Galenos von Pergamon

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Abb. 1 Galenos von Pergamon

(red) Galenos von Pergamon (Abb. 1) (altgriechisch: Γαληνό), auch Aelius Galenus, oder kurz Galen ' (* um 130 in Pergamon; † 200 oder 215 in Rom) war einer der bedeutendsten Ärzte der Antike, der noch bis ins 17. Jahrhundert als die medizinische Autorität schlechthin galt. Er war u.a. als Gladiatoren-Arzt, aber auch als Leibarzt der kaiserlichen Familie in Rom tätig und hinterließ zahlreiche medizinische Werke.

Über Galens eher peripheren Bezug zum Thema 'Atlantis' schreibt Thorwald C. Franke in seiner "Kritische(n) Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis": "Die Werke von Galenos verbinden Philosophie mit Medizin, weshalb sich Galenos häufig auf Platons Timaios und dessen Ausführungen über den Menschen und seine Krankheiten beruft. Das Timaios-Exzerpt des Galenos ist uns nur in einer arabischen Übersetzung erhalten geblieben; das griechische Original ist verloren [1]. Galenos erwähnt darin auch kurz Atlantis:

>Am Anfang dieses Buches ist die Erzählung des Gesprächs enthalten, das Sokrates und Kritias über den Staat und über die alten Athener und die Bewohner der Insel Atlantis - über die Kritias zu sprechen verspricht, nachdem Timaios sein Gespräch zu Ende geführt hat - untereinander führten.<" [2] [3]

Aus dem überlieferten Material zieht Franke folgenden Schluss: "Galenus beruft sich vielfach zustimmend auf Platons Timaios und schiebt an dieser Stelle kein Wort des Zweifels ein, dass Atlantis eine Erfindung Platons gewesen sein könnte. Vielmehr referiert er lapidar über die Atlantiserzählung im Kontext von Platons Politeia und der Rede des Timaios, die er gewiss für ernst gemeint hielt. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass Galenos Atlantis für real hielt. Mit Sicherheit können wir dies aus den erhaltenen Aussagen jedoch nicht ableiten." [4]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Vergl.: Christina d'Ancona,"The Timaeus' Model for Creation and Providence - An Example of Continuity and Adaption in Early Arabic Philosophical Literature", in: Gretchen J. Reydams-Schils (Hrsg.), "Plato's Timaeus as Cultural Icon", University of Notre Dame Press, Notre Dame, 2003, S. 211, Fußnote 19
  2. Siehe: Peter Kraus und Richard Walzer (Hrsg.), "Galeni Compendium Timaei Platonis aliorumque dialogorum synopsis quae extant fragmenta" Vol I of the series Plato Arabus, Warburg Institute, London, 1951; Übersetzung nach der lateinischen Rückübertragung durch Thorwald C. Franke
  3. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis", Norderstedt (BoD), 2016, S. 51 - ISBN 978-3-7412-5403-1
  4. Quelle: ebd.

Bild-Quelle: