Global Surveyor und das "Marsgesicht"

von unserem Gastautor Gernot L. Geise (2001)

Abb. 1 Das so genannte 'Marsgesicht' in der Cydonia-Region des Roten Planeten – Artefakt oder Geofakt? (Foto 35A72 von VIKING 1)

[...] Auf den Internet-Seiten von Electric Warrior [1] werden u.a. einige [...] Bilder der amerikanischen Marssonde GLOBAL SURVEYOR gezeigt. Es handelt sich um Ausschnittsvergrößerungen von Strukturen, die teilweise künstlich wirken (Zumindest gibt es Menschen, die sich die Mühe machen, die abertausende von GLOBAL SURVEYOR-Bildern genauer durchzuschauen):


A) Das "Marsgesicht" in der Cydonia-Region

Die Cydonia-Region, in der sich neben der 'City' das "Marsgesicht" befindet, liegt in der Grenzregion zwischen dem Hochland im Süden des Mars und dem Tiefland, das große Teile der nördlichen Halbkugel bedeckt.

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Abb. 2-4 Das "Marsgesicht": Links das von der NASA veröffentlichte nichtssagende Bild des GLOBAL SURVEYOR. Daneben (Mitte) eine kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Version dieses Bildes. Rechts: die Version von Electric Warrior.

Die relativ schlechten GLOBAL SURVEYOR-Fotos von Cydonia hat man inzwischen technisch aufgebessert und kontrastmäßig verstärkt, wodurch sie eine neue Aussagekraft erhalten.

Eine kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Version des "Marsgesicht"-Fotos lässt ahnen, dass die alten VIKING-Fotos doch nicht so schlecht waren, wie die NASA behauptet hatte. Wie berichtet, hatte die NASA nach der Übermittlung der "Marsgesicht"-Fotos durch den GLOBAL SURVEYOR im Jahre 1998 triumphierend aller Welt kundgetan, nun sei der Mythos von einem künstlich angelegten steinernen Gesicht endgültig vom Tisch. Es handele sich hierbei nur um eine erodierte formlose alte Felsenplattform, die auf den "schlechten" VIKING-Bildern rein zu-fällig durch Licht- und Schatteneinwirkung eine Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht aufweise. Das habe man ja immer schon gesagt. Dabei hat die NASA jedoch geflissentlich nicht erwähnt, dass das GLOBAL SURVEYOR-Bild unter denkbar ungünstigen Lichtverhältnissen auf-genommen wurde und nur 4 % der Bildinformationen enthält wie die "schlechten" VIKING-Bilder.

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Abb. 5-6 Im VIKING-Foto 70A13 wurden durch entsprechende Kontrastverstärkungen Augen mit Augäpfeln erkennbar. Rechts zum Vergleich mit Nachzeichnung

Neuere Bilduntersuchungen und -bearbeitungen dieses Fotos zeigten nun, dass die auf den VIKING-Bildern festgestellten Details durchaus auch auf denjenigen des GLOBAL SURVEYOR vorhanden sind. So ließen sich die "Augen" mit den "Augäpfeln" lokalisieren, ebenso wie die "Zahnreihen" im "Mund" sowie andere Details. Es bleibt jedoch nach wie vor die Frage bestehen, wieso die relativ "schlechten" Fotos der VIKING-Orbiter mehr Details erkennen lassen als die hochauflösenden GLOBAL SURVEYOR-Bilder, die mit den VIKING-Fotos kaum Ähnlichkeit haben.

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Abb. 7-8 Diese Strukturen sind auch in der Version des GLOBAL SURVEYOR wiederfindbar. Rechts die Nachzeichnung.

Um die nach wie vor aktiven Skeptiker zu entkräften, entschloss sich die Bodenmannschaft der NASA unter Leitung von Jim Garvin, das "Gesicht" noch einmal unter die Lupe zu nehmen und die Topografie mit dem Laser-Höhenmessgerät des GLOBAL SURVEYOR exakt zu vermessen, um auch 3D-Bilder der Felsformation herstellen zu können.

