Die Mallia-Tafel

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Abb. 1 Oben: Fotographie der Mallia-Tafel. Unten: Ein Diagramm der Oberseite des Diskus. Die Mulden für 'Schalt-Monate' sind schwarz eingezeichnet.

von William R. Corliss

Die Mallia-Tafel (Abb. 1) wurde im Innenhof des minoischen Palastes von Mallia auf Kreta entdeckt. Sie ist ein großer Sandstein-Diskus mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern und einer Dicke von 36 Zentimetern. Entlang ihrer Umrandung befinden sich 33 Mulden von gleicher Größe. Eine 34. Vertiefung ist größer und befindet sich auf einer Art 'Ohr', das über den normalen Umfang des Diskus hinausragt.

Diese größere Mulde ist nach Süden ausgerichtet. Der Diskus ist in das Stein-Pflaster einer kleinen Terrasse eingesetzt, die sich leicht über die Ebene des Zentral-Hofes erhebt. Dieser eigenartige Monolith, der etwa auf 1900 - 1750 v. Chr. datiert wird, hat seit seiner Entdeckung im Jahr 1926 durch französische Ausgräber die Gelehrten verwirrt.

C.F. Herberger's These lautet, dass der Diskus eine Lunisolar-Uhr darstellt. Die 33 kleinen Vertiefungen liefern eine praktische und symmetrische Aufteilung der 99 Mondwechsel des 8-Jahres-Zyklus. Indem man die Markierungen bewegt, bekäme man eine recht genaue Lunisolar-Uhr. Die 34. Mulde würde, aufgrund ihres größeren Formats, die Notwendigkeit von Schalt-Monaten anzeigen. Diese Art von Uhr [...] stellt eine bemerkenswerte Innovation für die Zeit vor fast 4000 Jahren dar. [1]



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Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss (© 1984-2000 ) erschien erstmals in Science Frontiers Nr. 36, Nov.- Dez. 1984. Übersetzung ins Deutsche nach The Mallia Table durch Atlantisforschung.de

Fußnote:

  1. Quelle: Herberger, Charles F.; "The Mallia Table: Kernos or Clock?" Archaeoastronomy, 6:114, 1983

Bild-Quelle:

1) http://www.geocities.com/tasosmit2001/Ancientmysteries/mallia.jpg (nicht mehr online)