Alexander Voronin

Abb. 1 Alexander Voronin (1954-2012)

Biographie

Der russische Atlantisforscher und Alternativ-Historiker Alexander Alexandrowitsch (Alexandrovich) Voronin wurde am 26. April, 1954 in Tula (Russland) geboren und verstarb am 6. November 2012. Er war ausgebildeter Rechtsanwalt und Jurist, und seit 1999 Mitglied der Union der Journalisten in Moskau.

In den späten 1990er Jahren war er Initiator von atlantologischen Initiativen in Russland – und er hat, beginnend im Jahr 2000, Kongresse, Konferenzen und Kunstausstellungen zum Atlantis-Problem durchgeführt. Er war Organisator und Teilnehmer des ersten, zweiten und dritten russischen Kongresses der Atlantologen in den Jahren 2000, 2003 und 2007, die unter der Schirmherrschaft des P.P.Shirshov-Institutes für Ozeanologie der Russischen Akademie der Wissenschaften.

A. Voronin war Herausgeber des Almanachs «Atlantis: problems, searches, hypotheses» (Moskau, 1999, 2001, 2002), der speziell Atlantis und den grundlegenden Problemen der Atlantologie gewidmet war. Er ist seit ihrer Gründung (2003) Präsident der «Russian society on studying of problems of Atlantis» (ROIPA). Außerdem initiierte er die Gründung des russischen N.F.Zhirov-Atlantismuseums, das sich für die Erhaltung des atlantologischen Erbes in Russland und der ganzen Welt einsetzt.

Seit 2004 gibt er im Verlag «Veche» die Buchreihen «Library of Atlantis», «Secrets of ancient civilizations» und «Relics and world treasures» heraus. Als Autor publiziert er auch unter den Pseudonymen Alex Bran und Athanasius Bran.


Forschungsschwerpunkte und publizistische Aktivitäten

Alexander Voronin befasst sich intensiv mit der Suche nach (prä-)historischen Evidenzen und Artefakten, welche die vormalige Existenz großer Zivilisationen – darunter Atlantis – bestätigen. Außerdem ist er der Initiator verschiedener Aktivitäten, welche die offizielle Anerkennung der Atlantologie als einer Wissenschaft zum Ziel haben, die als eine Synthese verschiedener bereits existierender Forschungsgebiete zu betrachten ist, und deren Aufgabe in der Suche nach, sowie in der kompetenten Untersuchung von Spuren verschwundener Kulturen besteht. [1]

Im Almanach «Atlantis: problems, searches, hypotheses» wurden die fantastische Geschichte «Green bottle» und Werke über Atlantologie, wie «Lords of Ogenon. Mythology of Atlantis» und «The Russian bibliography about Atlantis» veröffentlicht. Ebenfalls als Erstveröffentlichungen erschienen dort auch Biographien der Atlantologen bzw. Atlantis-Autoren Michael Lomonosov, Avraam Norov, Vasily Kapnist, Michael Menshikov, Vladimir Bogachyov, Elena Blavatskaya und Ignatius Donnelly.

In seinem Buch «Mythology of Atlantis. Lords of Ogenon» (1999-2002) hat der Autor den Versuch unternommen, aus der großen Menge eurasischer Mythen und Legenden, unter besonderer Berücksichtigung pythagoreischer Materialien, spezielle Hinweise auf die einzigartige Legende, die im Zusammenhang mit Platons Atlantis steht, herauszufiltern. Neben bekannten mythischen Charakteren werden auch historische und legendäre Personen wie der Kaiserin Savsky, Salomon, Sanhuniaton, Echnaton, Pharaonin Hatschepsut, Pythagoras, Philolaos, Gelon von Syrakus, Pherekydes von Syros, Kyros der Große, Kambyses, Ksenofont, Aristoteles, Alexander der Große, Antonios Diogenes, Lucius Ampelius und Nonnius von Panopolitania mit der Vorstellung einer großen Prä-Zivilisation aus ferner Vergangenheit in Verbindung gebracht, in welcher Atlantis wieder zu erkennen ist. [2]

In einer, vom Verlagshaus «Veche» veröffentlichten, Buchreihe erschienen zwei Bücher von Voronin mit den Titeln «Sea colonies of Atlantis» (2004) und «Treasures and relics of the lost civilizations» (2010), sowie von ihm herausgegeben: N.F.Zhirov «Atlantis. The basic problems of atlantology» (2004), Ch. Berlitz «In search of the lost continent» (2004), L. Zajdler «Great accident» (2004), D. Saurat «Atlantis and a kingdom of giants» (2005), I. Donnelly «The Twilight of the gods during Fire and Stone epoch» (2007), O.G. Muck «The Heavenly sword over Atlantis» (2007).

