Die Theosophen und Lemuria: Unterschied zwischen den Versionen

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Weiter heißt es in unserer Quelle: "''Das Buch Dzyan'' '''(Abb. 1)''' ''ist in Sensar (oder Senzar) geschrieben, eine Priestersprache. Frau Helena Petrowna Blavatsky übersetze dieses Buch und gab einen Kommentar heraus, welchen sie "Die Geheimlehre" nannte. Da die im Buch Dzyan verfaßte Sprache zu alt ist, mußte sich Frau Blavatsky - nach ihren Angaben - an den heutigen Sprachschatz anpassen. ''[sic!; bb]'' Dadurch wurde das Buch Dzyan für uns lesbar.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>
 
Weiter heißt es in unserer Quelle: "''Das Buch Dzyan'' '''(Abb. 1)''' ''ist in Sensar (oder Senzar) geschrieben, eine Priestersprache. Frau Helena Petrowna Blavatsky übersetze dieses Buch und gab einen Kommentar heraus, welchen sie "Die Geheimlehre" nannte. Da die im Buch Dzyan verfaßte Sprache zu alt ist, mußte sich Frau Blavatsky - nach ihren Angaben - an den heutigen Sprachschatz anpassen. ''[sic!; bb]'' Dadurch wurde das Buch Dzyan für uns lesbar.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>
  
Tatsächlich erfahren wir auch ohne dieses ominöse Buch in der altindischen Literatur etwas über '[[Lemuria]]'. Natürlich werden wir dort vergeblich unter diesem Namen suchen, aber da sich Blavatskys versunkener Kontinent - und der anderer früher Theosophen - im [http://de.wikipedia.org/wiki/Indischer_Ozean Indischen Ozean] befunden haben soll, dürfte man ihr vermutlich die alt-tamilischen Berichte über eine kontinentale Landmasse namens Kumari Nadu '''(Abb. 3)''' zugetragen haben. Darin ist von einem Kontinent die Rede, der den Indischen Ozean beinahe ausfüllte und [[Indien: Das Rama-Imperium|Indien]] mit [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australien]] und Madagaskar verbunden haben soll. (vergl. dazu: [[Mythologische Grundlagen für Pazifika]]) Daher ist anzunehmen, dass ihre Quellen nicht in "Sensar", sondern schlicht in [http://de.wikipedia.org/wiki/Sanskrit Sanskrit] abgefasst waren. "Lemuria" gehörte bereits zur klassischen Hindu-Literatur!  
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Tatsächlich erfahren wir auch ohne dieses ominöse Buch in der altindischen Literatur etwas über '[[Lemuria]]'. Natürlich werden wir dort vergeblich unter diesem Namen suchen, aber da sich Blavatskys versunkener Kontinent - und der anderer früher Theosophen - im [http://de.wikipedia.org/wiki/Indischer_Ozean Indischen Ozean] befunden haben soll, dürfte man ihr vermutlich die alt-tamilischen Berichte über eine kontinentale Landmasse namens Kumari Nadu '''(Abb. 3)''' zugetragen haben. Darin ist von einem Kontinent die Rede, der den Indischen Ozean beinahe ausfüllte und [[Indien: Das Rama-Imperium|Indien]] mit [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australien]] und Madagaskar verbunden haben soll. (vergl. dazu: "[[Mythologische Grundlagen für die Pazifika-Hypothese?]]") Daher ist anzunehmen, dass ihre Quellen nicht in "Sensar", sondern schlicht in [http://de.wikipedia.org/wiki/Sanskrit Sanskrit] abgefasst waren. "Lemuria" gehörte bereits zur klassischen Hindu-Literatur!  
  
 
Wenn wir somit voraussetzen dürfen, dass Mme. Blavatsky durch indische Mythen zu ihren "[[Lemuria]]"- und "[[Atlantis]]"-Adaptionen inspiriert wurde, so griff sie für ihre fiktive Erd- und Menschheits-Geschichte vermutlich auch auf mehrere europäische bzw. nordamerikanische Autoren zurück, die dieses Thema für sich entdeckt hatten. Über diese Ideen-Geber bemerkt Sprague de Camp: "''Blavatskys Lehren von versunkenen Kontinenten scheinen vor allem auf den Werken von Donnelly, Harris und Jacolliot zu basieren. Ihr Zeitgenosse [http://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Lake_Harris Thomas Lake Harris] war Dichter, Ex-Priester der Universalisten und gegen Mitte des vorigen'' [des 19.; d. Red.] ''Jahrhunderts Mitarbeiter des Spiritistenführers Andrew Jackson Davis. ''[...]'' Harris´ umfangreiches schriftstellerisches Werk stellt - wie das von Mme. Blavatsky - eine Mischung von indischem und westlichem Okkultismus dar.''" <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp L. Sprague de Camp], op. cit., S. 68</ref>
 
Wenn wir somit voraussetzen dürfen, dass Mme. Blavatsky durch indische Mythen zu ihren "[[Lemuria]]"- und "[[Atlantis]]"-Adaptionen inspiriert wurde, so griff sie für ihre fiktive Erd- und Menschheits-Geschichte vermutlich auch auf mehrere europäische bzw. nordamerikanische Autoren zurück, die dieses Thema für sich entdeckt hatten. Über diese Ideen-Geber bemerkt Sprague de Camp: "''Blavatskys Lehren von versunkenen Kontinenten scheinen vor allem auf den Werken von Donnelly, Harris und Jacolliot zu basieren. Ihr Zeitgenosse [http://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Lake_Harris Thomas Lake Harris] war Dichter, Ex-Priester der Universalisten und gegen Mitte des vorigen'' [des 19.; d. Red.] ''Jahrhunderts Mitarbeiter des Spiritistenführers Andrew Jackson Davis. ''[...]'' Harris´ umfangreiches schriftstellerisches Werk stellt - wie das von Mme. Blavatsky - eine Mischung von indischem und westlichem Okkultismus dar.''" <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp L. Sprague de Camp], op. cit., S. 68</ref>

Version vom 28. November 2009, 02:24 Uhr

Abb. 1 Ein Konterfei Helena P. Blavatskys (1831 - 1891) im Phantasie-Ornat ziert eine moderne Ausgabe des Buches Dzyan. Der Ursprung dieser angeblich mehr als 30 000 Jahre alte Schrift ist völlig unklar. Die Vermutung liegt nahe, dass das Ganze eine Erfindung von Frau Blavatsky war.

(bb) Das esoterische Bild von Lemuria wird nach wie vor maßgeblich von den Aussagen Helena P. Blavatzkys (Abb. 1) geprägt, die in den 1870er Jahren gemeinsam mit Henry Steel Olcott die okkulte Gemeinschaft der Theosophen aufbaute: "Die Theosophie war eine religiöse Erneuerungsbewegung, die hauptsächlich auf Grund der Schriften von Helena Petrowna ('Madame') Blavatsky (1831 - 1891) entstand.

Blavatsky, die hauptsächlich in den USA lebte und in der Ukraine geboren war, wendete sich ursprünglich nur gegen >die rationalistische und materialistische Kultur der modernen westlichen Zivilisation< und begründete dieses mit Hilfe von Sekundärquellen >der heidnischen Mythologie und der Mysterienkulte, des Gnostizismus, der ´Hermetica´, der Arkantradition der Renaissance, der Rosenkreuzer und anderer geheimer Bruderschaften<. Anfangs sah sie >das alte Ägypten als die Quelle aller Weisheit an. Dabei wurde sie offenbar hauptsächlich durch die okkulten Romane des spätromantischen englischen Schriftstellers (und Politikers) Sir Edward Bulwer-Lytton inspiriert." [1]

Spätestens bei einem längeren Indien-Aufenthalt, Anfang der 1880er Jahre, stieß Blavatsky auch auf die faszinierenden Hindu-Epen mit ihren Berichten über weit prähistorische Zivilisationen und über Machtkämpfe und Kriege zwischen Göttern, Dämonen und Menschen. Dort entdeckte sie vermutlich auch alte Überlieferungen, die von einem Kontinent berichten, der vor Äonen im Indischen Ozean versunken sei. Zurück in der 'Westlichen Welt', baute sie das Motiv versunkener Zeitalter, Menschheitskulturen und Kontinente - inklusive Atlantis und Lemuria - in ihr "theosophisches" Welt- und Urgeschichts-Bild ein.

