Atlantologische Notizen zum Cro-Magnon-Menschen

von Tony O’Connell

Abb. 1 Eine frühe Zeichnung des typischen Schädels eines männlichen Cro-Magnon-Menschen (aus: Die ersten Menschen und die prähistorischen Zeiten mit besonderer Berücksichtigung der Ureinwohner Amerikas, Stuttgart 1884)

Der Cro-Magnon-Mensch, der vor rund 37.000 Jahren auftauchte, wird oft beschrieben als mit einem [oben; d.Ü.] kuppelförmigen Schädel mit breiter Stirn (Abb. 1) sowie mit einem Gehirnvolumen von 1600 Kubikzentimetern versehen, was mehr ist als das des modernen Menschen. Sein Schädel hat dicke Augenbrauenwülste und einen knöchernen Vorsprung auf der Rückseite, der ebenfalls sowohl für den Neandertaler als auch für den Homo erectus charakteristisch ist. Blavatsky [1] [2], Sepehr [3] und eine Reihe von Forschern [4] haben vorgeschlagen, dass es sich bei [den Cro-Magnons; d.Ü.] möglicherweise um die ursprünglichen Atlanter handelte. Sie haben auf die oben aufgeführten physischen Merkmale sowie auf die Blutgruppen und sprachlichen Ähnlichkeiten hingewiesen, die in denselben Regionen Westeuropas und Nordafrikas zu finden sind.

Abb. 2 Die Rekonstruktion einer Cro-Magnon-Frau im im Neanderthal-Museum in Mettmann. Als Vorlage diente der 12000 - 14.000 Jahre alte Schädel einer Frau aus dem Doppelgrab von Oberkassel

Robert John Langdon behauptet zudem auf Grundlage einer Studie zur Verbreitung von Blutgruppen, dass "Cro-Magnons / Atlanter Amerika kolonisierten". [5]

Die Physische Anthropologie hat moderne [biologische| d.Ü.] Relikte von Cro-Magnon-Menschen bei den Berbern und Tuareg Nordafrikas, den Basken Nordspaniens sowie kleine Bevölkerungsgruppen im Tal der Dordogne und in der Bretagne in Frankreich identifiziert. Das höchste Vorkommen von Rhesus-negativem Blut ist weltweit bei den Basken zu finden. Ähnlich hohe Konzentrationen von Rhesus-negativem Blut sind bei den Bewohnern der Kanarischen Inseln und des Atlasgebirges in Marokko zu finden. Gebiete, in denen Cro-Magnons lebten. Diese Tatsache wird als Beweis dafür angesehen, dass die Basken direkt vom Cro-Magnon-Menschen abstammen.

Abb. 3 Drangen womöglich die diversen cro-magnoiden Kulturen aus dem atlantischen Westen nach Europa vor, wie z.B. R. Cedric Leonard, Lewis Spence oder Otto Muck vermuteten?

Auf Grundlage der Schädelform haben William Howells [6] und Bertil Lundman [7] diese Ansicht unterstützt. Die Regionen, in denen der Cro-Magnon-Mensch in der Altsteinzeit beheimatet war, sind vergleichbar mit jenen, die von ihren Nachfolgern wie den inzwischen ausgestorbenen Guanchen der Kanaren sowie den Basken besetzt wurden.

R. Cedric Leonard ist wahrscheinlich der bekannteste moderne Befürworter der atlantischen Cro-Magnon-Idee [8]. Er bezieht sich [u.a.; d.Ü.] auf die Arbeit von Oliveira Martins [9], der in den 1930er Jahren [10] darauf hingewiesen hat, dass [...] von Cro-Magnon abstammende Völker sich charakteristische Namen mit dem Suffix 'tani' gegeben haben, wie die Mauritaner in Nordafrika bis zu den Bretani [11] in der Bretagne und in Großbritannien. Leonard besteht auch darauf, dass eine Analyse der Sprachen dieser Personengruppen auf eine Beziehung zueinander hindeutet, während sie sich von den anderen Sprachen Europas oder des Nahen Ostens stark unterscheidet. Er hält es für durchaus möglich, dass diese alten Sprachen auf die Kulturen der Eiszeit zurückgehen. Leonard bezieht sich auch auf das, was er "einen anomalen Cro-Magnon- / Atlantis-Außenposten" im Norden Palästinas nennt [12].

Alexander Marshack (1918-2004) war ein amerikanischer Journalist, der zum Archäologen wurde und in den 1970er Jahren Beweise dafür vorlegte [13], dass Markierungen auf einer Reihe von Knochen aus der Altsteinzeit als Mondkalender verwendet wurden, um den Lauf der Zeit zu markieren. Ähnliche Markierungen wurden an den bemalten Wänden der berühmten Lascaux-Höhlen der Cro-Magnons in Frankreich festgestellt [14].

