Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. März 2010, 06:23 Uhr

Nordamerika: ein vernachlässigtes Feld alternativer Urgeschichtsforschung

(red) Von wenigen Ausnahmen abgesehen [1], hat der Schwerpunkt alternativ-historischen und atlantologischen Interesses traditionell auf Süd- und Mittelamerika mit seinen faszinierenden, frühen Hochkulturen gelegen. Der nordamerikanische Kontinent wurde bei der Suche nach verschollenen Zivilisationen dagegen eher stiefmütterlich behandelt, u.a. da dort - selbst mit viel Phantasie - kaum mit der Entdeckung der Atlanter-Hauptstadt zu rechnen war und ist.

Auch Nordamerikas "steinzeitliche" Bewohner, die irrtümlich so genannten "Indianer", lösten zwar ein gewisses ethnologisches und mythologisches Interesse aus, aber niemand schien ernsthaft an eine Suche nach Spuren von prähistorischen Frühkulturen zu denken, wenn es um den nördlichen Teil des Doppelkontinents ging. Schulwissenschaftlich 'verbildeten' Urgeschichtlern schien es zudem - und scheint es nach wie vor - völlig undenkbar zu sein, dass sich irgendeine Tradition auf dem Weg mündlicher Überlieferung über viele Jahrtausende hinweg erhalten kann.

Abb. 1 Angehörige des uralten Volkes der Inupiat, das offenbar noch über Überlieferungen verfügt, die bis an den Beginn unseres heutigen Erdzeitalters zurückreichen.

Vine Deloria Jr. (1933-2005), ein indianisch-amerikanischer Autor (siehe: Indianische Urgeschichte) weist jedoch anhand eines konkreten Beispiels darauf hin, dass die Mythen und Legenden mancher indigenen Bewohner Nordamerikas in weit fernere Vergangenheit zurückreichen, als allgemein zugestanden wird: "Im November 1995 sponsorte die American Indian Science and Engeneering Society (AISES) eine Konferenz zum Thema >Origins and Migrations< ['Ursprünge und Wanderungsbewegungen'], die sich mit dem überlieferten Wissen der Stämme beschäftigte. Jana Harcharek, eine Inupiat, verblüffte die Konferenz mit den prähistorischen Berichten, die von ihrem Volk bewahrt wurden, und welche Alaska [als ein Land] mit gemäßigtem Klima beschrieben, das plötzlich von einer großen Katastrophe überwältigt wurde." [2]

Offenbar verfügen zumindest die Inupiat (Abb. 1) über eine mündliche Überlieferung, die einen Zustand Alaskas beschreibt, der sich bereits vor wenig mehr als 11 000 Jahren schlagartig geändert haben muss. Diese vermutete und durch viele Indizien belegte Katastrophe (zu den Umwälzungen in Alaska u. Sibirien siehe z.B. auch: Die Polverlagerung und das große Mammutsterben von Otto Muck) muss einen globalen Charakter gehabt haben und für die Überlebenden jener Epoche ein traumatisches Ereignis geworden sein, das nicht nur sie, sondern auch die Kultur ihrer Nachfahren anhaltend prägte. Möglicherweise vermischten sich diese Erinnerungen später auch mit jüngeren Katastrophen-Erlebnissen, die zur Flucht aus - oder auch nach - Amerika zwangen.

Von rezenten, kataklysmischen Umwälzungen mit globalen Auswirkungen auf die zivilisatorische Entwicklung des Menschen will man jedoch in den Kreisen, die sich von Berufs wegen täglich im 'Licht der Wissenschaft' baden, ebensowenig wissen, wie von 10 000 Jahre alten Überlieferungen. Gerade, wenn es um den nordamerikanischen Kontinent geht, spricht jedoch eine solche Fülle geologischer, krypto-archäologischer und auch mythologischer Anhaltspunkte u.a. für einen weitaus früheren Zivilisationsbeginn der Menschheit, dass es zumindest aus grenzwissenschaftlicher Sicht durchaus legitim erscheint, sich dort etwas genauer umzusehen.