Erstmalig in russischer Sprache wurden von ihm auch Artikel über Leben und Werk bekannter Atlantisforscher wie Nikolai Zhirov [3], Denis Saurat [4], Rogier Devigne, Charles Berlitz [5], Otto Muck [6] und Marco Bulloni [7] veröffentlicht. In seinem Buch «Sea colonies of Atlantis» (2004) werden die Ergebnisse weltweiter atlantologischer Forschung von der Mitte bis zum Ende des 20. Jahrhunderts rekapituliert. Auf der Basis wissenschaftlicher Gegebenheiten und zahlreicher Analogien zwischen Kulturen der Alten und Neuen Welt hat der Autor das Konzept «pluralities of the earths-Atlantis» entwickelt, nach welchem sich Basis-Königreiche im Nordatlantik und auf dem Azoren-Plateau niederließen, und zahlreiche Kolonien auf dem gesamten Planeten schufen. Zur Weiterentwicklung dieses Konzeptes musste Voronin darin «einen neuen Atlantis-Kulturkomplex» mit einbeziehen, welcher davon ausgeht, dass auf der Erde bestimmte materielle Artefakte existieren, und dass auch geophysikalische Anomalien mit der vorsintflutlichen Kultur der Atlanter zu tun haben. «Der Atlantis-Kulturkomplex», der im wesentlichen die atlantischen Gebiete der Alten und der Neuen Welt verbindet, wie sie schon 1926 von Lewis Spence beschrieben wurden, soll nun auch auf die indischen, pazifischen, arktischen und antarktischen Kontinental- und vor allem Schelf-Gebiete beider Hemisphären der Erde ausgedehnt werden. In diesem Buch werden neben anderen kaum bekannten Materialien auch Photos von Labyrinthen, Tafeln usw. vorgestellt, darunter auch artifiziell bearbeitete Stein-Objekte vom Azoren-Archipel, die der russische Forscher Evgeniy Ermakov entdeckt hat, und, dem Autor zufolge, zu einer noch unbekannten Kultur gehören und weit vor der portuguesischen Kolonisierung der Inseln datieren. Dies alles belegt die Existenz globaler, hoch entwickelten, technogenen Prä-Zivilisationen auf unserem Planeten vor vielen tausend Jahren, welche den Entwicklungsgrad der modernen Menschheit in einer Reihe von Parametern übertrafen.

Erstmalig wird in dem Buch «Sea colonies of Atlantis» [8] auch ein literarischer Text mit Namen «Tree of Atlantis» veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein Manuskript, das Mitte der 1950er Jahre von einem unbekannten russischen Anhänger er Freimaurerei, der in eine ihrer Moskauer Verbindungen eintrat. Der Text kann in die Kategorie Templer-Freimaurer Legenden über Atlantis eingeordnet werden, von denen einige durch Andrey Nikitin in mehreren Bänden des «the Award of Russian tampliers» (2003-2005) veröffentlicht wurden. Das Manuskript befand sich in der Bibliothek von Michael Apollinarevich Mihajlov (1926-1996), des letzten Vertreters eines alten russischen Adelsgeschlechtes, und basierte, wie dieser sagte, auf einer unbekannten Quelle von der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert. M.A. Mihajlov ist zudem auch Übermittler einer, geradezu codierten, volkstümlichen Nachricht über «die größten Schätze der Vorzeit», angeblich verborgen in einem der nördlichen Vorgebirge von Kreta. Voronin hat die Darstellung aus «Die größten Schätze» mit Atlantis und Übermittlern dieses Geheimnisses, wie dem Clan des Tantalos, Pelops und den bekannten antiken Philosophen Thales, Pherekydes von Syros, Solon, Pythagoras, Platon und Apollonius von Tyana in Verbindung gebracht. Eine noch detailliertere Ausarbeitung dieses thematischen Bereichs sowie seiner Verbindung mit anderen mythischen Schätzen und Relikten von Atlantis wird in den Büchern «Treasures and relics of the lost civilizations» (2010) [9], «Secret treasures of the Mediterranean» [10] vorgestellt.

