Dr. Christiane Dittmann: Unterschied zwischen den Versionen

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:2) [http://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page Wikimedia Commons], unter: [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mt_mnajdra.jpg File:Mt mnajdra.jpg] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
 
:2) [http://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page Wikimedia Commons], unter: [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mt_mnajdra.jpg File:Mt mnajdra.jpg] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
  
:3) [http://www.kerschensteiner-verlag.de Kerchensteiner Verlag] / Bild-Archiv '''''Atlantisforschung.de'''''
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Version vom 28. Januar 2019, 16:01 Uhr

Forscherinnenportrait

Abb. 1 Dr. Christiane Dittmann ging von der Vernichtung der maltelsischen Megalith-Kultur durch Erdbeben und Tsunamis aus.

(red) Dr. Christiane Dittmann (* 18.04.1953 - ✝ 03.08.2012) war eine Geographin und Atlantisforscherin (Arbeits-Schwerpunkt: Atlantis und die Urgeschichte Maltas), die sich hauptberuflich als Gymnasial-Lehrerin (OStRin) betätigte.

Frau Dittmann studierte an der Universität Regensburg Geographie und Germanistik sowie Politikwissenschaften und Soziologie. Für ihre Dissertation mit dem Thema "Regensburg - Stadtklima und lufthygienische Situation" [1] wurde sie 1981 mit dem Professor-Josef-Engert-Preis ausgezeichnet. Ab 1983 unterrichtete sie am städtischen Von-Müller-Gymnasium in Regensburg. [2]

Eine Urlaubsreise führte sie 1991 auf die Mittelmeer-Insel Malta, auf der spektakuläre, weit prähistorische, Relikte in Hülle und Fülle zu finden sind: "Sie war fasziniert von den Megalith-Tempeln, die eine steinzeitliche Kultur ab etwa 4100 vor Christus erbaut hatte. Bis zu fünfzig Tonnen schwere Steine (Megalithen) wuchteten die Bauleute damals auf Rollsteine und setzten sie fugenlos aneinander, erzählt sie. Noch heute seien 42 ehemalige Tempelanlagen auf der Insel zu besichtigen." [3]

Was die Forscherin von Anfang an besonders beschäftigte, war die Frage nach dem bisher kontrovers diskutierten Grund für das plötzliche Verschwinden dieser friedliebenden und offenbar prosperierenden Hochkultur. "Die Wissenschaft steht vor einem Rätsel", kommentierte sie die argumentative Hilflosigkeit der meisten Fachleute, deren Erklärungsversuche "leicht zu widerlegen oder unsinnig" seien. So "schwadronieren verzweifelte Wissenschaftler schon mal über eine religiöse Hysterie mit kollektivem Selbstmord", oder vermuten, dass dem kulturellen Zusammenbruch eine "Entwaldung, Erosion und Verkarstung" [4] Maltas vorausgegangen sei - eine Hypothese, die jedoch im Licht der Evidenzen unhaltbar erscheint. [5]

2 Die Ruinen der Megalith-Anlage von Mnajdra auf Malta - nach Dr. Dittmann ein Überrest der ersten Hochkultur Europas - und von Platons Atlantis

Die Regensburger Geographin kam dagegen aufgrund ihrer Feldforschung auf der Insel zu dem Schluss, dass "die Malteser Opfer einer Naturkatastrophe wurden. So etwas sei südlich von Sizilien keine Seltenheit." Die Region sei prädestiniert "für Erdbeben und Vulkanismus", die Tsunamis und sogar Mega-Tsunamis auslösen können. "Ich stell mir vor, wie erschrocken die waren", erklärte sie in einem Zeitungs-Interview. "Stellen Sie sich vor, eine große Welle, Asche, die Erde bebt, ein Stück der Insel bricht ab. Vielleicht starben die Priester, vielleicht brachen Seuchen aus, da würde ich auch abhauen." [6]

Die Tatsache, dass der wissenschaftliche Mainstream die Möglichkeit einer gewaltigen Naturkatastrophe als Auslöser für das Verschwinden der maltesischen Megalith-Kultur nach wie vor bestreitet oder ignoriert, sei, so Dittmann, darauf zurückzuführen, "dass Archäologen und Geologen ihr Wissen nie miteinander kombiniert hätten." [7] Sie hielt der fachwissenschaftlichen Mehrheitsmeinung mit Entschiedenheit entgegen, dass Schwemmablagerungen und Zerstörungsspuren an diversen Megalith-Bauten, aber auch der Zustand der Insel selbst eine andere Sprache sprechen: "Angesichts dieser geologischen Labilität des Gebiets und des archäologischen Befunds kann es gar keinen Zweifel mehr geben, dass das Megalith–Volk wegen einer Naturkatastrophe von den Inseln flüchtete." [8]

