Prähistorischer Kupferbergbau in Nordamerika und eine frühe Transatlantik-Connection (II)

Version vom 30. Dezember 2014, 14:50 Uhr von Bb (Diskussion | Beiträge)
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Oxhyden, Reels und anomale Bronzefunde in Nordamerika

Abb. 1 Oxhyden aus einem alten kleinasatischen Wrack im Archäologischen Museum von Iraklion. Diese charakteristischen Kupfer-Barren, die charakteristisch für das Handwerk in der europäischen Bronzezeit waren, wurden auch in der 'Neuen Welt' verwedet. Einmal mehr eine 'zufällige Parallelentwicklung'?

(bb) Wir haben bereits zuvor festgestellt, dass die altertümlichen Mineure an den Großen Seen Nordamerikas zwischen 3000 v. Chr. und 1200 v. Chr. etwa eine HALBE MILLION TONNEN Kupfererz aus den Stollen geholt haben müssen [1] (eine "konservative Schätzung", wie Frank Joseph betont), aber der WEITAUS GRÖSSTE TEIL davon scheint SPURLOS VERSCHWUNDEN zu sein. "Zugestanden", meint William R. Corliss zu diesem Problem, "es sind viele Kupfer-Artefakte aus nordamerikanischen Mounds ausgegraben worden, aber das ist nur ein winziger Bruchteil des Metalls, das die Minen von Michigan erbracht haben müssen." [2]

Es gibt jedenfalls weder historische noch archäologische Hinweise darauf, dass die Unmengen des roten Metalls irgendwo im Norden oder Süden Amerikas 'ausgeliefert' und - zu welchen Zwecken auch immer - verwendet wurden. Da sich das Michigan-Kupfer aber nicht einfach in Luft aufgelöst haben kann, erscheint es durchaus legitim, unsere Suche über den amerikanischen Raum hinaus auszudehnen. Könnten die alten Moundbauer, die im Nordosten der heutigen USA lebten, tatsächlich Handelsbeziehungen mit Kulturvölkern aus der kupfer- und bronzezeitlichen Alten Welt gepflegt haben?

Ignatius Donnelly hatte jedenfalls schon 1882 auf den enormen Kupferbedarf im bronzezeitlichen Europa sowie auf die Notwendigkeit von Importen und die dafür nötige Infrastruktur hingewiesen. Man müsse, so Donnelly, nach einem "großen maritimen Handelsvolk" - seiner Meinung nach einer Folgekultur ("Kolonie") von Atlantis - ausschauen, die große Mengen von Kupfer und anderen Metallen "nach Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, England, Frankreich, Spanien, in die Schweiz und nach Italien" brachte. Er fragte: "... wenn wir nach der Quelle dieser riesigen Menge von Kupfer [...] suchen, die nach Europa gebracht worden ist, mag es dann nicht sein, dass diese Lieferungen zum großen Teil von den Ufern des Lake Superior bezogen wurden?" [3]

Abb. 2 Ein alter Kupferbarren aus Zakros auf Kreta, der im Archäologischen Museum von Iraklio ausgestellt ist.

Ein aussagekräftiges Schlüssel-Indiz, das für einen solchen transatlantischen Kupferhandel sprechen könnte, stellen die sogenannten 'Reels' dar, Kupfer-Barren in Form von Tierhäuten, die bei zahleichen Ausgrabungen von Mounds zu Tage gefördert wurden: "Die 'Reels' erinnern jedenfalls", wie Corliss erklärt, "unheimlich an geformte Kupfer-Barren, wie sie im Handelswesen der europäischen Bronzezeit üblich waren. Ihre eigenartige Form brachte diesen Barren den Namen >Oxhyden< ein. (Abb. 1) Man hat sie in bronzezeitlichen Schiffs-Wracks gefunden, und man sagt sogar, sie seien auf Wandgemälden in ägyptischen Gräbern abgebildet. Die standardisierte fellähnliche Form mit vier bequemen Griffen, war beim Transport und zum Stapeln der schweren Barren nützlich. Könnten die Reels aus den nordamerikanischen Mounds nach dem Vorbild der Oxhyden kopiert sein?" [4]

