Die Megalithen von Baalbek

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Haben die Römer die 'Riesen-Steinblöcke' im heutigen Libanon geschaffen?

von Jiri Mruzek (nach R. Cedric Leonard)

Abb. 1 Einer der drei im Jupiter-Tempel verbauten 'Mega-Megalithen'. (Zur Verdeutlichung seiner Größe betrachten Sie den Mann, der links unten im Bild zu sehen ist!)

Im Jahre 27 v. Chr. Soll der römische Kaiser Augustus die unergründliche Entscheidung getroffen haben, in der Mitte von Nirgendwo den großartigsten und mächtigsten Tempel der Antike, den Jupitertempel in Baalbek, zu errichten. Die Plattform und der große Innenhof sind noch immer von drei Wänden mit 27 Kalksteinblöcken umgeben, die größenmäßig nirgendwo auf der Welt ihresgleichen haben, da jeder von ihnen mehr als 300 Tonnen wiegt.

Drei der Blöcke wiegen jedoch jeweils rund 1000 Tonnen. Dieses Blocktrio ist weltbekannt als "Trilithon". Betrachten wir auch den noch größeren Monolithen, der in einem Steinbruch über eine halbe Meile von der Hauptakropolis entfernt liegt. (Abb. 2) Er misst ungefähr 70 x 16 x 13 Fuß [ca. 21,34 x 4,88 x 3,96 Meter; d.Ü.] und wiegt geschätzte 1200 Tonnen. (Die Gewichtsabschätzungen der erwähnten Steine ​​wurden von voll qualifizierten und praktizierenden amerikanischen Bauingenieuren gemacht.)

Auch besteht das Mysterium eines völligen Mangels an [geschichtlichen d.Ü.] Aufzeichnungen für die Verlegung dieser riesigen Steine, die römische Historiker und Politiker mit Stolz zur Kenntnis genommen hätten, wenn es denn ihr eigenes Werk gewesen wäre. Das ist ein wenig, als würden die amerikanischen Geschichtsbücher die Tatsache auslassen, dass Amerika Männer zum Mond schickte. Währenddessen schreiben arabische Legenden die Steine ​​der Zeit der Genesis zu und behaupten, dass die großen Blöcke Teil einer Festung waren, die von Kain gebaut wurde!

Abb. 2 Der geborstene 'Stein des Südens' bzw. 'Stein der schwangeren Frau', der noch immer in einem Steinbruch bei Baalbek liegt, gilt als größter artifizieller Megalith der Welt. Wurde er tatsächlich von Römern aus dem Felsen gehauen, wie immer wieder kolportiert wird?

Wenn man sich einige der großartigen und prächtigen Steinwerke der alten Römer ansieht, wird man von der Größe der Steine ​​beeindruckt. Schwindlig und atemlos in der Gegenwart solcher architektonischen Ingenieurskunst, könnte man meinen, es gebe nichts, was den Römern zu groß gewesen sei. Aber es gibt gute Gründe zur Annahme, dass sie in Wirklichkeit Grenzen hatten - und es gibt auch gute archäologische Daten, die zeigen, wo diese Grenzen liegen.

Der größte Stein von Baalbek (der im Steinbruch verblieben ist) ist ungefähr so ​​schwer wie der berühmte Obelisk in Assuan, Ägypten. Die 'römische Theorie' (über Baalbek) wird komplizierter, wenn wir erfahren, dass die vierundfünfzig riesigen Säulen für den Tempel des Jupiter aus Assuan in Ägypten kamen. Dort hatten die römischen Ingenieure nicht versäumt, den verlassenen 1.170 Tonnen schweren Obelisken zu beobachten, den die Ägypter offensichtlich bewegen wollten, bevor sie entdeckten, dass er gesprungen war (oder vielleicht bei dem Versuch beschädigt wurde, ihn zu transportieren).

Abb. 3 Die Verbringung des 323 Tonnen schweren 'Lateran-Obelisken' nach Rom markiert die Obergrenze der Möglichkeiten des antiken römischen Schwertransportwesens.