Tatsächlich führt uns das Forschungsfeld Nordamerika geradewegs über den eigentlichen "Zuständigkeitsbereich" der Atlantologie und Alternativ-Historik hinaus und in die grenzwissenschaftlichen Felder der nonkonformistischen [[Paläo-Anthropologie und Atlantisforschung|(Paläo-)Anthropologie] und Krypto-Archäologie. Es konfrontiert uns nämlich mit einigen geradezu atemberaubenden Fragen, z.B. ob es sich bei den vermuteten Kulturen spät- und postatlantischer Epochen, gegen Ende derjenigen Ära, die in den USA schulwissenschaftlich als "Wisconsin-Eiszeit" bezeichnet wird (vor ca. 12 000 bis 10 000 Jahren), möglicherweise gar nicht um die ältesten Zivilisationen auf diesem Planeten gehandelt hat. Gab es womöglich schon im Tertiär, vor mehr als einer Million Jahren, entwickelte Vertreter des Homo sapiens? Oder müssen wir die gültige, erd- und menschheitsgeschichtliche, Zeitskala radikal zusammenstreichen?

Datei:Amerika pradiluvial.jpg
Abb. 2 Prädiluvialer Regenwald im US-Staat Colorado. Gab es schon zu dieser Zeit entwickelte Kulturen auf dem nordamerikanischen Kontinent? (Bild: Spiegel Online)

Natürlich sind alle Überlegungen, die in diese Richtung gehen, blanke Häresie, wenn wir das wissenschaftlich allgemein akzeptierte Szenario für die Menschheitsentwicklung sowie die gängigen Vorstellungen zur Zivilisationsgeschichte zu Grunde legen. Ein - in schulwissenschaftlicher Hinsicht - 'politisch korrekter' Vorzeitmensch hat nun einmal Fell oder allenfalls krude Tuchfetzen zu tragen, zu jagen, zu sammeln, und mehr oder weniger geschickt 'Steine zu klopfen'. Kultur und Zivilisation im modernen Sinn sollen ihm jedoch wesensfremd und unzugänglich gewesen sein.

Und darüber hinaus hatte der Homo sapiens bis vor etwa 12 000 Jahren in ganz Amerika "Hausverbot", wenn es nach den Vorstellungen der meisten Fachleute und ihrer wissenschafts-journalistischen Klientel ging. Seit Jahrzehnten bekamen wir in populärwissenschaftlichen Artikeln und in Radio- oder Fernsehberichten das gleiche unhaltbare Besiedlungs-Szenario aufgetischt: Der Mensch wanderte erst am Ende der Eiszeit, als dieser Weg sich öffnete, über eine damals existierende Beringstraßen-Landverbindung von Norden nach Süden in Amerika ein. Basta!

Wie ideologisch und unfundiert diese Lehrmeinung faktisch ist, hat der US-amerikanische Anomalist William R. Corliss (dem man kaum fachliche Leichtfertigkeit vorwerfen kann) über Jahre hinweg mit seinen Besprechungen all jener archäologischen Funde dargelegt, die weitaus ältere Besiedlungs-Spuren anzeigen (siehe: Farewell, Clovis! - Vom langsamen Sterben eines Paradigma). Wie z.B. die Fundstätten von Santa Rosa, Monte Verde, Pedra Furada, San Diego, Calico, Topper (Allendale) und Old Crow River deutlich machen, waren schon vor ca. 14 000, 30 000, 50 000, ja vermutlich bereits vor etwa 200 000 Jahren Menschen in Amerika beheimatet, die offenbar auch auf anderen Wegen (zur See?) dorthin gekommen sein müssen.

Abb. 3 Ausgrabung eines vermuteten Brunnens auf der 1964 entdeckten Fundstätte von Clovis, die lange Zeit als älteste Spur menschlicher Besiedlung in Amerika gehandelt wurde. (Foto: V. Holliday)

Dass diese Menschen zum Teil bereits einen recht hohen zivilisatorischen Entwicklungsstand erreicht haben könnten, legen viele krypto-archäologische Funde in Nordamerika nahe, von denen wir Ihnen eine ganze Reihe vorstellen möchten. Auch Anzeichen für gewaltige Naturkatastrophen und ungeheure topographische Veränderungen während der Existenz des Homo sapiens sind dort im Überfluss vorhanden. [3]

Aber auch während der jüngsten zehn Jahrtausende scheint es im Norden Amerikas Kulturen (vergleichbar denen Lateinamerikas) gegeben zu haben, deren Relikte von der Mainstream-Historik zumeist ignoriert oder (unserer Auffassung nach) fehlinterpretiert werden. Wer waren z.B. die mysteriösen Moundbauer? Wer schuf die antiken Bewässerungsanlagen in Arizona? Wer erbaute die Wälle von East Bay? Wer errichtete die monumentale Anlage von Poverty Point, dem irdenen 'Stonhenge von Louisiana'? Und wer waren die rätselhaften Astronomen von Wisconsin?