Frank Joseph stellt fest: "Die prä-klassischen Metallschmiede des Mittelmeers gossen Kupfer in rechteckige Formen, die dem Fell eines gehäuteten Ochsen ähnelten. Diese Form erlaubte nicht nur eine praktische Lagerung, beispielsweise in den Laderäumen von Frachtschiffen, sondern machte es auch leicht, sie auf den Schultern zu tragen (Abb. 2), wobei die vier 'Beine' als Handgriffe fur ein Paar von Ladearbeitern dienten, um die Be- und Entladung zu erleichtern. [...] Tatsächlich hat man in modernen Zeiten ganze Schffsladungen identisch so geformter Kupfer-Barren geborgen, am häufigsten vor den Küsten der Türkei und Kretas. Das Wrack vom Kap Gelidonya mit seinen vierunddreißig Oxhyden-Barren war ein zweifellos ein bronzezeitlicher Handelsfahrer, aber im Archäologischen Museum von Iraklio wird ein noch älteres Beispiel einer originalen Oxhyden-Schiffsladung ausgestellt, die noch nach fünfunddreißig Jahrhunderten wundervoll erhalten ist." [5]

Abb. 3 Diese Abbildung eines 'Trojaners' oder Anatoliers, der eine Kupfer-Oxhyde trägt, befindet sich auf einem alten Räuchertopf für Weihrauch, der im Meer vor Zypern entdeckt wurde. Sie macht deutlich, weshalb die Form der Barren so geeignet für den Transport war (z.B. beim Be- und Entladen von Schiffen).

Und er betont: "Die 'Ochsenhaut' wurde zur selben Zeit von allen europäischen Völkern verwendet, die mit Bronze handelten. Es war ein standardisiertes, allgemein bekanntes Design, das keiner speziellen Nation zuzuordnen ist, wobe es bis zum 12. Jahrhundert v. Chr. ausschließlich mit den Transport von Kupfer zu tun hatte." [6] Dieses charakteristische Kupferbarren-Design war jedoch keineswegs auf die Alte Welt beschränkt.

Auch im südamerikanischen Chile ist zumindest ein solches Spezimen aufgetaucht: "Bemerkenswerter Weise war", wie wir bei Joseph erfahren, "eine identisch geformte 'Ochsenhaut' aus Kupfer, die sich derzeit im Museo Arqueologico de la Serena befindet [7], am Unterarm eines Skeletts befestigt, das unterhalb des Coquimbo Cemerary, an der Küste im mittleren Norden Chiles, ausgegraben wurde." [8] Solche Funde scheinen jedoch in Südamerika eher selten zu sein (dem Verfasser ist derzeit kein weiterer Fund von 'Reels' oder 'Oxhyden' aus Mittel- und Südamerika bekannt, und Frank Joseph bezeichnet diese Entdeckung in Chile als "einzigartig").

Da die alten Mittel- und Südamerikaner jedenfalls über genug eigene Kupfervorkommen verfügten, um ihren - im Vergleich mit der 'Alten Welt' - geringen Bedarf aus eigenen Ressourcen zu decken, scheint es sinnlos, über eine 'panamerikanische' Kupfer-Connection zu spekulieren, was keineswegs ausschließt, dass eine Verbindung zwischen den präkolumbischen Südamerikanern und Händlern aus der Alten Welt bestanden haben könnte. Weitaus massivere Indizien sprechen jedoch dafür, dass es vor Jahrtausenden sehr intensive Beziehungen, zwischen Westeuropa und Nordamerika gab, bei denen die Bergwerke von Michigan - vermutlich als Quell eines florierenden Kupferhandels - eine zentrale Rolle spielten.

Zu diesen Indizien gehören nicht nur die - im Gegensatz zu Südamerika - zahlreichen Funde von 'Reels/Oxyden" in den Mounds der nördlichen US-Staaten, über die 1977 der Ephigraphiker und Diffusionist Barry Fell (1917-1994) in seinem Meisterwerk "America B.C." schrieb: "Amerikanische Mound-Fundstätten haben eine bemerkenswerte Anzahl von Kupferbarren hervorgebracht, die wie eine Tierhaut geformt sind [...], darunter ein 'Reel' von 4 X 6 aus dem "Ohio-Tal, mittlere Periode. (Abb. 4) Ähnliche Typen tauchen in Adena-, Hopewell- und anderen Fundstätten in Ohio, West Virginia, Indiana, Kentucky auf (Peabody Museum, Harvard)." [9]

Abb. 4 V.l.n.r.: Skizze eines 'Reels' und einer Kupferstange aus einem Mound in Ohio (mittlere Periode); Skizze einer Oyhyde aus Knossos, späte Mittlere Bronzezeit; skizzierte Oxhyde mit Kupferstange (99% Kupfergehalt) aus Hagia Triada, Kreta, Mittlere Bronzezeit; Oxhyde aus Zypern (nach Barry Fell).

