Grenzwissenschaftliche EA auf Konfrontationskurs mit der konventionellen Archäologie

Version vom 9. November 2014, 22:10 Uhr von Bb (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Experimentelle Archäologie aus grenzwissenschaftlicher Sicht, Teil IV

Abb. 7 Die Pyramiden von Gizeh. Kein Großunternehmen wäre heute mit moderner Technologie in der Lage, derartige Bauprojekte zu realisieren. Wie konnten die Alten Ägypter sie dann vor Jahrtausenden mit "primitiven Mitteln" errichten?

(bb) Während sich das oben genannte Fall-Beispiel (Peter Lu´s 'compound machine') noch relativ unkontovers mit Berufs-Archäologen diskutieren lässt, gibt es darüber hinaus ideologisch befrachtete, thematische 'no go areas', die von Fachwissenschaftlern öffentlich nicht ernsthaft diskutiert werden. Solche "blinden Flecke" im archäologischen Gesichtskreis kommen in aller Regel dann zustande, wenn Fähigkeiten und Kenntnisse alter Völker anzunehmen sind, die dem heutigen Stand technologischer Entwicklung entsprechen oder sogar Know-how voraussetzen, über welches wir heute nicht (mehr?) - oder noch nicht - verfügen.

Derart brisantes Terrain betreten wir vor allem bei der kritischen Betrachtung altägyptischer Artefakte, deren Herstellung sich keinesfalls mit konventionellen Mitteln und Methoden erklären lässt. "Wir kämen ganz schön in die Bredouille", erklärt der Maschinenbau-Experte Christopher P. Dunn dazu, "wollten wir viele dieser Artefakte heute anfertigen, selbst wenn wir unsere fortschrittlichen Fertigungs-Methoden anwenden würden." Und er fügt entschieden hinzu: "Die Werkzeuge, die als Instrumente zur Herstellung dieser unglaublichen Artefakte ausgestellt werden, sind physikalisch nicht in der Lage, viele der in Frage stehenden Artefakte hervorzubringen." [1]

Ägyptologen und Archäologen haben ihre diesbezüglichen "Theorien und Methoden auf Grundlage einer Kollektion von Werkzeugen postuliert, die bestenfalls fragwürdig ist. Zumeist hat man primitive Werkzeuge, die entdeckt wurden, für Produkte der selben Zeit gehalten, aus der auch die Artefakte stammen. Diese Periode der ägyptischen Geschichte brachte jedenfalls Artefakte in Hülle und Fülle hervor, ohne das es erhalten gebliebene Werkzeuge gäbe, die ihren Entstehungs-Prozess erklärbar machen würden. Die Alten Ägypter hinterließen also Artefakte, die, schlicht gesagt, unerklärlich sind. Die bisher entdeckten Werkzeuge repräsentieren nur sehr unvollständig den >neuesten Stand der Technik< jener Zeit, der sich durch physische Evidenzen dieser Artefakte widerspiegelt. Es gibt da einige faszinierende, erhalten gebliebene Objekte dieser Zivilisation, die uns bisher, trotz all ihrer deutlich sichtbaren und beeindruckenden Monumente, nur ein vages Verständnis ihrer irdischen Erfahrungen erlaubt." [2]

Hier erweist sich die konventionelle Archäologie als gänzlich unfähig zur Lösung der Probleme, die sich vor Ort aus den harten Evidenzen ergeben. Dabei stellt das archäologische Experiment gerade in diesem Fall - nicht nur aus Sicht der "Crackpots" [3] - ein grundsätzlich geeignetes Forschungs-Instrument dar, um verwertbare Erkenntnisse über den Stand technologischer Entwicklung im Alten Ägypten zu gewinnen. In der Praxis finden solche experimentell gewonnenen Erkenntnisse offenbar jedoch nur dann Eingang in den offiziellen Wissens-Kanon der Archäologie und Ägyptologie, wenn sie den zielführend angestrebten Wunsch-Ergebnissen entsprechen.

Abb. 8 Mitte der 1990er Jahre versuchten Archäologen mit konventionellen Mitteln eine "Mini-Pyramide" zu errichten - und scheiterten kläglich. Dessen ungeachtet wird weiter die Mär' verbreitet, die Pyramiden von Gizeh seien das Produkt einer "primitiven" Technologie.

Als Exempel für ein solches 'Trauerspiel' dürfen die hilflosen Versuche konventioneller Archäologen gelten, Mitte der 1990er Jahre unter Anwendung der von ihnen postulierten "primitven" Methoden der Alten Ägypter eine - wenn auch nur vergleichsweise winzige - Pyramide zu bauen; ein Versuch der, um es vorwegzunehmen, kläglich scheiterte. Der Alternativ-Historiker Gernot L. Geise formulierte dazu folgende Kritik: "Im Juni 1995 flimmerte der Bericht >Die Mini-Pyramide von Gizeh< über die Bildschirme. [4] In diesem Film wurde gezeigt, wie eine amerikanische Gruppe von Archäologen versuchte, nachzuweisen, wie es möglich wäre, mit den (angenommenen) alten Techniken eine, wenn wiederum auch nur einige Meter hohe, Pyramide (Abb. 8) nachzubauen." [5]

