Q’o’mogwa: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Frank Joseph]]s Interpretation dieser Mythe oder Legende erscheint durchaus phantasievoll, aber wir wollen sie unseren Leserinnen und Lesern trotzdem nicht vorenthalten. Für ihn ist die Überlieferung vom 'Kupfermacher' "''die selbstevidente Erinnerung an den lemurischen Kapitän eines Segelschiffs aus dem mittelpazifischen Königreich [[Mu]], dem >Land der Ahnen< der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kwakiutl_(Volk) Kwaikutl], das Bergleute entsandte, um [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nordamerikas]] reiche und uralt bearbeitete Kupfervorkommen auszugraben. Während die [https://de.wikipedia.org/wiki/Obere_Halbinsel Obere Halbinsel] [[Michigan]]s von Bergleuten aus dem [[Atlantis im Atlantik|Atlantik]] dominiert wurde'' <ref>Vergl. dazu bei ''Atlantisforschung.de'': [[bb|Bernhard Beier]], "[[Prähistorischer Kupferbergbau in Nordamerika und eine frühe Transatlantik-Connection (I)|Prähistorischer Kupferbergbau in Nordamerika und eine frühe Transatlantik-Connection]]", 2014</ref>'', war das [[Lemuria|lemurische]] Interesse an Metallurgie sicherlich weniger kommerziell als spirituell. [https://de.wikipedia.org/wiki/Adept_(Sch%C3%BCler) Adepten] des pazifischen Mutterlandes verwendeten Kupfer wahrscheinlich hauptsächlich für psychische Aktivitäten, da es angeblich verschiedene Energieformen leitet, eine Qualität, die in vielen einheimischen Kulturen auf der ganzen Welt immer noch geschätzt wird.''" <ref>Quelle: [[Frank Joseph]], "[http://www.metaphysicspirit.com/books/The%20Atlantis%20Encyclopedia.pdf The Atlantis Encyclopedia]", Career Press, Inc, 2005 (Stichwort: "Q’o’mogwa"), S. 234 (Übersetzung des Zitats ins Deutsche durch ''Atlantisforschung.de'')</ref>
 
[[Frank Joseph]]s Interpretation dieser Mythe oder Legende erscheint durchaus phantasievoll, aber wir wollen sie unseren Leserinnen und Lesern trotzdem nicht vorenthalten. Für ihn ist die Überlieferung vom 'Kupfermacher' "''die selbstevidente Erinnerung an den lemurischen Kapitän eines Segelschiffs aus dem mittelpazifischen Königreich [[Mu]], dem >Land der Ahnen< der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kwakiutl_(Volk) Kwaikutl], das Bergleute entsandte, um [[Prä- und post-diluviale Zivilisationen in Nordamerika|Nordamerikas]] reiche und uralt bearbeitete Kupfervorkommen auszugraben. Während die [https://de.wikipedia.org/wiki/Obere_Halbinsel Obere Halbinsel] [[Michigan]]s von Bergleuten aus dem [[Atlantis im Atlantik|Atlantik]] dominiert wurde'' <ref>Vergl. dazu bei ''Atlantisforschung.de'': [[bb|Bernhard Beier]], "[[Prähistorischer Kupferbergbau in Nordamerika und eine frühe Transatlantik-Connection (I)|Prähistorischer Kupferbergbau in Nordamerika und eine frühe Transatlantik-Connection]]", 2014</ref>'', war das [[Lemuria|lemurische]] Interesse an Metallurgie sicherlich weniger kommerziell als spirituell. [https://de.wikipedia.org/wiki/Adept_(Sch%C3%BCler) Adepten] des pazifischen Mutterlandes verwendeten Kupfer wahrscheinlich hauptsächlich für psychische Aktivitäten, da es angeblich verschiedene Energieformen leitet, eine Qualität, die in vielen einheimischen Kulturen auf der ganzen Welt immer noch geschätzt wird.''" <ref>Quelle: [[Frank Joseph]], "[http://www.metaphysicspirit.com/books/The%20Atlantis%20Encyclopedia.pdf The Atlantis Encyclopedia]", Career Press, Inc, 2005 (Stichwort: "Q’o’mogwa"), S. 234 (Übersetzung des Zitats ins Deutsche durch ''Atlantisforschung.de'')</ref>
  
