel zur beherrschenden Stätte in der Troas (Landschaft im Nordwesten der heutigen Türkei) wurde. Aufgrund der begrenzten Manövrierfähigkeit der damaligen Schiffe und der ungünstigen Winde im Sommer mussten die Seehändler hier oft wochenlang vor Anker liegen, ehe sie mit günstigen Winden in Richtung Norden weitersegeln konnten.

Unsere eigene Reise geht vermutlich am Freitag weiter in Richtung Süden. Nächstes Ziel ist die nordägäische Insel Limnos. Sie liegt exakt auf der uralten Zinnroute, die möglicherweise sogar das zinnreiche Erzgebirge in Sachsen mit den prähistorischen Stätten am Ausgang der Dardanellen verbindet.