Phönizier in Neuseeland?: Unterschied zwischen den Versionen

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Barnett und McCrystal belassen es aber nicht bei allgemeinen Informationen zur Hypothese einer [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]]-Expedition der [[Die Phönizier in Amerika|Phönizier]], sondern benennen auch konkrete Hinweise darauf - leider aber auch solche, die sie lediglich dafür halten, wie diesen aus dem 'benachbarten' [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australien]]: "''Als Beweis dafür dienen [https://de.wikipedia.org/wiki/Hieroglyphenschrift Hieroglyphen], die an den Wänden von Höhlen im Hunter Valley, [https://de.wikipedia.org/wiki/New_South_Wales North South Wales], gefunden wurden, und die nicht von den australischen Ureinwohnern stammen, sondern aus der mittelägyptischen Periode. also der Dritten Dynastie, die von 2748 bis 1779 v.Chr. dauerte.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>
 
Barnett und McCrystal belassen es aber nicht bei allgemeinen Informationen zur Hypothese einer [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]]-Expedition der [[Die Phönizier in Amerika|Phönizier]], sondern benennen auch konkrete Hinweise darauf - leider aber auch solche, die sie lediglich dafür halten, wie diesen aus dem 'benachbarten' [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australien]]: "''Als Beweis dafür dienen [https://de.wikipedia.org/wiki/Hieroglyphenschrift Hieroglyphen], die an den Wänden von Höhlen im Hunter Valley, [https://de.wikipedia.org/wiki/New_South_Wales North South Wales], gefunden wurden, und die nicht von den australischen Ureinwohnern stammen, sondern aus der mittelägyptischen Periode. also der Dritten Dynastie, die von 2748 bis 1779 v.Chr. dauerte.''" <ref>Quelle: ebd.</ref>
  
Wie bereits angedeutet, ist es mit diesem "''Beweis''", über den wir schon vor ca. zehn Jahren (2009) - damals noch recht zuversichtlich - berichtet haben <ref>Siehe: "[[Die Expedition des Prinzen Djes-eb]] - Die vergessene Vorgeschichte Australiens" ([[bb]])</ref> nicht weit her: Bein derzeitigen Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass es sich bei der angeblichen altägyptischen Fundstätte um einen wenige Jahrzehnte alten Hoax oder Fake handelt! <ref>Siehe: "[[Update: Doch KEIN ägyptisches Grabmal in New South Wales!!!]]" ([[Das Team|red]])</ref> Doch selbst für den Fall, das der Fund im australischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Outback Outback] authentisch wäre, ließe sich damit wohl kaum eine phönizische Präsenz in [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]] beelegen.
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Wie bereits angedeutet, ist es mit diesem "''Beweis''", über den wir schon vor ca. zehn Jahren (2009) - damals noch recht zuversichtlich - berichtet haben <ref>Siehe: "[[Die Expedition des Prinzen Djes-eb]] - Die vergessene Vorgeschichte Australiens" ([[bb]])</ref> nicht weit her: Bein derzeitigen Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass es sich bei der angeblichen altägyptischen Fundstätte um einen wenige Jahrzehnte alten Hoax oder Fake handelt! <ref>Siehe: "[[Update: Doch KEIN ägyptisches Grabmal in New South Wales!!!]]" ([[Das Team|red]])</ref> Doch selbst für den Fall, das der Fund im australischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Outback Outback] authentisch wäre, ließe sich damit wohl kaum eine phönizische Präsenz in [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]] belegen.
  