Eine weniger spekulative Auslegung der Legenden um '''Q’o’mogwa''' - der wohl auch [https://www.goodreads.com/author/show/3967404.Graeme_R_Kearsley Graeme R. Kearsley] bepflichten wird - kommt ohne einen Rückgriff auf [[Mu]] oder [[Lemuria]] aus, sondern setzt lediglich [[Präkolumbische transpazifische Kontakte|präkolumbische transpazifische Kontakte]] voraus. Es erscheint durchaus naheliegend, dass Besuche von Angehörigen einer frühen asiatischen oder pazifischen, metallbearbeitenden Seefahrerkultur mit entwickelten [https://de.wikipedia.org/wiki/Nautik nautischen] Kenntnissen bei den Vorfahren der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kwakiutl_(Volk) Kwakiutl] einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ja möglicherweise sogar ihre kulturelle Entwicklung beeinflusst haben. Dass solche zu vermutenden Besucher auch Interesse an Handel gehabt haben dürften, erscheint in der Tat selbstevident - und dass dabei wohl auch das qualitativ hochwertige nordamerikanische Kupfer (insofern können wir [[Frank Joseph]] beipflichten) eine sehr begehrte Handelsware darstellte, liegt eigentlich auf der Hand.
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Eine weniger spekulative Auslegung der Legenden um '''Q’o’mogwa''' - der wohl auch [https://www.goodreads.com/author/show/3967404.Graeme_R_Kearsley Graeme R. Kearsley] bepflichten wird - kommt ohne einen Rückgriff auf [[Mu]] oder [[Lemuria]] aus, sondern setzt lediglich [[Präkolumbische transpazifische Kontakte|präkolumbische transpazifische Kontakte]] voraus. Es erscheint durchaus naheliegend, dass Besuche von Angehörigen einer frühen asiatischen oder pazifischen, metallbearbeitenden Seefahrerkultur mit entwickelten [https://de.wikipedia.org/wiki/Nautik nautischen] Kenntnissen bei den Vorfahren der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kwakiutl_(Volk) Kwakiutl] einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ja möglicherweise sogar ihre kulturelle Entwicklung beeinflusst haben. Dass solche zu vermutenden Besucher auch Interesse an Handel gehabt haben dürften, erscheint in der Tat selbstevident - und dass dabei wohl auch das qualitativ hochwertige nordamerikanische Kupfer (insofern können wir [[Frank Joseph]] beipflichten) eine sehr begehrte Handelsware darstellte, liegt gerade im vorliegenden Fall auf der Hand.
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Aktuelle Version vom 29. März 2020, 23:01 Uhr

Erinnerungen kanadischer Ureinwohner an protohistorische Seefahrer auf dem Pazifik?

Abb. 1 Das traditionelles Territorium der Kwakiutl und ihre heutigen Hauptreservate (Für eine vergrößerte Ansicht bitte das Bild anklicken!)

(red) Q’o’mogwa ("Kupfermacher") ist der Name eines bedeutenden Kulturhelden der Kwakiutl, einer Gemeinschaft von durch Sprache und Kultur miteinander verbundenem amerinden Stammesgruppen, die an der kanadischen Pazifikküste, im Norden von Vancouver Island (Abb. 1) lebten, und zu denen bei der Ankunft der 'Weißen' die Walas Kwakiutl (Lakwilala), Kwakiutl, Komkiutis und die Kweeha (Komoyoi) gehörten. [1]

Abb. 2 Kwakiutl auf einem ihrer traditionellen großen Kanus, (Foto: Edward Curtis, 1914)

Frank Joseph, der Q’o’mogwa vor einigen Jahren in seiner Atlantis Encyclopedia abhandelte, zitierte diesbezüglich Graeme R. Kearsley, einen Privatforscher und Autor, der sich mit einem diffusionistischen Untersuchungs-Schwerpunkt mit den Kulturen des präkolumbischen Amerika befasst. Über Q’o’mogwa heißt es bei ihm:

Seine Heldentaten sind ausnahmslos mit langen Seereisen verbunden, manchmal in das Land der Ahnen oder in die Oberwelt, jenseits des Westens, wo die Sonne untergeht, oder in die Mitte des Ozeans, eindeutig in den Pazifik, wo der Kupfermacher, wie es heißt, auch existiert haben soll." [2] Q'o'mogwa kommandierte ein magisches Schiff, das ihn in alle Teile der Welt brachte, "ein selbstpaddelndes Kupferkanu, gefüllt mit Kupfer ... wahrscheinlich ein Segelschiff." [3]

Frank Josephs Interpretation dieser Mythe oder Legende erscheint durchaus phantasievoll, aber wir wollen sie unseren Leserinnen und Lesern trotzdem nicht vorenthalten. Für ihn ist die Überlieferung vom 'Kupfermacher' "die selbstevidente Erinnerung an den lemurischen Kapitän eines Segelschiffs aus dem mittelpazifischen Königreich Mu, dem >Land der Ahnen< der Kwaikutl, das Bergleute entsandte, um Nordamerikas reiche und uralt bearbeitete Kupfervorkommen auszugraben. Während die Obere Halbinsel Michigans von Bergleuten aus dem Atlantik dominiert wurde [4], war das lemurische Interesse an Metallurgie sicherlich weniger kommerziell als spirituell. Adepten des pazifischen Mutterlandes verwendeten Kupfer wahrscheinlich hauptsächlich für psychische Aktivitäten, da es angeblich verschiedene Energieformen leitet, eine Qualität, die in vielen einheimischen Kulturen auf der ganzen Welt immer noch geschätzt wird." [5]

Eine weniger spekulative Auslegung der Legenden um Q’o’mogwa - der wohl auch Graeme R. Kearsley bepflichten wird - kommt ohne einen Rückgriff auf Mu oder Lemuria aus, sondern setzt lediglich präkolumbische transpazifische Kontakte voraus. Es erscheint durchaus naheliegend, dass Besuche von Angehörigen einer frühen asiatischen oder pazifischen, metallbearbeitenden Seefahrerkultur mit entwickelten nautischen Kenntnissen bei den Vorfahren der Kwakiutl einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ja möglicherweise sogar ihre kulturelle Entwicklung beeinflusst haben. Dass solche zu vermutenden Besucher auch Interesse an Handel gehabt haben dürften, erscheint in der Tat selbstevident - und dass dabei wohl auch das qualitativ hochwertige nordamerikanische Kupfer (insofern können wir Frank Joseph beipflichten) eine sehr begehrte Handelsware darstellte, liegt gerade im vorliegenden Fall auf der Hand.



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Kwakiutl (Volk)" (abgerufen: 29. März 2020)
  2. Siehe: Graeme R.Kearsley, "Mayan Genesis, South Asian Myths, Migrations and Iconography in Mesoamerica", London (Yelsraek Publishing), 2001, S. 50-51 (Übersetzung des Zitats ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  3. Siehe: ebd.
  4. Vergl. dazu bei Atlantisforschung.de: Bernhard Beier, "Prähistorischer Kupferbergbau in Nordamerika und eine frühe Transatlantik-Connection", 2014
  5. Quelle: Frank Joseph, "The Atlantis Encyclopedia", Career Press, Inc, 2005 (Stichwort: "Q’o’mogwa"), S. 234 (Übersetzung des Zitats ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quellen:

1) Nikater (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: [ File:Kwakiutl.png]
2) Edward Curtis (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Kwakiutl-Indian-Canoe.jpg