Womöglich noch aussagekräftiger als die kupfernen 'Reels' und 'Oxhyden', die Isolationisten vermutlich als "zufällige Parallel-Entwicklungen" abtun werden, sind jedoch die Funde präkolumbischer Objekte aus BRONZE in Nordamerika. Wie wir bereits wissen, gab es dort bei den frühen Kulturen keine "Bronzezeit" wie in der Alten Welt. Die frühen Moundbauer konzentrierten sich stattdessen auf die Bearbeitung von Kupfer, was die nachfolgend vorgestellten Funde zu ausgesprochenen Anomalien macht, die sich nicht auf Grundlage der herrschenden Lehrmeinungen erklären lassen.

So berichtet Frank Joseph von der Entdeckung am Red Cedar River (Wisconsin): "Dieser Fund besteht aus einem vier Inch [= 10,16 cm; bb] langen Metall-Scheide (Abb. 4) ,die eine kleine Klinge aus dem selben hell-bronzenen [orig.: "whitish-bronze"; d. Ü.] Metall enthält. Möglicherweise sind sie aus Kupfer mit einer starken Zinn-Beimischung gemacht. Irgendein vergängliches Material, das einst um den Knauf gewickelt war, ist durch Verrottung verschwunden. Eine Vorrichtung für eine Klemme befindet sich auf der Rückseite der Scheide, die man an einem Gürtel befestigen konnte. Die Größe der Klinge weist sie als Kult-Gegenstand aus, da sie zu klein für einen Gebrauchs-Gegenstand ist. Ihr Alter zu schätzen ist unmöglich,, doch die Feinheit, mit der sie gearbeitet ist, weist keine Ähnlichkeit mit den größeren, kruderen Klingen aus reinem Kupfer auf, die von den Plains-Indianern ausgeglüht (oder kalt gehämmert) wurden.

Abb. 5 Die Scheide des 'Messers vom Red Cedar River'. Diese Spezimen besteht aus einer Bronze-Legierung; seine Form mit dem charakteristischen 'Knopf' am Ende sowie die eingeritzten oder gestochenen Zeichen weist auf einen bronzezeitlich-europäischen Ursprung hin. (Foto aus: The Ancient American, Sept./Okt. 1993)

In der Tat scheint das Messer vom Red Cedar River unter Einwirkung intensiver Hitze bearbeitett worden zu sein, eine Technik, die von Native Americans nicht verwendet wurde, aber bei den bronzezeitlichen Europäern üblich war. Tatächlich spricht seine Kombination von Zinn und Kupfer für Metallschmiede der Alten Welt in vorklassischer Zeit. Diese Ähnlichkeit wird noch verstärkt durch die Form der Scheide und insbesondere durch das Köpfchen oder den Knopf an ihrem Ende.

Das ist ein Stil, der praktisch als ein Warenzeichen in der ganzen alten Westlichen Welt auftauchte, von Irland und Spanien bis hin nach Italien und Kleinasien. Vielleicht am faszinierendsten von allem sind die rätselhaften Zeichen, die so graziös in die Scheide gestochen sind. Sie ähneln nichts bei den Stammes-Kulturen der Plains-Indianer Wisconsins, sondern erinnern stattdessen an bronzezeitliche Petroglyphen, die entlang der Küsten Kontinental-Europas, auf den Britischen Inseln und, bezeichnender Weise, auf den Kanarischen Inseln gefunden wurden." [10]

Joseph kommt daher zu dem Schluss: "Wenn der kleine Dolch und seine Scheide weder das Produkt nativer Amerikaner noch modernen Ursprungs sind, dann gehörten sie anscheinend einem bronzezeitlichen Besucher von der anderen Seite des Ozeans, einem von tausenden, die mit dem Bergbau auf der Oberen Halbinsel zu tun hatten. Tatsächlich stellte der Red Cedar River eine Haupt-Wasserstraße zu den Kupfervorkommen von Michigan dar [...] Ebenfalls im Red Cedar, etwa fünf Meilen von Colfax entfernt, liegt eine namenlose kleine Insel, die wegen der stets turbulenten Wasser nur unter Gefahr zu erreichen ist, die sie selbst im Winter umfließen. In der Mitte der Insel befindet sich ein von Menschen geschaffener Mound. Eigentlich weisen verschiedene Inselchen im Red Cedar ähnliche Grab-Mounds auf..." [11]

