Die Proto-saharische Zivilisation

von Dr. Clyde Ahmad Winters

Abb. 1 Wo heute Sand, Staub und Geröll das Bild der Sahara bestimmen (hier eine Aufnahme aus dem heutigen Sudan) gab es vor mehr als 5000 Jahren noch 'blühende Landschaften'.

In alten Zeiten existierte in den Hochland-Regionen Zentralafrikas eine wundervolle Zivilisation. Innerhalb dieser wunderbaren Zivilisation lebten vor 6000 Jahren Vorfahren der Dravidier, Schwarz-Afrikaner, Elamiten und Sumerer. Heute nennen wir [das Gebiet] dieser proto-saharische Zivilisation den "Fruchtbaren afrikanischen Halbmond", weil die Hochland-Gebiete, in denen die Proto-Saharier lebten, einen Halbmond entlang der Sahara-Regionen Zentralafrikas bildeten.

Hirtentum und Fischfang gingen der Nahrungsmittel-Produktion in der alten Sahara voraus. Es scheint so, dass aus einer Gruppe von Jägern-Fischern-Sammlern, die eindeutig auf die Jagd von Tieren spezialisiert war (wie durch Pfeilspitzen belegt wird), zu Viehzüchtern wurde, da sie bestens vertraut mit den Gewohnheiten der Tiere waren, und daher schnell den Wechsel vom Jäger-Fischer-Sammler zur Viehwirtschaft vollzogen, als es die klimatischen Bedingungen in der Sahara unmöglich machten, Getreidekörner zu sammeln.

Moderate Klima-Bedingungen ermöglichten es den Proto-Sahariern, sich intensiv der Domestizierung von Pflanzen zu widmen. Als bestimmte Clans und ethnische Gruppen sesshafter wurden, führten Nahrungsmittel-Überschüsse zur Entstehung von Orten und Städten, komplexer politischer Organisation, sozialer Hierarchie der Individuen in der Gesellschaft, und handwerklicher Spezialisierung. Linguistische Evidenzen legen nahe, dass die Proto-Saharier eine Form intensiver Landwirtschaft praktizierten, die durch den Gebrauch einander ergänzender Tiefbau-Vorratshaltung von Wasser und von Kanalisierungs-Techniken plus zusätzlicher Fruchtbarmachung [z.B. durch gezielte Bepflanzung; d.Ü.] des kultivierten Landes charakterisiert war.

Die Fähigkeit zur Produktion eines Überschusses an Nahrungsmitteln führte zu Bevölkerungswachstum, Veränderungen der sozialen Organisation und Klassen-Unterschieden. Natürlich zwang der Anstieg der Bevölkerung die Vorfahren der Proto-Saharier, auch in marginalere Gebiete vorzudringen. Dieser Bevölkerungsdruck zwang vermutlich viele proto-saharische Clans, Pflanzen und Tiere zu domestizieren, um die traditionellen Standards der Nahrungsmittel-Produktion aufrecht zu erhalten.

Die Vorfahren der Dravidier, Mandingo und Sumerer waren während des neolithischen Subpluvials in einem föderativen System organisiert. Diese frühen Proto-Sahararier machten adäquaten Gebrauch von der lokalen Tier- und Pflanzenwelt und sie errichteten um reiche Fischgründe herum permanente und saisonale Siedlungen. Sie lebten auf Ebenen, auf denen vereinzelt Berge und zahlreiche Überschwemmungsflächen, wegen der Regen-Perioden in der alten Sahara, existierten.

Abb. 2 Die gewaltigen Klimaveränderungen am Ende des Pleistozän machten die Sahara für einige Jahrtausende zum 'Garten Eden'. Dann begann dieser fruchtbare Großraum langsam aber unaufhaltsam zu versanden und immer mehr auszutrocknen.

Die frühe Fähigkeit der Proto-Dravidier und anderer Proto-Saharier, während des Neolithikum permanente Nahrungsmittel-Quellen und Schutz zu finden, führte zu einer zunehmenden Bedeutung der Frauen bei der Domestizierung, da die Jagd auf Wild und der dauernde Zwang der Proto-Saharier Nahrung heran zu schaffen sowie die Suche nach Wildtier-Herden als Nahrungsquelle nicht länger so drängend waren. Die Stabilität des heimischen Herdes, der von den Frauen unterhalten wurde, führte zur Entwicklung eines matriarchalen Systems. Neben einem matrilinearen Erbfolge-Muster hatten Frauen unter diesen Leuten die gleichen Rechte wie Männer. Frauen erschufen die Landwirtschaft. Somit taucht der Ausdruck "Ma" in den Sprachen auf, die von den Abkömmlingen der Proto-Saharier benutzt wurden, um sowohl "Mutter" als auch "Erdboden" zu benennen.

