Pythagoras und Platon

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von Tony O’Connell

Abb. 1 Eine römische Büste des Pythagoras aus der Villa dei Papiri in Herculaneum, Italien, vermutlich spätes 1. Jhdt. vor der Zeitenwende

Pythagoras (ca. 570 bis ca. 495 v.Chr.) war ein griechischer Philosoph und Mathematiker, der seine allgemeine Bekanntheit hauptsächlich dem nach ihm benannten Lehrsatz über rechtwinklige Dreiecke ("Satz des Pythagoras") verdankt. Allerdings wurde nachgewiesen, dass dieser schon mindestens tausend Jahre zuvor in Ägypten, Babylon und China bekannt war. [1]

Obschon auf Samos geboren, übersiedelte er schließlich nach Kroton in Magna Graecia, dem heutigen Süditalien. Dort baute er eine quasi-religiöse Sekte von Leuten auf, die faktisch Zahlenanbeter waren.

Die Wikipedia hält fest, dass "Aristoteles behauptete, die Philosophie Platos folgte genau den Lehren der Pythagoräer, und Cicero wiederholte diese Behauptung: >Platonem ferunt didicisse Pythagorea omnia< ('Sie sagen, Plato lernte alle pythagoräischen Dinge'). Bertrand Russell brachte in seinem [Buch] Philosophie des Abendlandes zum Ausdruck, dass der Einfluss des Pythagoras auf Plato und andere so groß war, dass er als der einflussreichste aller westlichen Philosophen betrachtet werden sollte." [2]

Mark Adams hat in seinem Buch Meet me in Atlantis [3] den möglichen pythagoräischen Einfluss auf Platos Verwendung von Zahlen in seinen Dialogen gestreift. Diesen Gegenstand vor Augen, besuchte er Ernest G. McClain, den inzwischen verstorbenen Urheber einer höchst originellen Idee, nämlich dass in Platos Atlantis-Erzählung enthaltene Details unter Bezugnahme auf Mathematik und Musik-Theorie erklärt werden können. Dies brachte er in seinem 1978 erschienenen Werk The Phytagorean Plato [4] zum Ausdruck, das auch online nachgelesen werden kann. [5] Doch seien Sie gewarnt: Die meisten werden diese ausgesprochen technische Darlegung schwer lesbar finden.

Ein Beispiel für Platos Vorliebe für bestimmte Zahlen ist seine Idee, dass 5040 eine perfekte Zahl und die ideale Größe für die Einwohnerschaft einer Polis (Stadt) sei. Es ist eine Zahl, die durch alle Ganzzahlen von 1 bis 10 teilbar ist, was vor der Einführung von Dezimalen eine noch größere Bedeutung gehabt haben dürfte. Einige zusätzliche Faktoide, die in Zusammenhang mit dieser Zahl aufgebracht werden, sind entweder ziemlich unheimlich, oder aber zumindest nachdenklich stimmend. [6] [7]



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Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde in der englischsprachigen Originalfassung erstmals am 03. Mai 2015 in der Online-Enzyklopädie Atlantipedia unter dem Titel "Pythagoras (L)" veröffentlicht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er (15.12.2017) in deutschsprachiger Übersetzung und redaktionell bearbeitet nach der archivierten Version bei Wayback Machine.

Fußnoten:

  1. Siehe: Luke Mastin, The Story of Mathematics, unter: "GREEK MATHEMATICS - PYTHAGORAS" (abgerufen: 15. Dezember 2017)
  2. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Plato", Abschnitt "Pythagoras" (Stand: 03. Mai 2015)
  3. Siehe: Mark Adams, "Meet Me in Atlantis: My Obsessive Quest to Find the Sunken City", Penguin, 2015, S. 176 ff.
  4. Siehe: Ernest G. McClain, "The Phytagorean Plato: Prelude to the Song Itself", Nicolas-Hays, 1984 (Erstveröffentl. 1978)
  5. Siehe: ernestmcclain.net, unter: The Pythagorean Plato: Prelude to the Song Itself (Online-Version als PDF-Datei; abgerufen: 16. Dezember 2017)
  6. Siehe: √ø∑Dubs - Natural Philosophy & Esoteric Geometry, unter: "5040 The Perfect Number" (abgerufen: 16. Dezember 2017)
  7. Red. Anmerkung: Zur Bedeutung von Zahlen in Platons Atlantisbericht vergl. bei Atlantisforschung.de auch: Tony O’Connell, "Die Marine der Atlantier" (2010)

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