Berthold Carl Seemann

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Historisches Forscherportrait

Abb. 1 Der Naturforscher Berthold Carl Seemann (1825-1871)

(red) Berthold Carl Seemann (Abb. 1) (geb. am 28. Februar 1825 in Hannover; † 10. Oktober 1871 in Javali, Nicaragua) war ein deutscher Naturkundler, der sich als Botaniker auf seinen Forschungsreisen nach Lateinamerika sowie in die Südsee als Pflanzensammler hervortat.

Über sein Leben und seine Arbeit als Naturforscher finden sich bei der deutschsprachigen Wikipedia folgende Informationen: "1846 wurde Seemann von der britischen Admiralität als Naturforscher der Expedition beigegeben, die Sir Henry Kellett mit dem Schiff Herald unternahm. Dabei besuchte er Mittel- und Südamerika. 1848 erhielt die Herald den Auftrag, von der Beringstraße aus ins Eismeer vorzudringen, um das Schicksal des verschollenen John Franklin und seiner Expedition zu klären. Auf diese Weise machte Seemann drei Forschungsreisen ins Arktische Meer mit. 1849 kehrte er nach Mazatlán zurück, bereiste Mexiko, drang 1850 noch einmal bis ins Eismeer vor und traf im Juli 1851 wieder in London ein. Im Jahr 1852 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Im Februar 1860 trat Seemann eine zweite größere Reise an, auf der er insbesondere die Fidschi-Inseln erforschte und den Namen der Menschenfressertomate prägte. 1864 bis 1866 bereiste er Venezuela und Zentralamerika."

Seemann war zeitweise an den Botanischen Gärten in Hannover und in Kew beschäftigt. 1853 bekam er den Dr. h.c. von der Universität Göttingen verliehen; von 1853 bis 1862 war er Herausgeber der Zeitschrift Bonplandia, 1863 bis 1871 war er Herausgeber des Journal of Botany, British and Foreign. Die Pflanzengattungen Seemannia (heute in die Gattung Gloxinia, Familie Gesneriengewächse (Gesneriaceae), eingegliedert) sowie Seemannaralia R. Viguier aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae) wurden nach ihm benannt. [1] Nachdem er einige Zeit Verwalter einer Zuckerplantage in Panama war, starb Seemann am 10. Oktober 1871 in Javali (Bild) (Nicaragua), wo er dem Direktorium einer Goldminengesellschaft angehörte." [2]

Berthold Carl Seemann und Atlantis

Ähnlich wie viele andere Biologen seiner Zeit war Seemann - der auch eine frühe Existenz des Menschen im Eozän nicht für ausgeschlossen hielt - ein Anhänger der Landbrückentheorie, die besagt, dass verschiedene, heute separierte Kontinente vormals durch trocken liegende Landstrecken miteinander verbunden waren. Diese »Brücken« sollen es Pflanzen, Tieren und womöglich auch Menschen ermöglicht haben, sich von einem Kontinent zum anderen zu verbreiten. In seinem 1866 veröffentlichten Aufsatz "Australia and Europe formerly one continent" [3] besprach er (u.a. mit Verweis auf Franz Unger) die Wahrscheinlichkeit, dass einst solche subaerischen Passagewege zwischen Südostasien und dem Westen Amerikas sowie zwischen Europa und Amerika existierten. [4] Teile der atlantischen Landbrücke könnten laut Seemann "Island, Madeira und andere Atlantikinseln" gewesen sein, womit, wie er weiter ausführt, "die Erzählung über Atlantis, welche ein ägyptischer Priester dem Solon berichtete, keine bloße Fiktion ist, sondern auf einer soliden historischen Basis beruht." [5]


Anmnerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Robert Zander, "Handwörterbuch der Pflanzennamen". Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13. Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
  2. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Berthold Carl Seemann" (abgerufen: 11. August 2017)
  3. Berthold Seemann, Phd., F.L.S., V.P.A.S., "AUSTRALIA AND EUROPE ONCE ONE CONTINENT", in: Popular Science Review, Jan. 1866 Vol. V - No. XVIII, S. 18-28 (online bei TROVE)
  4. Siehe: Berthold Carl Seemann, op. cit. (1866), S. 19
  5. Quelle: ebd. (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quelle: