Forscher wollen eine zweite große Sphinx auf dem Gizeh-Plateau lokalisiert haben

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von Andreas Müller (grenzwissenschaft-aktuell.de)

Abb. 1 In diesem Hügel (Kreis) vermutet der Ägyptologe Bassam El Shammaa die Reste der einst zweiten Sphinx von Gizeh. (Foto: © unbekannt; Bearbeitung: grewi.de)

Gizeh (Ägypten) – Aus der Nachbarschaft der Pyramiden von Gizeh ist sie nicht wegzudenken: Die Große Sphinx. Eines ihrer vielen vielleicht weniger bekannten Rätsel ist der Umstand, warum die Statue – im Gegensatz zu nahezu allen anderen Sphinxdarstellungen, die meist paarweise auftreten – offenbar alleine ist. Forscher glauben nun, die Reste der zweiten Sphinx auf dem Gizeh-Plateau gefunden zu haben und das sogar in Blickweite der bekannten Sphinx.

Tatsächlich gibt es historische Quellen, die bereits eine zweite Sphinx erwähnen: Griechen, Römer und Araber. Allerdings sei diese zweite Riesenstatue bereits spätestens 1.200 v.Chr. zerstört worden.

Offenbar basierend auf der früheren Theorie des Ägyptologen Bassam El Shammaa, der von der einstigen Existenz zweier Sphinxe auf Gizeh überzeugt war, zeigen sich Gerry Cannon und Malcolm Hutton nun sicher in einem unscheinbaren Hügel ganz in der Nähe der Sphinx die Überreste ihres Gegenstücks lokalisiert zu haben.

Tatsächlich zeigen die meisten Darstellungen ein Sphinxen-Paar – eine männliche und eine weibliche Sphinx – nicht zuletzt, da auch ach altägyptischer Vorstellung die Sonne jede Nacht einen unterirdischen Tunnel durchwandert, dessen Eingänge von jeweils einem Sphinxen-Paar bewacht werden. Auch die sogenannte Traumstele [1] (Abb. 2), zwischen den Vorderpranken der Großen Sphinx in Gizeh, zeigt zwei der mythologischen Wesen.

Abb. 2 Die sogenannte "Traumstele" zwischen den Pranken der Sphinx von Gizeh. (Fotos: Chanel Wheeler, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0 / gemeinfrei; Bearb. durch grewi.de)

Schon El Shammaa verwies auf Satellitenauf-nahmen, die eine Anomalie im Untergrund ganz in der Nähe der Sphinx aufzeigten und vermutete, dass es die Reste der zweiten Sphinx sein könnten, die von einem Blitzeinschlag zerstört wurde, nachdem sie mit einer metallenen Krone geschmückt worden sein soll. Auch Cannon und Hutton stimmen darin mit dem Ägyptologen überein und vermuten, dass die Reste dieser Sphinx in Form des “Grabhügels” vergraben wurden und schlagen nun ebenfalls vor, darin nach entsprechenden Resten zu suchen.

Gegenüber der britischen Zeitung “The Express” erklären die beiden Forscher zudem, dass sie die Sphinx bzw. die beiden Sphinxen, für deutlich älter halten als die rund 4.500 Jahre, auf die sie klassische Archäologen derzeit datieren: “Die Sphinx musste gehauen worden sein als es auf Gizeh noch keinen Sand gab. Man kann kein Gestein bearbeiten, dass von Sand bedeckt ist.” Die Forscher erklären, dass Gizeh zuletzt vor rund 12.000 Jahren sandfrei war. “Doch damals gab es die altägyptische Hochkultur noch nicht.

Damit stützen Hutton und Cannon die Theorie, mit der unter anderem Robert Schoch und Graham Hancock die Entstehungszeit der Sphinx anhand von Wassererosionsspuren am Sockel ebenfalls auf deutlich höhere Alter datieren.

In einem bald erscheinenden Buch wollen die beiden Forscher diese und weitere Theorien zur zweiten Sphinx darlegen und ausführen. Währenddessen hat El Shammaa bereits einen Antrag für Grabungsarbeiten in dem von ihm beschriebenen Hügel gestellt.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Andreas Müller (©) wurde von ihm am 17. Oktober 2017 unter dem Titel "Forscher wollen zweite große Sphinx auf Gizeh lokalisiert haben" bei grenzwissenschaft-aktuell.de erstveröffentlicht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er mit freundlicher Genehmigung des Autors am 26. Oktober 2017 in einer redaktionell bearbeiteten Fassung.

Fußnote:

  1. Anmerkung des Verf.: Die als “Traumstele” bezeichnete Stele aus Rosengranit wurde von Pharao Thutmosis IV zwischen den Vorderpranken der Sphinx von Gizeh gegen 1400 v. Chr. aufgestellt, nachdem er in einem Traum von Gott Harmachis-Chepre-Re-Atum den Auftrag bekommen haben will, die schon damals teilweise bedeckte Sphinx gänzlich vom Sand zu befreien.

Bild-Quelle: