Hartmut Großer: Die Illojiim - Konstrukteure der Menschheit (Rezension)

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Eine Buchbesprechung von Roland M. Horn

Abb. 1 Hartmut Großer: Die Illojiim - Konstrukteure der Menschheit; Ancient Mail Verlag, Groß Gerau, Oktober 2015; ISBN: 978-3-95652-119-5 Preis: EUR 19.50; 208 Seiten, Paperback, 145 Abb. und Farbfotos

Was beim Lesen des Buches sofort negativ auffällt, ist, dass hier nach einem einleiteten Kapitel bis in die größten Details hinein alternative Vorstellungen und zweifelhafte Vorgänge im Infinitiv beschrieben werden, so als ob sie definitiv so stattgefunden hätten. So beginnt der Unterabschnitt „Herkunft der Spezies Illojiim“ im 1. Teil des Buches „Geschichte der Illojiim/Menschheit“ mit den Worten: „Die Heimatwelt der Illojiim kreist um einen der blauen Riesen des offenen Sternhaufens der Plejaden und ist etwa 380 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt…“ Abgesehen davon, dass es unserer Physik zufolge kaum Leben im Gebiet der Plejaden geben dürfte, verblüffen die genauen Zahlen. Auf den folgenden Seiten geht das munter so weiter und immer mehr in Einzelheiten hinein.

Die „Illojiim" werden bereits im Klappentext als eine Spezies bezeichnet, die „in vielen alten Schriften, und auch noch heute, mit unterschiedlichen Namen, aber immer als gleich der Schöpfung, meistens als Gottheit oder gottgleich, erwähnt und verehrt wird.“ Grob gesagt, geht es um die angebliche Einmischung dieser Spezies in die Entwicklung unseres Planeten in den letzten 1,5 Millionen Jahren.

Für den 2. Teil des Buches werden von Hartmut Großerentsprechende Beweise“ versprochen. Diese „Beweise“ sind allerdings größtenteils aus ganz anderen Zusammenhängen bekannt, und wenn auch tatsächlich rätselhaft und faszinierend, belegen sie keineswegs die detaillierten Behauptungen des Autors.

Interessant sind allerdings die Fotos und Ausführungen zu den Ruinen von antiken Gebäuden, die sich ca. 200 Meter unter Wasser bei Kuba und die Funde von massenweise Riesenskeletten in Amerika, die Großer mit biblischen Überlieferungen in Verbindung bringt. Die Kuba-Funde führt er auf das untergegangene Atlantis zurück und bringt so auch die biblische Sintflut und die Trance-Aussagen von Edgar Cayce ins Spiel.

Neben den verschiedensten Überlieferungen wird ausführlich aus einem „Lacerta-Interview“, über dessen Herkunft Großer uns im Dunkeln lässt, zitiert, in dem sich „Lacerta“ so vorstellt: „Ich bin ein weibliches Reptilienwesen, Angehörige einer sehr alten reptilienartigen Rassen. Wir sind einheimische Erdlinge und leben auf dem Planeten seit Millionen von Jahren…“ Aus diesen Aussagen gehen offensichtlich auch die detaillierten Aussagen aus dem ersten Kapitel hervor.

Abb. 2 Dubiose Quellen wie die 'Lacerta-Texte' - ein angebliches 'Interview mit einer Reptiloidin' - tragen kaum dazu bei, Hartmut Großers Illojiim-Szenario Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Die Recherchen des Rezensenten führten ihn im Internet zu dem Beitrag Reptiloide der Innererde, auf der eine gekürzte Fassung des Interviews abgedruckt ist. [1]

In der Einleitung „beglaubigt“ ein Autor, dessen Name mit „Ole K.“ angegeben wird, dass „der folgende Text die absolute Wahrheit und keine Fiktion ist. Er ist Teil eines Transkripts eines Interviews, das ich mit einem nichtmenschlichen, reptilartigen Wesen im Dezember 1999 führte. Dieses weibliche Wesen war schon seit einigen Monaten in Kontakt mit einem Freund von mir (dessen Name hier mit der Abkürzung E.F. angegeben wird). Lassen Sie mich erklären, daß ich mein ganzes Leben ein Skeptiker von UFOs, Außerirdischen und anderen unheimlichen Dingen war und ich dachte, daß E.F. mir Träume oder Science-Fiction-Geschichten erzählte, als er mir von einem ersten Kontakt mit dem nichtmenschlichen Wesen ‚Lacerta‘ berichtete. Ich war noch ein Skeptiker, als ich diesem Wesen am 16. Dezember letzten Jahres (1999) in dem kleinen warmen Raum in dem entfernten Haus meines Freundes im Süden Schwedens begegnete, trotz der Tatsache, daß ich jetzt mit meinen eigenen Augen sah, daß sie nicht menschlich war. Sie hat mir während der Sitzung so viele unglaubliche Dinge erzählt und gezeigt, daß ich die Wirklichkeit und die Wahrheit ihrer Worte nicht länger leugnen kann. Dieses ist kein weiteres gefälschtes UFO-Papier, das behauptet, die Wahrheit zu erzählen, und statt dessen gerade Fiktion ist, daher bezeuge ich, daß dieses Dokument die Wahrheit beinhaltet und Sie es deshalb lesen sollten.“ (Alte Rechtschreibung beibehalten)

Auf der Basis dieses angeblichen Interviews eine detaillierte Beschreibung über Ereignisse der Vorgeschichte zusammenzuzimmern, halte ich dann doch für äußerst gewagt…


Anmerkungen und Quellen

Diese Buchbsprechung von Roland M. Horn wurde von ihm im April 2016 für Atlantisforschung.de verfasst.

Fußnote:

  1. Red. Anmerkung: Vergl. dazu auch: Bernd Freytag, "Die Lacertatexte - Informationen zu dieser Quelle", bei fallwelt.de (abgerufen: 2. April 2016)

Bild-Quellen:

1) Ancient Mail Verlag / Bildarchiv Atlantisforschung.de
2) PuPPs THEORIES.com, unter: REPTILIAN INTERVIEW (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)