Dr. David Zink

Forscherportrait

Abb. 1 Dr. David Zink war einer der Pioniere der Atlantisforschung im Großraum der heutigen Bahama-Inseln.

(bb) Dr. David Daniel Zink jr. (*17.09.1927 in Kansas City, Missouri - †02.03.2008 in Ocala, Florida) (Abb. 1) gehörte zur 'ersten Generation' der Bahama-Atlantologen, die Mitte des 20. Jahrhunderts, inspiriert von den Trance-Vorhersagen Edgar Cayce´s, mit der wissenschaftlichen Untersuchung vermeintlicher und tatsächlicher, weit prähistorischer Relikte im Gebiet der heutigen Bahama-Inseln begannen. Besondere Verdienste erwarb er sich vor allem mit seiner frühen Beweisführung zum artifiziellen Charakter der so genannten 'Bimini Road'. (Abb. 2)

Qualifiziert für diese Forschungsarbeit war David Zink nicht zuletzt durch seinen beruflichen Werdegang im universitären Bezirk: Nachdem er einen Bachelor-Grad für Journalismus an der University of Texas erworben hatte, erlangte er auch den Master-Grad in Englisch an der University of Colorado, gefolgt von seiner Promotion zum Ph.D. in viktorianischer Literatur. Danach ging er zur USAF (Air Force) für die er zunächst von 1946-1949 im Korea-Krieg als Kommunikations-Offizier und Elektronik-Spezialist im Einsatz war, wofür den er eine Verdienst-Medaille erhielt. Zwischen 1952 und 1965 war er zunächst weiter Berufsoffizier, und und als Englischlehrer an der US Air Force Academy (und später auch an der texanischen Lamar University) tätig, bis er im Range eines Captain (Hauptmann) aus dem Militärdienst ausschied.


Abb. 2 Eine Skizze der 'Bimini-Road', für deren - 2005 definitiv nachgewiesenene - artifizielle Natur David Zink bereits in den 1970er Jahren massive Evidenzen vorlegte.

Dr. Zink, der bereits 1957 in den Küstengebieten der Bahamas erste Funde gemacht hatte - darunter die stilisierte Abbildung eines menschlichen Kopfes aus Marmor [1] - begann in den 1970er Jahren, nach einem Treffen mit Dr. J. Manson Valentine ausgestattet mit Forschungsgeldern der A.R.E., mit einer sytematischen und großflächigen Untersuchung der Flachwassergebiete vor Bimini. Dabei erstellte er zahlreiche, detaillierte Karten anomaler Unterwasser-Strukturen, womit er die Grundlagen für viele spätere Forschungen der 'nächsten Genration' von Bahama-Atlanologen legte.

Die Ergebnisse seiner Forschungen und Studien, bei denen er zunehmend auch auf esoterische oder "übersinnliche" Informationsquellen, wie die Medien Karen Getsla [2] und Carol Huffstickler [3] zurückgriff, veröffentlichte Zink 1978 und 1979 in zwei, heute längst vergriffenen, Büchern. [4]

Trotz Dr. Zink´s skurril erscheinender Neigung, sich durch "Hellseherinnen" beraten zu lassen, war er ein penibel arbeitender Wissenschaftler, und er führte, wie der Archäologe und Atlantisforscher William M. Donato betont, "erschöpfende, genaue und gut dokumentierte Forschungen ersten Ranges durch, die die ungeteilte Aufmerksamkeit der akademischen Gemeinde angezogen haben sollten, dennoch ignorierten viele sie einfach - trotz der Funde, welche deutlich die künstliche Herkunft der "Bimini Road" aufzeigten." [5]

Dass der routinierte Selfmade-Unterwasserarchäologe, der über die 1970er-Jahre hinweg insgesamt zehn Forschungs- und Tauch-Expeditionen in den Gewässern der Bahamas leitete (die so genannten "Poseidia-Expeditionen"), keineswegs ein leichtgläubiger "Atlantomane" war, zeigt sich auch an seinem kritischen Umgang mit angeblichen "Sensationsfunden" vor Bimini. So widerlegte er beispielsweise die Mär', dass es sich bei Ruinen, die Ende der 1960er Jahre nördlich der Insel Andros von zwei Flugzeugpiloten im Meer entdeckt worden waren, um die Überreste eines vermeintlichen "Atlantis-Tempels" handele. [6]


Anmerkungen und Quellen

Vorwiegend verwendetes Material:

Fußnoten:

  1. Siehe: Andrea Hakantir, LOST CONTINENT OF ATLANTIS: Myth or Reality, unter: Chapter VII: The Underwater Search For Atlantis, II. The Bahamas Hysteria (aka Underwater Amusement Parks)
  2. Siehe: Die Steinsäule des Dr. Bell (Dr. David Zink)
  3. Anmerkung: Tony O’Connell bemerkt dazu in Atlantipedia.ie: "Einer von Huffstickler’s Beiträgen bestand in der Aussage, dass Stonehenge um 16.000 v. Chr. erbaut worden sei! Diese übersinnlichen Quellen avisierten, dass hoch entwickelte, liebevolle außerirdische Wesen von den Pleiaden um 30.000 v. Chr. auf der Erde ankamen, sich an der gut gedeihenden kommerziellen und religiösen Gemeinschaft Biminis beteiligten und bei der Konstruktion von Tempeln und Gebäuden assistierten, wozu auch die von Zink studierten Strukturen gehörten. Die Einbeziehung dieses spiritistischen ‘Beitrags’ trug wenig dazu bei, die Glaubhaftigkeit von Zink als seriöser Rechercheur zu erhöhen, und führte dazu, dass ihm die Unterstützung der A.R.E. entzogen wurde." (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Anmerkung: 1.) "The Stones of Atlantis", Prentice Hall of Canada, 1978 (Neuauflage 1990) --- 2.) "The ancient stones speak: a journey to the world's most mysterious megalithic sites, E. P. Dutton, 1979
  5. Quelle: "Bimini und die Atlantis-Kontroverse: Was die Beweise sagen" (William M. Donato)
  6. Siehe dazu: "Der 'Atlantis-Tempel' des J. M. Valentine" (bb)

Bild-Quellen:

1) BC VIDEO - Credible films about incredible subjects & BC VIDEO - Credible films about incredible subjects: Atlantis Emerging (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Vanda Osmon, Quest for Atlantis