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([[red]]) Wenn die Saga um das versunkene Reich von [[Atlantis]], wie man allgemein sagt (und woran wir keinen Zweifel hegen), die 'Königin der Legenden' ist, so verdient der [http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeerraum mediterrane Großraum] '''(Abb. 1)''' seit Ende des 19. Jahrhunderts den Titel 'Königin der atlantologischen Schlachtfelder'Um keine Andere Region der Erde herum wurden derartig viele atlantologische Theorien entwickelt, so viele Lokalisierungen der Atlanter-Metropole gemeldet, wie gerade in diesem Gebiet.
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([[red]]) Wenn die Saga um das versunkene Reich von [[Atlantis]], wie man allgemein sagt (und woran wir keinen Zweifel hegen), die 'Königin der Legenden' ist, so verdient der [http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeerraum mediterrane Großraum] '''(Abb. 1)''' seit Ende des 19. Jahrhunderts den Titel 'Königin der atlantologischen Schlachtfelder'. Um keine andere Region der Erde herum wurden derartig viele atlantologische Theorien entwickelt, so viele Lokalisierungen der [[Atlantier]]-[[Metropolis]] gemeldet, wie gerade in diesem Gebiet.
  
Hier treffen die schlichtesten (um nicht zu sagen: schlech- testen) und die anspruchsvollsten, die schätzenswertesten und die am meisten überschätzten [[Atlantis]]-Konzeptionen aufeinander; hier treten erzkonservative Archäologen und nonkonformistische Primhistoriker <ref>Unter "Primhistorikern" versteht man solche alternativen (also in bewusstem Gegensatz zum wissenschaftlichen Mainstream befindliche) Prähistoriker, die sich mit der Erforschung vermuteter, entwickelter Kulturen und Zivilisationen in alt- und jungsteinzeilichen Epochen beschäftigen.</ref> (bisweilen auch erzkonservative Primhistoriker und nonkonformistische Archäologen...) im Wettstreit der Argumente gegeneinander an. Hier finden sich "Spinner", die allgemein als Fachleute gehandelt werden, und kompetente Fachleute, die als "Spinner" verschrien sind; lokalpatriotische Lokalisierer, Fabulierer und [http://de.wikipedia.org/wiki/Pragmatismus Pragmatiker], Studierte und [http://de.wikipedia.org/wiki/Autodidakt Autodidakten], [http://de.wikipedia.org/wiki/Empirie Empiriker] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik Esoteriker] geben sich im Umfeld der mediterranen [[Atlantologie]] ein Stelldichein.  
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Hier treffen die schlichtesten (um nicht zu sagen: schlech- testen) und die anspruchsvollsten, die schätzenswertesten und die am meisten überschätzten [[Atlantis]]-Konzeptionen aufeinander; hier treten erzkonservative Archäologen und nonkonformistische Primhistoriker <ref>Unter "Primhistorikern" versteht man solche alternativen (also in bewusstem Gegensatz zum wissenschaftlichen Mainstream befindliche) Prähistoriker, die sich mit der Erforschung vermuteter, entwickelter Kulturen und Zivilisationen in alt- und jungsteinzeilichen Epochen beschäftigen. Vergl.: auch: [[Primhistorie]] (Definition)</ref> (bisweilen auch erzkonservative Primhistoriker und nonkonformistische Archäologen...) im Wettstreit der Argumente gegeneinander an. Hier finden sich "Spinner", die allgemein als Fachleute gehandelt werden, und kompetente Fachleute, die als "Spinner" verschrien sind; lokalpatriotische Lokalisierer, Fabulierer und [http://de.wikipedia.org/wiki/Pragmatismus Pragmatiker], Studierte und [http://de.wikipedia.org/wiki/Autodidakt Autodidakten], [http://de.wikipedia.org/wiki/Empirie Empiriker] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik Esoteriker] geben sich im Umfeld der mediterranen [[Atlantologie]] ein Stelldichein.  
  
 
[[Bild:Mittelmeer_Portolano.jpeg|thumb|'''Abb. 1''' Eine Portolano- Karte des Mittelmeer- Raums aus dem 17. Jahr- hundert.]]
 
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[[Bild:Sarmast_Atlantis.jpg|thumb|'''Abb. 2'''  Robert Sarmast´s mediterrane 'Ausreißer-These' lokalisiert Atlantis im östlichsten Teil des 'In- neren Meeres': auf Zypern.]]
  