Am 8. April dieses Jahres näherte sich der GLOBAL SURVEYOR erneut dem "Gesicht". Um es genau ins Blickfeld der Kamera zu bekommen, musste die Sonde um 25 Grad gedreht werden. Die hieraus resultierende Aufnahme ist wesentlich besser als das erste Foto. Sie hat die höchste Auflösung, die mit der MGS-Kamera möglich ist. Auf ihr sind noch Einzelheiten von knapp fünf Metern Größe zu erkennen. Auf den VIKING-Bildern lag dieser Wert bei etwa 130 Metern.

Die neue Aufnahme, zusammen mit der Höhenmessung, zeigt, dass das "Gesicht" ein Tafel-berg ist, wie sie in der Mars-Region Cydonia häufig vorkommen. Sie zeigt aber auch, dass die "Skeptiker" durch dieses Bild nicht zu widerlegen sind. Es mag sich hier tatsächlich "nur" um einen natürlich entstandenen Tafelberg handeln, doch warum zeigt er Details, die "natürlicherweise" recht unwahrscheinlich sind? Falls das "Gesicht" ehemals künstlich angelegt wurde, dann muss dieser Zeitpunkt Jahrtausende oder Jahrzehntausende zurück liegen. Berücksichtigt man die in diesem Zeitraum stattgefundene Erosion, ist es fast ein Wunder, dass dennoch so viele Details vorhanden sind.

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Abb. 9-10 Im VIKING-Foto 70A13 wurden durch entsprechende Kontrastverstärkungen im "Mund" "Zahnreihen" erkennbar.

Um die nach wie vor aktiven Skeptiker zu entkräften, entschloss sich die Bodenmannschaft der NASA unter Leitung von Jim Garvin, das "Gesicht" noch einmal unter die Lupe zu nehmen und die Topografie mit dem Laser-Höhenmessgerät des GLOBAL SURVEYOR exakt zu vermessen, um auch 3D-Bilder der Felsformation herstellen zu können.

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Abb. 11-12 Diese Strukturen sind auch in der Version des GLOBAL SURVEYOR vorhanden. Rechts die Nachzeichnung.

Abb. 13 Eine neuere Aufnahme des 'Marsgesichts' durch den GLOBAL SURVEYOR. Wird durch sie die These widerlegt, die Formation sei nicht natürlichen Ursprungs?

Am 8. April dieses Jahres näherte sich der GLOBAL SURVEYOR erneut dem "Gesicht". Um es genau ins Blickfeld der Kamera zu bekommen, musste die Sonde um 25 Grad gedreht werden. Die hieraus resultierende Aufnahme ist wesentlich besser als das erste Foto. Sie hat die höchste Auflösung, die mit der MGS-Kamera möglich ist. Auf ihr sind noch Einzelheiten von knapp fünf Metern Größe zu erkennen. Auf den VIKING-Bildern lag dieser Wert bei etwa 130 Metern.

Die neue Aufnahme, zusammen mit der Höhenmessung, zeigt, dass das "Gesicht" ein Tafelberg ist, wie sie in der Mars-Region Cydonia häufig vorkommen. Sie zeigt aber auch, dass die "Skeptiker" durch dieses Bild nicht zu widerlegen sind. Es mag sich hier tatsächlich "nur" um einen natürlich entstandenen Tafelberg handeln, doch warum zeigt er Details, die "natürlicherweise" recht unwahrscheinlich sind? Falls das "Gesicht" ehemals künstlich angelegt wurde, dann muss dieser Zeitpunkt Jahrtausende oder Jahrzehntausende zurück liegen. Berücksichtigt man die in diesem Zeitraum stattgefundene Erosion, ist es fast ein Wunder, dass dennoch so viele Details vorhanden sind.

Abb. 14 Die "City" in der Cydonia-Region, aufgenommen von VIKING 1, gab zu allerlei Spekulationen Anlass. Rechts oben das "Fort" erinnert an eine eingebrochene Pyramide. Neue Bilder vom MARS GLOBAL SURVEYOR zeigen diese Strukturen ganz anders.

Der GLOBAL SURVEYOR hatte das "Gesicht" zum ersten Mal im April 1998 fotografiert. Da die Aufnahme zu Recht nicht alle Skeptiker überzeugte, zumal sie an einem wolkigen Tag entstand, entschloss sich die NASA-Bodenmannschaft unter Leitung von Jim Garvin, das Gesicht noch einmal zu fotografieren und die Topografie mit einem Laser-Höhenmessgerät zu vermessen, um auch 3D-Bilder der Felsformation herstellen zu können. Am 8. April dieses Jahres näherte sich der GLOBAL SURVEYOR wieder dem "Gesicht". Die daraus resultierende Aufnahme (siehe oben) hat die höchste Auflösung, die mit der Kamera möglich ist. Auf ihr sind Einzelheiten von knapp fünf Metern Größe zu erkennen, im Gegensatz zu den VIKING-Bildern, bei denen dieser Wert bei etwa 130 Metern lag.

