Atlantologie-Kritik: Unterschied zwischen den Versionen

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([[bb]]) '''Atlantologie-Kritik'''  (auch: '''Atlantologiekritik''') – '''Kritik (an) der Atlantisforschung''':   
 
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[[Bild:Platon Fragezeichen.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Indem die Atlantologie-Kritik sowohl Platons Atlantisbericht als auch dessen Rezeption hinterfragt, wird sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen Atlantologie.]]
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[[Bild:Platon Fragezeichen.jpg|thumb|240px|'''Abb. 1''' Indem die Atlantologie-Kritik sowohl Platons Atlantisbericht als auch dessen Rezeption hinterfragt, wird sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen Atlantologie.]]
  
 
I. Als [[Atlantologie|atlantologischer]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Terminus_technicus Terminus] bezeichnet der Begriff '''Atlantologie-Kritik''' die kritisch-reflektive Beschäftigung mit der [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] auf einer [[Schulwissenschaft|schul-]] oder [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftlichen]] Grundlage.
 
I. Als [[Atlantologie|atlantologischer]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Terminus_technicus Terminus] bezeichnet der Begriff '''Atlantologie-Kritik''' die kritisch-reflektive Beschäftigung mit der [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] auf einer [[Schulwissenschaft|schul-]] oder [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftlichen]] Grundlage.
Obwohl die meisten '''Atlantologie-Kritiker''' sich selbst sicher nicht als [[Atlantisforschung|Atlantisforscher]] definieren, stellt die '''Atlantologie-Kritik''' nicht zuletzt auch einen notwendigen Teilbereich bzw. ein Fachgebiet [[Atlantologie|atlantologischer]] oder '''meta-atlantologischer''' <ref>Vergl. dazu: [http://de.wikipedia.org/wiki/Metawissenschaft Metawissenschaft]</ref> Forschung dar.
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Obwohl die meisten '''Atlantologie-Kritiker''' sich selbst sicher nicht als [[Personalia atlantologica|Atlantisforscher]] definieren, stellt die '''Atlantologie-Kritik''' nicht zuletzt auch einen notwendigen Teilbereich bzw. ein Fachgebiet [[Atlantologie|atlantologischer]] oder '''meta-atlantologischer''' <ref>Vergl. dazu: [http://de.wikipedia.org/wiki/Metawissenschaft Metawissenschaft]</ref> Forschung dar.
  
 
Zu den Vorausetzungen seriöser '''Atlantologie-Kritik''' gehören zwingend sowohl die Kenntnis der (grenz-) wissenschaftlichen [[Grundlagen  der Atlantisforschung]] als auch ein profundes Wissen in Bezug auf die 'Forschungslandschaft' und im Bereich der [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historik]], also ein umfangreicher Wissenskanon, der nur im Verlauf umfassender, gründlicher und entsprechend zeitintensiver Studien erworben werden kann.
 
Zu den Vorausetzungen seriöser '''Atlantologie-Kritik''' gehören zwingend sowohl die Kenntnis der (grenz-) wissenschaftlichen [[Grundlagen  der Atlantisforschung]] als auch ein profundes Wissen in Bezug auf die 'Forschungslandschaft' und im Bereich der [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historik]], also ein umfangreicher Wissenskanon, der nur im Verlauf umfassender, gründlicher und entsprechend zeitintensiver Studien erworben werden kann.
  
Jedenfalls musss eine derartige, (grenz-) wissenschaftliche '''Atlantologie-Kritik''' keineswegs zwangsläufig mit einer grundsätzlich ablehnenden Haltung der [[Atlantisforschung]] gegenüber verknüpft sein, und ist durchaus nicht an die Prämisse gebunden, bei [[Platon]]s [[Atlantisbericht]] handele es sich um eine "erfundene Geschichte" ([[Fiktionalitäts-These]]), auch wenn natürlich gerade '''Atlantologie-Kritiker''' aus dem Bereich universitärer bzw. konvertioneller Forschung dieser Annahme folgen. Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten dieser '[[Schulwissenschaft|schulwissenschaftlichen]]' '''Atlantologie-Kritik''' des 20. Jahrhundert gehören der tschechische Geologe ''[[Zdeněk Kukal]]'' <ref>Siehe: [[Zdeněk Kukal]], "[http://books.google.de/books?id=WMi0AAAAIAAJ&q=Zdenek+Kukal+Atlantis+in+the+Light+of+Modern+Research&dq=Zdenek+Kukal+Atlantis+in+the+Light+of+Modern+Research Atlantis in the light of modern research]", Elsevier, 1984</ref>, der französische Althistoriker ''[[Pierre Vidal-Naquet]]'' (1930-2006) <ref>Siehe: [[Pierre Vidal-Naquet]], "[http://www.chbeck.de/productview.aspx?product=13934&toc=3508 Atlantis - Geschichte eines Traums]", C.H. Beck, 2006</ref> und der deutsche Altphilologe ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-G%C3%BCnther_Nesselrath Heinz-Günther Nesselrath]'' <ref>Siehe: [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-G%C3%BCnther_Nesselrath Heinz-Günther Nesselrath], "[http://books.google.de/books?id=cKrWAAAAMAAJ&q=Platon+und+die+Erfindung+von+Atlantis&dq=Platon+und+die+Erfindung+von+Atlantis Platon und die Erfindung von Atlantis]", K.G. Saur, 2002 --- ders., "[http://www.atlantis-scout.de/NesselrathHG_2001_AtlantisKrantorEpigraphiker.pdf Atlantis auf ägyptischen Stelen? – Der Philosoph Krantor als Epigraphiker]" (PDF, 50 KB), aus: [http://www.uni-koeln.de/phil-fak/ifa/zpe/ Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik], ZPE Nr. 135/2001, S. 33-35. --- ders.: "[http://www.atlantis-scout.de/NesselrathHG_2006_NeuesVonAtlantis_orig.pdf Neues von Atlantis?]" (PDF 3,0 MB. Mit originaler Seitenzählung.) bzw.: "[http://www.atlantis-scout.de/NesselrathHG_2006_NeuesVonAtlantis_corrig.pdf Neues von Atlantis?]" (PDF 0,2 MB. Mit Corrigenda), aus: Jahresheft Nr. 4 für 2005 der Göttinger Freunde der antiken Literatur e.V., S. 9-23. --- siehe auch: ders., "[http://gfa.gbv.de/dr,gfa,001,1998,a,01.pdf Theopomps Meropis und Platon: Nachahmung und Parodie]", Göttinger Forum für Altertumswissenschaft GFA Nr. 1/1998, S. 1-8. (nach: [[Thorwald C. Franke]], [http://www.atlantis-scout.de/ atlantis-scout.de])</ref> sowie der ebenfalls in [[Deutschland]] beheimatete Historiker und Verleger ''[http://www.dendlon.de/Ich.html Jörg Dendl]''. <ref>Siehe z.B.: '''Jörg Dendl''', "[http://www.dendlon.de/Atlantis.html#Hof Die Suche nach dem Mythos - Aktuelles zur Atlantis-Frage]"</ref>
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Jedenfalls musss eine derartige, (grenz-) wissenschaftliche '''Atlantologie-Kritik''' keineswegs zwangsläufig mit einer grundsätzlich ablehnenden Haltung der [[Atlantisforschung]] gegenüber verknüpft sein, und ist durchaus nicht an die Prämisse gebunden, bei [[Platon]]s [[Atlantisbericht]] handele es sich um eine "erfundene Geschichte" ([[Fiktionalitäts-These]]), auch wenn natürlich gerade '''Atlantologie-Kritiker''' aus dem Bereich universitärer bzw. konventioneller Forschung dieser Annahme folgen. Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten dieser '[[Schulwissenschaft|schulwissenschaftlichen]]' '''Atlantologie-Kritik''' des 20. Jahrhundert gehören der tschechische Geologe ''[[Zdeněk Kukal]]'' <ref>Siehe: [[Zdeněk Kukal]], "[http://books.google.de/books?id=WMi0AAAAIAAJ&q=Zdenek+Kukal+Atlantis+in+the+Light+of+Modern+Research&dq=Zdenek+Kukal+Atlantis+in+the+Light+of+Modern+Research Atlantis in the light of modern research]", Elsevier, 1984</ref>, der französische Althistoriker ''[[Pierre Vidal-Naquet]]'' (1930-2006) <ref>Siehe: [[Pierre Vidal-Naquet]], "[http://www.chbeck.de/productview.aspx?product=13934&toc=3508 Atlantis - Geschichte eines Traums]", C.H. Beck, 2006</ref> und der deutsche Altphilologe ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-G%C3%BCnther_Nesselrath Heinz-Günther Nesselrath]'' <ref>Siehe: [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-G%C3%BCnther_Nesselrath Heinz-Günther Nesselrath], "[http://books.google.de/books?id=cKrWAAAAMAAJ&q=Platon+und+die+Erfindung+von+Atlantis&dq=Platon+und+die+Erfindung+von+Atlantis Platon und die Erfindung von Atlantis]", K.G. Saur, 2002 --- ders., "[http://www.atlantis-scout.de/NesselrathHG_2001_AtlantisKrantorEpigraphiker.pdf Atlantis auf ägyptischen Stelen? – Der Philosoph Krantor als Epigraphiker]" (PDF, 50 KB), aus: [http://www.uni-koeln.de/phil-fak/ifa/zpe/ Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik], ZPE Nr. 135/2001, S. 33-35. --- ders.: "[http://www.atlantis-scout.de/NesselrathHG_2006_NeuesVonAtlantis_orig.pdf Neues von Atlantis?]" (PDF 3,0 MB. Mit originaler Seitenzählung.) bzw.: "[http://www.atlantis-scout.de/NesselrathHG_2006_NeuesVonAtlantis_corrig.pdf Neues von Atlantis?]" (PDF 0,2 MB. Mit Corrigenda), aus: Jahresheft Nr. 4 für 2005 der Göttinger Freunde der antiken Literatur e.V., S. 9-23. --- siehe auch: ders., "[http://gfa.gbv.de/dr,gfa,001,1998,a,01.pdf Theopomps Meropis und Platon: Nachahmung und Parodie]", Göttinger Forum für Altertumswissenschaft GFA Nr. 1/1998, S. 1-8. (nach: [[Thorwald C. Franke]], [http://www.atlantis-scout.de/ atlantis-scout.de])</ref> sowie der ebenfalls in [[Deutschland]] beheimatete Historiker und Verleger ''[http://www.dendlon.de/Ich.html Jörg Dendl]''. <ref>Siehe z.B.: '''Jörg Dendl''', "[http://www.dendlon.de/Atlantis.html#Hof Die Suche nach dem Mythos - Aktuelles zur Atlantis-Frage]"</ref>
  
