Hesperiden: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie viele andere Örtlichkeiten der [[Mytho-Geographie]] betreffend, hat es im Kontext '[[Stichwort: Euhemerismus |euhemeristicher]]' Betrachtungen auch hinsichtlich des Wohnsitzes der '''Hesperiden''' immer wieder Versuche gegeben diesen zu geographisch zu lokalisieren. So wurden sie unter anderem, wie es bei [[Tony O’Connell]] heißt, "''als [[Glückliche Inseln / Inseln der Seligen|Inseln der Seligen]] bezeichnet und sind der Name, den klassische Autoren für Inseln vor der Westküste [[Afrika]]s verwendeten, die auf verschiedene Weise mit den [[Die Azoren und Atlantis|Azoren]], den [[Die Kanarischen Inseln und Atlantis|Kanaren]] oder den [[Kapverdische Inseln|Kapverden]] gleichgestzt wurden. Andere Meinungen platzieren den Garten bei [https://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%A1diz Gades] oder an der Atlantikküste [[Marokkos atlantidische Relikte|Marokkos]].''" <ref>Quelle: [[Tony O’Connell]], "[http://atlantipedia.ie/samples/hesperides/ Hesperides]", 08.  Juni 2010, bei [http://atlantipedia.ie/samples/ Atlantipedia.ie] ()</ref>
  
In eine vage Verbindung mit [[Atlantis]] brachte bereits [[Ignatius_Donnelly - 'Vater' der modernen Atlantisforschung|Ignatius Donnelly]] die Inseln bzw. Gärten der '''Hesperiden''' in seinem 1882 erschienenen Werk ''[https://archive.org/details/atlantisantedilu00donnuoft/page/n10 ATLANTIS: THE ANTEDILUVIAN WORLD]''. In der fünften seiner darin vorgestellten zwölf [[Atlantisforschung|atlantologischen]] Thesen postulierte er, "''daß [[Atlantis]] nichts anderes war, als die vorsintflutliche Welt mit dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden Garten Eden] oder dem Paradies; mit den Gärten der [http://de.wikipedia.org/wiki/Hesperiden Hesperiden]; den [http://de.wikipedia.org/wiki/Elysion Eleusischen Feldern]; dem Garten des [[Alkinoos]], des Mesomphalos; mit dem [http://mythenwiki.de/index.php?title=Olymp Olymp]; dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Asgard_(Mythologie) Asgard] aus den Traditionen der alten Völker - die allesamt die Erinnerung an ein großes Land bilden, in dem Menschen seit unvordenklichen Zeiten in Glück und Frieden lebten''..." <ref>Quelle: [[Ignatius_Donnelly - 'Vater' der modernen Atlantisforschung|Ignatius Donnelly]], "[https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Donnelly-Ignatius+Atlantis-die-vorsintflutliche-Welt-Deutsch-von-Wolfgang-Schaumburg/id/A022bhgr01ZZg Atlantis - Die vorsintflutliche Welt], Eßlingen (Verlag von Franz Gutzmann), 1911, S. 3 u. 4; zit. nach: "[[Die 12 Thesen des Ignatius Donnelly]]" bei ''Atlantisforschung.de''</ref>
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In eine vage Verbindung mit [[Atlantis]] brachte bereits [[Ignatius_Donnelly - 'Vater' der modernen Atlantisforschung|Ignatius Donnelly]] die Inseln bzw. Gärten der '''Hesperiden''' in seinem 1882 erschienenen Werk ''[https://archive.org/details/atlantisantedilu00donnuoft/page/n10 ATLANTIS: THE ANTEDILUVIAN WORLD]''. In der fünften seiner darin vorgestellten dreizehn [[Atlantisforschung|atlantologischen]] Thesen postulierte er, "''daß [[Atlantis]] nichts anderes war, als die vorsintflutliche Welt mit dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden Garten Eden] oder dem Paradies; mit den Gärten der [http://de.wikipedia.org/wiki/Hesperiden Hesperiden]; den [http://de.wikipedia.org/wiki/Elysion Eleusischen Feldern]; dem Garten des [[Alkinoos]], des Mesomphalos; mit dem [http://mythenwiki.de/index.php?title=Olymp Olymp]; dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Asgard_(Mythologie) Asgard] aus den Traditionen der alten Völker - die allesamt die Erinnerung an ein großes Land bilden, in dem Menschen seit unvordenklichen Zeiten in Glück und Frieden lebten''..." <ref>Quelle: [[Ignatius_Donnelly - 'Vater' der modernen Atlantisforschung|Ignatius Donnelly]], "[https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Donnelly-Ignatius+Atlantis-die-vorsintflutliche-Welt-Deutsch-von-Wolfgang-Schaumburg/id/A022bhgr01ZZg Atlantis - Die vorsintflutliche Welt], Eßlingen (Verlag von Franz Gutzmann), 1911, S. 3 u. 4; zit. nach: "[[Die 13 Thesen des Ignatius Donnelly]]" bei ''Atlantisforschung.de''</ref>
  
 
Während bei den Lokalisierunngs-Hypothesen zu den '''Hesperiden''' hauptsächlich der oststlantische Raum [https://de.wikipedia.org/wiki/Makaronesien Makaronesiens] Berücksichtigung fand und findet, tendiert eine Minderheit von Forschern dazu, sie im Westen des [[Atlantis im Atlantik|Atlantischen Ozeans]], in der Gegend der '[https://de.wikipedia.org/wiki/Westindische_Inseln Westindischen Inseln]' zu vermuten. Prominentester Verfechter dieser Sichtweise ist der britische Privatforscher und Sachbuchautor [[Andrew Collins]] <ref>Siehe: [[Andrew Collins]], "[https://books.google.de/books?id=CagTAAAACAAJ&dq=Neue+Beweise+f%C3%BCr+Atlantis&ei=qZK6ScKTDoyuyASTnZHYCw Neue Beweise für Atlantis: in Kuba und in Mittelamerika verweisen spektakuläre Funde auf eine globale prähistorische Kultur]", Scherz, 2001</ref>, der postuliert, dass sich '''Hesperiden''' als Örtlichkeit auf die Inselwelt der [[Das Goldene Zeitalter - Atlantis in der Karibik|Karibik]] bezieht, wo er - im Gebiet von [[Kuba - das karibische Atlantis|Kuba]] - auch [[Atlantis]] ausmacht. Neu ist die von [[Andrew Collins]] vertretene '''Hesperiden'''-Lokalisierung übrigens nicht: Schon im [[Atlantis-Lokalisierungen im 16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] schrieb der spanische Chronist [http://atlantipedia.ie/samples/570/ Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés] <ref>Siehe: [http://atlantipedia.ie/samples/570/ Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés], "Historia general y natural de las Indias", Toledo, 1526; eine [https://archive.org/details/generalynatural01fernrich spanischsprachige Ausgabe des Werks von 1851] ist online abrufbar.</ref>, dass die [[Große Antillen|Antillen]] in der [[Das Goldene Zeitalter - Atlantis in der Karibik|Karibik]] die legendären Inseln der '''Hesperiden''' gewesen seien. <ref>Quelle: [[Tony O’Connell]], op. cit (2010)</ref>
 
