Sintflut-Impakt und Treibhauseffekt: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Greenhouse-effect-t2.svg.png|thumb|420px|'''Abb. 1''' Von der Sonne emittierte Lichtenergie (weiße Pfeile) erwärmt die Erdoberfläche, die die Energie als Wärme (orangefarbene Pfeile) reflektiert, die die Atmosphäre erwärmt. Ein Großteil der Wärme wird von Treibhausgasmolekülen wie Wasser, Kohlendioxid und Methan aufgenommen. Das verstärkte Vorkommen entsprechender Moleküle in der Atmosphäre nach einem großen Impakt verstärkt zwangsläufig auch den Treibhauseffekt.]]
  
Wir können uns aus Platzgründen hier nicht mehr mit den längerfristigen Folgen des [[Alexander und Edith Tollmann über die Auswirkungen des 'Sintflut-Impakts'|Sintflut-Impaktes]] wie in dem in Druck befindlichen Buch zum Thema befassen. Vom [https://de.wikipedia.org/wiki/Kreide-Pal%C3%A4ogen-Grenze#Indizien_f%C3%BCr_Meteoriteneinschl%C3%A4ge Endkreideimpakt] wissen wir ja heute, daß er einen Temperaturanstieg in der Atmosphäre um 10 °C und im Ozean um 5 °C mit einer Andauer von rund 40 000 Jahren bewirkt hat, wie u. a. K. J. HsÜ <ref>Siehe: K. J. Hsü, "Environmental Changes in Times of Biotic Crisis", in: D. M. RAUP & D. JABLONSKI (Hrsg.), "Patterns and Processes in the History of Live", 297-312, 5 Abb., Berlin etc. (Springer), 1986, S. 309</ref> mit Hilfe der [https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/sauerstoffisotopenmethode/14056 Sauerstoffisotopen-Methode] zeigen konnte.
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Wir können uns aus Platzgründen hier nicht mehr mit den längerfristigen Folgen des [[Alexander und Edith Tollmann über die Auswirkungen des 'Sintflut-Impakts'|Sintflut-Impaktes]] wie in dem in Druck befindlichen Buch zum Thema befassen. Vom [[Endkreide-Impakt]] wissen wir ja heute, daß er einen Temperaturanstieg in der Atmosphäre um 10 °C und im Ozean um 5 °C mit einer Andauer von rund 40 000 Jahren bewirkt hat, wie u. a. K. J. HsÜ <ref>Siehe: K. J. Hsü, "Environmental Changes in Times of Biotic Crisis", in: D. M. RAUP & D. JABLONSKI (Hrsg.), "Patterns and Processes in the History of Live", 297-312, 5 Abb., Berlin etc. (Springer), 1986, S. 309</ref> mit Hilfe der [https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/sauerstoffisotopenmethode/14056 Sauerstoffisotopen-Methode] zeigen konnte.
  
 
Schuld an diesem [https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt Treibhauseffekt] war die unvorstellbar hohe Menge an [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]]-produzierten, entsprechend wirksamen Gasen wie [https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid Kohlendioxid], [https://de.wikipedia.org/wiki/Salpeters%C3%A4ure Salpetersäure], [https://de.wikipedia.org/wiki/Stickoxide Stickoxide] und deren Nachfolger sowie [https://de.wikipedia.org/wiki/Methan Methan] und ferner der hohe Wasserdampfgehalt, was sich alles zusammen auf eine effiziente [https://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotstrahlung Infrarot]-[https://de.wikipedia.org/wiki/Absorption_(Physik) Absorption] auswirkte. Da die Prozesse und Produkte beim [[Alexander und Edith Tollmann über die Auswirkungen des 'Sintflut-Impakts'|Sintflut-Impakt]] gleichartig abliefen, ist auch gleiche Wirkung zu erwarten. Obgleich bereits im [https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/spaetglazial/62381 Spätglazial] vor Beginn des [https://de.wikipedia.org/wiki/Holoz%C3%A4n Holozäns], also im Zeitraum von 18000 bis rund 10000 Jahren ein deutlich spürbarer Temperaturanstieg erfaßt werden kann, stellt sich ein deutliches Maximum erst im [https://de.wikipedia.org/wiki/Holoz%C3%A4n Holozän], im Anschluß an den [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]] ein <ref>Siehe: V. ZUBAKOV und I. BORZENKOVA (Hrsg.), "Global Palaeoclimate of the Late Cenozoic",
 