Die Marsforscher rätseln zurzeit noch, wie die zahlreichen Tafelberge in der Cydonia-Region entstanden sind. Einige Wissenschaftler glauben, dass einst ein Ozean die nördlichen Ebenen bedeckte und dass die Tafelberge Inseln waren, die aus dem Wasser ragten. Die Erhebungen, die sogenannten "Mesas" im Westen der USA ähneln, könnten aber auch durch Gletscher, Wind oder Wasser aus der Umgebung herausgeschält oder durch tektonische Kräfte nach oben gehoben worden sein. Für den Fall, dass in Zukunft einmal ein Astronaut das "Marsgesicht" besuchen möchte, hat Jim Garvin von der NASA mit Hilfe der MGS-Höhenmessung bereits eine Wanderroute ausgearbeitet.


B) Die "City" in der Cydonia-Region

Die Objekte der "City" sahen auf den VIKING-Fotos recht eindrucksvoll nach einer Pyramidenansammlung aus, wobei eines dieser Objekte, das "Fort", Ähnlichkeiten mit einer eingebrochenen Pyramide hatte. Die GLOBAL SURVEYOR-Fotos zeigen nun, dass das "Fort" ganz anders aussieht. Hier ist der Mythos einer eingebrochenen Pyramide endgültig dahin.

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Abb. 15-16 Das "Fort" in der "City" sieht auf der Aufnahme des GLOBAL SURVEYOR (rechts) ganz anders aus als auf dem VIKING-Bild (links).

Allerdings zeigen die GLOBAL SURVEYOR-Bilder auch die "City-Pyramide", und zwar nicht als natürlichen Steinhaufen, sondern als - Pyramide! Allerdings ist das Objekt stark verwittert, was angesichts der langen Zeiträume nur zu natürlich sein dürfte. Nach wissenschaftlichen Annahmen sollen auf dem Mars vor zwischen 25 und 50 Millionen Jahren letztmalig annähernd erdähnliche Bedingungen geherrscht haben. Ist die "City-Pyramide" also ein künstliches Bauwerk, dann hat sie schon einige Millionen Jahre überstanden. Wie sehen unsere Bauwerke nach Millionen Jahren aus? Sind sie dann überhaupt noch zu erkennen? Die "City-Pyramide" zeigt jedenfalls auf dem Foto des GLOBAL SURVEYOR eine eindeutige Pyramidenform.

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Abb. 17-18 Die große "City-Pyramide" (Aufnahme: GLOBAL SURVEYOR) zeigt deutliche Anzeichen einer - wenn auch sehr stark verwitterten und erodierten - Pyramide. Die Seitenkanten sind teilweise noch sehr scharf vorhanden.


Der "Tholus" in der Cydonia-Region und die "Metropolis"

Vergleicht man das VIKING-Foto vom "Tholus" mit dem des GLOBAL SURVEYOR, so fällt auf, dass der auf den VIKING-Bildern erkennbare Strahlenkranz um den "Tholus" bei den neuen Fotos fehlt. Welche Bilder sind nun besser: die der VIKINGs oder die des GLOBAL SURVEYOR? Oder wurde an den Bildern ein wenig retuschiert?

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Abb. 19-20 Der "Tholus", ein runder Hügel. Von dem Strahlenkranz auf dem VIKING-Foto (links) ist auf der GLOBAL SURVEYOR-Aufnahme (rechts) nichts übrig geblieben.

Andere Bilder zeigen ein riesiges Objekt, das wie die Infrastruktur einer riesigen Stadt wirkt. Das Objekt wurde demgemäß "Metropolis" genannt.

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Abb. 21-22 Dieses Objekt, genannt "Metropolis", erinnert stark an die ausgeprägte Infrastruktur einer Großstadt.


