Brinsley Le Poer Trench über Atlantis und Tiahuanaco (1962) - Teil 2

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Abb. 1 Dr. ing. Alexander P. Kasanzew (1906-2002)

(bb) Zu Beginn dieses zweiten Teils unserer Darstellung von Brinsley Le Poer Trenchs frühen Vorstellungen bezüglich des Atlantis-Problems gehen wir zunächst einmal weiter darauf ein, was der exzentrische britische Autor 1962 in seinem Buch Men Among Mankind über Tiahuanaco schrieb, genauer gesagt über über Aussagen und Ansichten seines Gewährsmanns Alexander Petrowitsch Kasanzew (Abb. 1) zu diesem Thema. Dazu bemerkt Le Poer Trench weiter:

"Herausragend unter diesen gigantischen Ruinen ist das Sonnentor (Abb. 2), auf welchem eine Darstellung der Sonne eingraviert ist, umgeben von geflügelten Boten. Mehr als jedes andere Beispiel präsentiert uns das Sonnentor Steine, die alles andere als schlicht sind. Der Sturz (Abb. 3) des Tores ist in einer phantastischen Ästhetik gemeißelt, mit großer Bedachtsamkeit, mathematisch und, wenn wir den Befunden kompetenter Astronomen unserer eigenen Zeit Glauben schenken, mit fast unglaublich akkurater so genannter Ornamentierung.

Abb. 2 Eine historische Aufnahme des Sonnentores vor seiner Restaurierung (Foto: Arthur Posnansky, ca. 1903-1904)

Auf dem Tor ist ein sehr seltsamer, doch extrem präziser astronomischer Kalender eingemeißelt. Kasanzew schätzt, dass das Sonnentor vor zwischen 12.000 und 15.000 Jahren erbaut wurde. Seit 15.000 Jahren hat sich die Erde, wie er sagt, mit praktisch der selben Geschwindigkeit um ihre Achse gedreht. Doch warum, so fragt er, ist dieser Kalender so verschieden von den uns bekannten?" [1]

Der Tiahuanaco-Kalender zeige, wie es bei Le Poer Trench weiter heißt, "ein Jahr von 290 Tagen (nicht 365) oder zehn Monaten an, und jeder Monat hat vierundzwanzig Tage, und zwei Monate haben fünfundzwanzig Tage. Der russische Wissenschaftler legt dar, dass Professor Girov und andere darin übereingestimmt haben, der Tiahuanaco-Kalender sei der älteste der Welt. Kasanzew berichtet von einem höchst nachdenklich machenden Geschehnis. Zwei sowjetische Zeitungen, die Prawda und die Iswestija, druckten [...] einen Artikel der Akademie der Wissenschaften der UdSSR ab, der von V. Kotelvihov und Professor I. Chklovski unterteichnet war. Den beiden Wissenschaftlern zufolge wurde festgestellt, dass die Rotationszeit der Venus auf ihrer Achse elf irdische Tage beträgt, wenn die Achse des Planeten nicht in Bezug auf die Ebene der Umlaufbahn geneigt ist.

Abb. 3 Der Sturz des restaurieten Sonnentors von Tiahuanaco mit seinen 'Kalendersymbolen' (Foto: Jim Allen)

Wenn man, wie Kasanzew schreibt, die Entdeckungen des amerikanischen Forschers Cooper bezüglich der Neigung der Venusachse akzeptiert, muss ihre Rotationsperiode etwas mehr als neun irdische Tage betragen. Daher würde ein venusisches Jahr vierundzwanzig venusische Tage umfassen! Kasanzew weist darauf hin, dass jeder Monat des Tiahuanaco-Kalenders in vierundzwanzig Tage unterteilt ist: Ist es richtig zu denken, fragt er, dass jeder kleine Zyklus von Tiahuanaco einen Monat darstellt? Es ist durchaus möglich, dass es kein Monat ist, sondern ein Jahr! Gibt es Schwierigkeiten, die Anzahl der Tage eines Jahres zu bestimmen? Das terrestrische Jahr besteht nicht aus einer ganzen Anzahl von Tagen, [sondern aus] 365 ¼). Alle vier Jahre gibt es dann ein Jahr mit 366 Tagen. Das Erdjahr ist somit ausgeglichen. Und das venusische Jahr? Im Moment wissen wir, dass die Rotationsperiode der Venus neun terrestrische Tage beträgt. Wenn aber 290 Tage exakt in einen zwölfjährigen Zyklus passen? Es wären dann zehn Venusjahre von jeweils 24 Tagen und zwei Jahre (Schaltjahre) von 25 Tagen. Das entspricht genau dem Kalender von Tiahuanaco. Wenn das ein Zufall ist, dann ist er wirklich erstaunlich." [2] [3]

Vor diesem Hintergrund gelangt Brinsley Le Poer Trench zu einer gewagten Schlussfolgerung: "Somit sind wir mit der verblüffenden Möglichkeit konfrontiert: War der Tiahuanaco-Kalender venusianisch? Wenn dem so ist, dann ist die Bedeutung [der Angelegenheit] von großer Wichtigkeit. Wir wissen, dass sich irgendeine furchtbare Katastrophe ereignete, die dafür sorgte, dass eine ganze Stadt und ein See 12.000 Fuß [ca. 3658 m; d.Ü.] hoch in die Berge transportiert wurde, und dass die Konstruktion der Monolithen unvollendet blieb. [...] Tiahuanaco steht heute da als schweigendes verwüstetes Monument der rätselhaften Menschen, die es erbaut haben. Was ist mit ihnen geschehen? Kamen sie alle um, oder waren sie in der Lage rechtzeitig zu flüchten?" Und schließlich spekuliert er: Die Baumeister von Tiahuanaco und die Leute, welche die riesenhaften Figuren auf der Osterinsel errichteten, könnten beide Kolonisten von Atlantis gewesen sein und möglicherweise in Verbindung gestanden haben. Die große Katastrophe, die sich um etwa 13.000 v.Chr. ereignete, umfasste den größten Teil der Welt und die Bewohner beider Örtlichkeiten, und die Bewohner beider Örtlichkeiten könnten sehr wohl in etwa gleichzeitig ihr plötzliches Ende gefunden haben." [4] Was dies alles mit der Venus zu tun haben soll, verrät uns Le Poer Trench leider nicht...


Fortsetzung:


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Artikel von Alexander Kasanzew im Le Courrier Interplanétaire in dessen Ausgabe vom September 1961, reproduziert nach der Komsomolskaja Prawda vom 14. Mai 1961; zit. nach: Brinsley Le Poer Trench, "Men among Mankind", London (Neville Spearman), 1962, S. 21-22 (Übersetzung des Zitats ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  2. Quelle: ebd., S. 22
  3. Vergl. dazu auch in französischer Sprache: o.A., "Le calendrier de Thiahuanaco, un calendrier d'Ailleurs!", bei OVNI007.COM - Des Vérités secrètes et cachées au grand public sont ici - AMOUR et CONNAISSANCE! (abgerufen: 07. Mai 2019)
  4. Quelle: Brinsley Le Poer Trench, op. cit. (1962), S. 22-23

Bild-Quellen:

1) Lamro (Uploader) bei Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: File:Kazantsev1.jpg (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Arthur Posnansky bei Wikimedia Commons, unter: File:Puerta monolitica (Puerta del Sol.) 1903-1904.jpg
3) Jim Allen, "Tiwanaku Soli Lunar Calender", bei atlantisbolivia.org