Abb. 6 Links (A): Dieses Spezimen, das kurz nach 1900 von Dr. C. A. Kershaw nahe der Ortschaft Merrimackport, Massachusetts, entdeckt wurde, befindet sich heute im Peabody Museum, Andover. Rechts (B): Ein spätbronzezeitliches Exemplar aus der El-Argar-Kultur, Spanien, ebenfalls im Peabody Museum. (Fotos: James P. Whittal)

Bei einer schulwissenschaftlich orientierten Betrachtungsweise mag man zunächst geneigt sein, den Dolch vom Red Cedar River für eine 'Fehlinterpretation' von Joseph, einen skurrilen 'Ausnahmefund', oder schlichtweg für eine 'Fälschung' zu halten. Aus Sicht alternativer Prähistoriker und Altamerikanisten, die nicht auf das Paradigma des Isolationismus eingeschworen sind, ist dieser Fund jedoch keineswegs ungewöhnlich oder unglaubwürdig.

So bemerkte auch Barry Fell: "Mit der Zeit sind viele Breitbeile sowie andere Bronze-Werkzeuge und -Waffen aufgetaucht, zum Beispiel eine Speerspitze, Dolche und ein Schwert. Sie sind vermutlich keltischen Ursprungs, auch wenn das Museum, wohin man sie verbracht hat, sie für bronzezeitliche Artefakte halt, die von modernen Sammlern nach Amerika gebracht und hier dann versehentlich >verloren< wurden. [12] James Whittal untersucht gegenwärtig [um 1970; d. Ü.] diese Funde, über die er bereits Berichte veröffentlicht hat. Ein Hort von Bronze-Dolchen wurde 1924 in Madison, Maine, entdeckt..." [13]

Die Klinge eines weiteren Bronze-Dolches (Abb. 5), über den Whittal berichtete, war bereits um 1900 von Dr. C.A. Kershaw in Merrimackport, Massachusetts, entdeckt worden. Wie der Vergleich mit einer Dolch-Klinge der bronzezeitlichen El-Argar-Kultur von der Iberischen Halbinsel zeigt, handelt es sich auch bei diesem Spezimen augenscheinlich um einen keltischen bzw. 'keltiberischen' Typus. Schon Ende des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der großen Mound-Plünderungen [14], waren in Wisconsin und Ohio ZAHLREICHE Funde von Bronze-Waffen und -Geräten (Abb. 7) erfolgt, über die S.D. Peet 1892 in "The Mound Builders" berichtete. [15]

Fell's Schlussfolgerung lässt daher an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Die Bronze-Waffen, die in Moundbauer-Stätten und an anderen Orten gefunden wurden, müssen europäische Importe darstellen, da eines der essentiellen Metalle, die für die Legierung von Kupfer zu Bronze notwendig sind, Zinn ist, das in Nordamerika in keiner Form gefunden wird, die den Moundbauern zugänglich gewesen wäre. [...] Die Bronze-Artefakte in dieser Sammlung aus Ohio und Wisconsin entsprechen den wohlbekannten europäischen und nordafrikanischen Mustern der späten Bronze- und frühen Eisenzeit." [16]

Doch nicht nur diese spektakulären Funde von Bronze-Artefakten sprechen - sofern man nicht mit einem paradigmatischen 'Brett vor dem Kopf' herumläuft - unzweideutig für überseeische Verbindungen zwischen Nordamerika und Afrika/Europa. William R. Corliss hat beispielsweise zahlreiche Beispiele für 'megalithische' Anlagen wie Dolmen, Cairns, Steinkreise etc. im Osten und Mittelwesten der heutigen USA gesammelt, die frappierende Übereinstimmungen mit ihren Pendents auf der anderen Seite des Atlantik aufweisen.