Diese Kombination aus Datierung, geographischer Verbreitung, Sprache und physischen Ähnlichkeiten bietet eine vernünftige Grundlage, um die Idee einer einheitlichen [orig.: "coherent"; d.Ü.] Zivilisation entlang der europäischen und nordafrikanischen Atlantikküste und im Atlantik selbst für das Ende der jüngsten Eiszeit zu postulieren, die in eine Interpretation von Platos Atlantisbericht aufgenommen werden kann. Lewis Spence war ein Befürworter dieser Möglichkeit.


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Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 06. Juni 2010 unter dem Titel "Cro-Magnon Man" erstveröffentlicht wurde. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de. Publikation am 21. Juli 2019.

Fußnoten:

  1. Siehe: Blavatsky.net, unter: "Cro Magnon Man and Atlantis" (abgerufen: 21. Juli 2019)
  2. Red. Anmerkung: Warum Tony O’Connell, der ja alles andere als ein Esoteriker ist, hier Bezug auf H.P. Blavatskys Aussagen nimmt, lässt sich von uns nicht nachvollziehen, da sie weder der Atlantisforschung noch der universitären Wissenschaft zuzurechnen sind. Darüber hinaus stehen die bekannten, explizit atlantologischen Modelle zu 'Atlantis & Cro-Magnons' in keinerlei Zusammenhang mit ihren diesbezüglichen Aussagen.
  3. Siehe: Robert Sepehr, "Atlantis and the Cro Magnon Invasion of Europe", bei ATLANTEAN GARDENS (abgerufen: 21. Juli 2019)
  4. Siehe: Diaos Panteg, "Cro Magnon and Atlantis", 19, Mai 2012, bei Different Past - Rethinking the past (abgerufen: 21. Juli 2019)
  5. Siehe: Robert John Langdon, "Cro-Magnon/Atlanteans colonised America", 1. April 2012, bei The Stonehenge Enigma (abgerufen: 21. Juli 2019)
  6. Siehe: William Howells, "Mankind in the Making", Garden City (Doubleday & Co.), 1967)
  7. Siehe: Bertil Lundman, "The Races and Peoples of Europe" (IAAEE Monograph No. 4, aus dem Deutschen übersetzt von Donald A. Swan, New York, 1977)
  8. Siehe: R. Cedric Leonard, "ANTHROPOLOGICAL INSIGHTS - Atlantis and Cro-Magnon Man" bei Quest for Atlantis - Advenures in Sciens (archiviert bei Archive.org; abgerufen: 21. Juli 2019); bei Atlantisforschung.de auf Deutsch: Derselbe, "Atlantis und der Cro-Magnon-Mensch"
  9. Siehe: P. de Oliveira Martins, "A History of Iberian Civilization", Oxford University Press, 1930
  10. Red. Anmerkung: Oliveira Martins verstarb bereits im Jahr 1894. Alle uns bekannten Ausgaben des Buches - auch jene auf Portugiesisch (z.B.: Derselbe, "História da civilização ibérica", Pereira, 1946) - erschienen posthum im 20. Jahrhundert. Das Datum der Erstveröffenlichung ließ sich noch nicht ermitteln.
  11. Anmerkung des Übersetzers: 'Bretani' ist vermutlich die antiquierte englischsprachige Entsprechung zur ebenfalls veralteten und nicht mehr verwendeten deutschschsprachigen Bezeichnung 'Bretaner' für altertümliche Bewohner der Bretagne.
  12. Siehe: R. Cedric Leonard, "AN ATLANTEAN OUTPOST - Anomalous Cro-Magnon intrusions in Palestine" (archiviert bei Atlantipedia.ie; dort abgerufen: 21. Juli 2019); bei Atlantisforschung.de auf Deutsch: Derselbe, "Ein atlantischer 'Außenposten' im Nahen Osten"
  13. Siehe: Alexander Marshack, "The Roots of Civilization: the Cognitive Beginning of Man’s First Art, Symbol and Notation", New York (McGraw-Hill), 1972
  14. Siehe: Dr. David Whitehouse, "Oldest lunar calendar identified", 16. Oktober 2000, bei BBC News (abgerufen: 21. Juli 2019)

Bild-Quellen:

1) Jean-François-Albert du Pouget Marquis de Nadaillac, W. Schlösser und Eduard Seler, "Die ersten Menschen und die prähistorischen Zeiten mit besonderer Berücksichtigung der Ureinwohner Amerikas", Stuttgart (F. Enke), 1884, bei Wikimedia Commons, unter: File:Cro-Magnon-male-skull.png
2) Ökologix / User:Fährtenleser (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Cro-Magnon-Frau-Neanderthal.jpg
3) Otto Muck, "Atlantis - Die Welt vor der Sintflut", Olten 1956 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)