Lyon Sprague de Camp schrieb 1954 darüber: "Ein paar Hinweise darauf finden sich in ihren Mahatma- Briefen. Später verarbeitete sie dann ihre Lehren in ziemlich konfuser Weise in ihrem Hauptwerk, der GEHEIMLEHRE [...] Dieses Riesenwerk basiert angeblich auf dem BUCH DES DZYAN, von dem ihr im Zustand der Trance in der Begegnung mit ihren Mahatmas von diesen eine Manuskriptkopie gezeigt wurde, die auf Palmblättern niedergeschrieben worden war. Das Buch, so wird uns mitgeteilt, sei ursprünglich auf Atlantis verfaßt worden..." [2] In einer anderen Quelle heißt es über die, 1888 erschienene, "Geheimlehre", dass sie "angeblich ein Kommentar [zum] >Buch Dzyan< sein soll, das sie in einem Kloster im Himalaya gefunden haben will." [3]

Der Arbeitskreis Konstanz der Theosophischen Gesellschaft schreibt über das 'Buch Dzyan' im Internet: "Vor 80.000 bis 20.000 vor unserer Zeitrechnung blühte in Zentralasien von Tibet bis zum Tal von Tarin eine Zivilisation, in der >Götter< - Initiierten, sich inkarnierten, um die Quellen der Weisheit aufzuzeichnen. Eines dieser Bucher ist >das Buch Dzyan<, wobei über das Alter, nichts genaueres bekannt ist. Dieses Buch beschreibt die kosmische (Kosmogenesis) und die menschliche (Ant[h]ropogenesis) Entwicklung unserer Erde und Mensch. Einige Manuskripte sollen noch heute (1999) im Besitz von tibetischen Klöstern sein, welche bis vor der Vertreibung des Dalai Lama in Shigatse, waren. Man weiß heute [sic!; bb], daß die Tibeter ihren ganzen Bücherschatz entweder nach Indien oder in die Schweiz (Rikon) transportiert haben, um sie vor der Zerstörung zu bewahren. Es ist also anzunehmen, daß die von Frau Blavatsky genannten Exemplare noch heute existieren." [4]

Minimap 1.jpg Minimap 3.jpg Minimap 4.jpg

Abb. 2 Theosophische "Paläo-Kartographie" (vermutl. nach Scott Elliot). Wie zu sehen ist, gab es offenbar ein älteres (mehr als 1 Million Jahre BP) und ein jüngeres (ca 200 000 Jahre BP) "Lemuria".

Weiter heißt es in unserer Quelle: "Das Buch Dzyan (Abb. 1) ist in Sensar (oder Senzar) geschrieben, eine Priestersprache. Frau Helena Petrowna Blavatsky übersetze dieses Buch und gab einen Kommentar heraus, welchen sie "Die Geheimlehre" nannte. Da die im Buch Dzyan verfaßte Sprache zu alt ist, mußte sich Frau Blavatsky - nach ihren Angaben - an den heutigen Sprachschatz anpassen. [sic!; bb] Dadurch wurde das Buch Dzyan für uns lesbar." [5]

Tatsächlich erfahren wir auch ohne dieses ominöse Buch in der altindischen Literatur etwas über 'Lemuria'. Natürlich werden wir dort vergeblich unter diesem Namen suchen, aber da sich Blavatskys versunkener Kontinent - und der anderer früher Theosophen - im Indischen Ozean befunden haben soll, dürfte man ihr vermutlich die alt-tamilischen Berichte über eine kontinentale Landmasse namens Kumari Nadu (Abb. 3) zugetragen haben. Darin ist von einem Kontinent die Rede, der den Indischen Ozean beinahe ausfüllte und Indien mit Australien und Madagaskar verbunden haben soll. (vergl. dazu: "Mythologische Grundlagen für die Pazifika-Hypothese?") Daher ist anzunehmen, dass ihre Quellen nicht in "Sensar", sondern schlicht in Sanskrit abgefasst waren. "Lemuria" gehörte bereits zur klassischen Hindu-Literatur!