 
Aber vielleicht ist ja mehr dran an dem zweiten Fund, über den Barnett und McCrystal im Zusammenhang mit den [[Die Phönizier in Amerika|Phöniziern]] berichten: "''In [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]] hält sich mittlerweile das Gerücht, dass eine Felszeichnung am [https://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Tauhara Mount Tauhara]'' '''(Abb. 1)''' ''in der Nähe des [https://en.wikipedia.org/wiki/Lake_Taupo Tauposees] ein phönizisches Schiff zeigt.'' <ref>(Red. Anmerkung) Siehe dazu auch: [https://www.google.de/search?hl=de&tbo=p&tbm=bks&q=inauthor:%22Ross+M.+Wiseman%22 Ross M. Wiseman], "[https://books.google.de/books/about/New_Zealand_s_Hidden_Past.html?id=3A0wPwAACAAJ&redir_esc=y New Zealand's Hidden Past]", Discovery Press, 2001</ref> ''Sowohl diese Zeichnung als auch andere Malereien und Inschriften, die man auf diesem Berg gefunden hat, sollen mit Metallwerkzeugen angefertigt worden sein, dir definitiv von den [[Die Phönizier in Amerika|Phöniziern]], nicht aber von den [https://de.wikipedia.org/wiki/M%C4%81ori Māori] benutzt worden sind, die sich erst später dort ansiedelten.''" <ref>Quelle: Stephen Barnett und John McCrystal, op. cit.</ref> Bedauerlicher Weise ist auch dies nicht aussagekräftig genug, um einen evidenten Beleg für eine phönizische '[[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]]-Connection darzustellen, aber immerhin bietet sich in dieser Angelegenheit eine Möglichkeit für erhellende Nachforschungen. Zudem lohnt es sich durchaus, weiter in ''[https://books.google.de/books?id=oI9uAgAAQBAJ&dq=Das+kuriose+Neuseeland-Buch:+Was+Reisef%C3%BChrer+verschweigen+von+Stephen+Barnett,+John+McCrystal&hl=de&source=gbs_navlinks_s Das kuriose Neuseeland-Buch]'' zu stöbern, denn was das Thema 'altweltliche [[präkolumbisch]]e Besucher' betrifft, so findet sich dort eine ganze Reihe sehr interressanter Informationen zu Griechen, [https://de.wikipedia.org/wiki/Maurya-Reich Maurya] sowie [https://de.wikipedia.org/wiki/Tamilen Tamilen] aus [[Indien: Das Rama-Imperium|Indien]], Arabern, [[Kelten in Amerika|Kelten]] und Chinesen in [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]].
 
Aber vielleicht ist ja mehr dran an dem zweiten Fund, über den Barnett und McCrystal im Zusammenhang mit den [[Die Phönizier in Amerika|Phöniziern]] berichten: "''In [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]] hält sich mittlerweile das Gerücht, dass eine Felszeichnung am [https://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Tauhara Mount Tauhara]'' '''(Abb. 1)''' ''in der Nähe des [https://en.wikipedia.org/wiki/Lake_Taupo Tauposees] ein phönizisches Schiff zeigt.'' <ref>(Red. Anmerkung) Siehe dazu auch: [https://www.google.de/search?hl=de&tbo=p&tbm=bks&q=inauthor:%22Ross+M.+Wiseman%22 Ross M. Wiseman], "[https://books.google.de/books/about/New_Zealand_s_Hidden_Past.html?id=3A0wPwAACAAJ&redir_esc=y New Zealand's Hidden Past]", Discovery Press, 2001</ref> ''Sowohl diese Zeichnung als auch andere Malereien und Inschriften, die man auf diesem Berg gefunden hat, sollen mit Metallwerkzeugen angefertigt worden sein, dir definitiv von den [[Die Phönizier in Amerika|Phöniziern]], nicht aber von den [https://de.wikipedia.org/wiki/M%C4%81ori Māori] benutzt worden sind, die sich erst später dort ansiedelten.''" <ref>Quelle: Stephen Barnett und John McCrystal, op. cit.</ref> Bedauerlicher Weise ist auch dies nicht aussagekräftig genug, um einen evidenten Beleg für eine phönizische '[[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]]-Connection darzustellen, aber immerhin bietet sich in dieser Angelegenheit eine Möglichkeit für erhellende Nachforschungen. Zudem lohnt es sich durchaus, weiter in ''[https://books.google.de/books?id=oI9uAgAAQBAJ&dq=Das+kuriose+Neuseeland-Buch:+Was+Reisef%C3%BChrer+verschweigen+von+Stephen+Barnett,+John+McCrystal&hl=de&source=gbs_navlinks_s Das kuriose Neuseeland-Buch]'' zu stöbern, denn was das Thema 'altweltliche [[präkolumbisch]]e Besucher' betrifft, so findet sich dort eine ganze Reihe sehr interressanter Informationen zu Griechen, [https://de.wikipedia.org/wiki/Maurya-Reich Maurya] sowie [https://de.wikipedia.org/wiki/Tamilen Tamilen] aus [[Indien: Das Rama-Imperium|Indien]], Arabern, [[Kelten in Amerika|Kelten]] und Chinesen in [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands|Neuseeland]].