Darüber hinaus wagte Frau Dr. Dittmann, die Wert auf eine wissenschaftliche Arbeitsweise legte, sich aber auch in anderer Hinsicht weit vor, indem sie die alte Megalith-Kultur der maltesischen Inseln mit Platons Atlantisbericht in Verbindung brachte, und dazu eine umfangreiche atlantologische Argumentation präsentierte. Dabei räumte sie ein, sich zu Beginn ihrer diesbezüglichen Studien noch "geniert" zu haben, da es "zu diesem Thema" natürlich auch "genug unseriöse Veröffentlichungen" [9] gebe. Es sei dazu "schon so viel fabuliert worden, dass man sich unseriös fühlt, auch nur darüber nachzudenken. Mit großer Skepsis habe ich trotzdem damit angefangen." [10]

Die ersten Ergebnisse ihrer Arbeit zur maltesischen Urgeschichte und zum Atlantis-Problem veröffentlichte die Wissenschaftlerin 2001 im Rahmen einer umfassenden, 328 Seiten starken, Untersuchung unter dem Titel "GEHEIMNIS–MALTA: auf der Suche nach der versunkenen Zeit" (siehe unten), und gut zehn Jahre später stieß sie zum Kreis der GastautorInnen von Atlantisforschung.de.

Im Jahr 2012 musste Frau Dr. Dittmann aufgrund eines Krebsleidens ihre berufliche Tätigkeit aufgeben und konnte auch ihre Privatforschungen (z.B. plante sie eine Reise nach Kuba, wo sie unter anderem auch altertümliche native Felsmalereien dokumentieren wollte) nicht mehr fortsetzen. Noch im Spätsommer dieses Jahres verlor sie ihren tapferen Kampf gegen den Krebs und verstarb während eines letzten Besuches auf Malta. Mit den Publikationen ihrer unvollendeten Studien zur prähistorischen Hochkultur des heutigen maltesischen Archipels hinterließ Christiane Dittmann jedenfalls einen ebenso beachtlichen wie motivierenden Grundstock, auf dem ihr nachfolgende Forscher/innen aufbauen können. Ein Platz im 'Pantheon' der Größen auf dem Gebiet der Malta-Atlantologie ist ihr sicher.


Bei Atlantisforschung.de:

GEHEIMNIS – MALTA: Auf der Suche nach der versunkenen Zeit (Vortrag vom 27.03.2003 im Evangelischen Bildungswerk, Regensburg)

Auf Malta nach Atlantis reisen - Tipps für Malta-Besucher, die neben Sonne, Meer und Strand das Besondere suchen


Literaturhinweis:

Dittmann Buch.jpg
Christiane Dittmann: "GEHEIMNIS–MALTA - Auf der Suche nach der versunkenen Zeit" (Abb. 3), Kerschensteiner Verlag, 2001, mit detaillierten Literaturhinweisen, 57 Fotos, 16 Farbfotos und 24 Abbildungen, ISBN 3-931954-07-2


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Christiane Dittmann, "Klimaökologische und lufthygienische Untersuchungen im Raum Regensburg", München, 1982 (Publikation in Buchform)
  2. Quelle: www.DeutschesFachbuch.de
  3. Quelle: Antje Karbe, "Dem Geheimnis einer versunkenen Kultur auf der Spur - Regensburger Geografin Christiane Dittmann forschte auf Malta / Ihre Theorien schreiben die Geschichte der Insel neu", Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), Dienstag, 20. Mai 2003
  4. Quelle: GEHEIMNIS – MALTA - Auf der Suche nach der versunkenen Zeit (Vortrag vom 27.03.2003 im Evangelischen Bildungswerk, Regensburg)
  5. Anmerkung: Dr. Dittmann hob dazu hervor, dass Entwaldung, Erosion und Verkarstung irreversible Phänomene seien. Die Phönizier hätten jedoch "den großen Wohlstand und die Fruchtbarkeit Maltas" beschrieben, das "die Römer deshalb >Melite<, das bedeutet >Honiginsel<, nannten." (Quelle: ebd.)
  6. Quelle: Antje Karbe, "Dem Geheimnis einer versunkenen Kultur auf der Spur - Regensburger Geografin Christiane Dittmann forschte auf Malta / Ihre Theorien schreiben die Geschichte der Insel neu", Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), Dienstag, 20. Mai 2003
  7. Quelle: Antje Karbe, op. cit.
  8. Quelle: GEHEIMNIS – MALTA - Auf der Suche nach der versunkenen Zeit (Vortrag vom 27.03.2003 im Evangelischen Bildungswerk, Regensburg)
  9. Quelle: Antje Karbe, op. cit.
  10. Quelle: GEHEIMNIS – MALTA - Auf der Suche nach der versunkenen Zeit (Vortrag vom 27.03.2003 im Evangelischen Bildungswerk, Regensburg)

Bild-Quellen:

1) Bild-Archive Dr. Christiane Dittnann / Bernhard Beier & Atlantisforschung.de
2) Wikimedia Commons, unter: File:Mt mnajdra.jpg (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
3) Kerschensteiner Verlag / Bild-Archiv Atlantisforschung.de