Die Riesen von Tiahuanaco (II)

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Abb 1 Dr. Otto Buchtien auf der Origina-Illustration des Arikels der Omaha Daily Bee vom 02. Aug. 1914

(bb) Die nach wie vor rätselhaften Ruinen von Tiahuanaco in den bolivianischen Anden gehören inzwischen zu den berühmtesten Hinterlassenschaften präkolumbischer Völker in Amerika, aber das war keineswegs immer so. Obwohl sie schon 1549 durch den spanischen Eroberer Pedro de Cieza de León entdeckt und im 19. Jahrhundert von wissenschaftlichen Kapazitäten, wie Ephraim George Squier und A. F. A. Bandelier, untersucht wurden, begann ihre systematische archäologische Erforschung erst im 20. Jahrhundert. Die zunehmende Berichterstattung über die dortigen Ausgrabungen von und deren phantstische Ergebnisse sorgte schließlich dafür, dass sich ein immer breiter gestreutes Publikum außerhab der Wissenschaftsgemeinde für Tiahuanaco zu begeistern begann.

In die Kategorie solcher Presseveöffentlichungen gehört auch der umfangreiche, von dem Journalisten und Reiseschriftsteller Frank G. Carpenter (Abb. 2) verfasste Artikel "Recent Excavations on Andean Plateau", der in der Ausgabe vom 02. August 1914 der Tageszeitung Omaha Daily Bee aus Nebraska erschien. Darin berichtet der Autor über die Grabungen, die zu jener Zeit unter Leitung von Dr. Otto Buchtien [1], damals Direktor des Museo Nacional in La Paz, Bolivien [2], in Tiahuanaco erfolgten, sowie über deren Ergebnisse.

Abb. 2 Frank George Carpenter (1855-1924), der Autor des hier vorgestellten Artikels

Dieser Artikel, aus dem wir nachfolgend eine besonders relevante Passage zitieren, ist trotz so mancher naturgemäß veralteten und sehr 'zeitgeistigen' Teilaussagen faszinierend und höchst aufschlussreich. Immerhin können wir dort lernen, dass viele Ansichten , die heute von Fachwissenschaftlern als 'pseudowissenschaftlicher Unsinn' abgetan und der Domäne sogenannter 'Crackpots' zugeordnet werden [3] - z.B. eine Uralt-Datierung der Ruinen und ihrer frühen Bewohner, eine katastrophische und lange andauernde Überflutung des gesamten Komplexes sowie nicht zuletzt die Präsenz von 'Riesen' in diesem Gebiet - damals noch als legitime Erkenntnisse akademischer Forschung galten. So heißt es - ins Deutsche überetzt - in besagtem Zeitungsbericht im Zusammenhang mit älteren dort entdeckten Fundstücken:

"Der Boden oberhalb [der Schicht], wo sie gefunden wurden, besteht aus Sand, und Dr. Buchtien sagt, dies indiziere, dass die Stadt Tiahuanaco für lange Zeit von Wasser bedeckt war, und das sei der Grund für die großartige Konservierung der Gegenstände. Zu den Entdeckungen gehört auch eine große Anzahl von Skeletten menschlicher Wesen. Die Knochen waren überall verstreut, und die Kieferknochen lagen oft ein Yard [ca. 0,9 m; d.Ü.] entfernt von den Schädeln, zu welchen sie gehörten. Als ich in dem Museum war, sah ich dreißig oder vierzig vollständige Schädel, die praktisch [im] gleichen [Zustand waren] wie wenige Jahre nach dem Tod ihrer Besitzer, der jetzt mehr als 8000 Jahre zurückliegt. Diese Schädel unterscheiden sich von allen, die heute bekannt sind. Sie sind von enormer Größe, und sie deuten auf eine Rasse von Riesen hin. Sie fallen von den Augen zurück zum Scheitel hin ab, was einen an die Flathead-Indianer Nordamerikas erinnert. Die Kieferknochen sind wuchtig, und die Zähne sind, nachdem sie achtzig Jahrhunderte geruht haben, noch fast makellos. Es erschien befremdlich, auf die grinsenden Molaren zu blicken und in die Augenhöhlen ohne Augen dieser Menschen von vor 8000 Jahren zu starren." [4]



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: In Carpenters Artikel hat sich die Fehlschreibung "Buchtein" des Namens eingeschlichen. Wir haben dies in unserer Übersetzung des Text-Auszugs daraus korrigiert.
  2. Siehe z.B.: o.A., "Famous Herbarium Sold To the National Museum", 21. Mai 1922, in The New York Times, S. 33
  3. Vergl. dazu bei Atlantisforschung.de: Bernhard Beier, "Alternative Tiwanaku-Forschung & schulwissenschaftliche 'Kritik' ... am Beispiel der fragwürdigen Auslassungen des Henri Stierlin (1983)"
  4. Quelle: Frank G. Carpenter, "Recent Excavations on Andean Plateau", 02. Aug. 1914, in Omaha Daily Bee (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach der digitalisierten und archivierten Version der Zeitung bei Chronicling America)

Bild-Quellen:

1) Chronicling America - Historic American Newspapers, unter: Omaha daily bee., August 02, 1914, EDITORIAL SOCIETY, Page 5-B, Image 17 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Tabularius (Uploader) und Stepshep (Bearbeiter) bei Wikimedia Commons, unter: File:Frank George Carpenter.jpg


https://greaterancestors.com/tiahunacu-enormous-race-of-giants/