Version vom 8. Juni 2019, 18:14 Uhr

Abb. 1 Der Mount Tauhara am Lake Taupo im Zentrum der neuseeländischen Nordinsel. Dort sollen sich Belege für eine vormalige phönizische Präsenz befinden.

(bb) Dass interessante Informationen zu umstrittenen Gegenständen der Vergangenheitsforschung häufig nicht in der schul- oder populärwissenschaftlichen Literatur, sondern in ganz anderen Quellen zu finden sind, dürfte sich inzwischen wohl unter Interessierten herumgesprochen haben. Ein Beispiel für dieses Faktum liefern die beiden neuseeländischen Autoren Stephen Barnett [1] und John McCrystal [2] mit ihrer Publikation Das kuriose Neuseeland-Buch: Was Reiseführer verschweigen
(Abb. 3) aus dem Jahr 2012. Darin beschäftigen sie sich u.a. auch mit zu vermutenden präkolumbischen Besuchen aus der 'Alten Welt' in ihrer Heimat im südlichen Pazifik. In diesem Zusammenhang heißt es bei ihnen z.B. über die Phönizier:

"Die Vorstellung, dass eine kleine Gruppe Phönizier etwa 600 Jahre vor Christi Geburt in Neuseeland hätte leben können, scheint weit hergeholt, doch es ist eine Tatsache, dass sie fähige Forscher und Erkunder waren, die als eines der ersten Völker Seewege ins westliche Mittelmeer und über die Straße von Gibraltar hinaus die Atlantikküsten Afrikas und Europas erkundeten. Sie überquerten den Ärmelkanal und entdeckten Zinnvorkommen in Großbritannien, Sie segelten bis zu den Kanarischen Inseln und - so wird gemunkelt - sogar nach Amerika und Brasilien. Die Theorie über die Phönizier besagt, dass der ägyptische Pharao Necho gegen Ende des 7. Jahrhunderts den Befehl erteilt hatte, dass zehn phönizische Schiffe Seewege um den afrikanischen Kontinent herum erkunden sollten. Später machten sich weitere Schiffe auf sein Geheiß hin auf in die südwestpazifische Region." [3]

Abb. 2 Die Lage Neuseelands (rot markiert) im Pazifik

Barnett und McCrystal belassen es aber nicht bei allgemeinen Informationen zur Hypothese einer Neuseeland-Expedition der Phönizier, sondern benennen auch konkrete Hinweise darauf - leider aber auch solche, die sie lediglich dafür halten, wie diesen aus dem 'benachbarten' Australien: "Als Beweis dafür dienen Hieroglyphen, die an den Wänden von Höhlen im Hunter Valley, North South Wales, gefunden wurden, und die nicht von den australischen Ureinwohnern stammen, sondern aus der mittelägyptischen Periode. also der Dritten Dynastie, die von 2748 bis 1779 v.Chr. dauerte." [4]

Wie bereits angedeutet, ist es mit diesem "Beweis", über den wir schon vor ca. zehn Jahren (2009) - damals noch recht zuversichtlich - berichtet haben [5] nicht weit her: Bein derzeitigen Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass es sich bei der angeblichen altägyptischen Fundstätte um einen wenige Jahrzehnte alten Hoax oder Fake handelt! [6] Doch selbst für den Fall, das der Fund im australischen Outback authentisch wäre, ließe sich damit wohl kaum eine phönizische Präsenz in Neuseeland belegen.

