Geheimnisse des Orients: Unterschied zwischen den Versionen

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([[rmh]]) Der Orient ist bekannt für seine „Märchen aus 1001 Nacht“. In den Artikeln dieser Rubrik geht es jedoch keineswegs um solche. Es geht um Fragen, die sich aufgrund bestimmter Funde aus diesem Gebiet stellen.
 
([[rmh]]) Der Orient ist bekannt für seine „Märchen aus 1001 Nacht“. In den Artikeln dieser Rubrik geht es jedoch keineswegs um solche. Es geht um Fragen, die sich aufgrund bestimmter Funde aus diesem Gebiet stellen.
  
[[Bild:Iran_topo.jpg|thumb|'''Abb. 1:''' Topographische Darstellung des Iran. Hier wurden rätselhafte alte Steintafeln und eine merkwürdige Struktur entdeckt.]]  
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So ist beispielsweise der [http://de.wikipedia.org/wiki/Iran Iran] Thema eines solchen Rätsels, denn dort wurden 5000 Jahre alte Steintafeln mit Glyphen entdeckt, die bisher noch nicht entziffert werden konnten. Ebenfalls im Iran befindet sich eine Struktur, die dem berüchtigten „[http://de.wikipedia.org/wiki/Marsgesicht Marsgesicht]“ ähnelt. Alter und Errichter dieser Struktur sind unbekannt.  
 
So ist beispielsweise der [http://de.wikipedia.org/wiki/Iran Iran] Thema eines solchen Rätsels, denn dort wurden 5000 Jahre alte Steintafeln mit Glyphen entdeckt, die bisher noch nicht entziffert werden konnten. Ebenfalls im Iran befindet sich eine Struktur, die dem berüchtigten „[http://de.wikipedia.org/wiki/Marsgesicht Marsgesicht]“ ähnelt. Alter und Errichter dieser Struktur sind unbekannt.  
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Wie Chamish berichtet, befindet sich in der Mitte der Ringe ein Grenzhügel, der durch ein Hügelgrab überragt wird, das zwanzig Meter im Durchmesser aufweist. Während der Zeit vor dem 7-Tage-Krieg von 1967 hielt Syrien die Golan-Höhen, und die Anlage blieb unbekannt. Die Struktur wurde erst bei einer Inspektion durch Israel entdeckt, nachdem es im genannten Krieg die Golan-Höhen eroberte. Chamish zufolge ist ''ein'' Merkmal der Ringe besonders faszinierend: Die Frage nach dem Sinn zweier großer Öffnungen, etwas wie Eingänge, einer Richtung Nordosten und der andere nach Südosten.  
 
Wie Chamish berichtet, befindet sich in der Mitte der Ringe ein Grenzhügel, der durch ein Hügelgrab überragt wird, das zwanzig Meter im Durchmesser aufweist. Während der Zeit vor dem 7-Tage-Krieg von 1967 hielt Syrien die Golan-Höhen, und die Anlage blieb unbekannt. Die Struktur wurde erst bei einer Inspektion durch Israel entdeckt, nachdem es im genannten Krieg die Golan-Höhen eroberte. Chamish zufolge ist ''ein'' Merkmal der Ringe besonders faszinierend: Die Frage nach dem Sinn zweier großer Öffnungen, etwas wie Eingänge, einer Richtung Nordosten und der andere nach Südosten.  
  
[[Bild:MiddleEast.A2003031.0820.250m.jpg|thumb|'''Abb. 2:''' Satellitenbild der Region Israel/Palästina]]
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1968 entdeckten die Professoren Yonathan Mizrahi vom ''Department of Anthropologie'' von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Harvard-University Harvard-Universität] und Prof. Anthony Aveni von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Colgate_University Colgate Universität] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Madison_County_(New_York) Madison County im US-Bundesstaat New York], dass 3000 v. Chr. die ersten Strahlen der Sommersonnenwende durch die genannte nordöstliche Öffnung erschienen haben müssen, wie sie von dem zentralen Hügelgrab aus gesehen werden konnten. Zur gleichen Zeit erlaubte die südöstliche Öffnung  einen direkten Blick auf Sirius.  
 