Wenn wir somit voraussetzen dürfen, dass Mme. Blavatsky durch indische Mythen zu ihren "Lemuria"- und "Atlantis"-Adaptionen inspiriert wurde, so griff sie für ihre fiktive Erd- und Menschheits-Geschichte vermutlich auch auf mehrere europäische bzw. nordamerikanische Autoren zurück, die dieses Thema für sich entdeckt hatten. Über diese Ideen-Geber bemerkt Sprague de Camp: "Blavatskys Lehren von versunkenen Kontinenten scheinen vor allem auf den Werken von Donnelly, Harris und Jacolliot zu basieren. Ihr Zeitgenosse Thomas Lake Harris war Dichter, Ex-Priester der Universalisten und gegen Mitte des vorigen [des 19.; d. Red.] Jahrhunderts Mitarbeiter des Spiritistenführers Andrew Jackson Davis. [...] Harris´ umfangreiches schriftstellerisches Werk stellt - wie das von Mme. Blavatsky - eine Mischung von indischem und westlichem Okkultismus dar." [6]

Abb. 3 Kumari Nadu, das "Lemuria" der altindischen Epen, diente Blavatsky und anderen okkulten Autoren offenbar als Vorbild für ihren diffusen Pazifik-Kontinent der Vorzeit.

Deutlich wird die phantasievolle Nutzung des altindischen Kumari Nadu- Komplexes auch am Beispiel Jacolliots, über den Sprague de Camp vermerkt: "Louis Jacolliot (1837-1890), [...] von dem Mme. Blavatsky ebenfalls profitierte, hatte auf einer Reise durch Indien eine Sammlung von Sanskrit-Mythen zusammengestellt und sie nach seiner Rückkehr nach Frankreich in einem Buch veröffentlicht. Ihm zufolge berichten die Hindu-Sagen von einem Kontinent R u t a s im Indischen Ozean, der in den Wassern versank. Für Jacolliot war dies ein früherer Kontinent im Pazifik, der die polynesischen Inseln mit einschloss. Von hier aus sei die menschliche Zivilisation ausgegangen. Vom Untergang dieses Kontinents gebe Platos Atlantis-Erzählung lediglich einen Abklatsch. Als Rutas versank, seien andere Länder, wie etwa Indien, aus dem Meer emporgetaucht." [7]

Im Gegensatz zu Jacolliot und Donnelly legten die theosophischen Lemuria-Exegeten ihre mythologischen Quellen jedenfalls nicht offen, sondern warfen in aller Regel 'Nebelkerzen', um einen übersinnlichen Ursprung ihrer skurrilen Phantasien vorzugaukeln: "Der englische Theosoph W. Scott-Elliot [siehe auch: Scott-Elliot's theosophische Atlantida von L. Sprague de Camp], der angab, er habe sein Wissen von den theosophischen Meistern durch >astrales Hellsehen< erhalten, schreibt in >The Story of Atlantis & The Lost Lemuria (1896)<, dass sexuelle Aktivitäten der Lemurier die spirituellen Wesen, Lhas, so aufregten, dass sie sich weigerten, dem kosmischen Plan zu folgen, die ersten zu werden, die sich in den Körpern von Lemuriern reinkarnierten. Scott-Elliot lokalisierte sein Lemuria nicht nur im Indischen Ozean: Er beschrieb, es habe sich von der Ost-Küste Afrikas über den Indischen UND den Pazifischen Ozean erstreckt." [8]

Scott Elliot und andere "theosophische Schriftsteller wie Sinnett und Annie Besant (Abb. 4), die Nachfolgerin von Mme. Blavatsky, füllten deren skeletthaften Bericht von verschwundenen Kontinenten mit Substanz." [9] Abgesehen davon, trugen aber auch vereinzelte Protagonisten anderer okkulter Richtungen zum Esoteriker-Mythos 'Lemuria' bei. Dies gilt zum Beispiel für John Ballou Newbrough, einen Zeitgenossen Frau Blavatskys. Bevor er sich als Autor des okkulten Buches "Oahspe" betätigte, in dem er seine Vision einer vorsintflutlichen Erde vorstellt, hatte Newbrough bereits Karrieren als Goldgräber, Mediziner, Zahnarzt und spiritistisches Medium hinter sich.