Der international populärste Repräsentant der '''Atlantologie-Kritik''' ist jedoch vermutlich ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Lyon Sprague de Camp]'' (27.11.1907 - 6.11.2000). '''(Abb. 2)''' ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Sprague de Camp]'' war kein Wissenschaftler, sondern ein Autor und Publizist, der hierzulande eher durch seine Fantasy-Stories (z.B. über [http://de.wikipedia.org/wiki/Conan_der_Barbar Conan, den Barbaren]) und seine herausragende Biographie ''[http://de.wikipedia.org/wiki/H._P._Lovecraft H.P. Lovecrafts]'' <ref>Siehe: [http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Lyon Sprague de Camp], "[http://www.zeno.org/Shop/F/0325-10683194-isbn-3935822480-decamp-lyon-sprague-lovecraft-biographie.htm H. P. Lovecraft - Eine Biographie]", 2000</ref> bekannt wurde. Auch wenn die Stärken seiner, 1954 veröffentlichten, populärwissenschaftlichen Abhandlung "''Lost continents: the Atlantis theme in history, science, and literature''" <ref>Siehe:<br>[[Bild:de Camp 1.jpg]]<br>[http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Lyon Sprague de Camp], "[http://books.google.de/books?id=HbJTHQAACAAJ&dq=lYON+sPRAGUE+DE+cAMP+lOST+CONTINENts Lost continents: the Atlantis theme in history, science, and literature]", 1954 (Cover-Abbildung: [http://www.librarything.com/work/180416/covers/ Library Thing])</ref>, die 1975 auch (als Taschenbuch) in deutscher Sprache erschien <ref>Siehe:<br>[[Bild:de Camp 2.jpg]]<br>[http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Lyon Sprague de Camp], "[http://books.google.de/books?id=U8pWMQAACAAJ&dq=Lyon+Sprague+de+Camp+Versunkene+Kontinente Versunkene Kontinente - Von Atlantis, Lemuria u. anderen untergegangenen Zivilisationen]", 1975 (Cover-Abbildung: [http://www.librarything.com/work/180416/covers/ Library Thing])</ref>, mit Sicherheit eher im Bereich der [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historik]] liegen, gilt dieses Werk heute allgemein als 'Klassiker' der '''Atlantologie-Kritik'''.
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Der international populärste Repräsentant der '''Atlantologie-Kritik''' ist jedoch vermutlich ''[[Lyon Sprague de Camp]]'' (27.11.1907 - 6.11.2000). '''(Abb. 2)''' ''[[Lyon Sprague de Camp|Sprague de Camp]]'' war kein Wissenschaftler, sondern ein Autor und Publizist, der hierzulande eher durch seine Fantasy-Stories (z.B. über [http://de.wikipedia.org/wiki/Conan_der_Barbar Conan, den Barbaren]) und seine herausragende Biographie ''[http://de.wikipedia.org/wiki/H._P._Lovecraft H.P. Lovecrafts]'' <ref>Siehe: [[Lyon Sprague de Camp]], "[http://www.zeno.org/Shop/F/0325-10683194-isbn-3935822480-decamp-lyon-sprague-lovecraft-biographie.htm H. P. Lovecraft - Eine Biographie]", 2000</ref> bekannt wurde. Auch wenn die Stärken seiner, 1954 veröffentlichten, populärwissenschaftlichen Abhandlung "''Lost continents: the Atlantis theme in history, science, and literature''" <ref>Siehe:<br>[[Bild:de Camp 1.jpg]]<br>[[Lyon Sprague de Camp]], "[http://books.google.de/books?id=HbJTHQAACAAJ&dq=lYON+sPRAGUE+DE+cAMP+lOST+CONTINENts Lost continents: the Atlantis theme in history, science, and literature]", 1954 (Cover-Abbildung: [http://www.librarything.com/work/180416/covers/ Library Thing])</ref>, die 1975 auch (als Taschenbuch) in deutscher Sprache erschien <ref>Siehe:<br>[[Bild:de Camp 2.jpg]]<br>[[Lyon Sprague de Camp]], "[http://books.google.de/books?id=U8pWMQAACAAJ&dq=Lyon+Sprague+de+Camp+Versunkene+Kontinente Versunkene Kontinente - Von Atlantis, Lemuria u. anderen untergegangenen Zivilisationen]", 1975 (Cover-Abbildung: [http://www.librarything.com/work/180416/covers/ Library Thing])</ref>, mit Sicherheit eher im Bereich der [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historik]] liegen, gilt dieses Werk heute allgemein als 'Klassiker' der '''Atlantologie-Kritik'''.
  
[[Bild:Sprague de Camp.jpg|thumb|'''Abb. 2''' Lyon Sprague de Camp (1907-2000) war ein höchst kompetenter Atlantologie-Historiker - seine Atlantologie-Kritik weist dagegen einen ideologischen Charakter auf.]]
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[[Bild:Sprague de Camp.jpg|thumb|left|200px|'''Abb. 2''' Lyon Sprague de Camp (1907-2000) war ein höchst kompetenter Atlantologie-Historiker - seine Atlantologie-Kritik weist dagegen einen ideologischen Charakter auf.]]
  
Dabei ist dieses Buch mit einiger 'Vorsicht zu genießen', denn sein Autor legte damit durchaus keine ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Sine_ira_et_studio sine ira et studio]'' verfasste Studie vor, sondern eine 'Kampfschrift', mit der er letztlich die Unsinnigkeit der [[Atlantisforschung]] "beweisen" und sie lächerlich machen wollte (zu dieser Form der "'''Atlantologie-Kritik'''" siehe unten auch Abschnitt II.): "''Wie auch an anderer Stelle erwähnt, operierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Sprague de Camp] - als '''Atlantologie-Kritiker''' - vom Standpunkt des konservativen, wissenschaftlichen Mainstreams aus. Nicht selten erwies er sich dabei im nachhinein als enorm belesener, äußerst vernunftbetonter, aber >akademischen< Quellen gegenüber völlig unkritischer [[Neo-Scholastik|Neo-Scholastiker]] mit entsprechend ideologisiertem Weltbild. Da er sich bedingungslos und gerne dem zu seiner Zeit gültigen 'Stand der Wissenschaft' unterwarf, unterliefen ihm bei seinen Bewertungen einzelner >[[Atlantismus|Atlantisten]]< und ihrer Aussagen nicht selten Fehlurteile, wie sich heute, ein halbes Jahrhundert später, immer deutlicher zeigt.''" <ref>Quelle: [[Atlantis in (Nord-)Afrika - die afro-atlantologische Schule]], Anmerkung 1, ([[Das Team|red]]), ''Atlantisforschung.de''</ref>
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Dabei ist dieses Buch mit einiger 'Vorsicht zu genießen', denn sein Autor legte damit durchaus keine ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Sine_ira_et_studio sine ira et studio]'' verfasste Studie vor, sondern eine 'Kampfschrift', mit der er letztlich die Unsinnigkeit der [[Atlantisforschung]] "beweisen" und sie lächerlich machen wollte (zu dieser Form der "'''Atlantologie-Kritik'''" siehe unten auch Abschnitt II.): "''Wie auch an anderer Stelle erwähnt, operierte [[Lyon Sprague de_Camp|Sprague de Camp]] - als '''Atlantologie-Kritiker''' - vom Standpunkt des konservativen, wissenschaftlichen Mainstreams aus. Nicht selten erwies er sich dabei im nachhinein als enorm belesener, äußerst vernunftbetonter, aber >akademischen< Quellen gegenüber völlig unkritischer [[Neo-Scholastik|Neo-Scholastiker]] mit entsprechend ideologisiertem Weltbild. Da er sich bedingungslos und gerne dem zu seiner Zeit gültigen 'Stand der Wissenschaft' unterwarf, unterliefen ihm bei seinen Bewertungen einzelner >[[Atlantismus|Atlantisten]]< und ihrer Aussagen nicht selten Fehlurteile, wie sich heute, ein halbes Jahrhundert später, immer deutlicher zeigt.''" <ref>Quelle: [[Atlantis in (Nord-)Afrika - die afro-atlantologische Schule]], Anmerkung 1, ([[Das Team|red]]), ''Atlantisforschung.de''</ref>
  
 
Eine andere Variation (grenz-) wissenschaftlicher '''Atlantologie-Kritik''' wird von Atlantologen - Berufswisenschaftlern und Privatforschern - praktiziert, die zwar vom mehr oder weniger historischen Charakter der [[Atlantida]] überzeugt sind und [[Atlantis]] als historisch-geographische [http://de.wikipedia.org/wiki/Entit%C3%A4t Entität] betrachten ([[Historizitäts-These]]), sich aber der diversen Unzulänglichkeiten der 'Real existierenden Atlantisforschung' in Theorie und Praxis bewusst sind.
 
Eine andere Variation (grenz-) wissenschaftlicher '''Atlantologie-Kritik''' wird von Atlantologen - Berufswisenschaftlern und Privatforschern - praktiziert, die zwar vom mehr oder weniger historischen Charakter der [[Atlantida]] überzeugt sind und [[Atlantis]] als historisch-geographische [http://de.wikipedia.org/wiki/Entit%C3%A4t Entität] betrachten ([[Historizitäts-These]]), sich aber der diversen Unzulänglichkeiten der 'Real existierenden Atlantisforschung' in Theorie und Praxis bewusst sind.
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Für diese Forscherinnen und Forscher, die [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] ''[http://de.wikipedia.org/wiki/De_jure/de_facto de facto]'' als ebenso entwicklungsbedürftige wie entwicklungsfähige [[Protowissenschaft]] begreifen, ergibt sich im Hinblick auf dazu erforderliche individuelle wie auch institutionelle Professionalisierungs-Prozesse auch die Notwendigkeit der '''Atlantologie-Kritik''', um z.B. eine Abgrenzung von explizit unwissenschaftlichen Ausformungen der [[Atlantida]]-[http://de.wikipedia.org/wiki/Rezeption Rezeption] und des Umgangs mit dem [[Atlantis-Komplex]] (siehe: [[Atlantismus]]) vornehmen zu können.
 
Für diese Forscherinnen und Forscher, die [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] ''[http://de.wikipedia.org/wiki/De_jure/de_facto de facto]'' als ebenso entwicklungsbedürftige wie entwicklungsfähige [[Protowissenschaft]] begreifen, ergibt sich im Hinblick auf dazu erforderliche individuelle wie auch institutionelle Professionalisierungs-Prozesse auch die Notwendigkeit der '''Atlantologie-Kritik''', um z.B. eine Abgrenzung von explizit unwissenschaftlichen Ausformungen der [[Atlantida]]-[http://de.wikipedia.org/wiki/Rezeption Rezeption] und des Umgangs mit dem [[Atlantis-Komplex]] (siehe: [[Atlantismus]]) vornehmen zu können.
  
[[Bild:Atlantology_-_Basic_Problems.jpg|thumb|'''Abb. 3''' In seinem 1970 in englischer Sprache publizierten Hauptwerk befasste N. Zhirov sich u.a. mit gerechtfertigter und ungerechtfertigter Kritik an der Atlantologie. (Bild: Cover des 2001 erschienenen Reprints)]]
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[[Bild:Atlantology_-_Basic_Problems.jpg|thumb|200px|'''Abb. 3''' In seinem 1970 in englischer Sprache publizierten Hauptwerk befasste N. Zhirov sich u.a. mit gerechtfertigter und ungerechtfertigter Kritik an der Atlantologie. (Bild: Cover des 2001 erschienenen Reprints)]]
  
Einer der Pioniere dieser Form der '''Atlantologie-Kritik''' war ''[[Dr. Nikolai Zhirov]]'' (sprich: ''Schiroff''), ein Verfechter der '[[Atlantis im Atlantik|klassischen Atlantis-Lokalisierung]]', und einer der profiliertesten [[Atlantisforschung|Atlantisforscher]] in der damaligen [http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetunion UdSSR], der über internationale Forschungskontakte verfügte, und 1970 mit seinem ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Magnum_opus magnum opus]'' "''Atlantis - Atlantology: Basic Problems''" '''(Abb. 3)''' <ref>Siehe: [[Dr. Nikolai Zhirov|Nikolai Zhirov]], "[http://books.google.de/books?id=7nt5PAAACAAJ&dq=Atlantis+-+Atlantology:+Basic+Problems Atlantis - Atlantology: Basic Problems]", Moskau 1970 / [http://books.google.de/books?id=hKVQFP47tJQC&printsec=frontcover&dq=Atlantis+-+Atlantology:+Basic+Problems#v=onepage&q=&f=false Reprint]: Honolulu,  2001</ref> ein veritables Grundlagenwerk vorlegte, in welchem er u.a. die Notwendigkeit der Entwicklung wissenschaftlicher Standards in der [[Atlantologie]] propagierte und sich kritisch mit dem [[Atlantismus]] auseinandersetzte.
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Einer der Pioniere dieser Form der '''Atlantologie-Kritik''' war ''[[Dr. Nikolai Zhirov]]'' (sprich: ''Schiroff''), ein Verfechter der '[[Atlantis im Atlantik|klassischen Atlantis-Lokalisierung]]', und einer der profiliertesten [[Personalia atlantologica|Atlantisforscher]] in der damaligen [http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetunion UdSSR], der über internationale Forschungskontakte verfügte, und 1970 mit seinem ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Magnum_opus magnum opus]'' "''Atlantis - Atlantology: Basic Problems''" '''(Abb. 3)''' <ref>Siehe: [[Dr. Nikolai Zhirov|Nikolai Zhirov]], "[http://books.google.de/books?id=7nt5PAAACAAJ&dq=Atlantis+-+Atlantology:+Basic+Problems Atlantis - Atlantology: Basic Problems]", Moskau 1970 / [http://books.google.de/books?id=hKVQFP47tJQC&printsec=frontcover&dq=Atlantis+-+Atlantology:+Basic+Problems#v=onepage&q=&f=false Reprint]: Honolulu,  2001</ref> ein veritables Grundlagenwerk vorlegte, in welchem er u.a. die Notwendigkeit der Entwicklung wissenschaftlicher Standards in der [[Atlantologie]] propagierte und sich kritisch mit dem [[Atlantismus]] auseinandersetzte.
  