1968 entdeckten die Professoren Yonathan Mizrahi vom ''Department of Anthropologie'' von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Harvard-University Harvard-Universität] und Prof. Anthony Aveni von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Colgate_University Colgate Universität] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Madison_County_(New_York) Madison County im US-Bundesstaat New York], dass 3000 v. Chr. die ersten Strahlen der Sommersonnenwende durch die genannte nordöstliche Öffnung erschienen haben müssen, wie sie von dem zentralen Hügelgrab aus gesehen werden konnten. Zur gleichen Zeit erlaubte die südöstliche Öffnung  einen direkten Blick auf Sirius.  
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Gilgal Refaim ist der einzige [http://de.wikipedia.org/wiki/Megalith megalithische] astronomische Komplex auf der Erde, der aus losen Steinen gebildet wurde. Er ähnelt mehr Ruinen, die auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Malta Malta] und in [http://de.wikipedia.org/wiki/Zimbabwe Zimbabwe] gefunden wurden, als an jene, die in Europa zur gleichen Zeit und möglicherweise zum gleichen Zweck gebildet wurden. Doch ungeachtet der Ähnlichkeit des Zwecks hätten die einfachen Nomaden in dieser Region angeblich keinen Kontakt mit Europa. Gilgal Refaim ist das einzige derartige Unternehmen im Nahen Osten zu jener Zeit, schreibt Chamish.
 
Gilgal Refaim ist der einzige [http://de.wikipedia.org/wiki/Megalith megalithische] astronomische Komplex auf der Erde, der aus losen Steinen gebildet wurde. Er ähnelt mehr Ruinen, die auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Malta Malta] und in [http://de.wikipedia.org/wiki/Zimbabwe Zimbabwe] gefunden wurden, als an jene, die in Europa zur gleichen Zeit und möglicherweise zum gleichen Zweck gebildet wurden. Doch ungeachtet der Ähnlichkeit des Zwecks hätten die einfachen Nomaden in dieser Region angeblich keinen Kontakt mit Europa. Gilgal Refaim ist das einzige derartige Unternehmen im Nahen Osten zu jener Zeit, schreibt Chamish.
  
[[Bild:Gilgal_Refa'im_-_Rujm_el-Hiri.JPG|thumb|'''Abb. 3:''' Gilgal Refaim. Die Steinkreise auf den Golan- Höhen]]
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In der allgemeinen Region der Kreise wurden hunderte von [http://de.wikipedia.org/wiki/Dolmen Dolmen] gefunden, die jenen in Nord-[[Britannien]] und [[Frankreich]] ähnelten. Wie Chamish schreibt, wurden 8 500 Dolmen von zwanzig verschiedenen Baustilen auf den Golan-Höhen gefunden. Jeder Stamm hätte seinen eigenen Dolmen-Stil besessen. Die größten Dolmen-Steine wiegen über 50 Tonnen und sind sieben Meter hoch. Innerhalb eines Teiles der Dolmen wurden Gräber gefunden, jedoch nicht überall. Beerdingungen waren also nicht der einzige Zweck dieser Anlagen.
 
In der allgemeinen Region der Kreise wurden hunderte von [http://de.wikipedia.org/wiki/Dolmen Dolmen] gefunden, die jenen in Nord-[[Britannien]] und [[Frankreich]] ähnelten. Wie Chamish schreibt, wurden 8 500 Dolmen von zwanzig verschiedenen Baustilen auf den Golan-Höhen gefunden. Jeder Stamm hätte seinen eigenen Dolmen-Stil besessen. Die größten Dolmen-Steine wiegen über 50 Tonnen und sind sieben Meter hoch. Innerhalb eines Teiles der Dolmen wurden Gräber gefunden, jedoch nicht überall. Beerdingungen waren also nicht der einzige Zweck dieser Anlagen.
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Er kommt zum Schluss, dass die in der Bibel erwähnten [[Riesen, Zwerge & Co - Traumwesen, Märchengestalten oder prädiluviale Spezies?|Riesen]] die Errichter dieser Gebilde waren. In Genesis (1. Buch Mose) 14:5 heißt es, dass die Refaim einen Platz, der ''Ashtherot Karnamim'' genannt wurde, bewohnten. Nur etwa 15 Kilometer von dem Steinkreis entfernt, befindet sich der Ort einer alten [http://de.wikipedia.org/wiki/Kanaan kanaantischen] Stadt namens Ashtherot ([http://de.wikipedia.org/wiki/Astaroth Astaroth]), die nach der kanaanitische  Göttin des Krieges und sinnigerweise gleichzeitig der Liebe benannt wurde. Ashtherot war der kanaanitische Name für Sirius, von dem der hebräische Name Esther abgeleitet ist.
 