Aber vielleicht ist ja mehr dran an dem zweiten Fund, über den Barnett und McCrystal im Zusammenhang mit den Phöniziern berichten: "In Neuseeland hält sich mittlerweile das Gerücht, dass eine Felszeichnung am Mount Tauhara (Abb. 1) in der Nähe des Tauposees ein phönizisches Schiff zeigt. [7] Sowohl diese Zeichnung als auch andere Malereien und Inschriften, die man auf diesem Berg gefunden hat, sollen mit Metallwerkzeugen angefertigt worden sein, dir definitiv von den Phöniziern, nicht aber von den Māori benutzt worden sind, die sich erst später dort ansiedelten." [8] Bedauerlicher Weise ist auch dies nicht aussagekräftig genug, um einen evidenten Beleg für eine phönizische 'Neuseeland-Connection darzustellen, aber immerhin bietet sich in dieser Angelegenheit eine Möglichkeit für erhellende Nachforschungen. Zudem lohnt es sich durchaus, weiter in Das kuriose Neuseeland-Buch zu stöbern, denn was das Thema 'altweltliche präkolumbische Besucher' betrifft, so findet sich dort eine ganze Reihe sehr interressanter Informationen zu Griechen, Maurya sowie Tamilen aus Indien, Arabern, Kelten und Chinesen in Neuseeland.


Literaturhinweis

Neuseeland-Buch.jpg
(Abb. 3) Stephen Barnett und John McCrystal (Übersetzung ins Deutsche: Birgit Schöbitz), "Das kuriose Neuseeland-Buch: Was Reiseführer verschweigen", Fischer Taschenbuch Verlag, August 2012 (6. Aufl.), ISBN 978-3-596-51251-5


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: "Stephen Barnett war Programmleiter bei Penguin Books und Random House New Zealand und arbeitet heute als freier Autor und Redakteur. Er ist Autor und Herausgeber von über 25 Büchern, hauptsächlich in den Bereichen Populärkultur, Sozialgeschichte und Kinderbuch. Der gebürtige Neuseeländer lebt seit sechs Jahren in Deutschland. " (Quelle)
  2. Anmerkung: "John McCrystal arbeitet als Autor und Ghostwriter in Neuseelands Hauptstadt Wellington. Er hat bereits über dreißig Sachbücher geschrieben, u.a. über Klimawandel, Reisen, Motorsport, Rugby, Lokalgeschichte, also eigentlich so ziemlich alles. Er hat auch einige Kurzgeschichten verfasst, ein Radiohörspiel sowie ein unglaublich erbärmliches Gedicht. Wenn er nicht schreibt, erholt er sich von bizarren Sportverletzungen, die er sich regelmäßig zuzieht." (Quelle)
  3. Quelle: Stephen Barnett und John McCrystal, "Das kuriose Neuseeland-Buch: Was Reiseführer verschweigen", Fischer Taschenbuch Verlag, 2012, Kapitel: Von den dreizehn Kolonien, zu denen sich Neuseeland hätte entwickeln können / Phönizier
  4. Quelle: ebd.
  5. Siehe: "Die Expedition des Prinzen Djes-eb - Die vergessene Vorgeschichte Australiens" (bb)
  6. Siehe: "Update: Doch KEIN ägyptisches Grabmal in New South Wales!!!" (red)
  7. (Red. Anmerkung) Siehe dazu auch: Ross M. Wiseman, "New Zealand's Hidden Past", Discovery Press, 2001
  8. Quelle: Stephen Barnett und John McCrystal, op. cit.

Bild-Quellen:

1) QFSE Media (Urheber) / New Zealand Business Compass bei Wikimedia Commons, unter: File:Mount Tauhara Taupo-2548.jpg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Neuseeland“)
2) TUBS bei Wikimedia Commons, unter: File:New Zealand in its region.svg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)
3) Fischer Taschenbuch Verlag / Bild-Archiv Atlantisforschung.de