Dr. J. Manson Valentine: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 1. Oktober 2019, 01:30 Uhr

Abb. 1 Dr. J. Manson Valentine (links) machte die sogenannte 'Bimini-Road' weltberühmt. Das Bild (rechts) ist - laut Charles Berlitz - das erste Foto dieser Struktur, welches von Valentine im September 1968 etwa einen Meter über der Wasseroberfläche aufgenommen wurde.

(red) Dr. Joseph Manson Valentine († 1994) war von Beruf Meeresbiologe und u.a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bishop-Museum in Honolulu tätig. Zudem engagierte sich der begeisterte Tauchsportler als ehrenamtlicher Kurator des Wissenschaftlichen Museums von Miami. Bekannt wurde Valentine, der von der Richtigkeit der 'Atlantis-Readings' des Geistheilers Edgar Cayce überzeugt war, durch seine atlantologischen Unterwasser-Forschungen bei den Bahamas. in den späten 1960er und den 1970er Jahren. U.a. gilt er als Entdecker der so genannten Bimini-Road im Jahr 1968 (siehe: Bimini-Road und die Suche nach Relikten von Atlantis).

Abb. 2 Der uralte 'Poseidon von Yucatan', eine verwitterte monumentale Statue aus Kalkstein, die einen bärtigen Heroen oder Gott darstellt, wurde von Dr. Valentine in einer der Loltún-Höhlen entdeckt.

Die Bimini Road und ihre, im April 2003 von Dr. Greg und Dr. Lora Little vorgestellte, 'Schwester-Anlage', die 'Andros-Road' [1], mögen höchst umstrittene Strukturen sein und seitens der 'Schulbuch'-Wissenschaft uni sono als "Geofakte" eingestuft werden, aber die vorliegenden Evidenzen lassen - vorsichtig formuliert - die Feststellung zu, dass diese Ansicht der 'Mainstream'-Wissenschaftler schwerlich als 'gesichert' bezeichnet werden kann [2]

Valentine, der die Bimini-Road zu einem Thema für die Medien gemacht hat und wesentlich dazu beigetragen hat, dass sie weltweit bekannt geworden ist, gehörte sicherlich - neben Dimitri Rebikoff und Dr. David Zink [3] zu den Pionieren der unterwasser-archäologischen Atlantisforschung im Gebiet der 'Großen Bahama-Bank' (siehe dazu auch: Atlantis auf dem Bahama-Plateau?), wo ihm einige faszinierende Funde glückten. So stieß er um 1970 im Gebiet der Moselle-Utiefe als erster auf Exemplare jener mysteriösen, sechseckigen Steinplatten, die in unterschiedlicher Größe später auch an anderen Stellen des Bahama-Plateaus entdeckt wurden (siehe dazu: Die Bimini- Hexagone).

Weniger bekannt sind Valentines Forschungs-Expeditionen zum Golf von Mexiko und nach Haiti. Schon 1966 berichtete der britische Atlantisforscher Egerton Sykes in einer Randnotiz über eine von Valentines frühen Entdeckungen in der Karibik. Er erklärte, Valentine habe "zehn Fuß unter der Oberfläche von Gonava Island vor Haiti ein Versteck von hochentwickelten Artefakten möglicherweise atlantidischen Ursprungs ausgegraben." [4] Anfang der 1990er Jahre erwähnte Charles Berlitz [5] eine der vermutlich bedeutsamsten Entdeckungen Valentines, den 'Poseidon von Yucatan' (Abb. 2), eine kolossale, bärtige Kalksteinstatue in den Tiefen der mexikanischen Loltún-Höhlen. [6]

Obwohl er somit ohne Zweifel einige in ihrem artifiziellen Charakter unanfechtbare und höchst interessante Entdeckungen erbringen konnte, welche die Theorie eines karibo-amerikanischen, westatlantischen Kulturraums stützen können, ist eine gewisse Vorsicht im Umgang mit seinen Fund-Auswertungen und Folgerungen angebracht. Bisweilen schoss der atlantisbegeisterte Meeresbilologe in seinem Überschwang bei der Suche nach krypto-archäologischen Objekten und Strukturen auch deutlich über´s Ziel hinaus, zog vorschnelle Schlüsse und unterlag vermeidbaren Fehlinterpretationen (siehe dazu etwa: Der 'Atlantis-Tempel' des J. M. Valentine). Dennoch dürfte außer Frage stehen, dass Valentine sich in vielfältiger Weise große Meriten um die alternative Vor- und Frühgeschichtsforschung und die Atlantisforschung erworben hat. Nach seinem Tode im Jahr 1994 wurde in Valentines Nachlass u.a. ein von ihm erstellter, detaillierter Katalog von nicht weniger als fünfundsechzig anzunehmende archäologischen Fundstätten entdeckt, die sich alle im Großraum der Bahamas bzw. in der Nachbarschaft von Bimini befinden. [7]

Neben Dimitri Rebikoff darf Valentine für sich in Anspruch nehmen, wichtige Impulse für die schnelle Integration des neu entstehenden Forschungsgebiets der Unterwasser-Archäologie als Hilfswissenschaft der Atlantisforschung (siehe: Unterwasser-Archäologie und moderne Atlantisforschung) geliefert zu haben. Nicht zuletzt auf seinen Erkenntnissen konnte spätere Atlantisforscher aufbauen (siehe: Die nächste Forscher-Generation auf Spurensuche bei Bimini von William M. Donato), und er hat entscheidend dazu beigetragen, das Gebiet der heutigen Bahama- und Bermuda-Inseln (siehe: Das Bermuda-Dreieck und Atlantis von Charles Berlitz) in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem populären geographischen Forschungsfeld nonkonformistischer Atlantologie zu machen.

Team Atlantisforschung.de



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Die 'Andros Road' - Gewaltige Stein-Plattform ungeklärter Herkunft vor der Küste der Bahama-Insel entdeckt
  2. Siehe dazu: Bimini und die Atlantis-Kontroverse: Was die Beweise sagen von William M. Donato; sowie: 'Rehabilitiert' die Bimini Road! - Ein Plädoyer für eine wissenschaftliche Neubetrachtung der Strukturen vor Bimini (bb)
  3. Anmerkung: Zu dessen Forschungen siehe bei Atlantisforschung.de auch: Die Steinsäule des Dr. Bell von Dr. David Zink
  4. Quelle: Egerton Sykes, "Two Important Discoveries in Atlantology", 1966, vermutl. in "Atlantis"; zitiert nach: http://kengarman.tripod.com/thelegendofatlantis/id5.html (nicht mehr online)
  5. Siehe: Charles Berlitz, Das Bermuda-Dreieck - Fenster zum Kosmos?, Wien/Hamburg (Zsolnay), 1993, S. 157
  6. Siehe dazu auch: Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika - Einführung in die alternative und atlantologische Erforschung des präkolumbischen Amerika (red)
  7. Quelle: Camp Internet Homeschool Center, unter: Piri Reis Map (abgerufen: 26. Juni 2019)

Bild-Quellen:

1) Links: http://www.violations.dabsol.co.uk/search/searchpart2.htm (nicht mehr online); Rechts: Charles Berlitz, "Das Bermuda Dreieck - Fenster zum Kosmos?", Wien/Hamburg (Zsolnay), 1976, S. 158
2) Charles Berlitz, "Das Bermuda-Dreieck", Knaur, 1993