Diejenigen, die ein mediterranes [[Atlantis]] vermuten, konzentrieren sich heutzutage vor allem auf das westliche Mittelmeer (siehe dazu auch: Das westliche Mittelmeer aus primhistorisch-atlantologischer Sicht), bis hin nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Sizilien Sizilien]. Dort finden sich Anhaltspunkte, Indizien und harte Evidenzen für menschliche Zivilisationen, die offenbar bis in die angeblich graue Vorzeit der "Alt-" und "Jung-Steinzeit" zurückreichen (siehe etwa [[Iberien]], [[Frankreich]], oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Malta Malta]). Nicht wenige Atlantlogen und Alternativ-Historiker finden hier Anhaltspunkte für ein [http://de.wikipedia.org/wiki/Jungsteinzeit neolithisches] [[Atlantis]]. Zu einem weiteren, Zentrum des Interesses wurden für die [[Atlantisforschung]] zudem auch die mediterranen Küsten-Gebiete [http://de.wikipedia.org/wiki/Nordafrika Nordafrikas].   
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Diejenigen, die ein mediterranes [[Atlantis]] vermuten, konzentrieren sich heutzutage vor allem auf das westliche Mittelmeer (siehe dazu auch: Das westliche Mittelmeer aus primhistorisch-atlantologischer Sicht), bis hin nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Sizilien Sizilien]. Dort finden sich Anhaltspunkte, Indizien und harte Evidenzen für menschliche Zivilisationen, die offenbar bis in die angeblich 'Graue Vorzeit' des "[http://de.wikipedia.org/wiki/Altsteinzeit Paläo-]", "[http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelsteinzeit Meso-]" und "[http://de.wikipedia.org/wiki/Jungsteinzeit Neolithikum]" zurückreichen (siehe etwa [[Iberien]], [[Frankreich]], oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Malta Malta]). Nicht wenige Atlantlogen und Alternativ-Historiker finden hier Anhaltspunkte für ein [http://de.wikipedia.org/wiki/Jungsteinzeit neolithisches] [[Atlantis]]. Zu einem weiteren, Zentrum des Interesses wurden für die [[Atlantisforschung]] zudem auch die mediterranen Küsten-Gebiete [http://de.wikipedia.org/wiki/Nordafrika Nordafrikas].   
  
 
Im östlichen [http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeerraum Mittelmeer-Raum] dürfen dagegen lediglich die [http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer Ägäis] und [[Kleinasien]] für sich in Anspruch nehmen, im 20. Jahrhundert zu mehr ([http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer Ägäis]) oder weniger ([[Kleinasien]]) zentralen Schauplätzen der [[Atlantisforschung]] geworden zu sein. Dies hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, dass es schon enormer Revisionen der [http://de.wikipedia.org/wiki/Platon platonischen] Original-Angaben bedarf, um die Hauptstadt des [[Atlantier]]-Reiches in diese Gebiete zu verlegen (siehe dazu auch: [[Konformistische Atlantis-Theorien]]).
 
Im östlichen [http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeerraum Mittelmeer-Raum] dürfen dagegen lediglich die [http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer Ägäis] und [[Kleinasien]] für sich in Anspruch nehmen, im 20. Jahrhundert zu mehr ([http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84g%C3%A4isches_Meer Ägäis]) oder weniger ([[Kleinasien]]) zentralen Schauplätzen der [[Atlantisforschung]] geworden zu sein. Dies hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, dass es schon enormer Revisionen der [http://de.wikipedia.org/wiki/Platon platonischen] Original-Angaben bedarf, um die Hauptstadt des [[Atlantier]]-Reiches in diese Gebiete zu verlegen (siehe dazu auch: [[Konformistische Atlantis-Theorien]]).

Version vom 11. April 2009, 14:14 Uhr

Das Mittelmeer: Schauplatz der Atlantida - Forschungsfeld der Atlantologie

(red) Wenn die Saga um das versunkene Reich von Atlantis, wie man allgemein sagt (und woran wir keinen Zweifel hegen), die 'Königin der Legenden' ist, so verdient der mediterrane Großraum (Abb. 1) seit Ende des 19. Jahrhunderts den Titel 'Königin der atlantologischen Schlachtfelder'. Um keine andere Region der Erde herum wurden derartig viele atlantologische Theorien entwickelt, so viele Lokalisierungen der Atlantier-Metropolis gemeldet, wie gerade in diesem Gebiet.

Hier treffen die schlichtesten (um nicht zu sagen: schlech- testen) und die anspruchsvollsten, die schätzenswertesten und die am meisten überschätzten Atlantis-Konzeptionen aufeinander; hier treten erzkonservative Archäologen und nonkonformistische Primhistoriker [1] (bisweilen auch erzkonservative Primhistoriker und nonkonformistische Archäologen...) im Wettstreit der Argumente gegeneinander an. Hier finden sich "Spinner", die allgemein als Fachleute gehandelt werden, und kompetente Fachleute, die als "Spinner" verschrien sind; lokalpatriotische Lokalisierer, Fabulierer und Pragmatiker, Studierte und Autodidakten, Empiriker und Esoteriker geben sich im Umfeld der mediterranen Atlantologie ein Stelldichein.

Abb. 1 Eine Portolano- Karte des Mittelmeer- Raums aus dem 17. Jahr- hundert.

Dieses gemeinsame Interesse der gesamten Atlantisforscher-Gemeinde am Mittelmeer ist allerdings durchaus berechtigt und nachvollziehbar: liegen hier doch alle - zumindest alle historisch nachvollziehbaren - Quellen und Ursprünge des platonischen Atlantis-Berichts. Namentlich lebten dort die alten Griechen und Ägypter sowie die Lydier und Phryger (in Kleinasien), deren alte Sagenwelt, einzelnen Atlantologen zufolge, zu Platons Quellen für seinen Atlantisbericht gehörte (siehe: Tantalis - das Atlantis des Peter James).