Die "Monolithen"

Schon die Marssonde MARINER 9 zeigte auf Fotos aus der Utopia-Region ganze Pyramidenfelder, die meist eine dreieckige Form aufwiesen. Damals tat man diese Strukturen jedoch - wie auch beim "Marsgesicht" - als Täuschung aufgrund der relativ schlechten Auflösung der MARINER-Kamera und als Wirkung von Licht und Schatten ab. GLOBAL SURVEYOR hat nun spektakuläre Fotos von ganz ähnlichen Objekten geliefert. Die Gleichartigkeit dieser Objekte, die nun als "Monolithe" bezeichnet werden, lässt es schwer fallen, sie als natürliche Strukturen anzusehen. Um was handelt es sich bei diesen gleich großen pyramidenförmigen Strukturen?

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Abb. 23-24 Das Feld der absolut gleich aussehenden "Monolithe". Rechts eine Ausschnittsvergrößerung


Der "Glastunnel"

Der unermüdliche Mars-Spezialist und Bestseller-Autor Richard C. Hoagland hat ebenfalls wieder "zugeschlagen". Er fand eine Struktur, die er "Glastunnel" nennt. Merkwürdige rippenförmige Strukturen erstrecken sich raupenförmig über eine größere Fläche und zeigen tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den Stützrippen eines Tunnels, der auf den Bildern gläsern wirkt. Wenn auch dieses Objekt natürlichen Ursprungs sein soll, muss die Natur eine merkwürdige Fantasie besitzen. Allerdings sind mir die einzelnen Rippen zu ungleichmäßig dick und unregelmäßig angeordnet, um auf eine künstlich angelegte Konstruktion hinzuweisen. Ein merkwürdiges Objekt ist es allemal:

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Marsgesicht 25.jpg Abb. 25-26 Links oben: Handelt es sich hierbei wirklich um Stützrippen oder ist das eine natürliche Formation? Um künstlich zu wirken, ist die Anordnung eigentlich zu unregelmäßig. Auch die Dicke der Rippen variiert. Rechts oben: Risse im Boden und merkwürdige raupenähnliche Objekte auf diesem Foto von Arabia Terra (MGS-Bild-Nr. 26004) Unten: Das von Richard C. Hoagland "Glastunnel" getaufte Objekt sieht aus wie Stützrippen eines tunnelartigen Objektes (Ausschnitte aus M 04-00291)


Vegetation auf dem Mars?

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Abb. 28 "Inca City", eine Aufnahme des GLOBAL SURVEYOR mit merkwürdigen Ansammlungen, die wie Pflanzenwuchs aussehen.

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Abb. 29-30 Büsche oder Baumbestand? Was stellen diese Objekte dar?

Ein neues Bild der schon von MARINER 9 fotografierten "Inca City" zeigt Strukturen im Inneren der Depressionen, die wie Pflanzenwuchs aussehen. Ob es sich hierbei jedoch wirklich um Pflanzen handelt, müsste allerdings vor Ort geklärt werden. Die Ähnlichkeit ist jedoch verblüffend.

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Abb. 31 Wie ein Steppen-Buschbestand wirkt diese Landschaft (MGS-Foto 43404)

Ein anderes Bild zeigt merkwürdige Objekte, die so aussehen wie ein von oben fotografierter Baumbestand einer irdischen Savannenlandschaft. Um was könnte es sich hierbei handeln? Sehen wir hier etwa die lange gesuchten Mars-Pflanzen? Die NASA wird solche Annahmen jedoch - wie gehabt - als reine Spekulationen bezeichnen und bestreiten.



Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Gernot L. Geise (c) wurde erstmals unter dem Titel "Mars-Report: Was gibt es Neues?" veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr. 4/2001. Online erschien er zunächst unter: http://www.efodon.de/html/archiv/weltraum/mars/rep1.htm . Bei Atlantisforschung.de erscheint er in einer gekürzten und redaktionell bearbeiteten Fassung.

  1. Red. Anmerkung: Diese Seiten sind nicht mehr online.


Bild-Quelle

NASA , online unter http://www.nasa.gov/ The Enterprise Mission, online unter http://www.enterprisemission.com/ Electric Warrior, online unter http://www.electricwarrior.com/mol/MarsOnlineGazette.htm

entnommen aus: http://www.efodon.de/html/archiv/weltraum/mars/rep1.htm