Über Verlauf und Ergebnisse des Experiments schreibt Geise: "Der Bau dieser Kleinpyramide wurde nur auf zwei Seiten vollendet - der gesteckte Zeitrahmen war zu kurz für eine Vollendung. Es sah alles so ganz einfach aus, wenigstens so, wie es im Film gezeigt wurde. Dass nur mit relativ kleinen Steinquadern gearbeitet wurde - das Pyramidion, auf zwei Balken liegend, trugen einige Arbeiter schließlich auf ihren Schultern hinauf, weil sie die Geduld verloren: die wissenschaftliche Methode mit Seilchen und Fetten zur Reibungsminderung hatte nicht so funktioniert, wie es sollte -, dass auch die vorgefertigten Steine nicht etwa in der >alten< Art hergestellt waren (nur die ersten, um zu demonstrieren, dass es angeblich geht), dass weder ein Zeitrahmen noch der vorgegebene Materialrahmen auch nur annähernd eingehalten werden konnte, das wurde dann paradoxerweise als Beleg dafür genommen, dass die Pyramiden selbstverständlich so und nicht anders gebaut worden sein können. Dabei war dieser Film der eindeutige Beweis dafür, dass es eben nicht so gewesen sein kann." [6]

Obwohl der Versuch eindeutig ein 'Schlag ins Wasser' war und im Ergebnis die Ausgangs-Vermutungen der beteiligten Archäologen ad absurdum führte, vermittelte der Tenor der TV-Dokumentation dennoch einen völlig anderen Eindruck: "Irgendwie kam ich mir durch diesen Bericht ziemlich veralbert vor", bemerkt Geise dazu. "Denn in dieser Sendung wurde weder >vielleicht< noch >...könnte gewesen sein< verwendet. Nein, all die alten, bekannten Vorurteile, die z.T. bereits definitiv mehrfach widerlegt sind, hatte man hier wieder ausgegraben und als harte Tatsachen hingestellt: die Cheopspyramide wurde selbstverständlich erbaut von Pharao Cheops; die gefälschten [7] Hieroglyphen in der Großen Pyramide wurden mal wieder als echte hingestellt; die Pyramiden waren mal wieder Grabmäler; und es endete auch nicht damit, dass die tonnenschweren Steinquader selbstverständlich mit Kupferwerkzeugen gebrochen und bearbeitet worden sein sollen, da die Ägypter >natürlich< kein Eisen gekannt haben durften." [8] [Vergl. dazu: Der Dolch des Tut-Ench-Amun; d. Red]


Fortsetzung:

IV. Kernbohrungen im Alten Ägypten: Das 'Dunn-Experiment'


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: Christopher P. Dunn, "ADVANCED MACHINING IN ANCIENT EGYPT", online unter http://www.sunship.com/egypt/articles/cdunn.html
  2. Quelle: ebd.
  3. Anmerkung: CRACKPOT = Nach FARLEX Free Dictionary "Eine exzentrische Person, speziell eine mit bizarren Ideen". (Quelle: http://www.thefreedictionary.com/crackpot) Wörtlich übersetzt: >Bekloppter<, >Einer mit einem 'Sprung in der Schüssel'<; mit diesem Ausdruck bezeichnen amerikanische Schulwissenschaftler seit den 1970er Jahren gerne Nonkonformisten, "Häretiker", Laienforscher und andere, die sich nicht auf dem Boden der Paradigmen bewegen, den sie selber für sich und jede wissenschaftliche Arbeit als verbindlich betrachten.
  4. Anmerkung: Der betreffende Bericht wurde vom Bayerischen Fernsehen (Bayern 3) ausgestrahlt.
  5. Quelle: Gernot L. Geise, "Die Pyramiden von Gizeh wurden nicht von Altägyptern erbaut", EFODON-SYNESIS Nr. 20/1997; online unter: http://www.gernot-geise.de/html/archiv/pyramiden/aegypt/altaegypter.htm sowie bei Atlantisforschung.de
  6. Quelle: ebd.
  7. Anmerkung: Die Frage, ob die 'Cheops-Kartusche' in der 'Großen Pyramide' von Gizeh eine Fälschung darstellt, ist auch im grenzwissenschaftlichen Lager heiß umstritten. Wir sehen die Berechtigung des Fälschungs-Vorwurfs (z.B. von Z. Sitchin vorgehalten) derzeit ausdrücklich als NICHT ERWIESEN an, halten diese Kartusche jedoch bezüglich der Frage nach dem tatsächlichen Alter der Pyramide ohnehin nicht für evident - ganz gleich, ob sie "echt" ist oder nicht.
  8. Quelle: Gernot L. Geise, "Die Pyramiden von Gizeh wurden nicht von Altägyptern erbaut", EFODON-SYNESIS Nr. 20/1997; online unter: http://www.gernot-geise.de/html/archiv/pyramiden/aegypt/altaegypter.htm sowie bei Atlantisforschung.de


Bild-Quellen

(7) http://www.fortunecity.es/imaginapoder/artes/154/A16_Piramides_de_Gizah.jpg

(8) http://www.alien.de/vhochmuth/V-2/VoxPyrBaueinerklPyr10.jpg