Schuld an diesem [https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt Treibhauseffekt] war die unvorstellbar hohe Menge an [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]]-produzierten, entsprechend wirksamen Gasen wie [https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid Kohlendioxid], [https://de.wikipedia.org/wiki/Salpeters%C3%A4ure Salpetersäure], [https://de.wikipedia.org/wiki/Stickoxide Stickoxide] und deren Nachfolger sowie [https://de.wikipedia.org/wiki/Methan Methan] und ferner der hohe Wasserdampfgehalt, was sich alles zusammen auf eine effiziente [https://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotstrahlung Infrarot]-[https://de.wikipedia.org/wiki/Absorption_(Physik) Absorption] auswirkte. Da die Prozesse und Produkte beim [[Alexander und Edith Tollmann über die Auswirkungen des 'Sintflut-Impakts'|Sintflut-Impakt]] gleichartig abliefen, ist auch gleiche Wirkung zu erwarten. Obgleich bereits im [https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/spaetglazial/62381 Spätglazial] vor Beginn des [https://de.wikipedia.org/wiki/Holoz%C3%A4n Holozäns], also im Zeitraum von 18000 bis rund 10000 Jahren ein deutlich spürbarer Temperaturanstieg erfaßt werden kann, stellt sich ein deutliches Maximum erst im [https://de.wikipedia.org/wiki/Holoz%C3%A4n Holozän], im Anschluß an den [[Impakte und Atlantisforschung|Impakt]] ein <ref>Siehe: V. ZUBAKOV und I. BORZENKOVA (Hrsg.), "Global Palaeoclimate of the Late Cenozoic",

Aktuelle Version vom 25. Juni 2020, 13:34 Uhr

von Edith Kristan-Tollmann und Alexander Tollmann (1992)

Abb. 1 Von der Sonne emittierte Lichtenergie (weiße Pfeile) erwärmt die Erdoberfläche, die die Energie als Wärme (orangefarbene Pfeile) reflektiert, die die Atmosphäre erwärmt. Ein Großteil der Wärme wird von Treibhausgasmolekülen wie Wasser, Kohlendioxid und Methan aufgenommen. Das verstärkte Vorkommen entsprechender Moleküle in der Atmosphäre nach einem großen Impakt verstärkt zwangsläufig auch den Treibhauseffekt.

Wir können uns aus Platzgründen hier nicht mehr mit den längerfristigen Folgen des Sintflut-Impaktes wie in dem in Druck befindlichen Buch zum Thema befassen. Vom Endkreide-Impakt wissen wir ja heute, daß er einen Temperaturanstieg in der Atmosphäre um 10 °C und im Ozean um 5 °C mit einer Andauer von rund 40 000 Jahren bewirkt hat, wie u. a. K. J. HsÜ [1] mit Hilfe der Sauerstoffisotopen-Methode zeigen konnte.

Schuld an diesem Treibhauseffekt war die unvorstellbar hohe Menge an Impakt-produzierten, entsprechend wirksamen Gasen wie Kohlendioxid, Salpetersäure, Stickoxide und deren Nachfolger sowie Methan und ferner der hohe Wasserdampfgehalt, was sich alles zusammen auf eine effiziente Infrarot-Absorption auswirkte. Da die Prozesse und Produkte beim Sintflut-Impakt gleichartig abliefen, ist auch gleiche Wirkung zu erwarten. Obgleich bereits im Spätglazial vor Beginn des Holozäns, also im Zeitraum von 18000 bis rund 10000 Jahren ein deutlich spürbarer Temperaturanstieg erfaßt werden kann, stellt sich ein deutliches Maximum erst im Holozän, im Anschluß an den Impakt ein [2]:

Die Eisbohrkerne von Grönland zeigen einerseits um 9000 vor heute, also rund 500 Jahre nach dem Impakt, ein Maximum an Kohlendioxid in der Atmosphäre, andererseits ein damit offenbar zusammenhängendes Maximum an Temperatur, die in der Nachimpaktära im Zeitraum von 9000 bis 5300 vor heute bis 4,5 °C über den heutigen Wert anstieg.

So sehr wir um die äußerst komplexe Bedingtheit dieser mittelzeitlichen Klimaschwankungen wissen, so sehr wird es nun mit dem gesicherten Wissen um einen sehr bedeutenden irdischen Impakt vor neuneinhalb Jahrtausenden von Interesse sein, die bisher bekannten Fakten neu zu überdenken und gezielte Neuuntersuchungen anzusetzen bis hin zur Zusammensetzung der Atmosphäre an Hand der Lufteinschlüsse in den Eisbohrkernen aus dem entscheidenden Zeitraum.



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Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Edith Kristan-Tollmann und Alexander Tollmann ist ihrem Papier Der Sintflut-Impakt The Flood impact entnommen (Abschnitt n: "Der Treibhauseffekt"), das in den Mitteilungen der österreichischen geologischen Gesellschaft 84, Wien, Juni 1992, S. 1-63, erstveröffentlicht wurde. Redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de, Publikation mit freundlicher Genehmigung von Herrn Raoul Tollmann, dem Sohn und Erben der beiden AutorInnen.

Fußnoten:

  1. Siehe: K. J. Hsü, "Environmental Changes in Times of Biotic Crisis", in: D. M. RAUP & D. JABLONSKI (Hrsg.), "Patterns and Processes in the History of Live", 297-312, 5 Abb., Berlin etc. (Springer), 1986, S. 309
  2. Siehe: V. ZUBAKOV und I. BORZENKOVA (Hrsg.), "Global Palaeoclimate of the Late Cenozoic", Developm. Palaeont. Strat., 12, XI, 456 S., Amsterdam (Elsevier), 1990, S. 268, Abb. 9. 9

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