Abb. 4 Auch Annie Besant, die Nachfolgerin Mme. Blavatskys in der theosophischen Bewegung fügte dem okkulten Lemuria-Komplex weitere, vermutlich frei erfundene, Details hinzu.

Bei de Camp heißt es über 'Oahspe': "In diesem Buch wimmelt es von ganz außerordentlichen Fehlinformationen (so soll zum Beispiel Thot den mohammedanischen Glauben begründet haben) und nicht in Erfüllung gegangenen Prophezeiungen wie diesen, daß in Bälde alle Menschen die Religion, der sie angehörten, verlassen würden, um sich Newbroughs pazifistischen und vegetarischen Jehova-Anhängern anzuschließen. Newbrough versicherte, daß das Buch ihm von Engeln eingegeben worden sei und er es psychographenartig aufgeschrieben habe." [10]

Über Newbroughs individuelle Version von "Lemuria" schreibt Sprague de Camp zudem: "Oahspe enthält eine Karte, die die Erde in vorsintflutlicher Zeit zeigt. Darauf ist ein riesiger dreieckiger Kontinent abgebildet, der den ganzen nördlichen Pazifik ausfüllt und dem der Autor den Namen P a n gab. Er veröffentlichte ferner ein sogenanntes Pan-Lexikon und ein Pan-Alphabet, das zum überwiegenden Teil aus kleinen Kreisen und Mustern besteht. Seine Lehren werden von seinem Nachfolger Wing Anderson mehr ins einzelne gehend ausgelegt [...] Die Menschheit, so Newbrough und Anderson, trat vor 72 000 Jahren in Erscheinung, als sich die Engel auf Erden materialisierten, sich mit einem seehundartigen Tier, dem A´su, kreuzten und die I´hin zeugten.

Diese wiederum begatteten sich mit den A´su und brachten die Druk hervor. Die Druk ihrerseits mischten sich mit den I´hin, wobei die Ghan entstanden - wir. Die afrikanischen und asiatischen Völker sind Reste der Druks. Anderson zeigt in einer Tabelle, welche Anteile an Engel-Blut jede dieser Rassen hat, wobei er allerdings die Werte etwas durcheinandergebracht zu haben scheint. Pan oder Mu verschwand vor 24 000 Jahren von der Bildfläche, aber es wird bald wieder aus dem Pazifik emporsteigen und dann von der kosmischen Rasse bewohnt werden, die aus der Vereinigung aller gegenwärtigen Rassen entstehen wird. Das Goldene Zeitalter wird bereits 1980 [sic; bb] anbrechen." [11]

Auch Newbrough konstruiert also ein eigentümliches (vergleichsweise krudes) "Wurzelrassen-Schema" [12], wie wir es von den theosophischen Autoren kennen. Dieses theosophische Konzept der schrittweisen "Menschwerdung" wurde (modifiziert) auch von Rudolf Steiner übernommen, dem abtrünnigen Theosophen, der mit seinem Anhang im deutschen Sprachraum ein Schisma der Theosphischen Gesellschaft auslöste und mit Gesinnungs-Genossen die konkurrierende "Anthroposophische Gesellschaft" ins Leben rief (vergl. dazu auch: Die Atlantida des Rudolf Steiner von Lyon Sprague de Camp). Wie wir sehen werden, sind Atlantis und Lemuria auch bei Steiner lediglich Elemente in einem Ideengebäude, das im krassen Gegensatz zu jeder wissenschaftlichen oder auch grenzwissenschaftlichen Betrachtungsweise steht.


Fortsetzung:

Rudolf Steiner und Lemuria (bb)


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: Anonymus, Rechtsextremistisches und Völkisches der Gothic-Szene, 2. Theosophie und Ariosophie, online unter http://www.fortunecity.de/kraftwerk/bauhaus/149/html/diplomarbeit2.htm
  2. Quelle: Lyon Sprague de Camp, "Versunkene Kontinente", Wilhelm Heyne Verlag, München, 1977 (Erstveröffentlichung: USA, 1954), S. 65
  3. Quelle: Anonymus, Rechtsextremistisches und Völkisches der Gothic-Szene, 2. Theosophie und Ariosophie, online unter http://www.fortunecity.de/kraftwerk/bauhaus/149/html/diplomarbeit2.htm
  4. Quelle: Anonymus, "Quellen der Theosophie - Das Buch Dzyan", DIE THEOSOPHIE - Blavatsky Netz, Webseite der Theosophischen Gesellschaft - Arbeitskreis Konstanz, online unter http://www.8-pfad.de/konstanz/quetheo.htm ; Anm.: Die Schreibfehler wurden aus dem Orginal übernommen.
  5. Quelle: ebd.
  6. Quelle: L. Sprague de Camp, op. cit., S. 68
  7. Quelle: ebd., S. 69
  8. Quelle: Anonymus, "A Short History of Lemuria", online unter http://www.hawaiian.net/~larryw/html/lemuria.html
  9. Quelle: L. Sprague de Camp, op. cit., S. 80
  10. Quelle: ebd.
  11. Quelle: ebd.
  12. Anmerkung: WURZELRASSEN = Blavatsky ging davon aus, "dass die Entwicklung des Kosmos in sieben zyklischen Abschnitten von Entstehen und Vergehen verläuft. In jedem Abschnitt gibt es wiederum eine >Wurzelrasse<, die ebenfalls aufsteigt und verfällt. Die bestehende Menschheit ordnet sie der fünften Wurzelrasse zu, >auf einem Planeten, der den vierten kosmischen Zyklus durchlief und dem der Prozeß des geistigen Fortschritts noch bevorstand. Die fünfte Wurzelrasse war die arische Rasse, die vorhergehende vierte waren die Atlantier, die größtenteils in einer Flut umgekommen waren, welche Atlantis zerstört hatte<. (...) Die drei früheren Wurzelrassen der jetzigen Planetenrunde waren vormenschlich. Die erste war die astrale Wurzelrasse, welche in einem unsichtbaren, unzerstörbaren, heiligen Land lebte, die zweite die hyperboräische Rasse, die auf einem später versunkenen polaren Kontinent wohnte. Die dritte, die lemurische Wurzelrasse, lebte auf einem Kontinent im Indischen Ozean. Es ist möglich, daß deren Position am oder nahe des spirituellen Tiefpunkts des rassischen Entwicklungszyklus war, daß Blavatsky die Lemurier der Rassenmischung und dem daraus resultierenden Fall sowie des Zeugens einer Nachkommenschaft von Monstern beschuldigte. (Quelle: Goodrick- Clarke, Nicholas: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, Graz 1997, S. 25 f.)Die heutige Menschenrasse unterteilte sie wiederum in fünf >Unterrassen< und stellte an deren Spitze, als hochentwickeltste Rasse, die >Arier<. Ein weiteres spezifisches Merkmal der Theosophie ist die Lehre von der Wiedergeburt." Quelle: Anonymus, Rechtsextremistisches und Völkisches der Gothic-Szene, 2. Theosophie und Ariosophie, online unter http://www.fortunecity.de/kraftwerk/bauhaus/149/html/diplomarbeit2.htm


Bild-Quellen

(1) http://images-eu.amazon.com/images/P/156882114X.01.LZZZZZZZ.jpg

(2) http://www.monas.nl/think/atlantis.htm

(3) http://www.crystallotus.com/Lemuria/04TheLostContinent.htm

(4) http://www.thongthienhoc.com/anie%20besant.htm