Als Augustus 27 v. Chr. Ägypten eroberte, ordnete er an, dass ein massiver Obelisk, der im Karnak-Tempel in Ägypten über anderen liegt, nach Rom gebracht werden sollte. Leichter gesagt als getan! Die Bemühungen wurden schließlich abgebrochen, da sich die Trophäe einfach als zu schwer erwies. (Der Obelisk von Karnak wurde für 300 Jahre verlassen, bis Kaiser Konstantin beschloss, den schwersten Teil vor dem Transport entfernen zu lassen.)

Stattdessen nahm Augustus zwei weitere Obelisken vom Sonnentempel in Heliopolis. Es war der erste Transport von Obelisken nach Rom. Die Obelisken befinden sich heute auf der Piazza del Popolo (235 Tonnen) und der Piazza di Montecitorio (230 Tonnen). Dies sind deutliche Hinweise auf die Fähigkeit der Römer, schwere Steine ​​zu bewegen.

Was den Obelisken von Karnak betrifft, geben die Quellen unterschiedliche Schätzungen seines Gewichts von 323 Tonnen bis 455 Tonnen an. Die Diskrepanz könnte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass der ursprüngliche Obelisk bei einem Gewicht von 455 Tonnen 36 Meter lang war. Jetzt ist es an der Basis 4 Meter kürzer und entsprechend leichter; und weil Obelisken an der Basis immer bedeutend dicker sind als höher, ist die Annahme eines Verlusts von hundert Tonnen nicht unbegründet.

Wie auch immer, etwa 300 Jahre später löste Konstantin das Karnak-Obelisk-Problem, indem er den unteren Teil (den größten, massivsten Teil) abschnitt und so sein Gewicht reduzierte. Dies ist der Grund, warum es ihm gelungen ist, während Augustus den Obelisken nicht aus Ägypten geholt hat - aber dabei wurde der Sockel und ein großer Teil seiner Basis zerstört.

Dies scheint die absoluten Grenzen der Fähigkeit des antiken Roms zu darzustellen, massive Steine ​​zu bewegen. Da wir von unzerstörbarem Assuan-Granit sprechen, müssen wir die Vernichtung des dicksten, stärksten Teils des Obelisken bedacht betrachten. Da sie den ganzen Obelisken nicht bewegen konnten, hatten die Römer nur so viel mitgenommen, wie sie tragen konnten. Schließlich hatten Konstantins Arbeiter ähnliche Probleme mit dem Obelisken von Tuthmosis III., der jetzt in Istanbul steht.

Anderswo im Römischen Reich scheinen knapp über 300 Tonnen die Grenze für den Transport großer Blöcke zu sein, und dies nur mit größter Schwierigkeit. Der Transport des 323 Tonnen schweren Lateran-Obelisken (Abb. 3) nach Rom umfasste die Herrschaft von drei Kaisern. Wenn die alten römischen Ingenieure so viel Mühe mit dem relativ leichten Lateran-Obelisken hatten, hätten sie die Aufgabe, die 1000-Tonnen schweren Baalbek-Monolithen zu transportieren, niemals geschafft.



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Anmerkungen und Quellen

Der Text dieses Beitrags von Jiri Mruzek (©) wurde von ihm zunächst auf einer eigenen, nicht mehr existenten Webseite über das 'Baalbek-Trilithon' veröffentlicht. Dokumentiert wurde er danach von R. Cedric Leonard auf atlantisquest.com (inzwischen ebenfalls offline). Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de nach der bei Archive.org unter "THE BAALBEK TERRACE - Proof that the Romans could not have built the Baalbek Terrace" archivierten Version der Seite.

Bild-Quellen:

1) R. Cedric Leonard, "THE BAALBEK TERRACE - Proof that the Romans could not have built the Baalbek Terrace", bei Archive.org
2) Martin Peylo bei Wikipedia - Die Freie Enzyklopädie, unter: Datei:Libanon Baalbek Groesster Baustein.jpg (Lizenz: Creative Commons, "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen Unported")
3) Hans-Gerd Maus-Trauden bei Wikimedia Commons, unter: File:Obelisk-Lateran.jpg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)