Im deutschsprachigen Raum präsentierten im Jahr 2006 mehrere 'schulwissenschaftlich' orientierte Atlantisforscher eine, unter Federführung von ''[[Thorwald C. Franke]]'' entwickelte, '[http://www.atlantis-scout.de/Charta%20der%20Atlantis-Forschung.pdf Charta der Atlantisforschung]' (PDF, 83,41 KB), mit der sie den Versuch unternahmen "''eine Definition der Atlantis-Forschung aufzustellen''" und festzulegen, wofür [[Atlantisforschung]] ihrer Meinung nach steht bzw. wogegen sie sich wendet. "''Damit eröffnet die Charta einen durch klare Grenzen gesicherten Raum für die freie Entfaltung der Vernunft, der nicht mehr zwischen Unwissenschaftlichkeit und Dogmatismus erdrückt werden kann''" <ref>Siehe dazu: [[Thorwald C. Franke]], "[http://www.atlantis-scout.de/charta.htm Einführung - Warum eine Charta der Atlantis-Forschung?]", [http://www.atlantis-scout.de/ atlantis-scout.de]</ref>
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Im deutschsprachigen Raum präsentierten im Jahr 2006 mehrere '[[schulwissenschaft]]lich' orientierte Atlantisforscher eine, unter Federführung von ''[[Thorwald C. Franke]]'' entwickelte, '[http://www.atlantis-scout.de/Charta%20der%20Atlantis-Forschung.pdf Charta der Atlantisforschung]' (PDF, 83,41 KB), mit der sie den Versuch unternahmen "''eine Definition der Atlantis-Forschung aufzustellen''" und festzulegen, wofür [[Atlantisforschung]] ihrer Meinung nach steht bzw. wogegen sie sich wendet. "''Damit eröffnet die Charta einen durch klare Grenzen gesicherten Raum für die freie Entfaltung der Vernunft, der nicht mehr zwischen Unwissenschaftlichkeit und Dogmatismus erdrückt werden kann''" <ref>Siehe dazu: [[Thorwald C. Franke]], "[http://www.atlantis-scout.de/charta.htm Einführung - Warum eine Charta der Atlantis-Forschung?]", [http://www.atlantis-scout.de/ atlantis-scout.de]</ref>
  
Da diese Charta einerseits ausdrücklich einen "''öffentlichen Bezugspunkt''" für Atlantisforscher darstellen soll, sich aber anderseits inhaltlich an Vorstellungen zur Wissenschaftlichkeit der [[Atlantisforschung]] orientiert, die allenfalls für einen Teil der ''Atlantologic community'' repräsentativ bzw. akzeptabel erscheinen <ref>Siehe dazu: ([[Das Team|red]]), "[[Für eine 'Charta der Atlantis-Forschung']]", ''Atlantisforschung.de''</ref>, wurde einige Monate später von ''Atlantisforschung.de'' ein [[Charta der Atlantis-Forschung - Alternativer Entwurf zur Diskussion und Kompromiss-Findung|Alternativer Entwurf zur Diskussion und Kompromiss-Findung]] vorgelegt, der von seinen Verfassern als Ansatz zu einer konsensfähigen Arbeitsgrundlage für alle (grenz-)wissenschaftlich arbeitenden Atlantisforscher ('Konformisten' und 'Nonkonformisten') betrachtet wird, die sich von einem explizit unwissenschaftlichen oder auch antiwissenschaftlichen [[Atlantismus]] abgrenzen wollen.  
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Da diese Charta einerseits ausdrücklich einen "''öffentlichen Bezugspunkt''" für [[Personalia atlantologica|Atlantisforscher]] darstellen soll, sich aber anderseits inhaltlich an Vorstellungen zur Wissenschaftlichkeit der [[Atlantisforschung]] orientiert, die allenfalls für einen Teil der ''Atlantologic community'' repräsentativ bzw. akzeptabel erscheinen <ref>Siehe dazu: ([[Das Team|red]]), "[[Für eine 'Charta der Atlantis-Forschung']]", ''Atlantisforschung.de''</ref>, wurde einige Monate später von ''Atlantisforschung.de'' ein [[Charta der Atlantis-Forschung - Alternativer Entwurf zur Diskussion und Kompromiss-Findung|Alternativer Entwurf zur Diskussion und Kompromiss-Findung]] vorgelegt, der von seinen Verfassern als Ansatz zu einer konsensfähigen Arbeitsgrundlage für alle (grenz-)wissenschaftlich arbeitenden Atlantisforscher ('Konformisten' und 'Nonkonformisten') betrachtet wird, die sich von einem explizit unwissenschaftlichen oder auch antiwissenschaftlichen [[Atlantismus]] abgrenzen wollen.  
  
  
II. Ignoriert werden solche wesentlichen Unterschiede von den Betreibern einer ideologisch motivierten "'''Atlantologie-Kritik'''", die darauf abzielt, [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] ''per se'' als so genannte "[http://www.science-at-home.de/lexikon/lexikon_det_00160603000000.php Pseudowissenschaft]" zu diskreditieren. Der Begriff "[http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik Kritik]" ist hierbei allenfalls in seiner umgangssprachlichen Bedeutung, nicht aber im Sinn einer wissenschaftlichen, kritisch-reflektiven Betrachtung zu verstehen, obwohl gerade derartige "Kritiker" sich häufig geradezu als 'Verteidiger der Wissenschaft' darstellen. Besondere Erwähnung verdienen in diesem Zusammenhang die so genannten "Skeptiker" und ihre Organisation [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften GWUP] <ref>Zum Charakter und zu Praktiken der [http://de.wikipedia.org/wiki/Skeptikerbewegung 'Skeptiker'-Bewegung], einer sektenähnlichen Weltanschauungs-Gemeinschaft, sowie zu ihrer Organisation im deutschsprachigen Raum, der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP e.V.)] siehe z.B. die Aussteiger-Berichte von: '''Rudolf Henke''', "[http://www.skeptizismus.de/henke.html Vom Regen in die Traufe  - Erfahrungen eines Insiders mit der deutschen Skeptikerbewegung]"; und: '''Edgar Wunder''', "[http://www.psychophysik.com/html/re-061-skeptizismus.html Das Skeptiker-Syndrom: Eine Analyse von Edgar Wunder...]", bei: [http://www.psychophysik.com/index.html psychophysik.com]; siehe auch die Seite: [http://www.skeptizismus.de/ Skeptizismus.de - Informationen zu GWUP, CSICOP und anderen "Skeptiker"-Organisationen], sowie bei ''Atlantisforschung.de'': [[Dr. Horst Friedrich]], "[[„Parawissenschaften“?]]" (1997); ders.: "[[Zu Problematik und Möglichkeiten von „Laienforscher“-Gruppierungen und –Publikationen]]" (2006); sowie ders.: "[["Studierte Wissenschaftler", "Skeptiker" und der Diffusionismus]]" (2008)
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'''Atlantologie-"Kritik" (ideologische Scheinkritik)'''
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II. Ignoriert werden solche wesentlichen Unterschiede von den Betreibern einer ideologisch motivierten "'''Atlantologie-Kritik'''", die darauf abzielt, [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] ''per se'' als so genannte "[[Pseudowissenschaft]]" zu diskreditieren. Der Begriff "[http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik Kritik]" ist hierbei allenfalls in seiner umgangssprachlichen Bedeutung, nicht aber im Sinn einer wissenschaftlichen, kritisch-reflektiven Betrachtung zu verstehen, obwohl gerade derartige "Kritiker" sich häufig geradezu als 'Verteidiger der Wissenschaft' darstellen. Besondere Erwähnung verdienen in diesem Zusammenhang die so genannten "Skeptiker" und - was den deutschsprachigen Raum betrifft - die Organisation [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften GWUP] <ref>Zum Charakter und zu Praktiken der [http://de.wikipedia.org/wiki/Skeptikerbewegung 'Skeptiker'-Bewegung], einer sektenähnlichen Weltanschauungs-Gemeinschaft, sowie zu ihrer Organisation im deutschsprachigen Raum, der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP e.V.)] siehe z.B. die Aussteiger-Berichte von: '''Rudolf Henke''', "[http://www.skeptizismus.de/henke.html Vom Regen in die Traufe  - Erfahrungen eines Insiders mit der deutschen Skeptikerbewegung]"; und: '''Edgar Wunder''', "[http://www.psychophysik.com/html/re-061-skeptizismus.html Das Skeptiker-Syndrom: Eine Analyse von Edgar Wunder...]", bei: [http://www.psychophysik.com/index.html psychophysik.com]; siehe auch die Seite: [http://www.skeptizismus.de/ Skeptizismus.de - Informationen zu GWUP, CSICOP und anderen "Skeptiker"-Organisationen], sowie bei ''Atlantisforschung.de'': [[Dr. Horst Friedrich]], "[[„Parawissenschaften“?]]" (1997); ders.: "[[Zu Problematik und Möglichkeiten von „Laienforscher“-Gruppierungen und –Publikationen]]" (2006); sowie ders.: "[["Studierte Wissenschaftler", "Skeptiker" und der Diffusionismus]]" (2008)
 
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Ein exemplarisches 'Paradebeispiel' für die in diesem 'Dunstkreis' praktizierte Form scheinbar objektiver, tatsächlich jedoch völlig tendentiöser, ja manipulativer Pseudo-Kritik lieferte bereits 1995 der Diplom-Übersetzer und Verlagslektor ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Ulrich Magin]''. '''(Abb. 4)''' ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'', laut [http://www.mysteria3000.de/wp/ Mysteria 3000] ein "''bekannter Erforscher grenzwissenschaftlicher Phänomene''" <ref>Quelle: [http://www.mysteria3000.de/wp/ Mysteria 3000 - Alternative und interdisziplinäre Archäologie im Fokus], "[http://www.mysteria3000.de/wp/?author=28 Artikel von Ulrich Magin]"</ref>, ist tatsächlich (mittlerweile?) ein ausgewiesener 'Skeptiker', der zwischenzeitlich zum redaktionellen Mitarbeiter der gleichamigen [http://www.gwup.org/zeitschrift GWUP-Publikation] avancierte <ref>Quelle: http://www.ufo-student.de/autoren/autoren.htm (Seite nicht mehr online)</ref>, die für ihre massive Stimmungsmache gegen grenzwissenschaftliche Forschungs-Ansätze hinlänglich bekannt ist.
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Ein exemplarisches 'Paradebeispiel' für die in diesem 'Dunstkreis' praktizierte Form scheinbar objektiver, tatsächlich jedoch völlig tendentiöser, ja manipulativer Pseudo-Kritik lieferte bereits 1995 der Diplom-Übersetzer und Verlagslektor ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Ulrich Magin]''. ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'', laut [http://www.mysteria3000.de/wp/ Mysteria 3000] ein "''bekannter Erforscher grenzwissenschaftlicher Phänomene''" <ref>Quelle: [http://www.mysteria3000.de/wp/ Mysteria 3000 - Alternative und interdisziplinäre Archäologie im Fokus], "[http://www.mysteria3000.de/wp/?author=28 Artikel von Ulrich Magin]"</ref>, ist tatsächlich ein ausgewiesener Anhänger der so genannten '[http://de.wikipedia.org/wiki/Skeptikerbewegung Skeptikerbewegung]', der zwischenzeitlich zum redaktionellen Mitarbeiter der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften GWUP]-Publikation "[http://www.gwup.org/zeitschrift Skeptiker]" avancierte <ref>Quelle: http://www.ufo-student.de/autoren/autoren.htm (Seite nicht mehr online</ref>, die für ihre massive Stimmungsmache gegen [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftliche]] Forschungs-Ansätze hinlänglich bekannt ist.
  
[[Bild:Ulrich Magin.jpg|thumb|'''Abb. 4''' Der Diplom-Dolmetscher und Verlagslektor Ulrich Magin legte in 'Kleines Lexikon der Parawissenschaften' 1995 ein lehrbuchreifes Beispiel für ebenso unqualifizierte wie ideologische "Atlantologie-Kritik" vor.]]
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[[Datei:Kleines-Lexikon-der-Parawissenschaften.jpg|thumb|left|200px|'''Abb. 4''' Das Front-Cover des 1995 von ''Prof. Gerald L. Eberlein'' herausgegebenen 'Kleinen Lexikons der Rarawissenschaften'. Das Buch ist bis heute - und ganz zu Recht - ein Standardwerk, wobei Ulrich Magins Beitrag zur Atlantisforschung leider als negativer 'Ausreißer' einen explizit pseudo-lexikalischen Chachakter aufweist.]]
  