Er kommt zum Schluss, dass die in der Bibel erwähnten [[Riesen, Zwerge & Co - Traumwesen, Märchengestalten oder prädiluviale Spezies?|Riesen]] die Errichter dieser Gebilde waren. In Genesis (1. Buch Mose) 14:5 heißt es, dass die Refaim einen Platz, der ''Ashtherot Karnamim'' genannt wurde, bewohnten. Nur etwa 15 Kilometer von dem Steinkreis entfernt, befindet sich der Ort einer alten [http://de.wikipedia.org/wiki/Kanaan kanaantischen] Stadt namens Ashtherot ([http://de.wikipedia.org/wiki/Astaroth Astaroth]), die nach der kanaanitische  Göttin des Krieges und sinnigerweise gleichzeitig der Liebe benannt wurde. Ashtherot war der kanaanitische Name für Sirius, von dem der hebräische Name Esther abgeleitet ist.
  
Im Buch Joshua 12:4 lesen wir, dass der König Og von Basham, der letzte der Refaim, der in Ashtherot lebte, über ein Territorium regierte, das bis zum Berg [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermon Hermon] im Norden reichte. Im 1. Buch der Chronik 6:71 (in manchen Übersetzungen 6:56) erfahren wir, dass der halbe  Stamm Manasse später „Golan“ in [http://de.wikipedia.org/wiki/Baschan Basan (oder Bashan)]und Astharoth mit seinen  Vorstädten bewohnte. <ref>Chamisch 2000, S. 127 -  132
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Im Buch Joshua 12:4 lesen wir, dass der König Og von Basham, der letzte der Refaim, der in Ashtherot lebte, über ein Territorium regierte, das bis zum Berg [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermon Hermon] im Norden reichte. Im 1. Buch der Chronik 6:71 (in manchen Übersetzungen 6:56) erfahren wir, dass der halbe  Stamm Manasse später „Golan“ in [http://de.wikipedia.org/wiki/Baschan Basan (oder Bashan)]und Astharoth mit seinen  Vorstädten bewohnte. <ref>Chamisch 2000, S. 127 -  132</ref>
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In Deuteronium (5. Buch Mose) lesen wir im 3. Kapitel, das König Og angegriffen und besiegt wurde, Im Vers 11 heißt es: „''Denn allein der König Og von Basan war noch übrig von den Riesen. Siehe, sein eisernes Bett ist zu Rabba der Kinder Ammon, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach eines Mannes Ellenbogen“''. <ref>Scofield, D. D., C. I. (Hrsg.) Die Heilige Schrift nach der Deutschen Übersetzung Martin Luthers. Pfäffikon. o. J., Luthertext von 1914</ref> Diese Stelle ist nach Chamish die detaillierteste Beschreibung der Größe der Einwohner Bashans. Im gleichen Kapitel (V. 9) werden wir darüber informiert, dass die Sidonier den Berg Hermon Sirjon (bzw. Sirion) nannten. <ref>Chamish 2000, wie. Anm. 2 und Die vierundzwanzig Bücher der heiligen Schrift, übersetzt von Leopold Zunz, Basel 1980</ref>  
 
In Deuteronium (5. Buch Mose) lesen wir im 3. Kapitel, das König Og angegriffen und besiegt wurde, Im Vers 11 heißt es: „''Denn allein der König Og von Basan war noch übrig von den Riesen. Siehe, sein eisernes Bett ist zu Rabba der Kinder Ammon, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach eines Mannes Ellenbogen“''. <ref>Scofield, D. D., C. I. (Hrsg.) Die Heilige Schrift nach der Deutschen Übersetzung Martin Luthers. Pfäffikon. o. J., Luthertext von 1914</ref> Diese Stelle ist nach Chamish die detaillierteste Beschreibung der Größe der Einwohner Bashans. Im gleichen Kapitel (V. 9) werden wir darüber informiert, dass die Sidonier den Berg Hermon Sirjon (bzw. Sirion) nannten. <ref>Chamish 2000, wie. Anm. 2 und Die vierundzwanzig Bücher der heiligen Schrift, übersetzt von Leopold Zunz, Basel 1980</ref>  
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[[Unglaubliches Baalbek]] ([[William R. Corliss]])
 
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(1) http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Iran_topo.jpg&filetimestamp=20050626225438
 
(1) http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Iran_topo.jpg&filetimestamp=20050626225438

Version vom 3. Februar 2010, 14:35 Uhr

(rmh) Der Orient ist bekannt für seine „Märchen aus 1001 Nacht“. In den Artikeln dieser Rubrik geht es jedoch keineswegs um solche. Es geht um Fragen, die sich aufgrund bestimmter Funde aus diesem Gebiet stellen.

Abb. 1 Topographische Darstellung des Iran. Hier wurden rätselhafte alte Steintafeln und eine merkwürdige Struktur entdeckt.

So ist beispielsweise der Iran Thema eines solchen Rätsels, denn dort wurden 5000 Jahre alte Steintafeln mit Glyphen entdeckt, die bisher noch nicht entziffert werden konnten. Ebenfalls im Iran befindet sich eine Struktur, die dem berüchtigten „Marsgesicht“ ähnelt. Alter und Errichter dieser Struktur sind unbekannt.

Nicht minder interessant in ein Bauwerk in der Stadt Baalbek, die nördlich von Beirutim heutigen Libanon legt, das die Römer vorfanden um zu einem Jupiter-Tempel umbauten. Der ursprüngliche Zweck ist unbekannt. Gar von einem „atlantischen Außenposten“ in Eretz Israel – besser bekannt unter der Bezeichnung „Palästina“ - berichtet R. Cedric Leonard.

Dieser Gebiet hat aber noch mehr Geheimnisvolles zu bieten: Ein Monument vergleichbar mit dem Stonehenge-Steinkreis, das der Autor [Barry Chamish], den „Kreis der Riesen“ nennt. (Barry Chamish: „Return of the Giants“, Sun Lakes, AZ 2000) auf den Golan-Höhen. Es wird auf Hebräisch “Gilgal Refaim, der Kreis der Refaim” (zu deutsch „Rafaiter“, ein Volk der Bibel) genannt. (Abb. 3)

Diese Struktur besteht aus fünf konzentrischen Steinringen mit einem Durchmesser von 155 Metern. Der am besten erhaltene Stein ist zwei Meter hoch und 3,3 Meter dick. Einige der Steine, die den Ring bilden, wiegen 20 Tonnen, und das vollständige Gewicht der Steine beträgt 37 000 Tonnen.

Wie Chamish berichtet, befindet sich in der Mitte der Ringe ein Grenzhügel, der durch ein Hügelgrab überragt wird, das zwanzig Meter im Durchmesser aufweist. Während der Zeit vor dem 7-Tage-Krieg von 1967 hielt Syrien die Golan-Höhen, und die Anlage blieb unbekannt. Die Struktur wurde erst bei einer Inspektion durch Israel entdeckt, nachdem es im genannten Krieg die Golan-Höhen eroberte. Chamish zufolge ist ein Merkmal der Ringe besonders faszinierend: Die Frage nach dem Sinn zweier großer Öffnungen, etwas wie Eingänge, einer Richtung Nordosten und der andere nach Südosten.

Abb. 2 Satellitenbild der Region Israel/Palästina

1968 entdeckten die Professoren Yonathan Mizrahi vom Department of Anthropologie von der Harvard-Universität und Prof. Anthony Aveni von der Colgate Universität in Madison County im US-Bundesstaat New York, dass 3000 v. Chr. die ersten Strahlen der Sommersonnenwende durch die genannte nordöstliche Öffnung erschienen haben müssen, wie sie von dem zentralen Hügelgrab aus gesehen werden konnten. Zur gleichen Zeit erlaubte die südöstliche Öffnung einen direkten Blick auf Sirius.

Demnach war eine Funktion der Steinkreise ein astronomisches Observatorium und einen Sternenkalender. Doch Chamish relativiert diese Feststellung gleich wieder, in dem er einen Professor Mizrahi zitiert, der sich fragt, warum die Errichter der Monuments ein solch aufwendiges Bau-Projekt anstrengen, in dem sie 37 Tonnen von Steinen sammelten und sie sorgfältig hinlegten, um letztlich für immer dort zu liegen, wenn der gleiche Zweck auch durch die Nutzung eines Stein und Stocks erreicht werden konnte.

Chamish sagt, dass niemand wirklich wüsste, warum die Stätte errichtet wurde, es jedoch viele Spekulationen gäbe. So würde beispielsweise Micah Ankouri, der in Teva Ve’aretz (Land und Natur) fünf Seiten dafür verwenden, eine Verbindung zwischen den Kreisen und fernöstlichen Mandalas herzustellen. Er schloss, dass Gilgal Refaim ein astronomisches Observatorium war, das „soziale Harmonie durch seine Gemeinschafts-Konstruktion“ und einen Beweis für die Perfektion des Universums biete. Die astronomische Datierung bestätige lichenometrische Test sowie die Ergebnisse, die durch die Anwendung der Radiokarbon-Methode an einer Gefäßscherbe an der Stätte erhalten wurden.

Gilgal Refaim ist der einzige megalithische astronomische Komplex auf der Erde, der aus losen Steinen gebildet wurde. Er ähnelt mehr Ruinen, die auf Malta und in Zimbabwe gefunden wurden, als an jene, die in Europa zur gleichen Zeit und möglicherweise zum gleichen Zweck gebildet wurden. Doch ungeachtet der Ähnlichkeit des Zwecks hätten die einfachen Nomaden in dieser Region angeblich keinen Kontakt mit Europa. Gilgal Refaim ist das einzige derartige Unternehmen im Nahen Osten zu jener Zeit, schreibt Chamish.

Abb. 3 Gilgal Refaim. Die Steinkreise auf den Golan- Höhen

In der allgemeinen Region der Kreise wurden hunderte von Dolmen gefunden, die jenen in Nord-Britannien und Frankreich ähnelten. Wie Chamish schreibt, wurden 8 500 Dolmen von zwanzig verschiedenen Baustilen auf den Golan-Höhen gefunden. Jeder Stamm hätte seinen eigenen Dolmen-Stil besessen. Die größten Dolmen-Steine wiegen über 50 Tonnen und sind sieben Meter hoch. Innerhalb eines Teiles der Dolmen wurden Gräber gefunden, jedoch nicht überall. Beerdingungen waren also nicht der einzige Zweck dieser Anlagen.

Chamish merkt an, dass die ansässigen Nomaden-Stämme jener Zeit keine anderen auch nur im Entferntesten ähnliche Monumente errichtet hätten. Sie seien dazu technologisch auch gar nicht in der Lage. Doch wer waren dann die Errichter?, fragt sich Chamish.

Er kommt zum Schluss, dass die in der Bibel erwähnten Riesen die Errichter dieser Gebilde waren. In Genesis (1. Buch Mose) 14:5 heißt es, dass die Refaim einen Platz, der Ashtherot Karnamim genannt wurde, bewohnten. Nur etwa 15 Kilometer von dem Steinkreis entfernt, befindet sich der Ort einer alten kanaantischen Stadt namens Ashtherot (Astaroth), die nach der kanaanitische Göttin des Krieges und sinnigerweise gleichzeitig der Liebe benannt wurde. Ashtherot war der kanaanitische Name für Sirius, von dem der hebräische Name Esther abgeleitet ist.

Im Buch Joshua 12:4 lesen wir, dass der König Og von Basham, der letzte der Refaim, der in Ashtherot lebte, über ein Territorium regierte, das bis zum Berg Hermon im Norden reichte. Im 1. Buch der Chronik 6:71 (in manchen Übersetzungen 6:56) erfahren wir, dass der halbe Stamm Manasse später „Golan“ in Basan (oder Bashan)und Astharoth mit seinen Vorstädten bewohnte. [1]

In Deuteronium (5. Buch Mose) lesen wir im 3. Kapitel, das König Og angegriffen und besiegt wurde, Im Vers 11 heißt es: „Denn allein der König Og von Basan war noch übrig von den Riesen. Siehe, sein eisernes Bett ist zu Rabba der Kinder Ammon, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach eines Mannes Ellenbogen“. [2] Diese Stelle ist nach Chamish die detaillierteste Beschreibung der Größe der Einwohner Bashans. Im gleichen Kapitel (V. 9) werden wir darüber informiert, dass die Sidonier den Berg Hermon Sirjon (bzw. Sirion) nannten. [3]

Chamish verweist noch einmal auf das Buch Deuteronium, im dem es hieße, dass die Refaim ein großer und kraftvoller Stamm wurden, „so groß wie die Anakim-(Riesen)“. [4] Anakim heißt auf Deutsch Enakiter, und Chamish bezieht sich hier vermutlich u. a. auf die folgenden Bibel-Verse: „Das war ein großes, starkes hohes Volk wie die Enakiter; und der HERR vertilgte sie vor ihnen und ließ sie ihr Land besitzen, dass sie an ihrer Statt da wohnten.“ (5.Mose 2:21) - und: „Man hielt sie auch für Riesen gleichwie die Enakiter;(…)“ (5. Mose 2:11) (+5)[5]

Chamish verweist weiter auf (1.) Chronik 20 (V.6), wo der letzte der Anakim (Enakiter) getötet wurde und es heißt: „Abermals ward ein Streit zu Gath. Da war ein großer Mann, der hatte je sechs Finger und sechs Zehen, die machten vierundzwanzig, und er war auch von den Riesen geboren. Und höhnte Israel. Aber Jonathan, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, schlug ihn. Diese waren geboren von den Riesen zu Gath und vielen durch die Hand Davids und seiner Knechte.“ (1. Chronik 20:6-8).“ [6]

Woher kamen diese Riesen? Mit dieser Frage wird sich Atlantisforschung.de-Redakteur Bernhard Beier noch gesondert auseinander setzen, doch unabhängig davon bleibt die Erkenntnis, dass es im Orient noch eine ganze Reihe ungelöster Rätsel gibt. Und wenn Leonard Recht hat, führt mindestens ein Teil davon zurück nach Atlantis


Beiträge in dieser Rubrik

Ein atlantischer 'Außenposten' im Nahen Osten (R. Cedric Leonard)

Atlantis und die Perserkriege (bb)

Iran: 5000 Jahre alte Steintafeln in Jiroft entdeckt (Press TV)

Das 'Marsgesicht' von Malik Schah (bb)

Ein 500 000 Jahre altes Brett aus dem Jordan-Tal (Michael Baigent)

Unglaubliches Baalbek (William R. Corliss)

Atlit-Yam - Ein israelisches 'Atlantis' (NewScientist)


Anmerkungen und Quellen

  1. Chamisch 2000, S. 127 - 132
  2. Scofield, D. D., C. I. (Hrsg.) Die Heilige Schrift nach der Deutschen Übersetzung Martin Luthers. Pfäffikon. o. J., Luthertext von 1914
  3. Chamish 2000, wie. Anm. 2 und Die vierundzwanzig Bücher der heiligen Schrift, übersetzt von Leopold Zunz, Basel 1980
  4. Chamish 2000
  5. beide Zitate Luthertext von 1914
  6. ebd.


Bildquellen

(1) http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Iran_topo.jpg&filetimestamp=20050626225438

(2) http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:MiddleEast.A2003031.0820.250m.jpg&filetimestamp=20051026072730

(3) http://he.wikipedia.org/wiki/%D7%A7%D7%95%D7%91%D7%A5:Gilgal_Refa%27im_-_Rujm_el-Hiri.JPG