Humphrey Gilbert

Abb. 1 Der Engländer Sir Humphrey Gilbert betrachtete Amerika als Platons Atlantis

(red) Sir Humphrey Gilbert (Abb. 1) (* um 1537/39 in Devon, England; † 9. September 1583 auf hoher See in der Nähe der Azoren, an Bord der HMS Squirrel) war ein britischer Abenteurer, Forschungsreisender, Mitgied des Parlaments und Offizier, der während des Regnums von Königin Elizabeth I. diente. Beanntheit erlangte er vor allem als Pionier des britischen Kolonialreichs in Nordamerika (er gründete dort die erste englische Kolonie) und Protagonist der gewaltsam betriebenen britischen Kolonisierung Irlands.

Humphrey Gilbert, ein Halbbruder (mütterlicherseits) des berühmten Sir Walter Raleigh und Cousin des Seehelden Sir Richard Grenville, erhielt seine Ausbildung im Eton College und an der Oxford University. Dort lernte er Französisch sowie Spanisch, und studierte Kriegskunst und Navigation. Nach militärischen Abenteuern in Frankreich (wo er ich am Ersten Hugenottenkrieg beteiligte), Irland (dort erwab er sich den zweifelhaften Ruf eines brutalen Truppenommandeurs, der auch vor dem Abschlachten von Frauen und Kindern nicht zurückschreckte) und den Niederlanden kehrte er zunächst nach England zurück, wo er von 1572 bis 1478 sesshaft blieb, und sich ausschließlich dem Schreiben widmete.

Bereits im Jahr 1566 hatte Gilbert seine Denkschrift "Discourse of a Discoverie for a new passage to Cataia" an Königin Elizabeth verfasst, in welcher er zu beweisen trachtete, dass es sich bei Amerika um eine große Insel handelt, die mit Platons Atlantis identisch sei. Ihr partielles Versinken im Norden habe die Nordwestpassage entstehen lassen, und somit eine alternative Handelsroute nach China eröffnet. Nachdem Gilbert 1570 den Ritterschlag erhalten hatte, wurde dieses Werk von seinem Freund George Gascoigne überarbeitet und 1576 - möglicherweise ohne Autorisierung durch Sir Humphrey - in der bekannt gewordenen Form publiziert.





Anmerkungen und Quellen

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