Roatán (Insel)

Ein karibischer Überrest von Atlantis?

Basisinformationen

Abb. 1 Links: Die Landzunge im Westen von Roatán; rechts: die Position der Insel im Karibischen Meer vor der Küste von Honduras

(red) Roatán (Abb. 1, links) ist mit 125 km² Fläche (ca. 60 km Länge und 8 km Breite) die größte Insel der Islas de la Bahía (engl.: Bay Islands) in der Karibik. Sie befindet etwa 65 km nördlich vor der Küste von Honduras. (Abb. 1, rechts). Ihre östliche Nachbarinsel ist Guanaja, und es schließen sich noch einige kleine Eilande an, sogenannte Cays (Morat, Barbaretta, Pigeon Cay und Barefoot Cay). Im Südwesten von Roatán liegt die Insel Útila. Roatáns Topographie wird durch einen von tropischer Vegetation bedeckten Bergrücken geprägt, es gibt vereinzelt Sandstrände und rund um die Insel existieren Korallenriffe. [1]

Derzeit sind auf Roatán ca. 30.000 Menschen ansässig, die vor allem vom Tourismus, aber auch vom Fischfang leben. Die Bevölkerung besteht heute vorwiegend aus Garifuna, die zunächst auf der Karibikinsel St. Vincent ansässig waren, aber 1797 durch die Briten von der Insel Baliceaux nach Roatán zwangsumgesiedelt wurden) sowie aus Caracolen, Nachfahren der seit 1830 eingewanderten, englischsprachigen Immiganten, welche über die Kaimaninseln nach Roatán kamen. [2] In präkolumbischer Zeit sollen die Islas de la Bahía nach gängiger Lehrmeinung von Amerinden besiedelt gewesen sein, die entweder mit den den Paya, den Maya, den Lenca oder den Jicaque verwandt waren, die alle auf dem mittelamerikanischen Festland lebten. [3]

Atlantisbezug

Abb. 2 F. A. Mitchell-Hedges (1882-1959)

Der britische Abenteuer, Selfmade-Archäologe und Forschungsreisende F. A. Mitchell-Hedges (Abb. 2) verbrachte sieben Jahre auf Roatán. [4] Dort und auf der Nachbarinsel St. Helena - die eigentlich nur einen Ausläufer Roatáns darstellt [5], da sie von ihr lediglich durch einen Streifen aus Mangroven-Sumpf getrennt ist [6] - führte er archäologische Grabungen durch.

In den Kalksteinhöhlen im Westen St. Helenas sollen Mitchell-Hedges, seine Tochter und ihre auf Roatán ansässigen Begleiter verschiedene seltsame Artefakte gefunden haben, die mit nichts zu vergleichen waren, worauf er zuvor bei seinen Expeditionen gestoßen war. Insbesondere handelte es sich dabei angeblich nicht um Relikte der Maya, oder anderer in Honduras oder auch Mexiko ansässigen indigenen Kulturen. Mitchell-Hedges war der Meinung, dass die von ihm entdeckten Objekte einer weitaus älteren Kultur entstammten. Diese Kultur existierte seiner Ansicht nach noch vor jenem kataklysmischen Ereignis, dass er als das "Große Erdbeben" bezeichnete. Diese Großkatastrophe habe das Gesicht der Welt verändert, indem sie massive Überflutungen und den Untergang des legendären Atlantis verursachte. [7]

Mitchell-Hedges galangte schließlich zur Auffassung, dass Roatán, St. Helena und die gesamten Islas de la Bahía Frgamente jener legendären versunkenen Großinsel seien. Die rätselhaften Artefakte von St. Helena seien Hinterlassenschaften von Überlebenden der Tragödie. [8] [9]

Übrigens war Mitchell-Hedges keineswegs der erste, der die Islas de la Bahía mit 'Atlantis in der Karibik' in Verbindung brachte. Bereits 1906 hatte der US-amerikanische Journalist und Buchautor Broughton Brandenburg daüber spekuliert, "dass die Bay Islands die Heimstatt des sagenhaften Atlantis gewesen sein könnten." [10] Auslöser für Brandenburgs entsprechende Überlegungen war damals der Zufallsfund eines Fischers, der vor dem Eiland Cisne Cay im Osten von Roatán einen mysteriösen gravierten Stein vom Meeresboden emporgeholt hatte.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Roatán" (abgerufen: 11. März 2016)
  2. Quelle: ebd.
  3. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Roatán" (abgerufen: 11. März 2016)
  4. Quelle: Tony O’Connell, "Roatan Island", 29. Mai 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 11. März 2016)
  5. Siehe: Duncan Strong, William, "Archeological Investigations in the Bay Islands, Spanish Honduras". Smithsonian Institution, 1935 (abgerufen: 11. März 2016)
  6. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Bay Islands Department" (abgerufen: 11. März 2016)
  7. Vergl. dazu: Mitchell-Hedges, "Ich habe die Wiege der Zivilisation in Mittelamerika gefunden", Atlantisforschung.de, 2015 (Original: "'I have found Cradle of Civilization in Central America,' - Mitchell-Hedges", in The Milwaukee Sentinel, 10. Februar 1935)
  8. Quelle: Slumach, "Mitchell Hedges and the Lost Treasure of Roatan", 14. Juni 2002, bei: Ancient Lost Treasures (abgerufen: 11. März 2016)
  9. Siehe zu Mitchell-Hedges' Bericht über seine Entdeckungen auf Santa Helena ausführlicher: "Relikte eines kleinen Atlantis - Eine unbedeutende Insel gibt ihre Geheimnisse preis" (Morning Bulletin, 1936)
  10. Quelle: o.A., "AN AMERICAN ATLANTIS", 30. Juni 1906, in: The Hawaiian Star; nach: CHRONICLING AMERICA - American Historic Newspapers (abgerufen: 12. März 2016; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quellen:

1) Links: Samoano bei Wikimedia Commons, unter: File:Roatan West End 95 we 006.jpg (Lizenz: GFDL; Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
1) Rechts: Виктор В, bei Wikimedia Commons, unter: File:Relief map of Honduras.jpg; nach: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Roatán" (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Bild-Archive Philip Coppens und Atlantisforschung.de