Abb. 7 Waffen und Geräte aus BRONZE, die in nordamerikanischen Mounds entdeckt wurden. Bei diesen Spezimen MUSS es sich um Importware aus der 'Alten Welt' gehandelt haben, da den amerikanischen Natives kein Zinn zur Verfügung stand, um Kupfer zu Bronze zu legieren. (Bild aus: S. D. Peet, "The Mound Builders", 1892)

So berichtet er z.B. über anzunehmende vorchristliche und weit prähistorische Atlantikfahrten sowie über die steinernen Rätsel von New England, insbesondere über die dortigen 'Steinkammern'; er betrachtet die 'Stehenden Steine' von Ost-Massachusetts, bespricht eine ungewöhnliche Souterrain-Anlage bei Montville in Connecticut, diskutiert 'exotische' Felskunst in Colorado und Alabama [17] und vergleicht das Ringmulden-Motiv in Europa und Amerika.

Gerade das massive Vorkommen 'megalithischer' Stätten in Neuengland [18] ist unübersehbar, ohne dass dies zu einer ernsthaften Beschäftigung der (meisten!) Berufs-Archäologen und -Historiker mit diesem Phänomen geführt hätte. Barry Fell fasst die Mainstream-Position dazu in einem Satz zusammen: "Die amerikanischen Exemplare wurden als das Werk >kolonialer Farmer< angesehen und als >Kartoffelkeller< [orig.: "root cellars"; d.Ü.] bezeichnet" - eine Einschätzung, die Fell angesichts ihrer nachweislich astronomischen Ausrichtung und der dort zu findenden Gravuren [19] in aller Deutlichkeit als "absurd" betrachtet.

Jedenfalls können wir im Kontext unserer Betrachtung festhalten: Während in Mittel- und Südamerika zumindest eine Reihe von Spuren auf eine präkolumbische Präsenz von Ägyptern [20], Phöniziern [21] Römern [22] und Kelten [23] sowie auf transpazifische Besucher aus China bzw. Südost-Asien [24] hinweisen, gibt es in Nordamerika eine weitaus massivere Fundlage, die eindeutige Rückschlüsse auf prähistorische Atlantik-Fahrten zulässt.

Natürlich finden sich auch im Norden des Doppelkontinents vereinzelte archäologische Anomalien', die Indizien für sporadische Besuche von Phöniziern, Hebräern oder Ägyptern und anderen Völkern aus dem mediterranen Raum liefern; sie stammen aber zumeist aus jüngeren Epochen [25] und können nichts über dem Beginn des Kupferabbaus an den Großen Seen vor 5000 Jahren und über die Ursprünge der Moundbauer-Zivilisation oder ihre Entwicklung aussagen. Außerdem sollen die 'Männer des Meeres', wie die im ersten Teil dieses Beitrags vorgestellten indianischen Überlieferungen besagen, hellhäutig, rothaarig und bärtig gewesen sein - also kaum mit Menschen aus dem Mittelmeer-Raum zu verwechseln.