''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' steuerte damals in dem, von dem renommierten Wissenschaftssoziologen und Anomalistker ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_L._Eberlein Gerald L. Eberlein]'' <ref>Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen, legt der Verfasser Wert auf die Feststellung, dass es sich bei Herrn [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_L._Eberlein Prof. emerit. Eberlein] um eine Koryphäe der Wissenschaftssoziologie und um eine untadelige und wirklich hochkarätige Forscherpersönlichkeit handelt. Auf Grund seiner objektiven und unbestechlichen Kritik des 'Real existierenden Wissenschaftsbetriebs' (siehe etwa sein Buch: "[http://books.google.de/books?id=Nl3FPQAACAAJ&dq=Parawissenschaft Schulwissenschaft, Parawissenschaft, Pseudowissenschaft]" von 1991) genießt er auch in 'nonkonformistischen' und grenzwissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen, und er hat selbstredend nichts mit den oben erwähnten 'Skeptikern' oder mit der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften GWUP] zu tun! </ref> herausgegebenen, Werk "[http://books.google.de/books?id=r5KWAAAACAAJ&dq=Kleines+Lexikon+der+Parawissenschaften Kleines Lexikon der Parawissenschaften]" den Text für das Stichwort "Atlantologie" bei, den wir übrigens zu Studienzwecken bei ''Atlantisforschung.de'' dokumentieren. <ref>Siehe: [['Atlantologie']] von [http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Ulrich Magin]</ref>
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''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' steuerte damals in dem, von dem renommierten Wissenschaftssoziologen und Anomalistker ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_L._Eberlein Gerald L. Eberlein]'' <ref>Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen, legt der Verfasser Wert auf die Feststellung, dass es sich bei Herrn [http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_L._Eberlein Prof. Eberlein] (1930-2010) um eine Koryphäe der Wissenschaftssoziologie und um eine untadelige und wirklich hochkarätige Forscherpersönlichkeit handelte. Auf Grund seiner objektiven und unbestechlichen Kritik des 'Real existierenden Wissenschaftsbetriebs' (siehe etwa sein Buch: "[http://books.google.de/books?id=Nl3FPQAACAAJ&dq=Parawissenschaft Schulwissenschaft, Parawissenschaft, Pseudowissenschaft]" von 1991) genoss er auch in 'nonkonformistischen' und [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftlichen]] Kreisen hohes Ansehen, und er hatte selbstredend nichts mit den oben erwähnten 'Skeptikern' oder mit der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften GWUP] zu tun! </ref> herausgegebenen, Werk "[http://books.google.de/books?id=r5KWAAAACAAJ&dq=Kleines+Lexikon+der+Parawissenschaften Kleines Lexikon der Parawissenschaften]" den Text für das Stichwort "Atlantologie" bei, den wir übrigens zu Studienzwecken bei ''Atlantisforschung.de'' dokumentieren. <ref>Siehe: [['Atlantologie']] von [http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Ulrich Magin]</ref>
In diesem, von keinerlei Sachkenntnis 'getrübten' Aufsatz, bringt der Autor es fertig, [[Atlantologie]] ''in toto'' als "''Grenzwissenschaft''" (im Sinne von "[http://de.wikipedia.org/wiki/Parawissenschaft Parawissenschaft]") zu deklarieren, eine Aussage, die sowohl bei denjenigen Atlantisforschern, die sich streng an den Prämissen universitärer Wissenschaft orientieren <ref>Siehe dazu z.B.: '''Rainer Krämer''', "[http://www.twilightline.com/archiv/atlantis-das-ratsel-des-aristokles/ Atlantis – Das Rätsel des Aristokles]", Twilight-Line Verlag, 2009</ref> als auch bei [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historik]]ern ungläubiges Kopfschütteln oder auch Erheiterung hervorrufen dürfte. [http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftsgeschichte Wissenschafts]- und [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historiker]] werden zudem mit der amüsanten Behauptung konfrontiert, die Geschichte der (bei ihm: Grenzwissenschaft!) [[Atlantisforschung]] habe mit der Abfassung der Dialoge [[Timaios]] und [[Kritias]] durch [[Platon]] begonnen! <ref>Anmerkung: Diese Annahme ist (um einen passenden Vergleich aus dem Bereich der Wissenschaftsgeschichte zu wählen) in etwa so zutreffend wie die Behauptung, die moderne [[Geologie - Antipode oder Hilfswissenschaft der Atlantisforschung?|Geologie]] - von der es übrigens bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp L. Sprague de Camp] heißt, sie sei im "''17. und 18. Jahrhundert''" aus "''vagen Spekulationen darüber''" entstanden, "''ob Felsen sich wie Tiere fortpflanzen''" (1975, S. 158), weshalb wir sie nach Magin´scher Lesart zweifellos als 'Grenzwissenschaft' zu klassifizieren haben! - sei von [http://de.wikipedia.org/wiki/Thales Thales von Milet] (etwa 624 - etwa 546 v. Chr.) begründet worden.</ref>
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In diesem, von keinerlei Sachkenntnis 'getrübten' Aufsatz, bringt der Autor es fertig, [[Atlantologie]] ''in toto'' als "''Grenzwissenschaft''" (im Sinne von "[http://de.wikipedia.org/wiki/Parawissenschaft Parawissenschaft]") zu deklarieren, eine Aussage, die sowohl bei denjenigen [[Personalia atlantologica|Atlantisforschern]], die sich streng an den Prämissen universitärer Wissenschaft orientieren <ref>Siehe dazu z.B.: '''Rainer Krämer''', "[http://www.twilightline.com/archiv/atlantis-das-ratsel-des-aristokles/ Atlantis – Das Rätsel des Aristokles]", Twilight-Line Verlag, 2009</ref> als auch bei [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historik]]ern ungläubiges Kopfschütteln oder auch Erheiterung hervorrufen dürfte. [http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftsgeschichte Wissenschafts]- und [[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung|Atlantologie-Historiker]] werden zudem mit der amüsanten Behauptung konfrontiert, die Geschichte der (bei ihm: Grenzwissenschaft!) [[Atlantisforschung]] habe mit der Abfassung der Dialoge [[Timaios]] und [[Kritias]] durch [[Platon]] begonnen! <ref>Anmerkung: Diese Annahme ist (um einen passenden Vergleich aus dem Bereich der Wissenschaftsgeschichte zu wählen) in etwa so zutreffend wie die Behauptung, die moderne [[Geologie - Antipode oder Hilfswissenschaft der Atlantisforschung?|Geologie]] - von der es übrigens bei [[Lyon Sprague de Camp|L. Sprague de Camp]] heißt, sie sei im "''17. und 18. Jahrhundert''" aus "''vagen Spekulationen darüber''" entstanden, "''ob Felsen sich wie Tiere fortpflanzen''" (1975, S. 158), weshalb wir sie nach Magin´scher Lesart zweifellos als 'Grenzwissenschaft' zu klassifizieren haben! - sei von [http://de.wikipedia.org/wiki/Thales Thales von Milet] (etwa 624 - etwa 546 v. Chr.) begründet worden.</ref>
  
Nach einer Klärung des Begriffs '[[Atlantologie]]' und seiner historischen Entstehungsgeschichte wird der Leser bei ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' vergeblich suchen, und eine Einordnung der [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] in kultur- und wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht findet praktisch ebensowenig statt wie eine Beschreibung ihrer Entwicklung: Die [[Atlantis]]- bzw. [[Atlantida]]-Betrachtung in der Antike wird auf eine Erwähnung der vermeintlichen (!) Ablehnung des [[Atlantisbericht]]s durch [[Aristoteles]] <ref>Zu einer kritschen Betrachtung der häufig kolportierten Behauptung, bereits [[Aristoteles]] habe [[Platon]]s [[Atlantisbericht]] für eine 'Fabel' gehalten, siehe: a) aus dem Blickwinkel 'schulwissenschaftlicher' [[Atlantisforschung]]: [[Thorwald C. Franke]], "[http://www.atlantis-scout.de/atlanstrabo.htm Strabon / Poseidonios / Aristoteles?]", [http://www.atlantis-scout.de/ atlantis-scout.de]; und b) aus Sicht 'nonkonformistischer' [[Atlantologie]]: [[bb|Bernhard Beier]], "[[Aristoteles|Aristoteles - 'Kronzeuge' gegen Atlantis?]]", ''Atlantisforschung.de''</ref> reduziert, Genese und Fortentwicklung der [[Atlantisforschung]] vom 'Zeitalter der Entdeckungen' und der Renaissance bis zum 18. Jahrhundert finden überhaupt keine Erwähnung, und seine typologische Systematisierung moderner Atlantisforscher des 19. und 20. Jahrhunderts erfolgt offenbar einzig und allein anhand des Kriteriums, ob sie [[Atlantis]] (als "Kleinkontinent/Großinsel") im [[Atlantis im Atlantik|Atlantik]] oder an anderen Orten lokalisiert haben. Stattdessen liefert ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' eine - an Willkürlichkeit kaum zu überbietende - Zusammenstellung einer Reihe von [[Atlantis-Lokalisierung]]en und ihrer Verfechter, die von ihm z.T. nicht einmal sorgfältig recherchiert wurden. <ref>Anmerkung: So erklärt er z.B.:  "''Der deutsche Völkerkundler [[Atlantis in Nigeria - Leo Frobenius und das Yorubaland|Leo Frobenius]] glaubte, Atlantis in der Sahara gefunden zu haben''". Tatsächlich hat [[Atlantis in Nigeria - Leo Frobenius und das Yorubaland|Leo Frobenius]] (1873-1938) zwar während seiner zahlreichen Afrika-Expeditionen u.a. auch den Sudan, Algerien und [[Marokkos atlantidische Relikte|Marokko]] besucht, aber [[Atlantis]] hat er mit Sicherheit NICHT in der Sahara, sondern im westafrikanischen [[Auf den Trümmern von Atlantis - Leo Frobenius im südlichen Nigeria|Yorubaland]] lokalisiert - und das liegt nach wie vor im südlichen Nigeria! Aus dem GEOARCHÄOLOGEN [[Troja - das Zangger´sche Atlantis|Dr. Eberhard Zangger]] macht er einen GEOLOGEN, und behauptet, "''Cayces Tranceberichte''" seien "''die Grundlage zu Charles Berlitz´ Atlantis-These gewesen.''"</ref>
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Nach einer Klärung des Begriffs '[[Atlantologie]]' und seiner historischen Entstehungsgeschichte wird der Leser bei ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' vergeblich suchen, und eine Einordnung der [[Atlantologie]] / [[Atlantisforschung]] in kultur- und wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht findet praktisch ebensowenig statt wie eine Beschreibung ihrer Entwicklung: Die [[Atlantis]]- bzw. [[Atlantida]]-Betrachtung in der Antike wird auf eine Erwähnung der vermeintlichen (!) Ablehnung des [[Atlantisbericht]]s durch [[Aristoteles]] <ref>Zu einer kritischen Betrachtung der häufig kolportierten Behauptung, bereits [[Aristoteles]] habe [[Platon]]s [[Atlantisbericht]] für eine 'Fabel' gehalten, siehe: a) aus dem Blickwinkel 'schulwissenschaftlicher' [[Atlantisforschung]]: [[Thorwald C. Franke]], "[http://www.atlantis-scout.de/atlanstrabo.htm Strabon / Poseidonios / Aristoteles?]", [http://www.atlantis-scout.de/ atlantis-scout.de]; und b) aus Sicht 'nonkonformistischer' [[Atlantologie]]: [[bb|Bernhard Beier]], "[[Aristoteles|Aristoteles - 'Kronzeuge' gegen Atlantis?]]", ''Atlantisforschung.de''</ref> reduziert, Genese und Fortentwicklung der [[Atlantisforschung]] vom 'Zeitalter der Entdeckungen' und der Renaissance bis zum 18. Jahrhundert finden überhaupt keine Erwähnung, und seine typologische Systematisierung moderner [[Personalia atlantologica|Atlantisforscher]] des 19. und 20. Jahrhunderts erfolgt offenbar einzig und allein anhand des Kriteriums, ob sie [[Atlantis]] (als "Kleinkontinent/Großinsel") im [[Atlantis im Atlantik|Atlantik]] oder an anderen Orten lokalisiert haben. Stattdessen liefert ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' eine - an Willkürlichkeit kaum zu überbietende - Zusammenstellung einer Reihe von [[Atlantis-Lokalisierung]]en und ihrer Verfechter, die von ihm z.T. nicht einmal sorgfältig recherchiert wurden. <ref>Anmerkung: So erklärt er z.B.:  "''Der deutsche Völkerkundler [[Atlantis in Nigeria - Leo Frobenius und das Yorubaland|Leo Frobenius]] glaubte, Atlantis in der Sahara gefunden zu haben''". Tatsächlich hat [[Atlantis in Nigeria - Leo Frobenius und das Yorubaland|Leo Frobenius]] (1873-1938) zwar während seiner zahlreichen Afrika-Expeditionen u.a. auch den Sudan, Algerien und [[Marokkos atlantidische Relikte|Marokko]] besucht, aber [[Atlantis]] hat er mit Sicherheit NICHT in der Sahara, sondern im westafrikanischen [http://sorrel.humboldt.edu/~rwj1/YOR/yor001s.html Yorubaland] lokalisiert - und das liegt nach wie vor im südlichen Nigeria! Aus dem GEOARCHÄOLOGEN [[Troja - das Zangger´sche Atlantis|Dr. Eberhard Zangger]] macht Magin einen GEOLOGEN, und behauptet, "''Cayces Tranceberichte''" seien "''die Grundlage zu Charles Berlitz´ Atlantis-These gewesen.''"</ref>
  
