Angelos Galanopulos

Abb. 1 Angelos Georgiu Galanopulos (*1910 - †?)

Prof. Angelos Georgiu Galanopulos (Griech.: Άγγελος Γκεοργκίου Γαλανόπουλος; Engl. Transkription des Nachnamens: Galanopoulos), geb. 1910 in der Gemeinde Riolos [1] bei Patras, war ein griechischer Seismologe, der u.a. für das Athener Seismologische Institut tätig war. [2] International bekannt wurde A. Galanopulos in den 1960er und 1970er Jahren als Verfechter der kreto-minoischen Atlantis-Lokalisierung (= Atlantis in der spätbronzezeitlichen Ägäis). [3] Zu einem großen Teil basierten seine atlantologischen Vorstellungen auf den vorausgegangenen Arbeiten von Spyridon Marinatos.

Bereits 1960 listete Galanopulos neunzehn Einzelaussagen über Atlantis aus Platons Dialogen Timaios und Kritias auf, welche direkt mit dem minoischen Kreta oder der Vulkaninsel Thera in Verbindung zu bringen seien. [4] 1966 erklärte er dann in einem Presseinterview, gemeinsam mit Wissenschaftlern des Woods Hole Oceanographic Institute bei Thera eine Unterwasser-Anomalie entdeckt zu haben, die ein Überbleibsel der dort von ihm vermuteten Metropolis von Atlantis darstellen könne. [5] Letztlich blieb diese Feldforschung vor Thera jedoch ebenso ergebnislos, wie auch eine spätere Untersuchung unter Leitung von Jaques-Yves Cousteau im Jahr 1975. [6] Im Jahr 1969 erschien Galanopulos´ Hauptwerk "Atlantis: The Truth Behind the Legend" [7], das er gemeinsam mit dem britischen Archäologen Edward Bacon (1906-1981) verfasst hatte. Dieses Buch, in welchem Angelos Galanopulos und E. Bacon eine komplexe, interdisziplinäre Argumentation zur Untermauerung ihrer Theorie vorlegten, gilt nach wie vor als zentrales Standardwerk zur kreto-minoischen Atlantis-Lokalisierung. Ebenfalls 1969 publizierte James Watt Mavor Jr., der drei Jahre zuvor an der Woods Hole-Exkursion bei Thera beteiligt gewesen war, sein Buch "Voyage to Atlantis". [8] Dieses Buch, das schwerpunktmäßig Galanopulos´ Ansichten widerspiegelt, trug ebenfalls wesentlich zur internationalen Popularisierung der Atlantistheorie des griechischen Wissenschaftlers bei.


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: pandektis.ekt.gr, unter: Galanopoulos Angelos (Stand: 29.09.2011)
  2. Quelle: Tony O’Connell, Atlantipedia.ie, unter: Galanopoulos, Angelos (Stand: 29.09.2011)
  3. Siehe z.B.: Angelos George Galanopoulos und Edward Bacon, Die-Wahrheit über Atlantis" (Engl. Ausg.: Atlantis, the truth behind the Legend, dt. - Übers. v. Helga Künzel.) Dt. Erstveröff, 1977
  4. Quelle: Tony O’Connell, Atlantipedia.ie, unter: Galanopoulos, Angelos (Stand: 29.09.2011)
  5. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: Wissenschaftler könnten die lange verschollene Insel Atlantis entdeckt haben (Originalartikel: "Scientists May Have Found Long-Lost Island of Atlantis", The Telegraph-Herald, 4. Sept. 1966)
  6. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: Das atlantologische 'Gastspiel' des Jaques-Yves Cousteau (bb)
  7. Siehe: Galanopoulos, Angelos Geōrgiou und Edward Bacon, "Atlantis: The Truth Behind the Legend", Indianapolis (Bobbs-Merrill), 1969
  8. Siehe auch die Neuauflage des Buches (Inner Traditions / Bear & Co, 1996); sowie die, nur noch antiquarisch erhältliche, deutschsprachige Fassung: "Reise nach Atlantis"; bei Atlantisforschung.de daraus außerdem: James W. Mavor Jr., "Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos"


Bild-Quelle

(1) pandektis.ekt.gr, unter: Galanopoulos Angelos (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)