Während bei den Lokalisierunngs-Hypothesen zu den '''Hesperiden''' hauptsächlich der oststlantische Raum [https://de.wikipedia.org/wiki/Makaronesien Makaronesiens] Berücksichtigung fand und findet, tendiert eine Minderheit von Forschern dazu, sie im Westen des [[Atlantis im Atlantik|Atlantischen Ozeans]], in der Gegend der '[https://de.wikipedia.org/wiki/Westindische_Inseln Westindischen Inseln]' zu vermuten. Prominentester Verfechter dieser Sichtweise ist der britische Privatforscher und Sachbuchautor [[Andrew Collins]] <ref>Siehe: [[Andrew Collins]], "[https://books.google.de/books?id=CagTAAAACAAJ&dq=Neue+Beweise+f%C3%BCr+Atlantis&ei=qZK6ScKTDoyuyASTnZHYCw Neue Beweise für Atlantis: in Kuba und in Mittelamerika verweisen spektakuläre Funde auf eine globale prähistorische Kultur]", Scherz, 2001</ref>, der postuliert, dass sich '''Hesperiden''' als Örtlichkeit auf die Inselwelt der [[Das Goldene Zeitalter - Atlantis in der Karibik|Karibik]] bezieht, wo er - im Gebiet von [[Kuba - das karibische Atlantis|Kuba]] - auch [[Atlantis]] ausmacht. Neu ist die von [[Andrew Collins]] vertretene '''Hesperiden'''-Lokalisierung übrigens nicht: Schon im [[Atlantis-Lokalisierungen im 16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] schrieb der spanische Chronist [http://atlantipedia.ie/samples/570/ Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés] <ref>Siehe: [http://atlantipedia.ie/samples/570/ Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés], "Historia general y natural de las Indias", Toledo, 1526; eine [https://archive.org/details/generalynatural01fernrich spanischsprachige Ausgabe des Werks von 1851] ist online abrufbar.</ref>, dass die [[Große Antillen|Antillen]] in der [[Das Goldene Zeitalter - Atlantis in der Karibik|Karibik]] die legendären Inseln der '''Hesperiden''' gewesen seien. <ref>Quelle: [[Tony O’Connell]], op. cit (2010)</ref>

Aktuelle Version vom 15. Februar 2020, 17:35 Uhr

Der Mythos

Abb. 1 Die Hesperiden, im Schatten des Baumes mit den 'goldenen Äpfeln' ruhend (romantisches Gemälde von Frederic Leighton, ca. 1892)

(red) In der Mythologie der alten Griechen waren die Hesperiden (altgriechisch: Ἑσπερίδες, Hesperídes) Nymphen und Töchter des Atlas. Die Vaterschaft wurde bisweilen aber auch Erebos, dem Gott der Finsternid, oder Hesperos (dem Abendstern, zugesprochen. Ihre Anzahl schwankt in unterschiedlichen Quellen zwischen zwischen drei und sieben, wobei folgende Namen angegeben werden: Aigle, Arethusa [1], Erytheia, Hespere, Hespereia und Hesperusa (auch: Hesperthusa genannt).

Ebenso verschieden ist die Angaben gibt es übrigens auch hinsichtlich ihrer Mutter. "Hesiod nennt als solche Nyx (Göttin der Nacht), andere Quellen Hesperis, die weibliche Verkörperung des Abendsterns d. h. die römische Venus. Alle diese Stammbäume deuten aber auf den Standort der Hesperiden jeweils an dem von Griechenland aus gesehen fernsten Westen hin." [2]

Dort lebten die Schwestern auf einer Insel - oder Inselgruppe - und bewachten, untersützt von dem vielköpfigen Drachen [3] Ladon, in ihren Gärten einen Baum, der goldene Äpfel trug, ein Hochzeitsgeschenk Gaias an Hera [4]. Eine prominente Rolle spielen diese - häufig als Zitrusfrüchte interptetierten - Äpfel in den Sagen um den Helden Herakles. Im Rahmen der elften der zwölf scheinbar unlösbaren Aufgaben, die er von seinem Vetter Eurystheus, dem König von Mykene, aufgetragen bekam, musste er einige dieser - Unsterblichkeit verleihenden [5] - Früchte an sich bringen. [6] Dies gelang ihm, in dem er Ladon bezwang, der schließlich von Zeus als Sternbild Drache in den Himmel versetzt wurde.