In diesem Zusammenhang muss die massive Präsenz von Fundstätten scheinbar nordwest-europäischer Prägung im Nordosten der heutigen USA auffallen, die sich vom späten 'Megalithikum', über die (europäische) 'Bronze-', bis hin in die 'Eisenzeit' einordnen lassen. Vorherrschend sind im Norden des Doppelkontinents vor allem Funde aus dem diffusen 'keltischen' Kulturkreis (so z.B. der Blanchard-Stein, die Ogham Inschriften von West-Virginia und weitere keltische 'Anomalien'), der sich von Irland über Iberien bis in den Mittelmeer-Raum hinein erstreckte, und dessen Ursprünge nach wie vor im Dunkeln liegen.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe dazu auch: Betty Sodders, "Who Mined American Copper 5,000 Years Ago?", in: Ancient American, 1:28, September/Oktober 1993
  2. Quelle: William R. Corliss, "Missing: 500,000 tons of copper", in: Science Frontiers, Nr. 90, Nov. / Dez. 1993
  3. Quelle: Ignatius Donnelly, "Atlantis - The Antedilluvian World", Dover Publications, Inc., New York, 1976 (Reprint der Ausgabe von 1882, bei Harper & Brothers, New York), S. 246
  4. Quelle: William R. Corliss, "Missing: 500,000 tons of copper", in: Science Frontiers, Nr. 90, Nov./Dez. 1993
  5. Quelle: Frank Joseph, "Atlantis in Wisconsin", Lakeville, Minn. (USA), 1995, S. 39-40
  6. Quelle: ebd., S. 40
  7. Siehe: Dorothy Hosler (mit Heather Lechtman und Olaf Holm), "Axe-Monies and their Relatives", in: Studies in Prehistoric Art and Archaeology 30, (Washington, D.C.: Dumbarton Oaks Reserch Library and Collection, 1990)
  8. Quelle: Frank Joseph, op. cit.
  9. Quelle: Barry Fell, "America B.C. - Ancient Settlers in the New World", Demeter Press, Quadrangle / The New York Times Book Co.. NY, 1977, S. 165
  10. Quelle: Frank Joseph, op. cit., S. 80-81
  11. Quelle: ebd., S. 81
  12. Anmerkung: Wenn man sich die Häufigkeit vor Augen führt, mit der Schulwissenschaftler diese halbseidene Ausrede schon zu Hilfe genommen haben, um unzweifelhaft authentische Funde in Amerika und Australien 'vom Tisch zu wischen' (siehe dazu etwa: "Die vergessene Vorgeschichte Australiens", Teil IV, "Eine Anzahl weiterer nonkonformer Funde in Nordost-Australien"), dann stellt sich die Frage, ob womöglich eine der Hauptbeschäftigungen von Antiquitäten-Sammlern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts darin bestanden haben könnte, ihre 'Schätze' irgendwo in der Wildnis zu verstreuen!!!
  13. Quelle: Barry Fell, op. cit., S. 127-128
  14. Vergl. dazu bei Atlantisforschung.de: Bernhard Beier, "Das Land der Riesen, die Satyre, Meropa und Atlantis, Teil IV, Anostos, das letzte Refugium der Riesen und Satyre, Sektion: "Riesen in Nordamerika: (K)ein Streitpunkt für Archäologen? (2. Teil)"
  15. Siehe: S.D. Peet, "The Mound Builders: Their Works and Relics", Prehistoric America, v.1, Chicago, Illinois, Office of the American Antiquarian, 1892
  16. Quelle: Barry Fell, op. cit., S. 95b
  17. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: "Bemerkenswerte Petroglyphen in Colorado und Alabama"
  18. Vergl. dazu auch: Michael F. Doran und Bernd H. Kunnecke, "The Stone Enigmas of New England", in: Anthropological Journal of Canada, 15:17, No. 2: Januar 1978
  19. Anmerkung: Fell verweist dazu auf die Untersuchungen von Byron E. Dix und seinen Artikel "An early calendar sit in central Vermonth", in Vol. 3, No. 51 (1975) der Occasional Publications of the Epigraphic Society
  20. siehe dazu bei Atlantisforschung.de: William R. Corliss, "Die Alten Ägypter in der Neuen Welt?"
  21. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: B. Beier, "Die Phönizier - eine Spur in Brasilien?"; sowie: Gene D. Matlock, "Die Phönizier in Mittelamerika"
  22. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: J. Huston McCulloch, "Der Römer-Kopf von Calixtlahuaca"
  23. Siehe: Hans Giffhorn, "Wurde Amerika in der Antike entdeckt?: Karthager, Kelten und das Rätsel der Chachapoya", C.H.Beck, 2014; sowie dazu bei Atlantisforschung.de: "Die Chachapoya und die Kelten - Erläuterungen zu Hans Giffhorns Hypothese eines transatlantischen Kulturkontakts von Menschen der Alten und der Neuen Welt vor ca. 2000 Jahren" (red)
  24. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: William R. Corliss, "Das China-Syndrom der Archäologie"; sowie Ders.: "Das 'Kaninchen im Mond': Weiterer Beweis für kulturelle Diffusion?"
  25. Siehe dazu z.B. bei Atlantisforschung.de: Frank Joseph, "Burrows Cave - Mauritanier in Illinois"

Bild-Quellen:

1) Frank Joseph, "Atlantis in Wisconsin", Lakeville, Minn. (USA), 1995, S. 49
2) Chris 73 bei Wikimedia Commons, unter: File:Copper Ingot Crete.jpg
3) Frank Joseph, op. cit., S. 38
4) Barry Fell, "America B.C. - Ancient Settlers in the New World", 1977, S. 165
5) Frank Joseph, op. cit., S. 81
6) Barry Fell, op. cit., S. 128
7) ebd., S. 96