Ansonsten zeichnet sich seine [[Atlantologie]]-"Präsentaton" durch eine zielgerichtet selektive, z.T. sogar verfälschende <ref>Anmerkung: So fabuliert er z.B über "''das bereits zu Platos Zeiten bekannte >Bergerz< (oreichalkos)''".</ref>, Wiedergabe des [[Platon|platonischen]] [[Atlantisbericht]]s und eine fundamentalistische [[Die Atlantida-Exegese - zentrales Instrument der Atlantisforschung|Atlantida-Exegese]] (d.h.: [[Platon]]s Text darf nicht interpretiert werden), die Verwendung manipulativer rhetorischer Figuren, gestörte Logik sowie die Kolportage von Klischees aus, die einer im eigentlichen Sinne wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten. Letztlich ist festzustellen, dass ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' mit seiner Pseudo-Kritik der [[Atlantologie]] die Intention des [http://books.google.de/books?id=r5KWAAAACAAJ&dq=Kleines+Lexikon+der+Parawissenschaften "Kleine(n) Lexikon(s) der Parawissenschaften"], sachlich und fundiert über [[Grenzwissenschaft]]en zu informieren, geradezu konterkariert. <ref>Anmerkung: Dies ist um so bedauerlicher, wenn man bedenkt, dass dieses - von [http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Ulrich Magins] Beiträgen abgesehen - höchst anspruchsvolle, objektive und hochwertige Nachschlagewerk nach wie vor als deutschsprachiges Standardwerk zur Materie anzusehen ist. Unbefangene Leser ohne fachliche Vorkenntnisse können durch seinen manipulativen Atlantis-Text um so leichter in die Irre geführt werden.</ref>
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Ansonsten zeichnet sich seine [[Atlantologie]]-"Präsentaton" durch eine zielgerichtet selektive, z.T. sogar verfälschende <ref>Anmerkung: So fabuliert er z.B über "''das bereits zu Platos Zeiten bekannte >Bergerz< (oreichalkos)''".</ref>, Wiedergabe des [[Platon|platonischen]] [[Atlantisbericht]]s und eine fundamentalistische [[Die Atlantida-Exegese - zentrales Instrument der Atlantisforschung|Atlantida-Exegese]] (d.h.: [[Platon]]s Text darf nicht interpretiert werden), die Verwendung manipulativer rhetorischer Figuren, gestörte Logik sowie die Kolportage von Klischees aus, die einer im eigentlichen Sinne wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten. Letztlich ist festzustellen, dass ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' mit seiner Pseudo-Kritik der [[Atlantologie]] die Intention des [http://books.google.de/books?id=r5KWAAAACAAJ&dq=Kleines+Lexikon+der+Parawissenschaften "Kleine(n) Lexikon(s) der Parawissenschaften"], sachlich und fundiert über [[Grenzwissenschaft]]en zu informieren, geradezu konterkariert hat. <ref>Anmerkung: Dies ist um so bedauerlicher, wenn man bedenkt, dass dieses - von [http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Ulrich Magins] Beiträgen abgesehen - höchst anspruchsvolle, objektive und hochwertige Nachschlagewerk nach wie vor als deutschsprachiges Standardwerk zur Materie anzusehen ist. Unbefangene Leser ohne fachliche Vorkenntnisse können durch seinen manipulativen Atlantis-Text um so leichter in die Irre geführt werden.</ref>
  
 
Der Verfasser kommt jedenfalls zu dem Schluss, dass es ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' bei der Abfassung dieses Aufsatzes überhaupt nicht um die objektive, lexikalische Präsentation eines kontroversen Gegenstandes - der [[Atlantisforschung]] - ging, sondern um die möglichst unterschwellige Übermittlung seiner eigenen, subjektiven, Meinung zu diesem Thema - und die besagt ganz eindeutig: [[Atlantologie]] ist Nonsens, da
 
Der Verfasser kommt jedenfalls zu dem Schluss, dass es ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' bei der Abfassung dieses Aufsatzes überhaupt nicht um die objektive, lexikalische Präsentation eines kontroversen Gegenstandes - der [[Atlantisforschung]] - ging, sondern um die möglichst unterschwellige Übermittlung seiner eigenen, subjektiven, Meinung zu diesem Thema - und die besagt ganz eindeutig: [[Atlantologie]] ist Nonsens, da
 
[[Atlantis]], wie er zu wissen meint, nur eine Fiktion darstellt. Anders lautende Aussagen kommen, wenn man ihm Glauben schenkt, nur von Leuten, die nicht ernst zu nehmen sind: "''Hobbyarchäologen''", die der Faszination des "''Mythos''" [[Atlantis]] erliegen.
 
[[Atlantis]], wie er zu wissen meint, nur eine Fiktion darstellt. Anders lautende Aussagen kommen, wenn man ihm Glauben schenkt, nur von Leuten, die nicht ernst zu nehmen sind: "''Hobbyarchäologen''", die der Faszination des "''Mythos''" [[Atlantis]] erliegen.
  
Bezeichnend für die hier besprochene Form der "'''Atlantologie-Kritik'''" ist zudem eine weitere - auch von ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' (1995) und in neueren Publikationen von "Skeptikern" <ref>Siehe dazu z.B.: '''John Walliss''' und '''Wayne Spencer''', "''Mythen im Angebot: Wie man Atlantis im spirituellen Supermarkt verkauft''", in: [http://www.gwup.org/zeitschrift Skeptiker], [http://www.gwup.org/zeitschrift/skeptiker-archiv/445-skeptiker-2001-3 3/2001]; siehe auch: [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter], "Atlantis - Der 8. Kontinent, versunkene Kultur, Mythos?", vormals online unter: http://fischinger.alien.de/Probeausgabe/archiv/artikel2.html</ref> verwendete - Technik zur Diskreditierung der [[Atlantisforschung]] / [[Atlantologie]], die bereits 1954 von ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Lyon Sprague de Camp]'' vorgeführt wurde. Dabei wird die - [http://de.wikipedia.org/wiki/Per_definitionem per definitionem] eindeutige - Trennlinie zwischen rationaler, an empirischer sowie naturwissenschaftlicher Forschung orientierter, [[Atlantologie]] und dem [[Atlantismus]] vulgärer, insbesondere aber ideologischer Natur verwischt bzw. ignoriert, rationale [[Atlantisforschung]] und esoterische 'Atlantissuche' in 'einen Topf geworfen'. Somit werden Konzepte, Szenarien und Methoden subsumiert, die unterschiedlichen 'Wissen produzierenden Systemen' zuzurechnen sind. 
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[[Bild:Atlantis Kitsch.jpg|thumb|280px|'''Abb. 5''' Wenn angeblich (!) "nüchterne" Schulwissenschaftler sich kritisch über Atlantis oder Atlantisforscher äußern, dann haben ihre Kommentare meist mehr mit ihren persönlichen Phantasmen zu tun als mit der 'Real existierenden Atlantologie' und deren Forschungsgegenstand.]]
  
[[Bild:Atlantis Kitsch.jpg|thumb|'''Abb. 5''' Wenn "nüchterne" Schulwissenschaftler sich kritisch über Atlantis oder Atlantisforscher äußern, dann haben ihre Kommentare meist mehr mit ihren persönlichen Phantasmen zu tun als mit der 'Real existierenden Atlantologie' und deren Forschungsgegenstand.]]
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Bezeichnend für die hier besprochene Form der "'''Atlantologie-Kritik'''" ist zudem eine weitere - auch von ''[http://www.ufo-und-alienforum.de/wiki/index.php/Ulrich_Magin Magin]'' (1995) und in neueren Publikationen von "Skeptikern" <ref>Siehe dazu z.B.: '''John Walliss''' und '''Wayne Spencer''', "''Mythen im Angebot: Wie man Atlantis im spirituellen Supermarkt verkauft''", in: [http://www.gwup.org/zeitschrift Skeptiker], [http://www.gwup.org/zeitschrift/skeptiker-archiv/445-skeptiker-2001-3 3/2001] (online ist dieses Machwerk im englischsprachigen Original nachzulesen: "[http://www.usask.ca/relst/jrpc/art-atlantis-print.html The Lost Aisle: Selling Atlantis in the >Spiritual Supermarket<]", aus: Journal of Religion and Popular Culture, Volume 3: Spring 2003); siehe auch: [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter], "Atlantis - Der 8. Kontinent, versunkene Kultur, Mythos?", vormals online unter: http://fischinger.alien.de/Probeausgabe/archiv/artikel2.html</ref> verwendete - Technik zur Diskreditierung der [[Atlantisforschung]] / [[Atlantologie]], die bereits 1954 von ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Lyon Sprague de Camp]'' vorgeführt wurde. Dabei wird die - [http://de.wikipedia.org/wiki/Per_definitionem per definitionem] eindeutige - Trennlinie zwischen rationaler, an empirischer sowie naturwissenschaftlicher Forschung orientierter, [[Atlantologie]] und dem [[Atlantismus]] vulgärer, insbesondere aber ideologischer Natur verwischt bzw. ignoriert, rationale [[Atlantisforschung]] und esoterische 'Atlantissuche' in 'einen Topf geworfen'. Somit werden Konzepte, Szenarien und Methoden subsumiert, die unterschiedlichen 'Wissen produzierenden Systemen' zuzurechnen sind. 
  
