Isolationismus: Unterschied zwischen den Versionen

K
 
(8 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
===Definition===
 
===Definition===
  
'''Isolationismus''' ist die Bezeichnung für ein [http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropologie anthropologisches] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Ethnologie ethnologisches] [http://de.wikipedia.org/wiki/De_jure/de_facto De facto]-[http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma Paradigma] oder -[http://de.wikipedia.org/wiki/Axiom Axiom], dessen Anhänger - im Gegensatz zu den Vertretern des [[Diffusionismus]] - voraussetzen, "''dass die alten Hochkulturen sich jeweils isoliert, ohne Kontakt und Wechselwirkung miteinander, entwickelt hätten. Insbesondere wird die Möglichkeit transozeanischer und interkontinentaler >Transfusionen< ''<ref>Vergl.: [[Transfusion]], [[transfundieren]] und [[Transferenz]]</ref> ''geleugnet.''" ([[Dr. Horst Friedrich]]) Der '''Isolationismus''' stellt in den USA bereits seit ca. 80 Jahren die vorherrschende [[Schulwissenschaft|schulwissenschaftliche]] Grundhaltung dar <ref>Siehe: [[Geschichte des Niedergangs der Diffusions- und Migrations-Theorien]] ('''Michael Arbuthnot''')</ref>, und ist dort zu einem Bestandteil des gesellschaftlichen ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Status_quo Status quo]'' geworden.
+
[[Bild:Isolationismus.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Die Anhänger des Isolationismus betrachten das präkolumbische Amerika als eine Art kontinentale Sperrzone, die von anderen Erdteilen aus nicht zu erreichen war.]]
 +
 
 +
([[Das Team|red]]) '''Isolationismus''' ist die Bezeichnung für ein [http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropologie anthropologisches] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Ethnologie ethnologisches] sowie [[Archäologie: Atlantissuche mit Schaufel und Taucherbrille|archäologisches]] [http://de.wikipedia.org/wiki/De_jure/de_facto de facto]-[http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma Paradigma], dessen Anhänger - im Gegensatz zu den Vertretern des [[Diffusionismus]] - voraussetzen, "''dass die alten Hochkulturen sich jeweils isoliert, ohne Kontakt und Wechselwirkung miteinander, entwickelt hätten. Insbesondere wird die Möglichkeit transozeanischer und interkontinentaler >[[Transfusion]]en< ''<ref>Vergl. auch die Begriffe: [[transfundieren]] und [[Transferenz]]</ref> ''geleugnet.''" ([[Dr. Horst Friedrich]])  
 +
 
 +
Was den Forschungsbereich der [http://de.wikipedia.org/wiki/Altamerikanistik Altamerikanistik] betrifft, stellt der '''Isolationismus''' vor allem in den USA bereits seit ca. 80 Jahren die vorherrschende [[Schulwissenschaft|schulwissenschaftliche]] Grundhaltung dar <ref>Siehe: [[Geschichte des Niedergangs der Diffusions- und Migrations-Theorien]] ([https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Arbuthnot Michael Arbuthnot])</ref>, und ist dort zu einem Bestandteil des gesellschaftlichen ''[http://de.wikipedia.org/wiki/Status_quo Status quo]'' geworden.
 +
 
 +
Zum äußerst rigorosen Charakter des '''Isolationismus''' als quasi-dogmatisches, [[fachwissenschaft]]liches [http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma Paradigma] stellte der US-amerikanische Paläoanthropologe [http://de.wikipedia.org/wiki/Earnest_Hooton Earnest A. Hooton] (1887-1957) pointiert fest: "''Wir haben für das [[aboriginal]]e [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerika]] eine Art [http://de.wikipedia.org/wiki/Ex_post ex post facto] [http://de.wikipedia.org/wiki/Monroe-Doktrin Monroe-Doktrin] aufgestellt und sind geneigt, Andeutungen fremder Einflüsse als Akt der Aggression zu betrachten.''" <ref>Quelle: '''E.A. Hooton''', zit. nach: '''Karl E. Meyer''', "[http://books.google.de/books?id=Y1MEAAAAMBAJ&pg=PA12&dq=Alexander+von+Wuthenau&hl=de&sa=X&ei=11ihUP3eAsXj4QSjrYGACA&redir_esc=y#v=onepage&q=Alexander%20von%20Wuthenau&f=false Was there a pre-Columbian melting-pot? TERRA-COTTA FACES ACROSS THE SEA]", in: LIFE, 16. Okt. 1970 (Übersetzung ins Deutsche durch ''Atlantisforschung.de'')</ref>
  
  
Zeile 7: Zeile 13:
  
 
<references />
 
<references />
 +
 +
 +
===Bild-Quelle===
 +
 +
(1) [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Americas_%28orthographic_projection%29.svg File:Americas (orthographic projection).svg], bei: [http://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page Wikimedia Commons] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')

Aktuelle Version vom 23. September 2016, 02:45 Uhr

Definition

Abb. 1 Die Anhänger des Isolationismus betrachten das präkolumbische Amerika als eine Art kontinentale Sperrzone, die von anderen Erdteilen aus nicht zu erreichen war.

(red) Isolationismus ist die Bezeichnung für ein anthropologisches und ethnologisches sowie archäologisches de facto-Paradigma, dessen Anhänger - im Gegensatz zu den Vertretern des Diffusionismus - voraussetzen, "dass die alten Hochkulturen sich jeweils isoliert, ohne Kontakt und Wechselwirkung miteinander, entwickelt hätten. Insbesondere wird die Möglichkeit transozeanischer und interkontinentaler >Transfusionen< [1] geleugnet." (Dr. Horst Friedrich)

Was den Forschungsbereich der Altamerikanistik betrifft, stellt der Isolationismus vor allem in den USA bereits seit ca. 80 Jahren die vorherrschende schulwissenschaftliche Grundhaltung dar [2], und ist dort zu einem Bestandteil des gesellschaftlichen Status quo geworden.

Zum äußerst rigorosen Charakter des Isolationismus als quasi-dogmatisches, fachwissenschaftliches Paradigma stellte der US-amerikanische Paläoanthropologe Earnest A. Hooton (1887-1957) pointiert fest: "Wir haben für das aboriginale Amerika eine Art ex post facto Monroe-Doktrin aufgestellt und sind geneigt, Andeutungen fremder Einflüsse als Akt der Aggression zu betrachten." [3]


Anmerkungen und Quellen

  1. Vergl. auch die Begriffe: transfundieren und Transferenz
  2. Siehe: Geschichte des Niedergangs der Diffusions- und Migrations-Theorien (Michael Arbuthnot)
  3. Quelle: E.A. Hooton, zit. nach: Karl E. Meyer, "Was there a pre-Columbian melting-pot? TERRA-COTTA FACES ACROSS THE SEA", in: LIFE, 16. Okt. 1970 (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)


Bild-Quelle

(1) File:Americas (orthographic projection).svg, bei: Wikimedia Commons (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)