Außerdem darf nicht vergessen werden, dass bei weitem nicht alle Atlantologen, die sich intensiv mit dem Mittelmeerraum beschäftigen, auch die legendäre Atlantier-Hauptstadt dort vermuten. Allgemein unbestritten ist jedenfalls die Tatsache, dass die Ereignisse, die Platon vor etwa zweieinhalb Jahrtausenden in seinen Dialogen Timaios und Kritias beschrieb, sich dort zugetragen haben sollen (dass zumindest Komponenten der Atlantida absolut historisch sein müssen, bewiesen vor einigen Jahren archäologische Ausgrabungen an der Akropolis in Athen; siehe: Die Ägäis als Feld der modernen Atlantisforschung).

Abb. 2 Robert Sarmast´s mediterrane 'Ausreißer-These' lokalisiert Atlantis im östlichsten Teil des 'In- neren Meeres': auf Zypern.

Diejenigen, die ein mediterranes Atlantis vermuten, konzentrieren sich heutzutage vor allem auf das westliche Mittelmeer (siehe dazu auch: Das westliche Mittelmeer aus primhistorisch-atlantologischer Sicht), bis hin nach Sizilien. Dort finden sich Anhaltspunkte, Indizien und harte Evidenzen für menschliche Zivilisationen, die offenbar bis in die angeblich 'Graue Vorzeit' des "Paläo-", "Meso-" und "Neolithikum" zurückreichen (siehe etwa Iberien, Frankreich, oder Malta). Nicht wenige Atlantlogen und Alternativ-Historiker finden hier Anhaltspunkte für ein neolithisches Atlantis. Zu einem weiteren, Zentrum des Interesses wurden für die Atlantisforschung zudem auch die mediterranen Küsten-Gebiete Nordafrikas.

Im östlichen Mittelmeer-Raum dürfen dagegen lediglich die Ägäis und Kleinasien für sich in Anspruch nehmen, im 20. Jahrhundert zu mehr (Ägäis) oder weniger (Kleinasien) zentralen Schauplätzen der Atlantisforschung geworden zu sein. Dies hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, dass es schon enormer Revisionen der platonischen Original-Angaben bedarf, um die Hauptstadt des Atlantier-Reiches in diese Gebiete zu verlegen (siehe dazu auch: Konformistische Atlantis-Theorien).

Das es jedoch auch möglich ist, noch weiter östlich im Mittelmeer "fündig" zu werden, bewies vor kurzem der US-Amerikaner Robert Sarmast mit der Veröffentlichung seiner - sowohl unter Befürwortern als auch Gegnern der Atlantologie - höchst umstrittenen Hypothese, Atlantis habe sich auf der (heutigen) Insel Zypern befunden (Abb. 2).

Bei Atlantisforschung.de finden sie in der folgenden Sektion nicht nur alle wesentlichen Atlantis-Lokalisierungen im Mittelmeer-Raum vor. Es erwarten Sie hier auch Hintergrundberichte zur Entwicklung der Mediterran-Atlantologie sowie Material über einige interessante, bisweilen sogar brisante archäologische Funde (siehe etwa: Malta im Focus der Atlantisforschung) und skurrile Anomalien (siehe etwa: Die Maschine von Antikythera) aus der Region vor.


Team Atlantisforschung.de


Sektionen zum Thema 'Das Mittelmeer und die Atlantisforschung'

Die Ägäis als Feld der modernen Atlantisforschung (bb)

Malta im Focus der Atlantisforschung (bb)


Beiträge zum Thema 'Mittelmeer und Atlantologie'

Atlantis auf Sardinien - Die These des Robert Paul Ishoy (red)

Die megalithischen Relikte Menorcas (bb)

Die Akropolis von Atlantis? (Norbert Lossau)

Helike - ein protohellenisches Atlantis? (bb)

Hypothese: Lag Atlantis auf Sizilien? (Thorwald C. Franke)

ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität (Prof. Axel Hausmann)


Externa:

Ein Wissenschaftler pro Atlantis- Prof. Dr. Wilhelm Brandenstein und sein Beitrag zur Atlantis-Forschung (Thorwald C. Franke) bei: Mysteria 3000


Anmerkungen und Quellen

  1. Unter "Primhistorikern" versteht man solche alternativen (also in bewusstem Gegensatz zum wissenschaftlichen Mainstream befindliche) Prähistoriker, die sich mit der Erforschung vermuteter, entwickelter Kulturen und Zivilisationen in alt- und jungsteinzeilichen Epochen beschäftigen. Vergl.: auch: Primhistorie (Definition)


Bild-Quellen

(1) http://www.ucs.ed.ac.uk/bits/2002/february_2002/item22.html nach: http://www.lib.ed.ac.uk/lib/resources/collections/specdivision/maps.shtml

(2) http://www.discoveryofatlantis.com/Atlantis_color2.jpg