 
Im Einzelfall schrecken "Skeptiker" anscheinend aber auch vor dem Mittel der Diffamierung nicht zurück, um die [[Atlantisforschung]] über Verbalinjurien gegen bestimmte Peronen aus ihrem Umfeld in ein möglichst schlechtes Licht setzen zu können. So hat z.B. der selbst ernannte [[Paläo-SETI und Atlantisforschung|Paläo-Seti]]- und [[Atlantologie]]-Kritiker ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter]'' - ein in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften GWUP] organisierter Jurist (!) - wiederholt die Behauptung aufgestellt, bei den so genannten, möglicherweise mit der putativen Urkultur von [[Atlantis]] in Verbindung stehenden, 'Steinen von Ica' <ref>Zu diesen Artefakten siehe bei ''Atlantisforschung.de'' auch: [[bb|Bernhard Beier]], [[Präkolumbische Artefakte und Dinosaurier in Amerika]], '''Teil II''': [[Südamerika: Die Steine von Ica]]</ref> handle es sich "''größtenteils'' [um] ''Fälschungen''", die "''auf Anweisung von Dr. Cabrera (Ica, Peru) ausgeführt''" worden seien. <ref>Siehe zu dieser Behauptung: [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter], "Kritik an der Paläeo-SETI", auf den Webseiten der GWUP, online unter: http://www.gwup.org/component/content/article/91-prae-astronautik/338-kritik-an-der-palaeeo-seti --- Siehe dazu auch: [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter], "Atlantis - Der 8. Kontinent, versunkene Kultur, Mythos?", vormals online unter: http://fischinger.alien.de/Probeausgabe/archiv/artikel2.html</ref>
 
Im Einzelfall schrecken "Skeptiker" anscheinend aber auch vor dem Mittel der Diffamierung nicht zurück, um die [[Atlantisforschung]] über Verbalinjurien gegen bestimmte Peronen aus ihrem Umfeld in ein möglichst schlechtes Licht setzen zu können. So hat z.B. der selbst ernannte [[Paläo-SETI und Atlantisforschung|Paläo-Seti]]- und [[Atlantologie]]-Kritiker ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter]'' - ein in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften GWUP] organisierter Jurist (!) - wiederholt die Behauptung aufgestellt, bei den so genannten, möglicherweise mit der putativen Urkultur von [[Atlantis]] in Verbindung stehenden, 'Steinen von Ica' <ref>Zu diesen Artefakten siehe bei ''Atlantisforschung.de'' auch: [[bb|Bernhard Beier]], [[Präkolumbische Artefakte und Dinosaurier in Amerika]], '''Teil II''': [[Südamerika: Die Steine von Ica]]</ref> handle es sich "''größtenteils'' [um] ''Fälschungen''", die "''auf Anweisung von Dr. Cabrera (Ica, Peru) ausgeführt''" worden seien. <ref>Siehe zu dieser Behauptung: [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter], "Kritik an der Paläeo-SETI", auf den Webseiten der GWUP, online unter: http://www.gwup.org/component/content/article/91-prae-astronautik/338-kritik-an-der-palaeeo-seti --- Siehe dazu auch: [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Klaus Richter], "Atlantis - Der 8. Kontinent, versunkene Kultur, Mythos?", vormals online unter: http://fischinger.alien.de/Probeausgabe/archiv/artikel2.html</ref>
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''Dr. med. Janvier Cabrera'', der im Dezember 2001 verstorben ist, mag sich zwar nicht mehr persönlich gegen derartige Anwürfe zur Wehr setzen können, aber trotzdem ist es erstaunlich, dass ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Richter]'' sich als professioneller Jurist mit seiner ehrabschneidenden und völlig unbeweisbaren Behauptung, die immerhin den Straftatbestand der [http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cble_Nachrede Üblen Nachrede] nach § 186 [http://de.wikipedia.org/wiki/Strafgesetzbuch_(Deutschland) StGB], möglicherweise sogar den der [http://de.wikipedia.org/wiki/Verleumdung Verleumdung] nach § 187 [http://de.wikipedia.org/wiki/Strafgesetzbuch_(Deutschland) StGB] erfüllen dürfte, dem Risiko einer Strafanzeige aussetzt.   
 
''Dr. med. Janvier Cabrera'', der im Dezember 2001 verstorben ist, mag sich zwar nicht mehr persönlich gegen derartige Anwürfe zur Wehr setzen können, aber trotzdem ist es erstaunlich, dass ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Richter_(Rechtswissenschaftler) Dr. Richter]'' sich als professioneller Jurist mit seiner ehrabschneidenden und völlig unbeweisbaren Behauptung, die immerhin den Straftatbestand der [http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cble_Nachrede Üblen Nachrede] nach § 186 [http://de.wikipedia.org/wiki/Strafgesetzbuch_(Deutschland) StGB], möglicherweise sogar den der [http://de.wikipedia.org/wiki/Verleumdung Verleumdung] nach § 187 [http://de.wikipedia.org/wiki/Strafgesetzbuch_(Deutschland) StGB] erfüllen dürfte, dem Risiko einer Strafanzeige aussetzt.   
  
Derartig extremistische Auswüchse ideologisch bedingter Pseudo-Kritik an Grenzwissenschaftlern im allgemeinen und Atlantologen - oder auch Paläo-SETI-Forschern - im besonderen sind allerdings eher selten (zumindest ist dem Verfasser aktuell kein weiterer derartiger Fall bekannt). In der Praxis weitaus häufiger sind dagegen verbale 'Schnellschüsse', von Berufswissenschaftlern ohne jede atlantologische Fachkompetenz quasi 'aus der Hüfte' abgefeuert, mit denen die Betreffenden in erster Linie ihrer Loyalität gegenüber den, in der ''Scientific community'' liebevoll gepflegten, Vorurteilen in Sachen [[Atlantisforschung]] Ausdruck verleihen. Nicht selten schwelgen diese - angeblich ach so "nüchternen" - Wissenschafter dann geradezu darin, kitschige Postkartenbilder von einem "Traumland Atlantis" als einer Art "Wolkenkukucksheim" zu entwerfen, dem Atlantisforscher angeblich nachspüren sollen. Der Verfasser hat eine ganze Reihe dieser Schwärmereien zusammengestellt, die an anderer Stelle präsentiert werden (siehe: [[bb|Bernhard Beier]], "[[Psychopathia atlantologica]] - '''Wie die Beschäftigung mit der Atlantisforschung ihre Kritiker in den Wahnsinn treiben kann'''").
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Derartig extremistische Auswüchse ideologisch bedingter Pseudo-Kritik (in Form von Kriminalisierung) an Grenzwissenschaftlern im allgemeinen und Atlantologen - oder auch Paläo-SETI-Forschern - im besonderen sind allerdings eher selten (zumindest ist dem Verfasser aktuell kein weiterer derartiger Fall bekannt). In der Praxis weitaus häufiger sind dagegen verbale 'Schnellschüsse', von Berufswissenschaftlern ohne jede atlantologische Fachkompetenz quasi 'aus der Hüfte' abgefeuert, mit denen die Betreffenden in erster Linie ihrer Loyalität gegenüber den, in der ''Scientific community'' liebevoll gepflegten, Vorurteilen in Sachen [[Atlantisforschung]] Ausdruck verleihen. Nicht selten schwelgen diese - angeblich ach so "nüchternen" - Wissenschafter dann geradezu darin, kitschige Postkartenbilder von einem "Traumland Atlantis" als einer Art "Wolkenkukucksheim" zu entwerfen, dem [[Personalia atlantologica|Atlantisforscher]] angeblich nachspüren sollen. Der Verfasser hat eine ganze Reihe dieser Schwärmereien zusammengestellt, die an anderer Stelle präsentiert werden <ref>Siehe dazu auch: [[bb|Bernhard Beier]], "[[Psychopathia atlantologica]] - Wie die Beschäftigung mit der Atlantisforschung ihre Kritiker in den Wahnsinn treiben kann"</ref>.
  
 
Solche Statements beruhen in aller Regel auf den persönlichen [http://de.wikipedia.org/wiki/Phantasma Phantasmen] derjenigen, die sie zum Besten geben, und nicht auf konkreten Erfahrungen mit der [[Atlantisforschung]] - und sie spiegeln lediglich einen ganz spezifischen "[[Atlantis-Mythos]]" wider, der sich während der jüngsten etwa 150 Jahre in der ''Scientific community'' entwickelt hat, und den Erkenntnisprozess bezüglich des [[Atlantis-Problem]]s nachhaltig blockiert.
 
Solche Statements beruhen in aller Regel auf den persönlichen [http://de.wikipedia.org/wiki/Phantasma Phantasmen] derjenigen, die sie zum Besten geben, und nicht auf konkreten Erfahrungen mit der [[Atlantisforschung]] - und sie spiegeln lediglich einen ganz spezifischen "[[Atlantis-Mythos]]" wider, der sich während der jüngsten etwa 150 Jahre in der ''Scientific community'' entwickelt hat, und den Erkenntnisprozess bezüglich des [[Atlantis-Problem]]s nachhaltig blockiert.
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(2) [http://lavka.lib.ru/lavka/decamp.htm Лион Спрэг де Камп (Lyon Sprague de Camp) Также использовал псевдоним - Lyman R. Lyon]
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(3) [http://www.amazon.com/books-used-books-textbooks/b/ref=topnav_storetab_b?ie=UTF8&node=283155 amazon.com], [http://www.amazon.com/Atlantis-Atlantology-Problems-N-Zhirov/dp/0898755913 Atlantis: Atlantology - Basic Problems (Paperback)]
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(4) http://www.ufo-student.de/autoren/autoren.htm (Seite nicht mehr online / Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
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:4) [https://de.wikipedia.org/wiki/Verlag_C.H.Beck Verlag C.H.Beck] ([https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/titel=Kleines+Lexikon+der+Parawissenschaften via booklocker.de]) / Bild-Archiv ''[[Hauptseite|Atlantisforschung.de]]''
  
(5) [http://dummidumbwit.wordpress.com/2009/06/15/donovan-atlantis/ Dummidumbwit’s Weblog Donovan ~ Atlantis] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
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Aktuelle Version vom 26. Februar 2019, 14:36 Uhr

Definition

(bb) Atlantologie-Kritik (auch: Atlantologiekritik) – Kritik (an) der Atlantisforschung:

Abb. 1 Indem die Atlantologie-Kritik sowohl Platons Atlantisbericht als auch dessen Rezeption hinterfragt, wird sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen Atlantologie.

I. Als atlantologischer Terminus bezeichnet der Begriff Atlantologie-Kritik die kritisch-reflektive Beschäftigung mit der Atlantologie / Atlantisforschung auf einer schul- oder grenzwissenschaftlichen Grundlage. Obwohl die meisten Atlantologie-Kritiker sich selbst sicher nicht als Atlantisforscher definieren, stellt die Atlantologie-Kritik nicht zuletzt auch einen notwendigen Teilbereich bzw. ein Fachgebiet atlantologischer oder meta-atlantologischer [1] Forschung dar.

Zu den Vorausetzungen seriöser Atlantologie-Kritik gehören zwingend sowohl die Kenntnis der (grenz-) wissenschaftlichen Grundlagen der Atlantisforschung als auch ein profundes Wissen in Bezug auf die 'Forschungslandschaft' und im Bereich der Atlantologie-Historik, also ein umfangreicher Wissenskanon, der nur im Verlauf umfassender, gründlicher und entsprechend zeitintensiver Studien erworben werden kann.

Jedenfalls musss eine derartige, (grenz-) wissenschaftliche Atlantologie-Kritik keineswegs zwangsläufig mit einer grundsätzlich ablehnenden Haltung der Atlantisforschung gegenüber verknüpft sein, und ist durchaus nicht an die Prämisse gebunden, bei Platons Atlantisbericht handele es sich um eine "erfundene Geschichte" (Fiktionalitäts-These), auch wenn natürlich gerade Atlantologie-Kritiker aus dem Bereich universitärer bzw. konventioneller Forschung dieser Annahme folgen. Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten dieser 'schulwissenschaftlichen' Atlantologie-Kritik des 20. Jahrhundert gehören der tschechische Geologe Zdeněk Kukal [2], der französische Althistoriker Pierre Vidal-Naquet (1930-2006) [3] und der deutsche Altphilologe Heinz-Günther Nesselrath [4] sowie der ebenfalls in Deutschland beheimatete Historiker und Verleger Jörg Dendl. [5]

Der international populärste Repräsentant der Atlantologie-Kritik ist jedoch vermutlich Lyon Sprague de Camp (27.11.1907 - 6.11.2000). (Abb. 2) Sprague de Camp war kein Wissenschaftler, sondern ein Autor und Publizist, der hierzulande eher durch seine Fantasy-Stories (z.B. über Conan, den Barbaren) und seine herausragende Biographie H.P. Lovecrafts [6] bekannt wurde. Auch wenn die Stärken seiner, 1954 veröffentlichten, populärwissenschaftlichen Abhandlung "Lost continents: the Atlantis theme in history, science, and literature" [7], die 1975 auch (als Taschenbuch) in deutscher Sprache erschien [8], mit Sicherheit eher im Bereich der Atlantologie-Historik liegen, gilt dieses Werk heute allgemein als 'Klassiker' der Atlantologie-Kritik.

Abb. 2 Lyon Sprague de Camp (1907-2000) war ein höchst kompetenter Atlantologie-Historiker - seine Atlantologie-Kritik weist dagegen einen ideologischen Charakter auf.

