Pressemitteilung des ABORA-Teams vom 10. April 2017

ABORA-Event in Chemnitz wirbt für neue Forschungen im Kielwasser prähistorischer Kulturen

Abb. 1 Das nächste experimentelle Seereise-Projekt des ABORA-Teams soll im kommenden Jahr - auf den Spuren einer vermuteten prä- oder protohistorischen Fernhandels-Route - von Sotschi im Südwesten Russlands (rechts) durch das Schwarze Meer und die Ägäis bis nach Kreta führen.

Der Experimentalarchäologe Dr. Dominique Görlitz forscht seit vielen Jahren zu den maritimen Fähigkeiten der frühen Kulturen. Dabei stieß auf die Überlieferungen des antiken Geschichtsschreibers Herodot (ca. 500 v.Chr.), dass bereits die alten Ägypter in größeren Flottillen ins Schwarze Meer segelten, um von dort seltene Rohstoffe ins Niltal zu importieren. Die moderne Ägyptologie lehnt solche Fernhandelskontakte noch immer ab, weil es für diese Hypothese angeblich keinerlei archäologische Beweise gebe. Entgegen dieser Behauptung weisen sowohl archäologische auch andere historische Quellen darauf hin, dass die Annahme derartiger Kulturkontakte keineswegs reine Spekulation ist.

Im Zuge seiner Forschungen konnte Görlitz dank russischer Unterstützung möglicherweise sogar ein Bergbaugebiet identifizieren, aus dem die Ägypter primitives Schmiedeeisen bezogen haben könnten. Dieser Fundort liegt unweit der armenischen Hauptstadt Jerewan. Dort findet man die bisher ältesten Hinweise auf Eisenverhüttung, die weit vor die vermeintliche Erstentdeckung durch die Hethiter (ca. 1.600 v.Chr.) reichen. Diese Stätte erreichte ihre erste Blüte in der Mitte des 3. Jahrtausends v.Chr. Von hier aus exportierten die Armenier ihre Metallprodukte zu fernen Handelspartnern, zu denen nicht nur Ägypten, sondern auch Mesopotamien zählte.

Um diese neuen Befunde aus der Bergbau- und Handelsgeschichte empirisch zu überprüfen, plant das ABORA-Team die neue Expedition – die ABORA IV. Im Kielwasser von Thor Heyerdahl soll die Seereise von Sotschi (Abb. 1, rechts) bis nach Kreta gehen. Dort lag vermutlich ein urtümlicher Umschlagplatz. Diese und weitere neue Befunde werden vielfach von der Fachwelt nicht wahrgenommen. Dabei liefern sie wertvolle Hinweise für technische und kulturelle Innovationen von der Vergangenheit bis in die Neuzeit.

Aus diesem Grund führt das ABORA-Team morgen mit der Unterstützung zahlreicher Projektpartner, darunter auch der Leiter der Russisch-Deutschen Handelskammer Dr. Sergey Nikitin, einen Informationsabend durch, um weitere Förderung für die geplante Hochseeexpedition einzuwerben. Mit faszinierenden Bildern, aber auch tiefer gehenden Schlussfolgerungen, wird Dr. Dominique Görlitz morgen über Videofernschaltung seine Präsentation halten. Die Veranstaltung wird von einem ansprechenden kulturellen Programm umrahmt. Die Anmeldung muss online erfolgen. Eine Abendkasse besteht auch.

Weitere Hinweise finden alle Interessierten, die dem ABORA-Projekt neuen Wind unter die Segel blasen wollen, auf diesen Webseiten:

Dr. Dominique Görlitz (aus dem Oman)


Anmerkungen und Quellen

Bild-Quellen:

1) Links: Bild-Archive Dominique Görlitz und Atlantisforschung.de
1) Rechts: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter Sotschi; auf Basis von: NordNordWest bei Wikimedia Commons, unter: File:European Russia laea location map (Crimea disputed).svg; Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)