Die Generierung glazialer Mega-Schmelzwasserfluten

... und ihre geologische Auswirkung

Pressemitteilung von Dr. Paul A. LaViolette (The Starburst Foundation)

Abb. 1 Die von Dr. Paul A. LaViolette angenommenen Wellen aus Gletscherwasser könnten bis zu 1500 m hohe Berge überspült und noch viele hundert Kilometer jenseits der großen glazialen Eisschilde katastrophale Verwüstungen verursacht haben. (Bild: Screenshot aus Roland Emmerichs Film '2012')

Eine neue Theorie erklärt, wie berghohe Wellen von Gletscher-Schmelzwasser während der jüngsten Eiszeit hervorgerufen worden sein können. In einem Papier, das im vergangenen Monat im Journal Hydrology: Current Research veröffentlicht wurde, beschreibt Paul LaViolette, wie riesige Wellen von Gletscher-Schmelzwasser auf der Oberfläche der nordamerikanischen und europäischen Eisschilde während Perioden überhöhter klimatischer Wärme, wenn die Eisplatten-Oberfläche mit einer beschleunigten Rate schmolz, produziert worden sein können.

Er legte dar, dass die Eisplattenoberfläche während der warmen Interstadial-Perioden mit aufliegenden Seen von Gletscher-Schmelzwasser bedeckt gewesen sei und dass, wenn sich ein solcher See in der Nähe des Gipfels der Eisschicht wegen eines Eisdammbruchs katastrophal entleerte, die daraus resultierende Entladung von Schmelzwasser sequentiell die Entleerung anderer Seen ausgelöst hätte, während es an der Oberfläche der Eisplatte hinabfloss. Die daraus resultierende Schmelzwasser-Welle, Gletscherwelle (orig.: "glacier wave") genannt, würde durch einen Dominoeffekt in ihrer Größe anwachsen und bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie den Boden des Eisschildes erreicht hatte, Höhen von bis zu 300 Meter erreicht haben, und sich mit einer Geschwindigkeit von 900 km/h fortbewegen. Jeder Meter der Wellenfront würde eine kinetische Energie von 12 Millionen Tonnen TNT tragen. Dies würde es einer derartigen Welle erlauben, Berge von möglicherweise bis zu 1500 Meter Höhe zu überwinden und bis in Gebiete vorzudringen, die sich viele Hunderte von Kilometern außerhalb des Randes der Eisdecke befinden. Solche Wellen würden sich während der Wärme-Intervalle wiederholt aus den Eisschild-Oberflächen entladen haben.

Abb. 2 Dr. Paul A. LaViolette, Gründer und Vorsitzender der Starbust Foundation

Gletscherwellen könnten den Charakter der Permafrost-Ablagerungen in Alaska und Sibirien erklären, von denen einige in Höhen von 650 Meter über dem Talboden gefunden werden. Sie könnten auch erklären, wie die Überreste vieler ausgestorbener pleistozäner Säugetiere zerfetzt und in diese Ablagerungen eingebettet wurden. Sie könnten auch die Bildung der zahlreichen Drumlin-Feldformationen in Nordamerika sowie der vielen der in Europa, Sibirien und Nordamerika gefundenen Braunkohle-Lagerstätten erklären. Die Braunkohle-Ablagerung zum Beispiel, welche in Megalopoli, einer Stadt im Süden Griechenlands, gefunden wird, befindet sich auf einer Höhe von etwa 400 Metern über dem Meeresspiegel und ist von Bergen umgeben, die bis zu 1500 Meter hoch sind. Die Braunkohle scheint durch gewalttätige Kräfte pulverisiert worden zu sein, bevor sie katastrophal im Megalopoli-Becken abgelagert wurde.

Solche Wellen könnten auch erklären, wie kontinentaler Schutt über Tausende von Kilometer hinweg in den mittleren Nordatlantik transportiert wurde, um die sogenannten Heinrich-Schichten zu bilden. Es wird vorgeschlagen, dass solche Schichten sich zu Zeiten bilden, als ein Meereis-Schelf den Nordatlantik bedeckte und an das Eisschild angrenzte, wodurch es den Gletscherwellen möglich war, große Entfernungen zu überbrücken, bevor sie den mitgeführten Schutt im Ozean deponierten. Heinrich-Schichten wurden bis zu 3000 km vom Rand des Eisschilds entfernt gefunden.

LaViolette stellt fest, dass solche Wellen eine ernsthafte Gefahr für Menschen und Tiere des Eiszeitalters darstellt haben würden, und dass sie der Ursprung der Flut-Mythen sein könnten, welche weltweit in Kulturen mündlich überliefert wurden.

  • Das oben erwähnte Papier mt dem Titel "The Generation of Mega Glacial Meltwater Floods and their Geologic Impact" ist hier abrufbar als PDF-Datei.


Anmerkungen und Quellen

Quelle: Dr. Paul LaViolette, "NEWS from The Starburst Foundation: The Generation of Mega Glacial Meltwater Floods and their Geologic Impact" (online als PDF-Datei), bereitgestellt bei piramidasunca.ba am 15. April 2017. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Barbeitung durch Atlantisforschung.de.

Bild-Quellen:

1) KINOWERKSTATT, unter: 2012 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) nexus-magazin.de, Paul A. LaViolette