Dabei ist dieses Buch mit einiger 'Vorsicht zu genießen', denn sein Autor legte damit durchaus keine sine ira et studio verfasste Studie vor, sondern eine 'Kampfschrift', mit der er letztlich die Unsinnigkeit der Atlantisforschung "beweisen" und sie lächerlich machen wollte (zu dieser Form der "Atlantologie-Kritik" siehe unten auch Abschnitt II.): "Wie auch an anderer Stelle erwähnt, operierte Sprague de Camp - als Atlantologie-Kritiker - vom Standpunkt des konservativen, wissenschaftlichen Mainstreams aus. Nicht selten erwies er sich dabei im nachhinein als enorm belesener, äußerst vernunftbetonter, aber >akademischen< Quellen gegenüber völlig unkritischer Neo-Scholastiker mit entsprechend ideologisiertem Weltbild. Da er sich bedingungslos und gerne dem zu seiner Zeit gültigen 'Stand der Wissenschaft' unterwarf, unterliefen ihm bei seinen Bewertungen einzelner >Atlantisten< und ihrer Aussagen nicht selten Fehlurteile, wie sich heute, ein halbes Jahrhundert später, immer deutlicher zeigt." [9]

Eine andere Variation (grenz-) wissenschaftlicher Atlantologie-Kritik wird von Atlantologen - Berufswisenschaftlern und Privatforschern - praktiziert, die zwar vom mehr oder weniger historischen Charakter der Atlantida überzeugt sind und Atlantis als historisch-geographische Entität betrachten (Historizitäts-These), sich aber der diversen Unzulänglichkeiten der 'Real existierenden Atlantisforschung' in Theorie und Praxis bewusst sind.

Für diese Forscherinnen und Forscher, die Atlantologie / Atlantisforschung de facto als ebenso entwicklungsbedürftige wie entwicklungsfähige Protowissenschaft begreifen, ergibt sich im Hinblick auf dazu erforderliche individuelle wie auch institutionelle Professionalisierungs-Prozesse auch die Notwendigkeit der Atlantologie-Kritik, um z.B. eine Abgrenzung von explizit unwissenschaftlichen Ausformungen der Atlantida-Rezeption und des Umgangs mit dem Atlantis-Komplex (siehe: Atlantismus) vornehmen zu können.

Abb. 3 In seinem 1970 in englischer Sprache publizierten Hauptwerk befasste N. Zhirov sich u.a. mit gerechtfertigter und ungerechtfertigter Kritik an der Atlantologie. (Bild: Cover des 2001 erschienenen Reprints)

Einer der Pioniere dieser Form der Atlantologie-Kritik war Dr. Nikolai Zhirov (sprich: Schiroff), ein Verfechter der 'klassischen Atlantis-Lokalisierung', und einer der profiliertesten Atlantisforscher in der damaligen UdSSR, der über internationale Forschungskontakte verfügte, und 1970 mit seinem magnum opus "Atlantis - Atlantology: Basic Problems" (Abb. 3) [10] ein veritables Grundlagenwerk vorlegte, in welchem er u.a. die Notwendigkeit der Entwicklung wissenschaftlicher Standards in der Atlantologie propagierte und sich kritisch mit dem Atlantismus auseinandersetzte.

Im deutschsprachigen Raum präsentierten im Jahr 2006 mehrere 'schulwissenschaftlich' orientierte Atlantisforscher eine, unter Federführung von Thorwald C. Franke entwickelte, 'Charta der Atlantisforschung' (PDF, 83,41 KB), mit der sie den Versuch unternahmen "eine Definition der Atlantis-Forschung aufzustellen" und festzulegen, wofür Atlantisforschung ihrer Meinung nach steht bzw. wogegen sie sich wendet. "Damit eröffnet die Charta einen durch klare Grenzen gesicherten Raum für die freie Entfaltung der Vernunft, der nicht mehr zwischen Unwissenschaftlichkeit und Dogmatismus erdrückt werden kann" [11]

Da diese Charta einerseits ausdrücklich einen "öffentlichen Bezugspunkt" für Atlantisforscher darstellen soll, sich aber anderseits inhaltlich an Vorstellungen zur Wissenschaftlichkeit der Atlantisforschung orientiert, die allenfalls für einen Teil der Atlantologic community repräsentativ bzw. akzeptabel erscheinen [12], wurde einige Monate später von Atlantisforschung.de ein Alternativer Entwurf zur Diskussion und Kompromiss-Findung vorgelegt, der von seinen Verfassern als Ansatz zu einer konsensfähigen Arbeitsgrundlage für alle (grenz-)wissenschaftlich arbeitenden Atlantisforscher ('Konformisten' und 'Nonkonformisten') betrachtet wird, die sich von einem explizit unwissenschaftlichen oder auch antiwissenschaftlichen Atlantismus abgrenzen wollen.


Atlantologie-"Kritik" (ideologische Scheinkritik)

II. Ignoriert werden solche wesentlichen Unterschiede von den Betreibern einer ideologisch motivierten "Atlantologie-Kritik", die darauf abzielt, Atlantologie / Atlantisforschung per se als so genannte "Pseudowissenschaft" zu diskreditieren. Der Begriff "Kritik" ist hierbei allenfalls in seiner umgangssprachlichen Bedeutung, nicht aber im Sinn einer wissenschaftlichen, kritisch-reflektiven Betrachtung zu verstehen, obwohl gerade derartige "Kritiker" sich häufig geradezu als 'Verteidiger der Wissenschaft' darstellen. Besondere Erwähnung verdienen in diesem Zusammenhang die so genannten "Skeptiker" und - was den deutschsprachigen Raum betrifft - die Organisation GWUP [13]

Ein exemplarisches 'Paradebeispiel' für die in diesem 'Dunstkreis' praktizierte Form scheinbar objektiver, tatsächlich jedoch völlig tendentiöser, ja manipulativer Pseudo-Kritik lieferte bereits 1995 der Diplom-Übersetzer und Verlagslektor Ulrich Magin. Magin, laut Mysteria 3000 ein "bekannter Erforscher grenzwissenschaftlicher Phänomene" [14], ist tatsächlich ein ausgewiesener Anhänger der so genannten 'Skeptikerbewegung', der zwischenzeitlich zum redaktionellen Mitarbeiter der GWUP-Publikation "Skeptiker" avancierte [15], die für ihre massive Stimmungsmache gegen grenzwissenschaftliche Forschungs-Ansätze hinlänglich bekannt ist.

Abb. 4 Das Front-Cover des 1995 von Prof. Gerald L. Eberlein herausgegebenen 'Kleinen Lexikons der Rarawissenschaften'. Das Buch ist bis heute - und ganz zu Recht - ein Standardwerk, wobei Ulrich Magins Beitrag zur Atlantisforschung leider als negativer 'Ausreißer' einen explizit pseudo-lexikalischen Chachakter aufweist.

Magin steuerte damals in dem, von dem renommierten Wissenschaftssoziologen und Anomalistker Gerald L. Eberlein [16] herausgegebenen, Werk "Kleines Lexikon der Parawissenschaften" den Text für das Stichwort "Atlantologie" bei, den wir übrigens zu Studienzwecken bei Atlantisforschung.de dokumentieren. [17] In diesem, von keinerlei Sachkenntnis 'getrübten' Aufsatz, bringt der Autor es fertig, Atlantologie in toto als "Grenzwissenschaft" (im Sinne von "Parawissenschaft") zu deklarieren, eine Aussage, die sowohl bei denjenigen Atlantisforschern, die sich streng an den Prämissen universitärer Wissenschaft orientieren [18] als auch bei Atlantologie-Historikern ungläubiges Kopfschütteln oder auch Erheiterung hervorrufen dürfte. Wissenschafts- und Atlantologie-Historiker werden zudem mit der amüsanten Behauptung konfrontiert, die Geschichte der (bei ihm: Grenzwissenschaft!) Atlantisforschung habe mit der Abfassung der Dialoge Timaios und Kritias durch Platon begonnen! [19]

Nach einer Klärung des Begriffs 'Atlantologie' und seiner historischen Entstehungsgeschichte wird der Leser bei Magin vergeblich suchen, und eine Einordnung der Atlantologie / Atlantisforschung in kultur- und wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht findet praktisch ebensowenig statt wie eine Beschreibung ihrer Entwicklung: Die Atlantis- bzw. Atlantida-Betrachtung in der Antike wird auf eine Erwähnung der vermeintlichen (!) Ablehnung des Atlantisberichts durch Aristoteles [20] reduziert, Genese und Fortentwicklung der Atlantisforschung vom 'Zeitalter der Entdeckungen' und der Renaissance bis zum 18. Jahrhundert finden überhaupt keine Erwähnung, und seine typologische Systematisierung moderner Atlantisforscher des 19. und 20. Jahrhunderts erfolgt offenbar einzig und allein anhand des Kriteriums, ob sie Atlantis (als "Kleinkontinent/Großinsel") im Atlantik oder an anderen Orten lokalisiert haben. Stattdessen liefert Magin eine - an Willkürlichkeit kaum zu überbietende - Zusammenstellung einer Reihe von Atlantis-Lokalisierungen und ihrer Verfechter, die von ihm z.T. nicht einmal sorgfältig recherchiert wurden. [21]

Ansonsten zeichnet sich seine Atlantologie-"Präsentaton" durch eine zielgerichtet selektive, z.T. sogar verfälschende [22], Wiedergabe des platonischen Atlantisberichts und eine fundamentalistische Atlantida-Exegese (d.h.: Platons Text darf nicht interpretiert werden), die Verwendung manipulativer rhetorischer Figuren, gestörte Logik sowie die Kolportage von Klischees aus, die einer im eigentlichen Sinne wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten. Letztlich ist festzustellen, dass Magin mit seiner Pseudo-Kritik der Atlantologie die Intention des "Kleine(n) Lexikon(s) der Parawissenschaften", sachlich und fundiert über Grenzwissenschaften zu informieren, geradezu konterkariert hat. [23]

Der Verfasser kommt jedenfalls zu dem Schluss, dass es Magin bei der Abfassung dieses Aufsatzes überhaupt nicht um die objektive, lexikalische Präsentation eines kontroversen Gegenstandes - der Atlantisforschung - ging, sondern um die möglichst unterschwellige Übermittlung seiner eigenen, subjektiven, Meinung zu diesem Thema - und die besagt ganz eindeutig: Atlantologie ist Nonsens, da Atlantis, wie er zu wissen meint, nur eine Fiktion darstellt. Anders lautende Aussagen kommen, wenn man ihm Glauben schenkt, nur von Leuten, die nicht ernst zu nehmen sind: "Hobbyarchäologen", die der Faszination des "Mythos" Atlantis erliegen.

Abb. 5 Wenn angeblich (!) "nüchterne" Schulwissenschaftler sich kritisch über Atlantis oder Atlantisforscher äußern, dann haben ihre Kommentare meist mehr mit ihren persönlichen Phantasmen zu tun als mit der 'Real existierenden Atlantologie' und deren Forschungsgegenstand.

Bezeichnend für die hier besprochene Form der "Atlantologie-Kritik" ist zudem eine weitere - auch von Magin (1995) und in neueren Publikationen von "Skeptikern" [24] verwendete - Technik zur Diskreditierung der Atlantisforschung / Atlantologie, die bereits 1954 von Lyon Sprague de Camp vorgeführt wurde. Dabei wird die - per definitionem eindeutige - Trennlinie zwischen rationaler, an empirischer sowie naturwissenschaftlicher Forschung orientierter, Atlantologie und dem Atlantismus vulgärer, insbesondere aber ideologischer Natur verwischt bzw. ignoriert, rationale Atlantisforschung und esoterische 'Atlantissuche' in 'einen Topf geworfen'. Somit werden Konzepte, Szenarien und Methoden subsumiert, die unterschiedlichen 'Wissen produzierenden Systemen' zuzurechnen sind.

Im Einzelfall schrecken "Skeptiker" anscheinend aber auch vor dem Mittel der Diffamierung nicht zurück, um die Atlantisforschung über Verbalinjurien gegen bestimmte Peronen aus ihrem Umfeld in ein möglichst schlechtes Licht setzen zu können. So hat z.B. der selbst ernannte Paläo-Seti- und Atlantologie-Kritiker Dr. Klaus Richter - ein in der GWUP organisierter Jurist (!) - wiederholt die Behauptung aufgestellt, bei den so genannten, möglicherweise mit der putativen Urkultur von Atlantis in Verbindung stehenden, 'Steinen von Ica' [25] handle es sich "größtenteils [um] Fälschungen", die "auf Anweisung von Dr. Cabrera (Ica, Peru) ausgeführt" worden seien. [26]

Dr. med. Janvier Cabrera, der im Dezember 2001 verstorben ist, mag sich zwar nicht mehr persönlich gegen derartige Anwürfe zur Wehr setzen können, aber trotzdem ist es erstaunlich, dass Dr. Richter sich als professioneller Jurist mit seiner ehrabschneidenden und völlig unbeweisbaren Behauptung, die immerhin den Straftatbestand der Üblen Nachrede nach § 186 StGB, möglicherweise sogar den der Verleumdung nach § 187 StGB erfüllen dürfte, dem Risiko einer Strafanzeige aussetzt.