Mytho-Geographie und Atlantisforschung

Wie viele andere Örtlichkeiten der Mytho-Geographie betreffend, hat es im Kontext 'euhemeristicher' Betrachtungen auch hinsichtlich des Wohnsitzes der Hesperiden immer wieder Versuche gegeben diesen zu geographisch zu lokalisieren. So wurden sie unter anderem, wie es bei Tony O’Connell heißt, "als Inseln der Seligen bezeichnet und sind der Name, den klassische Autoren für Inseln vor der Westküste Afrikas verwendeten, die auf verschiedene Weise mit den Azoren, den Kanaren oder den Kapverden gleichgestzt wurden. Andere Meinungen platzieren den Garten bei Gades oder an der Atlantikküste Marokkos." [7]

In eine vage Verbindung mit Atlantis brachte bereits Ignatius Donnelly die Inseln bzw. Gärten der Hesperiden in seinem 1882 erschienenen Werk ATLANTIS: THE ANTEDILUVIAN WORLD. In der fünften seiner darin vorgestellten dreizehn atlantologischen Thesen postulierte er, "daß Atlantis nichts anderes war, als die vorsintflutliche Welt mit dem Garten Eden oder dem Paradies; mit den Gärten der Hesperiden; den Eleusischen Feldern; dem Garten des Alkinoos, des Mesomphalos; mit dem Olymp; dem Asgard aus den Traditionen der alten Völker - die allesamt die Erinnerung an ein großes Land bilden, in dem Menschen seit unvordenklichen Zeiten in Glück und Frieden lebten..." [8]

Während bei den Lokalisierunngs-Hypothesen zu den Hesperiden hauptsächlich der oststlantische Raum Makaronesiens Berücksichtigung fand und findet, tendiert eine Minderheit von Forschern dazu, sie im Westen des Atlantischen Ozeans, in der Gegend der 'Westindischen Inseln' zu vermuten. Prominentester Verfechter dieser Sichtweise ist der britische Privatforscher und Sachbuchautor Andrew Collins [9], der postuliert, dass sich Hesperiden als Örtlichkeit auf die Inselwelt der Karibik bezieht, wo er - im Gebiet von Kuba - auch Atlantis ausmacht. Neu ist die von Andrew Collins vertretene Hesperiden-Lokalisierung übrigens nicht: Schon im 16. Jahrhundert schrieb der spanische Chronist Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés [10], dass die Antillen in der Karibik die legendären Inseln der Hesperiden gewesen seien. [11]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: Manchmal wird Arethusa als Najade und Schwester der Hesperiden, aber ihnen nicht zugehörig bezeichnet.
  2. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Hesperiden" (abgerufen: 07. September 2019)
  3. Anmerkung: In der deutschsprachigen Wikipedia findet sich dazu folgender Hinweis: "Nach Karl Kerényi wird Ladon öfter als Schlange denn als Drache erwähnt. Echte Drachen sind in der griechischen Mythologie selten, und werden meist als Schlangen dargestellt." (Quelle; abgerufen: 08. September 2019)
  4. Quelle: Lewis Spence, "A dictionary of mythology : being a concise guide to the myths of Greece and Rome, Babylonia, Egypt, America, Scandinavia & Great Britain", London (Cassell), 1910, S. 103
  5. Siehe: Die Götter - Reise zu den Göttern, unter: "Herakles Taten 11: Hesperiden" (abgerufen: 08. September 2019)
  6. Siehe: Georg Bosold, "Herakles", bei Götter und Sagengestalten der griechischen Mythologie (abgerufen: 08. September 2019)
  7. Quelle: Tony O’Connell, "Hesperides", 08. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie ()
  8. Quelle: Ignatius Donnelly, "Atlantis - Die vorsintflutliche Welt, Eßlingen (Verlag von Franz Gutzmann), 1911, S. 3 u. 4; zit. nach: "Die 13 Thesen des Ignatius Donnelly" bei Atlantisforschung.de
  9. Siehe: Andrew Collins, "Neue Beweise für Atlantis: in Kuba und in Mittelamerika verweisen spektakuläre Funde auf eine globale prähistorische Kultur", Scherz, 2001
  10. Siehe: Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés, "Historia general y natural de las Indias", Toledo, 1526; eine spanischsprachige Ausgabe des Werks von 1851 ist online abrufbar.
  11. Quelle: Tony O’Connell, op. cit (2010)

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