Franz Unger

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Historisches Forscherportrait

Abb. 1 Prof. Dr. Franz Unger auf einer Lithographie von Josef Kriehuber

(red) Franz Joseph Andreas Nicolaus Unger (Abb. 1) (* 30. November 1800 bei Leutschach in der Steiermark, Österreich; † 13. Februar 1870 in Graz) war ein österreichischer Botaniker, Paläontologe und Pflanzenphysiologe. Er war einer der bekanntesten Naturwissenschaftler seiner Zeit, welche die Vorstellung eines vormaligen 'Atlantis im Atlantik' positiv betrachteten.

Über Ungers Leben und Werk heißt es bei der deutschsprachigen Wikipedia: "Unger studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Graz und wechselte dann 1820 an die Universität Wien, wo er Medizin studierte. Ab 1822 war er an der Karls-Universität Prag eingeschrieben. 1823 wechselte er wieder an die Universität Wien, wo er 1827 zum Dr. med. promoviert wurde. Während seines Studiums war er 1820 Mitglied im Burschenschaftlichen Kreis in Graz.

Ab 1827 praktizierte er als Arzt in Stockerau bei Wien, ab 1830 als Landesgerichtsarzt in Kitzbühel in Tirol. 1833 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. [1] 1836 wurde er Professor der Botanik an der Karl-Franzens-Universität Graz, 1850 Professor der Pflanzenphysiologie in Wien.

Abb.2 Hier das Titelblatt der gedruckten Fassung von Franz Ungers Vorträgen aus dem Jahr 1860

1852 bereiste er Nordeuropa, später den Orient und lebte seit 1866 im Ruhestand auf seinem Landgut bei Graz. Unger erwarb sich zuerst wesentliche Verdienste um die Paläontologie, wandte sich aber später mehr der Physiologie und Phytotomie zu und förderte vor allem die Lehre von Zelle und Protoplasma." [2]

Im Jahr 1860 hielt Prof. Unger im Ständehaus zu Wien zwei Vorträge zu den Themen "Die versunkene Insel Atlantis" und "Über die physiologsche Bedeutung der Pflanzencultur", die kurz danach auch in einer gedruckten Fassung erschienen. [3] Bei einer oberflächlichen Betrachtung mag der Einduck entstehen, dass die beiden Themen kaum etwas miteinander zu tun haben, aber dies ist durchaus nicht der Fall. Vielmehr stellt Unger seinen Atlantis-Vortrag [4] in einen naturgeschichtlichen Kontext, der beide Referate auch inhaltlch verbindet.

Bei Thorwald C. Franke heißt es zu Franz Ungers Atlantis-Betrachtungen u.a.: "Darin schildert er Beobachtungen von Übereinstimmungen in der P?flanzenwelt vergangener Zeiten, die u.a. in Braunkohlegebieten sichtbar wurden. Unger schloss daraus, dass es einst - vor geologischen Urzeiten! - eine Landverindung zwischen Europa und Amerika gegeben haben muss. Daran anschließend meint er, dass diies vielleicht auch eine Lösuung für die Frage nach Atlantis sein könnte. Obwohl er nicht behauptete, dass dies so sei, und zugab, nicht zu wissen, ob damals überhaupt schon Menschen lebten, wird doch deutlich, dass er seinen Vorschlag für möglich und für diskutierbar hielt." [5]





Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Mitgliedseintrag von Franz Unger bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; abgerufen: 26. Dezember 2016
  2. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzylopädie, unter: "Franz Unger" (abgerufen: 26. Dezember 2016)
  3. Siehe: 'Franz Unger, "Die versunkene Insel Atlantis / Die physiologische Bedeutung der Pflanzencultur. Zwei Vorträge, gehalten im Ständehause im Winter des Jahres 1860", Wien (W. Braumüller), 1860, 67 Seiten
  4. Siehe online: Franz Unger, "Die versunkene Insel Atlantis", Wien (W. Braumüller), 1860, digitalisiert bei archive.org.
  5. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis", Norderstedt (BoD), 2016, S. 362 - ISBN 978-3-7412-5403-1

Bild-Quellen:

1) Kilom691 bei Wikimedia Commons, unter: File:Franz Unger.jpg
2) Bayerische Staatsbibliothek digital (BSB) / Münchener DigitalisierungZentrum - Digitale Biliothek (MDZ), unter: Die versunkene Insel Atlantis (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)