Derartig extremistische Auswüchse ideologisch bedingter Pseudo-Kritik (in Form von Kriminalisierung) an Grenzwissenschaftlern im allgemeinen und Atlantologen - oder auch Paläo-SETI-Forschern - im besonderen sind allerdings eher selten (zumindest ist dem Verfasser aktuell kein weiterer derartiger Fall bekannt). In der Praxis weitaus häufiger sind dagegen verbale 'Schnellschüsse', von Berufswissenschaftlern ohne jede atlantologische Fachkompetenz quasi 'aus der Hüfte' abgefeuert, mit denen die Betreffenden in erster Linie ihrer Loyalität gegenüber den, in der Scientific community liebevoll gepflegten, Vorurteilen in Sachen Atlantisforschung Ausdruck verleihen. Nicht selten schwelgen diese - angeblich ach so "nüchternen" - Wissenschafter dann geradezu darin, kitschige Postkartenbilder von einem "Traumland Atlantis" als einer Art "Wolkenkukucksheim" zu entwerfen, dem Atlantisforscher angeblich nachspüren sollen. Der Verfasser hat eine ganze Reihe dieser Schwärmereien zusammengestellt, die an anderer Stelle präsentiert werden [27].

Solche Statements beruhen in aller Regel auf den persönlichen Phantasmen derjenigen, die sie zum Besten geben, und nicht auf konkreten Erfahrungen mit der Atlantisforschung - und sie spiegeln lediglich einen ganz spezifischen "Atlantis-Mythos" wider, der sich während der jüngsten etwa 150 Jahre in der Scientific community entwickelt hat, und den Erkenntnisprozess bezüglich des Atlantis-Problems nachhaltig blockiert.

Der bereits erwähnte sowjetische Atlantologe Dr. Nikolai Zhirov, den wir abschließend zitieren wollen, erklärte 1970 zu den Hintergründen dieser Denk-Blockade: "Unserer Meinung nach gibt es zwei Gründe für die oben angesprochene negative Einstellung der Atlantis-Legende gegenüber. Bei näherer Betrachtung erscheint sie gleichermaßen als Manifestation von Konservativismus und Hyper-Kritizismus, oder als auf geringer Datenlage und den theoretischen Vorstellungen einer einzelnen Fachwissenschaft, oder sogar nur einer Schule von Forschern basierend. Sehr regelmäßig werden in Forschungen oder Schlußfolgerungen dieser Art Fakten, die widersprechen könnten, vorsätzlich oder unabsichtlich ignoriert." [28]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Vergl. dazu: Metawissenschaft
  2. Siehe: Zdeněk Kukal, "Atlantis in the light of modern research", Elsevier, 1984
  3. Siehe: Pierre Vidal-Naquet, "Atlantis - Geschichte eines Traums", C.H. Beck, 2006
  4. Siehe: Heinz-Günther Nesselrath, "Platon und die Erfindung von Atlantis", K.G. Saur, 2002 --- ders., "Atlantis auf ägyptischen Stelen? – Der Philosoph Krantor als Epigraphiker" (PDF, 50 KB), aus: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, ZPE Nr. 135/2001, S. 33-35. --- ders.: "Neues von Atlantis?" (PDF 3,0 MB. Mit originaler Seitenzählung.) bzw.: "Neues von Atlantis?" (PDF 0,2 MB. Mit Corrigenda), aus: Jahresheft Nr. 4 für 2005 der Göttinger Freunde der antiken Literatur e.V., S. 9-23. --- siehe auch: ders., "Theopomps Meropis und Platon: Nachahmung und Parodie", Göttinger Forum für Altertumswissenschaft GFA Nr. 1/1998, S. 1-8. (nach: Thorwald C. Franke, atlantis-scout.de)
  5. Siehe z.B.: Jörg Dendl, "Die Suche nach dem Mythos - Aktuelles zur Atlantis-Frage"
  6. Siehe: Lyon Sprague de Camp, "H. P. Lovecraft - Eine Biographie", 2000
  7. Siehe:
    De Camp 1.jpg
    Lyon Sprague de Camp, "Lost continents: the Atlantis theme in history, science, and literature", 1954 (Cover-Abbildung: Library Thing)
  8. Siehe:
    De Camp 2.jpg
    Lyon Sprague de Camp, "Versunkene Kontinente - Von Atlantis, Lemuria u. anderen untergegangenen Zivilisationen", 1975 (Cover-Abbildung: Library Thing)
  9. Quelle: Atlantis in (Nord-)Afrika - die afro-atlantologische Schule, Anmerkung 1, (red), Atlantisforschung.de
  10. Siehe: Nikolai Zhirov, "Atlantis - Atlantology: Basic Problems", Moskau 1970 / Reprint: Honolulu, 2001
  11. Siehe dazu: Thorwald C. Franke, "Einführung - Warum eine Charta der Atlantis-Forschung?", atlantis-scout.de
  12. Siehe dazu: (red), "Für eine 'Charta der Atlantis-Forschung'", Atlantisforschung.de
  13. Zum Charakter und zu Praktiken der 'Skeptiker'-Bewegung, einer sektenähnlichen Weltanschauungs-Gemeinschaft, sowie zu ihrer Organisation im deutschsprachigen Raum, der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP e.V.) siehe z.B. die Aussteiger-Berichte von: Rudolf Henke, "Vom Regen in die Traufe - Erfahrungen eines Insiders mit der deutschen Skeptikerbewegung"; und: Edgar Wunder, "Das Skeptiker-Syndrom: Eine Analyse von Edgar Wunder...", bei: psychophysik.com; siehe auch die Seite: Skeptizismus.de - Informationen zu GWUP, CSICOP und anderen "Skeptiker"-Organisationen, sowie bei Atlantisforschung.de: Dr. Horst Friedrich, "„Parawissenschaften“?" (1997); ders.: "Zu Problematik und Möglichkeiten von „Laienforscher“-Gruppierungen und –Publikationen" (2006); sowie ders.: ""Studierte Wissenschaftler", "Skeptiker" und der Diffusionismus" (2008)
  14. Quelle: Mysteria 3000 - Alternative und interdisziplinäre Archäologie im Fokus, "Artikel von Ulrich Magin"
  15. Quelle: http://www.ufo-student.de/autoren/autoren.htm (Seite nicht mehr online
  16. Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen, legt der Verfasser Wert auf die Feststellung, dass es sich bei Herrn Prof. Eberlein (1930-2010) um eine Koryphäe der Wissenschaftssoziologie und um eine untadelige und wirklich hochkarätige Forscherpersönlichkeit handelte. Auf Grund seiner objektiven und unbestechlichen Kritik des 'Real existierenden Wissenschaftsbetriebs' (siehe etwa sein Buch: "Schulwissenschaft, Parawissenschaft, Pseudowissenschaft" von 1991) genoss er auch in 'nonkonformistischen' und grenzwissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen, und er hatte selbstredend nichts mit den oben erwähnten 'Skeptikern' oder mit der GWUP zu tun!
  17. Siehe: 'Atlantologie' von Ulrich Magin
  18. Siehe dazu z.B.: Rainer Krämer, "Atlantis – Das Rätsel des Aristokles", Twilight-Line Verlag, 2009
  19. Anmerkung: Diese Annahme ist (um einen passenden Vergleich aus dem Bereich der Wissenschaftsgeschichte zu wählen) in etwa so zutreffend wie die Behauptung, die moderne Geologie - von der es übrigens bei L. Sprague de Camp heißt, sie sei im "17. und 18. Jahrhundert" aus "vagen Spekulationen darüber" entstanden, "ob Felsen sich wie Tiere fortpflanzen" (1975, S. 158), weshalb wir sie nach Magin´scher Lesart zweifellos als 'Grenzwissenschaft' zu klassifizieren haben! - sei von Thales von Milet (etwa 624 - etwa 546 v. Chr.) begründet worden.
  20. Zu einer kritischen Betrachtung der häufig kolportierten Behauptung, bereits Aristoteles habe Platons Atlantisbericht für eine 'Fabel' gehalten, siehe: a) aus dem Blickwinkel 'schulwissenschaftlicher' Atlantisforschung: Thorwald C. Franke, "Strabon / Poseidonios / Aristoteles?", atlantis-scout.de; und b) aus Sicht 'nonkonformistischer' Atlantologie: Bernhard Beier, "Aristoteles - 'Kronzeuge' gegen Atlantis?", Atlantisforschung.de
  21. Anmerkung: So erklärt er z.B.: "Der deutsche Völkerkundler Leo Frobenius glaubte, Atlantis in der Sahara gefunden zu haben". Tatsächlich hat Leo Frobenius (1873-1938) zwar während seiner zahlreichen Afrika-Expeditionen u.a. auch den Sudan, Algerien und Marokko besucht, aber Atlantis hat er mit Sicherheit NICHT in der Sahara, sondern im westafrikanischen Yorubaland lokalisiert - und das liegt nach wie vor im südlichen Nigeria! Aus dem GEOARCHÄOLOGEN Dr. Eberhard Zangger macht Magin einen GEOLOGEN, und behauptet, "Cayces Tranceberichte" seien "die Grundlage zu Charles Berlitz´ Atlantis-These gewesen."
  22. Anmerkung: So fabuliert er z.B über "das bereits zu Platos Zeiten bekannte >Bergerz< (oreichalkos)".
  23. Anmerkung: Dies ist um so bedauerlicher, wenn man bedenkt, dass dieses - von Ulrich Magins Beiträgen abgesehen - höchst anspruchsvolle, objektive und hochwertige Nachschlagewerk nach wie vor als deutschsprachiges Standardwerk zur Materie anzusehen ist. Unbefangene Leser ohne fachliche Vorkenntnisse können durch seinen manipulativen Atlantis-Text um so leichter in die Irre geführt werden.
  24. Siehe dazu z.B.: John Walliss und Wayne Spencer, "Mythen im Angebot: Wie man Atlantis im spirituellen Supermarkt verkauft", in: Skeptiker, 3/2001 (online ist dieses Machwerk im englischsprachigen Original nachzulesen: "The Lost Aisle: Selling Atlantis in the >Spiritual Supermarket<", aus: Journal of Religion and Popular Culture, Volume 3: Spring 2003); siehe auch: Dr. Klaus Richter, "Atlantis - Der 8. Kontinent, versunkene Kultur, Mythos?", vormals online unter: http://fischinger.alien.de/Probeausgabe/archiv/artikel2.html
  25. Zu diesen Artefakten siehe bei Atlantisforschung.de auch: Bernhard Beier, Präkolumbische Artefakte und Dinosaurier in Amerika, Teil II: Südamerika: Die Steine von Ica
  26. Siehe zu dieser Behauptung: Dr. Klaus Richter, "Kritik an der Paläeo-SETI", auf den Webseiten der GWUP, online unter: http://www.gwup.org/component/content/article/91-prae-astronautik/338-kritik-an-der-palaeeo-seti --- Siehe dazu auch: Dr. Klaus Richter, "Atlantis - Der 8. Kontinent, versunkene Kultur, Mythos?", vormals online unter: http://fischinger.alien.de/Probeausgabe/archiv/artikel2.html
  27. Siehe dazu auch: Bernhard Beier, "Psychopathia atlantologica - Wie die Beschäftigung mit der Atlantisforschung ihre Kritiker in den Wahnsinn treiben kann"
  28. Quelle: Nikolai Zhirov, "Atlantis - Atlantology: Basic Problems", Progress Publishers, Moskau, 1970, S. 13

Bild-Quellen:

1) Bild-Archiv Atlantisforschung.de
2) ebd.
3) amazon.com, Atlantis: Atlantology - Basic Problems (Paperback)
4) Verlag C.H.Beck (via booklocker.de) / Bild-Archiv Atlantisforschung.de
5) Dummidumbwit’s Weblog Donovan ~ Atlantis (Seite nicht mehr online)