Die Proto-Saharier behaupteten, von der 'Maa-' oder 'Fisch-Konföderation' abzustammen. Diese Maa-Konföderation setzte sich aus Ägyptern, Elamiten, Dravidiern, Mandingo und Sumerern zusammen. Zu Ehren des großen Vorfahren, Maa, beteten sie eine Gottheit namens Amun, Amon, oder Amma an. Ausserdem [...] verwendeten die Abkömmlinge der Proto-Saharier den Ausdruck Ma, um Größe oder Hoheit auszudrücken, d.h. auf Mandingo "Maga" und Dravidisch "Ma". Andere proto-saharische Stämme rühmten sich einer direkten Abstammung vom großen Maa, dem Gründer der Fisch-Konföderation. Die Mandingo, zum Beispiel, nannten sich selber Mande, "Kinder von Ma", während de Sumerer Ma-Garri ("Kinder des hohen Gottes") genannt wurden.

Die Proto-Saharier benutzten gemeinsame Ortsnamen. Evidennzen für solche gemeinsamen Ortsbezeichnungen wurden von Dr. Bator Vamos-Toth entdeckt. Dr. Bator Vamos-Toth, nennt diese alte Zivilisation - Wurzel-Kultur - Tamana. Der Ausdruck Tamana kann in den Sprachen der Mandingo und Dravidier als "Kraft-Ort","Stützpunkt" oder "Ursprungs-Siedlung" interpretiert werden. Der Terminus Tamana ist einer von mehr als 1 000 000 von Dr. Vamos-Toth entdeckten Ortsnamen, die Afrika, Asien und Europa miteinander verbinden.

Der Ausdruck Tamana mag für die Proto-Saharier, als sie sich über das Kerngebiet der proto-saharischen Region hinaus ausbreiteten, eine populäre Ortsbezeichnung gewesen sein, um eine städtische Kolonie oder ein Handelszentrum zu bezeichnen, das sie zwischen feindlichen und fremdartigen Stämmen errichteten. Die Proto-Saharier verfügten zudem über ein eigenes Schrift-System. Dieses Schrift-System wurde von den Dravidiern in Indus-Tal, den Mandingo in der West-Sahara, und von den Ägyptern verwendet. Die alte proto-saharische Schrift stellte ein logo-syllabisches System dar. Die Worte, die verwendet wurden, um diese Schriftzeichen nieder zu schreiben, waren monosyllabisch [ein-silbig; d. Red.].

Abb. 3 Die etwa 9000 Jahre alte Felsgravur einer Giraffe am Niger. Eine Spur der proto-saharischen Ur-Kultur Afrikas?

Die Schrift wurde in Felsen eingemeißelt, und Griffel wurden verwendet, um sie ih feuchten Ton einzugraben. Diese Ansicht wird durch die Tatsache gestützt, dass der Ausdruck für Schrift im Dravidischen und Ägyptischen /l/, /r/ oder /d/ , mit einem dem einleitenden Konsonanten beigefügten U, ist. Im Sumerischen hieß Schrift beispielsweise Ru und Shu, im Elamitischen: Talu, auf Dravidisch: Carru und auf Ägyptisch: Mdu. Diese Ausdrücke stimmen mit den Mandingo-Bezeichnungen für 'ausgraben' oder 'aushöhlen' überein: du, do, kulu, tura, etc. Dies zeigt, dass der proto-saharische Ausdruck für 'schreiben' die Erzeugung von Eindrücken in feuchtem Lehm oder hartem Fels ausdrückte. Der sumerische Ausdruck für 'meißeln' war du.

Eine vergleichende Studie der proto-saharischen Sprachen (PS), gibt uns eine sehr deutlichen Hinweis auf ihre kulturellen Eigenarten zur Zeit der Separierung. Suzanne Romaine bringt ein gutes Beispiel für die Besonderheit des linguistischen Forschungsgebiet und dem der sozio-kulturellen Forschung und für die Synchronizität mit diachronischen Geschichts-Gebieten. Diese Verwendung linguistischer Daten zur Beleuchtung der Kulturgeschichte verwandter Sprachgruppen, wurde auch von Labov unterstützt, der annahm, dass Völker mit ähnlichen sozio-kulturellen Merkmalen sich auch linguistisch ähneln würden. Wie bald erläutert werden soll, wird diese Theorie in dem Buch durch die Analogie zwischen den dravidischen, Mandingo- und sumererischen Sprachen gestützt.

Interessant ist die Feststellung, dass die Dravidier, Mandingo und Sumerer, obwohl sie in unterschiedlichen topographischen und Klima-Zonen sowie in selbst-versorgenden, halb isolierten Regionen lebten, die selben Ausdrücke verwendeten, um früheste Zivilisations-Elemente zu bezeichnen; Ausdrücke, die nur geringe phonologische Divergenzen zeigen. Darüber hinaus sind diese Ausdrücke [für alle Angehörigen dieser Sprachfamilie] allgemeinverständlich. Dies zeigt, dass die hier verwendeten Sprachen von einer gemeinsamen Ur-Sprache abstammten: Bafsudraalam.

Abb. 4 Welche brisanten Geheimnisse verbergen die gewaltigen Sanddünen der Sahara noch vor uns? Stand hier einst die 'Wiege der Menschheit'?

Der frühe Kontakt zwischen den Dravidiern, Mandingo und Sumerern in der Proto-Sahara führte zu großen Ähnlichkeiten auf dem Gebiet kultureller lexikalischer Ausdrücke. Dies ist vor allem durch die Affinität zwischen kulturabhängigen Ausdrücken belegbar, die sich auf die Proto-Zivilisation derjenigen beziehen, welche diese Sprachen gesprochen haben. Die sesshafte Lebensweise der Proto-Saharier unterstreicht die Rolle von Kultur als einer Determinante linguistischer Strukturen und des Wortschatzes. Eine Untersuchung der proto-saharischen Sprachen illustriert, dass die Anwender dieser Sprachen in Städten lebten (PS *uru) und Herrscher hatten (PS *sar). Zusätzlich zu ihrem städtischen Leben hatten die Proto-Saharier in großem Maßstab Straßen namens PS *sila gebaut.

Der PS-Ausdruck für Menschen oder Menschlichkeit war PS *oku. Die Mutter der Familie wurde PS *amma oder *ma genannt, und den Vater nannte man PS *pa. Kinder beiderlei Geschlechts wurden üblicherweise als PS *de/di/du bezeichnet. Sie lebten in Häusern, die PS *-u/*lu genannt wurden. Die Proto-Saharier verwendeten das Suffix PS *-ta, um eine Wohnstätte zu bezeichnen. Urbarmachung wurde PS *ga(n) genannt; kultivierbares barren Land in der Nähe von Wasser wurde als PS *de/i(n) bezeichnet.

Die Proto-Saharier waren großartige Seeleute. Sie wandten Himmels-Navigation an, um Fernreisen unternehmen zu können. Die Proto-Saharier verwendeten zudem PS *kalam genannte Boote. Die Jagd war [ebenfalls] ein wichtiger Aspekt im proto-saharischen Leben. Folglich waren Pfeil und Bogen eine populäre Waffe, d.i., Pfeil PS *kaka. Viele der Fernreisen, die von den Proto-Sahariern unternommen wurden, dienten der Suche nach wertvollen Metallen. Die Proto-Dravidier dominierten jahrhundertelang im im Lapislazuli-Handel. Als Folge davon kannten sie sich mir Bergbau aus. Daher der gemeinsame Ausdruck für 'graben': Dravidisch tulai, Mandingo du, tyolo, und Sumerisch dul, tul,: PS*tul.

Diese Leute wussten wahrscheinlich um das Schmiedehandwerk, d.i., Tamilisch: irumbu, Telugu : inamu, Mandingo: numu, umu "Schmiede". Diese Proto-Saharier waren vertraut mit vielen Metallen, darunter Kupfer: Dravidisch uruttiran, Sumerisch urdu, und Mandingo: kura, kuta: PS *urut; Gold: Dravidisch: kaani, Kaanam, Sumerisch: Gushkin, und Mandingo: saani, PS *aani; sowie Stahl, Dravidisch: alavu, urukku, Elamitisch: ufat und Mandingo tuufa PS *ufa.

Zuvor haben wir viele der kulturellen Errungenschaften besprochen, welche die Proto-Saharier im alten Afrika geschaffen haben. Linguistische Evidenzen machen eindeutig klar, dass die Dravidier, Elamiten, Schwarz-Afrikaner und Sumerer ursprünglich in den Hochland-Regionen der Sahara lebten, bis die Sahara auszutrocknen begann. Als die Hochländer der Sahara zur Wüste wurden, verbreiteten sich die Proto-Saharier aus Zentralafrika nach Amerika, Europa, Asien und über Afrika.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Dr. Clyde Ahmad Winters © erschien unter dem Titel "The Proto-Saharian Civilization" online erstmals unter http://www.The_Proto-Saharan_Civilization.htm (nicht mehr online; jetzt zu finden unter: http://www.geocities.com/olmec982000/proto2.htm) Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung: Atlantisforschung.de

Bild-Quellen:

1) Global Geografia, unter: http://www.globalgeografia.com/album/africa/sahara.jpg
2) VERON MEPPEL, unter: http://veron-meppel.atvrepeater.com/images/sahara.jpg
3) Bradshaw Foundation, unter: http://www.bradshawfoundation.com/giraffe/images/watchcoverenlarged.jpg
4) Snaith Primary School, unter http://www.snaithprimary.eril.net/egypt1/sahara.jpg