Im Jahr 2008 veröffentlichte Voronin in Zusammenarbeit mit dem Verlagshaus «Aquarius» erstmals ein, in Europa und Russland praktisch unbekanntes, Gedicht des aus Russland emigrierten Poeten George Golohvastov (1882-1963). Dieses Gedicht namens «Destruction of Atlantis» (1938) umfasst 8000 Verse, und es ist ein Artikel über Golohvastovs Leben and Werk beigefügt, der auf Archiv-Materialien der Colombia University (USA) beruht. Zeitgenossen von Golohvastov verglichen sein Gedicht mit den besten europäischen Beispielen eines epischen Genres, zu dem auch die folgenden Werke gehören: Dante «the Divine Comedy», Tasso «the Released Jerusalem», Milton «Lost Paradise», Goethe «Faust» [11]. 2009 erhielt Voronin im Rahmen der Verleihung des nationalen Literaturpreises «Gold Feather of Russia» für seinen Beitrag zur Aufarbeitung der exilrussischen Literaturgeschichte in Form der Materialien über Golohvastov ein nach William Shakespeare benanntes, in Russland und Deutschland anerkanntes, Diplom verliehen.

Außerdem war A. Voronin Autor von etwa 100 Artikeln in zentralen Periodika der Presse und für Sammlungen zu den ältesten Quellen menschlicher Zivilisation and Kultur. Das Buch über den altgriechischen Historiker Theopomp und die Rekonstruktion utopischer Darstellungen in der «Meropia» [12] wurde eine wichtige Etappe für die weiteren Forschungen. Einer der Arbeitsschwerpunkte Voronins war die Vorbereitung eines Werkes zur «History of Russian atlantology» [13] und die Publikationen verschiedener Biographien bekannter und weniger bekannter Menschen auf dem Gebiet russischer Kultur und Wissenschaft mit Bezug zur Atlantis-Frage: Michael Lomonosov, Avraam Norov, Vasily Kapnist, Elena Blavatskaya, Valery Bryusov [14], Michael Menshikov, George Golohvastov, Andrey Beloborodov [15], Vladimir Bogachyov, Nikolay Zhirov, Vladimir Sherbakov [16].

Siehe auch den Nachruf auf Alexander Voronin von G. V. Nefediev.


Anmerkungen und Quellen

  1. Zhirov – the science founder of atlantology. Through thorns – to Atlantis // N.F.Zhirov. Atlantis. The basic problems of atlantology. Moscow, Veche, 2004; Sea colonies of Atlantis. Moscow, Veche, 2004; the Latent history of mankind in the light of old scientific paradigms (in the press); Occurrence and development of a new interdisciplinary science – atlantology (in the press).
  2. Lords of Ogenon. Mythology of Atlantis // Atlantis: problems, searches, hypotheses. Release. 1-3. М, 1999, 2001, 2002.
  3. Zhirov – the science founder of atlantology. Through thorns – to Atlantis // N.F.Zhirov. Atlantis. The basic problems atlantology. Moscow, Veche, 2004.
  4. Civilizations of insects and giants during an epoch of early Atlantis // D.Sora Atlantis and a kingdom of giants. Moscow, Veche, 2005.
  5. Romanticists of search and atlantologi-romanticists // R.Devin, C.Berlits. In search of the gone continent. Moscow, Veche, 2004.
  6. Abduction of the Great Dragon, or sodalic secret of calculation of cycles of world cataclysms // O.G. Muck. The Heavenly sword over Atlantis. Moscow, Veche, 2007.
  7. Postfazione – Le Isole Solovetsky e L’individuazione della Leggendaria Civiltà di Atlantide // Bulloni M. Ho scoperto la vera Atlantide. Milano, Armenia, 2010.
  8. Sea colonies of Atlantis. Moscow, Veche, 2004.
  9. "Treasures and relics of the lost civilizations". Moscow, Veche, 2010.
  10. "Secret treasures of the Mediterranean" (in the press).
  11. Russian epos about Atlantis of George Golohvastov and the Atlantic Tradition // Golohvastov G.V. Destruction of Atlantis. Poems. A poem. М: Aquarius, 2008; «Destruction of Atlantis» George Golohvastov // Delfis. 2009. № 2.
  12. Reconstruction of one map from a collection of Kabrery: Transatlantic continent Meropija of historian Feopomp as the most ancient reflection of the legend on two towns (in the press).
  13. Russian bibliography about Atlantis // Atlantis: problems, searches, hypotheses. Release 1-3. Moscow, 1999, 2001, 2002; History of Russian atlantology. The manuscript. A museum of Atlantis of N.F.Zhirov (Moscow).
  14. Bryusov: Crops of Atlantis. Some atlantological comments to life and creativity of the poet (in the press).
  15. Dreams about Great island. An image of the Lost Country in Andrey Beloborodov's picturesque cycle // Delfis. 2010. № 1.
  16. Whence ase and vanns have come? // A question Sign. 2005. № 3; ase and vanns. The collection devoted to memory of Russian atlantologist Vladimir Sherbakov (1938-2004). Moscow, 2006.