Thomas Taylor

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Historisches Forscherportrait

Abb. 1 Der Privatgelehrte Thomas Taylor (1758–1835); Gemälde von Sir Thomas Lawrence, ca. 1820

(red) Thomas Taylor (Abb. 1) (* 15. Mai 1758 in London; † 1. November 1835 in Walworth) war ein englischer Privatgelehrter und Neoplatonist, der vor allem als Übersetzer griechischer Klassiker größere Bekanntheit erlangte. Er war der erste Philologe, der die vollständigen Werke von Aristoteles und Platon, aber auch die erhalten gebliebenen Fragmente von Texten der Orphiker ins Englische übersetzte. Dadurch trug er wesentlich zur Popularisierung antiker Philosophie bzw. des Platonismus im englischen Sprachraum - vor allem in Nordamerika - bei. [1]

In Taylors Gesamtausgabe der Werke Platons [2] aus dem Jahr 1804 findet sich auch ein Vorwort von ihm zum Dialog Kritias, das aus atlantologischer Sicht von einigem Interesse ist. "Darin zeigt Taylor", wie Thorwald C. Franke bemerkt, "Verständnis dafür, dass Atlantis keinen Glauben findet, da doch die 9000 Jahre dem allgemein angenommenen Alter der Welt widersprechen würden. Dennoch ist die Atlantisüberlieferung von Platon ebenso gut Geschichtsschreibung wie die von anderen antiken Historikern auch, meint Taylor. Denn es würde Platons Wahrheitsethos zutiefst zuwiderlaufen, die Menschheit mit einer solchen Geschichte zu täuschen. Lokalisierungen von Atlantis in Amerika und Afrika lehnt Taylor ab, da die Insel Atlantis im Meer versunken sein soll." [3]

Ergänzend fügt Franke an: "Taylor ist ein klassischer Platonist, ähnlich wie Ficino und Serranus", der ohne jede sekundäre Motivation bezüglich Atlantis nicht den geringsten Grund sieht, warum man an den Worten Platons zweifeln sollte." [4]





Verzeichnis der Schriften von Thomas Taylor


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quellen: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter "Thomas Taylor (Schriftsteller)"; sowie: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Thomas Taylor (neoplatonist)" (beide abgerufen: 12. September 2016)
  2. Siehe: Thomas Taylor, "The Works of Plato, translated by Thomas Taylor", 5 Bände, R. Wilks, London, 1804
  3. Siehe: Taylor (1804) II S. 573 f.
  4. Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis", Norderstedt (BoD), 2016, S. 347 - ISBN 978-3-7412-5403-1

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