Gibt es hier möglicherweise doch Zusammenhänge mit dem platonischen Atlantis, wie es z.B. der US-amerikanische Alternativ-Historiker, Diffusionist und Atlantologe Frank Joseph vermutet? (siehe: Indigenes Amerika - Erinnerungen an Atlantis) Handelt es sich bei einigen dieser Relikte möglicherweise um Spuren von Flüchtlingen aus einem 'Atlantis der Bronzezeit'? Machen wir also nun, um mehr zu erfahren, einen alternativ-historischen Streifzug durch die mehr und weniger ferne Vergangenheit des amerikanischen Nordkontinents - eine Vergangenheit, die möglicherweise völlig anders aussah als es in unseren Schulbüchern steht...

Team Atlantisforschung.de


Materialien zur Besiedlungsgeschiche Ur-Amerikas

Farewell, Clovis! - Vom langsamen Sterben eines Paradigma (red)

Die Besiedlungsgeschichte Amerikas und das Atlantis-Problem (bb)



Beiträge zum Thema 'Nordamerika' in dieser Sektion

Vom Kambrium bis zum Pleistozän


Krypto-archäologische Funde in Nordamerika (bb)

Das Coso-Artefakt (red)

Der kambrische Schuhabdruck von Antelope Spring (bb)

New Mexico: Fußabdrücke aus dem Perm (red)

Der gravierte Stein aus Lehigh, Iowa (bb)

Krypto-archäologische Funde in Heavener, Oklahoma (bb)


Holozäne Spuren präkolumbischer Kulturen


Die Mosier-Mounds von Oregon (William R. Corliss)

Wer waren die Kentucky Cave Leute? (Wayne May)

Die 'Great Hopewell Road' in Ohio (William R. Corliss)

Cahokia: Die harten Fakten (William R. Corliss)

Der "Inschriften-Wall" von Chatata, Tennessee (William R. Corliss)

Wer erbaute die Wälle von East Bay? (William R. Corliss)

Poverty Point - Das irdene Stonehenge von Louisiana (William R. Corliss)

Eine antike Bewässerungsanlage in Arizona (William R. Corliss)

Die seltsamen Dreiecks-Löcher im Felsblock (William R. Corliss)

Die vorzeitlichen Astronomen von Wisconsin (William R. Corliss)

Schwarze Präkolumbier in Nordamerika? (bb)

Archäologische Anomalien in Nordamerika - Utah (bb)

Bei Bardstown stand einst ein prähistorisches Fort (The Kentucky Standard)

Paradigmen-Killer auf vier Hufen - Pferde im präkolumbischen Nordamerika (bb)

Das Erbe der Riesen im Henry County (bb)

Die Hanukkiah-Erdwerke an der East Fork in Ohio (J. Huston McCulloch)

Die Türme des Schweigens - Das Rätsel der 'Gallina'-Kultur von New Mexico (C.W. Ceram)

Das Geheimnis von Aztalan - Frank Joseph auf den Spuren einer verschollenen Hochkultur in Wisconsin (bb)

Vernichteten Kannibalen die Anasazi-Zivilization? (Julie Cart)

Vernichteten Kannibalen die Anasazi-Zivilisation? (Julie Cart)

Alle Wege führen ... in den Chaco-Canyon (William R. Corliss)

Floridas ringförmige Kanäle (William R. Corliss)


Beachten Sie bitte auch die Beiträge in unseren Sektionen:

Präkolumbische, transatlantische Kontakte

Das Land der Riesen, die Satyre, Meropa und Atlantis


Anmerkungen und Quellen

  1. Anmerkung: Ignatius Donnelly widmete 1882 in seinem atlantologischen Hauptwerk "Atlantis, the Antediluvian World" immerhin ein ganzes Kapitel den frühen Kulturen des Mississippi-Tals.
  2. Quelle: Vine Deloria Jr., Red Earth - White Lies
  3. Siehe dazu z.B.: Allan O. Kelly, "Impact Geology", s.n., 1985; sowie: Immanuel Velikovsky, "Erde im Aufruhr", Julia White Publishing, 2005


Bild-Quellen

(1) http://www.costumes.org/ETHNIC/aknative/tuma/92874_19.jpg

(2) http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,grossbild-194005-203062,00.html

(3) http://www.smu.edu/anthro/faculty/dMeltzer/Clovis%201993.htm