Jean-François Jolibois
Historisches Forscher- und Autorenportrait
(red) Jean-François Jolibois (geb. 30. Mai 1794 in Voiteur, Département Jura; † 1879), auch als Abbé Jolibois bekannt geworden, war ein französischer Geistlicher und Historiker. Er war Ritter der Ehrenlegion und gehörte zahlreichen Gelehrten-Vereinigungen, wie der Literarischen Gesellschaft von Lyon, der Historischen Gesellschaft von Chalon-sur-Saône sowie den Akademien von Clermont und Dijon an. Der bibliophile und polyglotte Abbé, der Italienisch, Spanisch, Englisch und Deutsch sowie diverse alte Sprachen beherrschte, verfügte schließlich über eine Privat-Bibliothek von 8000 Bänden. [1]
Auch er selbst verfasste eine Reihe historischer und geographischer Abhandlungen (siehe unten), die von diversen wissenschaftlichen Gesellschaften publiziert wurden. Besonders hervorzuheben ist hier seine 1843 erstveröffentlichte 'Dissertation sur l’Atlantide'. (Abb. 1)
"Darin vertrat Jolibois", wie wir bei Thorwald C. Franke erfahren, "die These, dass Atlantis im Atlantik lag und die Azoren und Kanarischen Inseln deren Überreste sind. Die mythische Flut des Ogyges war der Untergang von Atlantis und fand 1754 v.Chr. statt, so Jolibois. Poseidon deutete er euhemeristisch. Für die Geschichte von Atlantis verwendete er Diodor. Den Untergang von Atlantis verknüpfte er mit allen möglichen geologischen Theorien, die damals diskutiert wurden. Darunter auch der Durchbruch des Bosporus, sodass ein mutmaßlicher großer asiatischer Binnensee sich ins Mittelmeer ergoss und das Schwarze Meer zurückließ. [...] Jolibois´ Übersetzung von Platons Text wurde später von Lewis Spence neben anderen Übersetzungen dazu verwendet, eine englische Übersetzung anzufertigen." [2]
Publikationen
- Dissertation sur l'histoire du pays des Dombes et de l'arrondissement de Trévoux, au temps des Celtes, sous les Romains, sous les Bourguignons, 1841
- Dissertation sur l'Atlantide, 1843
- Dissertation sur la colonie grecque de Lyon. Étymologie des noms de Lugdunum et de Lyon, 1847
- Histoire de la ville et du canton de Trévoux, suivie du Texte des franchises et de l'acte de vente de la ville à la Maison de Bourbon, 1853. Réédition : Trévoux, Éditions de Trévoux, 1981
- Dissertation sur les Mediolanum et les Fines des itinéraires et de la carte de Peutinger, 1853
- Dissertation sur l'utilité de l'étude des antiquités ecclésiastiques, 1856
- Dissertation sur l'importance de l'ancienne colonie de Lugdunum et l'étendue de son territoire, 1858
- Dissertation sur les anciens peuples du Mexique, contenu dans De l'Origine des Anciens peuples du Mexique, 1875 [3]
- Zurück zur Rubrik »Historische Persönlichkeiten der Atlantisforschung - Vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert«
- Zurück zur Hauptseite »Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung«
Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: Wikipédia - L'encyclopédie libre, unter: "Jean-François Jolibois" (abgerufen: 3. September 2016)
- ↑ Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis", Norderstedt (BoD), 2016, S. 358 - ISBN 978-3-7412-5403-1
- ↑ Zusammenstellung: Wikipédia - L'encyclopédie libre, unter: "Jean-François Jolibois" (abgerufen: 3. September 2016)
Bild-Quelle:
- Jean-François Jolibois, Dissertation sur l'Atlantide, bei BnF Gallica (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)