Eine nukleare Katastrophe in Paläo-Amerika?

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von William R. Corliss (2001)


Einleitung

Abb. 1 Örtlichkeiten, die Spuren des Neutronen-Blitzes aufweisen sollen, der Nordamerika angeblich vor zirka 12.500 Jahren 'gezappt' hat

Wir stellen hier eine bemerkenswerte Theorie [1] des terrestrischen Katastrophismus vor, die durch Evidenzen gestützt zu werden scheint, welche gleichermaßen beachtenswert sind. Einer der Autoren dieser Theorie (RBF) ist ein Nuklear-Wissenschaftler des Lawrence Berkeley Nuclear Laboratory. Der zweite Autor (WT) ist ein Consultant. Die Referenzen der Autoren muten so gut an, dass wir uns ihre außerordentlichen Annahmen genau anschauen sollten, die ein Natur-Phänomen betreffen, welches ihrer Meinung nach die Radiokarbon-Uhren im nördlich-zentralen Nordamerika und - potentiell - auch anderswo auf dem Planeten zurückstellte. Ausgesprochen interessant wird für uns die Rezeption dieser Annahmen durch die scientific community sein.


Die Annahmen im Wortlaut der Autoren

"Unsere Forschung deutet darauf hin, dass die gesamte Region der Great Lakes (und darüber hinaus) einem Partikel-Bombardment und einer katastrophischen nuklearen Bestrahlung ausgesetzt war, die sekundäre thermale Neutronen aus Interaktionen mit kosmischer Strahlung hervorrief. Die Neutronen produzierten ungewöhnlich große Mengen von 239Pu und veränderten substantiell die natürlichen Mengen von Uran (235U / 238U) in Artefakten und anderen [ihnen] ausgesetzten Materialien, darunter Feuerstein, Sedimente, und die gesamte Landschaft. Diese Neutronen wandelten notwendigerweise den Residualstickstoff (14N) in den datierten Holzkohlen in Radiokarbon um, was anomale Daten erklärt."

In der Konsequenz könnten einige der nordamerikanischen Datierungen bis zu 10.000 Jahre zu jung sein. Wir haben es hier also mit keinem belanglosen Phänomen zu tun!


Stützende Evidenzen

Vier Haupt-Kategorien von Stützungs-Evidenzen werden vorgebracht und unterschiedlich detailliert vorgestellt:

  • Anomal junge Radiokarbon-Daten im nördlich-mittleren Nordamerika. Beispiel: die Gainey-Fundstätte in Michigan.
  • Physikalische Evidenzen für ein Partikel-Bombardment. Beispiel: Hornstein-Artefakte mit hohen Dichten von Partikel-Eintrittsstellen
  • Anomale Uran- und Plutonium-Häufigkeitsverhältnisse in dem betroffenen Gebiet.
  • Daten von Baumringen und Meeres-Sedimenten.

Die Autoren machen geltend, dass der Strahlungs-Ausstoß einer nahen Supernova vor zirka 12.500 Jahren nicht nur die Radiokarbon-Uhren zurückgestellt, sondern auch die Atmosphäre unseres Planeten aufgeheizt, die Eisschilde geschmolzen, und zu biologischen Vernichtungen geführt habe.

Sollte es bestätigt werden, würde das behauptete Phänomen auch die archäologischen Modelle zur Besiedlung Nord- und Südamerikas "zurücksetzen". Zur Illustration: Wir müssten dann den Datierungen vieler Stätten in Nordamerika bis zu 10.000 Jahre hinzufügen!


Kommentar

Somit können wir der häufig hypothesierten Katastrophe von 12.500 BP eine weitere potentielle Ursache [2] hinzufügen, von der es heißt, dass sie die Weltgeschichte verändert hat. Zu den konkurrierenden Theorien gehören ein Asteroiden-Impakt, Vulkanismus, eine Nahbegegnung mit der Venus [3], etc.


Externa


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss wurde erstmals in englischer Sprache mit dem Original-Titel "A Nuclear Catastrophe In Paleoindian Times?" in Science Frontiers No. 135, Mai/Juni 2001 veröffentlicht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er in eigener Übersetzung ins Deutsche im Februar 2015.

Fußnoten:

  1. Siehe: Richard B. Firestone und William Topping, "Terrestrial Evidence of a Nuclear Catastrophe in Paleoindian Times", in: The Mammoth Trumpet, 16:9, March 2001. Cr. C. Davant III. Dieses außerhalb des Mainstreams angesiedelte Journal wurde publiziert vom Center for the Study of the First Americans, 355 Weniger Hall, Oregon State University, Corvallis, OR 97331-6510
  2. Red. Anmerkung: Siehe zu dieser Theorie auch: Richard Firestone & Allen West, "Supernova Explosion May Have Caused Mammoth Extinction,", Lawrence Berkeley Labs, U.S. Department of Energy, 23 September 2005
  3. Im englischsprachigen Original: "a Venusian side-swipe"; d.Ü.

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